Volltext Seite (XML)
»«?• *1* J«. V . - .' % t 'Ü?* V; , . ?, Muflerzeichnungen und Decorationsmalerei. 47 Inn M ^ der c a f Z ,° dchen Abtheil «ng angehörten, allein ein gewifier Zug von Monotonie im Stil hefs das Gemiith nicht recht warm werden. Stets die- eiben bunten Ornamente mit Blumen, Figuren reizendfter Mache, aber gleichen modernen franzofifchenStde,, und wo man davon abgeht, fehlt das rechte Studium, te Gobelins allein flehen unerreicht da, mögen fie auch manche Kehler haben iJie l apeten muffen wir bedauernd ablehnen. So wenig Gutes hat Frankreich noch nie gebracht, denn wir muffen offen ge tehen, aufser den Imitationen von Stoffen und Leder, welche ein Fabrikant La lim, brachte und welche wir vom Standpunkte der Fabrication hier nicht zu befprechen berufen find, ftand Frankreich nahezu arm da. Oefterreich war an Siegen und Ehren reich. Seine Stoffe, Teppiche, feine Tapeten, die vie 1 en ausgeftellten Kunftinduftrie-Artikel waren grofsentheils in nicht minder pracht- und gefchmackvollen Pavillons und Schränken ausgeflellt, fo dafs man oft nicht wufste, folle man dem Gehäufe oder dem Inhalte den Vorzug geben. Ein unbeflreitbarer Fortfehritt ift gefchehen, eineConcurrenzfähigkeit con- flatirt, welche man fich am wenigften in Oefterreich felbft erwartete, und diefs Gefühl der Stärke wird auch jene Sicherheit verleihen, welche einen fteigenden Auffehwung garantirt. Mannigfaltigkeit im Stile, Reichthum in Form und Farbe waren gepaart mit Gediegenheit der Ausführung und kennzeichneten vortheilhaft die Leitungen Oeflerreichs. Aber es waren auch die Kräfte darnach gewählt, welche eine folche Stcl Iung gegenüber Frankreich und England fichern mufsten. Die erflen Künftler wurden der Induftrie zur Stütze, zu Führern, und wahrhaftig, Oefterreich verfügl über eine nicht geringe Zahl derfelben. Faft fammtliche Profefforen des öfterreichifchen Mufeums und andere Künftler waren mit den verfchiedenenlnduftriellen Hand in Hand thätig im giofsen Kampfe. Diefen , vereint mit einer in fo erftaunlich kurzer Zeit erreichten Gefchmacksläuterung, welche das genannte Mufeum auf die verfchiedenen Induftrie branclien ausübte, ihnen feine Sammlungen, feine Bibliothek in der liberalften Weife zur Verfügung ftellte, vereint mit einem angeborenen Kunftfinn der Bevöl kerung Wiens, ift es vornehmlich zu danken, dafs der öfterreichifchc Kunft- induftrielle würdig feinen Gäften.die Hand reichte, die fie ftaunend uml anerkennend drücken konnten. Ein wohlthuendes Selbftbewufstfein wird die Mutter künftiger, gröfserer Thaten werden. Wann hat jemals ein Induftrieller ein folches Riefenterrain fo würdig ausgefüllt wie Philipp Haas & Söhne? Wer kann diefer Expofition Grofs- artigkeit, Gefchmack und Mannigfaltigkeit abfprechen? Sie wird einzig daftehen im Gedächtniffe der Befucher diefer Weltausftellung. Oder hatten die vorher gehenden, vier grofsen Expofitionen, welche abwechfelnd in Paris und London ftattfanden, ein reizenderes ObjedP aufzuweifen, als das der Leineninduftriellen O b e r 1 e i t n e r aus Mährifch-Schönberg , welches vom erften Tage feiner Eröffnung bis ans Ende der Ausftellung ungefchwächte Anziehungskraft auf die Befucher aus allen Richtungen der Windrofe ausübte? G i a n i , welcher an vier Punkten der Ausftellung feinen Krzeugniffen Geltung verfchaffte, ift ein zu bekannter Ausftellungsveteran, als dafs wir uns einer breiteren Auseinanderfetzung befleifsen müfsten, um feine Verdienfte zu conftatiren. Die C o 1 1 e c t i v a u s ft e 1 1 u n g d e r W i e n e r S e i d e 11 w a a r e n F a b r i k a n t e n, die Ausftellungen der Firmen Franz L e i t e n b e r g e r, K o s- m a n o s, B a k h ä u f e r, H 1 a w a t f c h und I s b a r y, K ü f f e r 1 e, S p o r 1 i 11 und Z i m m e r m a n n, A u ft i n, Alber, \V o 1 f f. Da m bök & F a b e r. Drachsler und vieler Anderer bekunden fortgefchrittencn Gefchmack in der Zeichnung auf ihren Erzeugniffen. Die Mufterzeichner Wiens vereinigten fich zu einer recht reichhaltigen CollecTivausftellung und wurden mehrfach ausgezeichnet. Gröfseren Räum für 4