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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.04.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270428021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927042802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927042802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-04
- Tag 1927-04-28
-
Monat
1927-04
-
Jahr
1927
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Vovnerslag. rr. AprN 1SS7 Ne. 19« Seite 2 — »Vr«--« rr-cht«cht-»' — genügt indessen in «Yens noch nullt zur Erschöpfung der Dis- kussioncn Es kommt noch dte direkte politische Angriffs. ,it'sich, in Frage. „das Festrede», t» Europa wieder slawische Vormacht ,n werden", und in dieser Eigenschaft i», per- manenten itallenisch-iugoslawischen Konflikt, in der albant- scheu Lache, bestimmend zu werde». Was man sich da bei einiger Vorstellungskraft ausmalen kann, ist unerhört. vorerst sind die Nüssen noch nicht im Bölterbiind, und die Abrüstungskonferenz, an der sie teilnehmen soll.'», ist in eine bedenkliche Entfern»»,, versetzt worden, die Welt» w i > t s ch a f t s k o n s e r e n z dagegen beginnt in einer 2E„che: so das, es also wohl höchste Zeit wäre, das, sich Moskau aiimeidete Man kann nicht bezweifeln, daß die Weltwtrt- ichaftskonserenz einen etwas zu knappen Termin bietet, um Rußland eine Prvpagandatribnne bieten zu können, und außerdem zu diesem Zwecke nicht allzu geeignet sein dürft«. Anderseits würde die keine bindenden Beschlüsse fassend« Uonsereuz, mit ihrem mehr beratenden Lharaktcr, eine vor- zügliche Plattform für »russische? S»tge,enkommen", das nichts kostet und z» nichts verpflicht^, darstelle», das aber eine freundlicher« Einstellung dek öffentlichen Meinung in Europa zugunsten Rußlands schüfe... Wie man steht, ist man in Genf tatsächlich aus allerlei gtzsaßt, »tzas geeignet fein könnte, den keineswegs aus starke» weltpolitischen Füßen stehenden Völkerbund in Sorgen zu stürzen. Das, auch Deutschland eine Rolle zugedacht ist, kann nicht ver- wundern: es ist die einzige Großmacht, die auf keine» Fall ernster Gegner Rußlands sei» kann oder — wie e» in Gens lautet — sein will. Delgraö will mil Aom verhandeln. Mer keine Belastung Genfs mil -er Konilililsfrage! Erklärungen des südslawischen Aulienministers. Paris. 28. April. Der ..Petit Parisien" veröffentlicht eine Unterredung seines Belgrader Sonderberichterstatters mit Sem sitdilaivischen Außenminister über den südslawisch-ita- iieuischeu Konilikt. Auf die Frage deS Journalisten, ob bald Besprechungen zwischen Rom und Belgrad beginnen würden, aittworiete der Minister, das, Südslawien dazu seit längerer Zeit bereit sei. Wenn Ber,ögern»gen eingetreten seien, so müsse mg» die schuld hierfür nicht bei Südslawien nichen, Iedein'glls könne die gegenwärtige vage nicht an dauern. Tie strittige» ,vragen müßten offen nnd loual ge prüft und i» einem realistische,, Geiste eine »ach der andereu praktisch gelöst iverden, ohne in die Diskussion Elemente der Eigenliebe und des Prestiges einzubezielie». Aus die weitere Frage des Korrespondenten. ob die Nach richten ans Wahrheit beruhten, wonach Südslawien den alba- uiictn'n Konflikt vor den Völkerbund bringen werde, er- widerie der Munster, „der Bölkerbnnd sei in L idslaivien sehr populär". Man schätze ihn außerordentlich hoch ein: aber ge rade, weil man ihn io sehr bewundere, ziehe man cS vor, ihm diese B e l a st u n q o p r o b c zu ersparen. (TU.) Angebliche italienische Ariegsmotznahmerr Belgrad, 28. April. Der „Odzor" berichtet von der italieni schen Grenze, das, Italien fieberhafte Borbercitungeu sür einen sogenannten dritten Zone, und zwar Suiak mit Umgebung. Kirsel Inferno und Norddalniatie» unter dem Vorwand. daß Jugoslawien die Bedingungen nicht erfüllt hätte, unter welchen Italien seinerzeit die Gebiete geräumt habe. Sollte Jugoslawien dieser Besetzung Widerstand leisten, dann wäre ein bcwassueter Konflikt unausbleiblich. In diesem Falle würde Italien das ganze ihm im Londoner Pakt zugcsprochene Dalmatien und den Loozcn besetze». Der Tirana-Derlraq bleidt unverändert. Muffolinis Antwort a» London in der albanischen Frage. tD u r ch F u n k s p r u ch.» London. 28. April. Mussolini? Antwort in der albanischen Frage, die dnrch seine Abwesenheit von Rom während der Ostertage verzögert wurde, ist jetzt in London etiigctrvssen. Darin heißt cs u. a.: Die Beziehungen zwischen Rom und Slelgrad haben keine Unterbrechung erlitten, und wenn der jugoslawische Gesandte in Rom irgendeine Mit teilung zu machen wünscht, wird diese in sehr freundschast- ltchem und gutnachbarlichem Geiste entgegengenvmmen wer den. Der Beitrag von Tirana aber ist zwischen Italien und Albanien in voller Ausübung ihrer Sviiverünitätsrechtc abgeschlossen und vor seiner Ratifizierung durch das albanische Parlament ausführlich besprochen worden. Da er in keiner Weise gegen irgendeinen anderen Staat gerichtet ist, kann seine erneute Erwägung nicht in Frage kommen. lW. T.B.) Jugoslawien >Ur einen Freundschaflsverlrag mil Deufftb'anS Belgrad, 28. April. Außenminister Marinkowltsch schreibt in der „Prawda", daS jugoslawische Volk wünsche den Abschluß eines FrcnndschaftS- und Skhiedsvertrages mit Deutschland. ES bestehe die Hoffnung, das, die südslawische Regierung bald ein'ii Schritt in dieser Richtung werde unter nehmen können. sTN.) Rückgang der Ueberschwemmung im Odergediet. Berlin, April, Durch daS Hochwasser der Oder zwischen Schwedt und Gart, sind etwa IN MO Morgen Wieien- »iiö Ackerfläche überschwemmt. Der Rordwestwind verhindert ein schnelles Absließen des Wassers in das Haff und die Ostsee, An der ganzen Ostseeküste steht das Wasser ins an die Dünenkette, DaS Odcrtal bildet fast eine einzige 'Wasserfläche, Auch in H i ii t e r p o m m e r n sind die Leba, Luppoiv, Stolpe und Lippe über die Ufer getreten und haben Wiesen und Ackerflächen überschwemmt. Im mittleren und oberen Gebiet der Oder ist der Wasserstau- in den letzten zwei Zagen zurückgegangen. Die Ueberschwemmiingen in den vom Hochwasser betroffenen Gegenden Schlesiens, im Kreis Nimptsch-Trachenberg und in Oberschlesien in der Gegend von Raiilwr sind vorläufig nur nnmerklich zurückgegangen, Auch ans Oberschieneii iverden ans den Gebieten zwilchen ttariomiy und Pleß Ueberschwemmiingen gemeldet, so daß der W i l d b e st a ii d teilweise vernichtet wurde. Ein geheimnisvoller Plahpakrvnenfun-. Berlin, 27. April, Wie die „Bvssische Ztg," berichtet, hat die Berliner politische Polizei heute vormittag eine Haus suchung im Keller eines Hanies in der Friedrichstraße vor genommen und in einem dort befindlichen Militäreffckten- gcschäft zwei Wagenladungen Platzpatronen und U e b u ii g S m ii ii i t i o n beschlagnahmt. » Sterlin, 28. April. Die Abteilung II der Berliner Kriminalpolizei hat sich eingehend mit den Miliiitiviisfundeii im Keller unter dem Luslipielhaus auf dem Grundstück Fricdrichstraße 2M befaßt. Die Untersuchungen haben er geben. daß die zahlreichen Kisten keine scharfe Munition ent halten. sondern hauptsächlich Platzpatronen und unbrauch bares. nur noch als Schrott verwendbares Wasfeumaterial. Zweifellos stammt das gesamte Material aus Heeresgut. und das :>ieichsivehrmin>slcrium ist jetzt damit bcichästigt, nach- zniorscheii, ob das Material ans irgendwelchen Verschiebungen herrührt. Der Metallivareiichindicr Walter Hirsch der sein Geschalt gegenüber dem LumpicUmus hat. hatte die Kisten als Schrott von Händlern gekauft und in dem großen Keller unter dem Lustipielhaiise den er gemietet hatte, gelagert. Das gesamte Material ist beschlagnahmt worden. Uebersiedlung des Grohsürsken Cyrill nach Paris. Paris, 27. April. Die Gerüchte über die Uebersiedlung des russischen Kronprätendenten, des früheren Grotz- s ü r st e n Enrill. nach Paris haben sich bestätigt. Groß fürst Cyrill, dessen Gemahlin und Gefolge haben provisorisch im Hotel Bcndöme Aufenthalt genommen. lT. U.) Oerlliches vnd SsichMes. Jubel- «mb TrauersetM im Gymnasium zu Dreeoe«»UeuVabß. De« Brauche gemäß, der seit dem Jahre 1924 «tugrftzhrl ist, versammelten siä, am Mtttwoch in der Aula de» ReuDabter Gumi«asium» -t« MitgUeder der V e r e t » ia » ng « - ein a I t. ger Schüler und geaanwäriige und irüher« Lehrer, an der Spitz« Oberstudiendtrrktor Dr. Pslugbetl und der vor- »altgeRektor Dr.He»-en. «»aalt die Feier bei»H2jährigrn Gesiehril» des Gymnasium», aber Wehmut »ud Trauer mischten sich in den Feftklang. Das erste Wort, das der stellvertreteud« Vorsitzende, Dr. Flach ». an die versammlun» richtete, sprach vom dahtngeschiedencn ersten Vorsitzenden und Ehrenmitglied -er Vereiniaung ehemaliger Reustädter. Danltätsrat Dr. Menzel. Oberstudiendirektvr Dr. Pflug bell üternahm es selbst» den Nachruf der Schule zu widmen. Warmherzig schilderte er den Verstorbenen, den treuen deutschen Manu: den echten alten Neustädtcr, erfüllt vom Geiste der pieta»; den Schöpfer dieser Sammlung aller ehemalige» Blau-Goldenen, einen Mann, dessen Name mit beinahe jeder stolzen Ertnne- ruug des Ginnnastiims seit inoo verknüpft ist. »ei eS. daß e r da» glanzvolle vierzigiäbrigc Jubiläum, >914. erdachte und leitete, sei cS, daß er nach dem Kriege den Znsamntriischlub aufrecht, hielt und sestiate. daß er beim wundervolle» Ehrenmal der Schule, beim Gedenkbuch -er Gefallenen, beim Kampfe um di« höhere Schule und zuletzt bei der 50-Jahr-Feter 1924 ent scheidend mitwirkte, anregte, anfbaute. Er bleibt unvergessen. Zum Gedächtnis — wie es der Brauch ded Reuftädter G»m- nasiumö allsährllch einmal will — stimmte der Schulchor nun ihm allein das heilige Ecce an. Gehcimrat N c n b c r g, Berlin, einer von den zahlreichen Namhaften der ehemaligen Schiilerschast. sprach dann über die Kunst und das Recht. Er faßte das Thema als Unter suchung über den Schutz, den da» Recht seit Karls V. Tagen der Kunst, das heißt: dem Kunsticböpser, dem Urheber, gewährt Hai. und wies launig und mit geistreichem Bedacht ans. zu wieviel Streitfragen das Gesetz vom 9. Januar 1907 Anlaß geworden ist. Am Schluß kam er ans die grvße Auseinandersetzung der Gegenwart, auf die Wahl: Verlängerung der dreißigjährigen Schutzfrist oder nicht ? zu sprechen. Die Entxoicklung de? Rechtes geht nach seiner Darlegung ans zwischenstaatlichen Ausgleich hinaus. Der Krieg hat diese Entwicklung verzögert: in ihrer Folgerichtigkeit liegt aber die Verlängerung des Urheber schutzes ans fünfzig Jahre. Nach der Festsitzung versammelte man sich Im Goldenen Löwen zur Hauptversammlung. —* Beantragung von Wohlsahrtsrcnten. Auf Grund der Dritten Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Ablösung össenilichcr Anleihen hat der Reichsftnanzmtntster ungeordnet daß die B.antragiing von Wohlfahrtsrenten bis zum 81. Mat 1 927 z n g e l a s s c n wird. —* Ein Glückwunsch- und AiierkeunuugSschreibeu tz»S Reichspräsidenten, eigenhändig von ihm unterschrieben, erhielt Fräulein Marie P i c l e n z aus Stadt Wehlen. Sie war am l. April d. I. vierzig Jahre lang ohne Unterbrechung iin Haus halte des Generals der Infanterie a. D. Barth zu Dresden als Angestellte tätig. -- Slbwasserstand. Der Elbwasierstand am Dresdner Pegel betrug heute vormittag 8 Uhr 55 Zentimeter über Null. Im Laufe des Tages ist mit einem langsamen Steige» des Wassers zu rechnen. Da von der Egcr bereits Fall gemeldet wird, so dürste mit einem Wasserstaus von 75 über Null am heutigen Abend der H öch st stand erreicht sein. —* Neues Postamt 21. Am 2. M a t wird das Postamt 2l lieht Lauciisteiiier Straße 84s seinen Betrieb in die neu er- bauten Diensträninc — H o s m a n n st r a ß e 8 — verlegen. Bctriebscrössiiung daselbst 8 Uhr vormittags. —* Dresduer «olksruhue. e. B. Infolge Lplclplan Acnderuug im Opernhaus sind für Sonntag, den I.Mal, anstatt der angekün- dtgten Nummern ansgcrufrii die Nr. 7l bi» 14». ver Ackeilsnselmsin II beratet St« unparteiisch in allen Perspual» fragen. Sein Vorschlag ts» ' " bindltch und kostenlos. ts« fUr Lt« unser» Anruf: 2SS8I und 248ZI Kunst unö Wissenschaft. Opernhaus M aria Nemeth gilt als eine der neuen Stimmgrößen der Wiener Ltaatsoper, Bei ihrem Gastspiel als Leonore im „Troubadour" ließ sie in der Tat bewundernswertes Material hören. Ihre Stimme ist ein ausgesprochen „hoher" Sopran, der aber nach oben zu so viel Volume», Glanz und Leuchtkraft besitzt, daß er auch starke dramatische Akzente brin gen kann. Eine richtige „Priinadvi,nen-Stimme" also. Dieser Qualität der Stimme nicht ganz gleichwertig ist ihre Kultur: auch da sind zwar gute, ans italienische Methode hinweisende — übrigens auch durch daS nicht zu lernende, natürliche „Liiigcii-Köiineii" gegebene — Grundlagen da. Aber der An satz der an sich spröderen tiefen Mittellage wird tm Piano leicht flach, im Forte kehlig, und der Atem ist im Adagio oft ausfallend kurz,' darunter hatte namentlich die Kantilene im Kcrkerbtld zu leiden. Auch stört reichsdculsche Obren der etwas sehr österreichisch-ungarisch gefärbte Dialekt. Aber un beschadet dessen: — man freute sich dock, hier wieder einmal eine wirklich ungewöhnlich starke und schöne Slimmbegabung kennen z» lernen. Auch die vorteilhafte, hohe, vornehme Bühiicnerschetnniig der Sängerin nahm sür sie ei». Lvnder- beisall bereits nach der erste» Arie zeigte, daß daS Publikum sehr rasch die Vorzüge des Gastes erfaßt hatte. Den Manrieo gab ausnahmsweise einmal wieder Taucher, und zwar, nachdem er sich erst etwas eiiigesungen hatte, schließlich so glanzvoll und fesch, wie es ihm wenige deutsche Heldentenöre nachinachen werde». Als Azueena hals die Altistin Thea Wagner, die Witwe des jung verstorbenen Karlsruher Generalmusikdirektors, ans. Auch sie konnte, nachdem sic einige anfängliche Hciniiningen überwunden und die Ton gebung sich beruhigt hatte, die satten, tiefen Lagen ihrer Stimme in geschmackvollen Kantilenen zeigen. Dr. Eugen Sch m i tz. p* Mitteilungen der Sächsischen Staatotheater. Opern haus. Sonnabend, den 80. April stl-ßs, außer Anrecht, zum ersten Male wieder seit dem Jahre 1922: Ambrvise Thomas' Oper „M l g n o n" mit Elisa Stünzner in der Titelpartie, Iarv Tworsky szum ersten Male Wilhelm Meisters, Julia Röhler szum ersten Male Phtlines, Friedrich Plaschke sLotharios, Lndw. Ermold sLaertcss, Hanns Lange iFrtedrichl, Julius Pnttlitz sIarnos, Robert Büssel iAntonto». Zigeuner tanz mit Susanne Dombois, Hilde Schlieben, Gino Neppach, Herbert Schade und der Tanzgruppe. Choreographische Ein studierung: Elle» v. Cleve-Petz. Musikalische Leitung: Kurt Strteglrr: Spielleitung: Waldemar Staegcmann. Tie szenische Ausstattung von Mussorgskis Oper „Die si r st c n Howansk y" wird nach Entwürfen des russischen ühnenmalers Nicolai Benais hergestellt. Ter Künstler hat schon die Szenenbtlder für die italienische Erstaussührung des Werkes an der Mailänder Scala entworfen. Schauspielhaus Svniiahend, den 80. April s'^8s, Aiircchtörcibe I: „W a l l c » st e i n s Lager" — »Die Piccolomini" von Schiller. Spielleitung: Georg Kiesan. t* Aldert-Tbeater. grettag, den 2». April, Uhr: Erüans- fiihrunn non „Othello", Trauerspiel in skns Alten »on William Lhakelpcare. In den Hauptrollen sind beschältint dle Damen Dell Maria Teichen: Deddemvna, Lucy v. Jacobi: Emilia, sowie die Herren Paul Sniolnn: Othello, OSkar v. Lnlaiidcr: Iago, Ulrich Iolkmar: Eassio, Nichard Bcndey: Herzog, Albert Willi: Brabantio, Mar Iähnig' Olratiano. Julius v. Klinkowstrüm: Lodovico, Horst Lnielding: Nodrigo, Paul Rainer: Montana. Bühnenbild und Spiel leitung: Paul Smolnu. t* Die Komödie, Spielplanänderungeii: Die letzten Ausführungen deS Schauspiels „D er Diktator" mit Albert Basser m ann in der Hauptrolle des Denis linden Donnerstag, den 28., und Sonnabend, den 8». April, statt. Letzte Ausführungen von Ibsens „Nora" mit Albert und Elle Basser mann in den Hauplrollen Freitag, den 2». April, und Sonntag, den I. Mai. Mon tag. den 2. Mai. zum ersten Male: „Eines Tages", Komödie in saus Akten von Hans Ehliimbcrg, mit Albert und Else Basser- m a n n a. G. in den Hauptrollen. t* Mitteilung des RestdeuztheaterS. Mit Otto Marks ist ob Sonnabend, den .2». April, in der Partie des Oktave Duparctk ein kurzes Gastspiel in der Schlagcropereltc „Die D a n z g r ä f i n" ver einbart morden. Bestellungen aus Karten werden jederzeit entgegen- genommeii. 1* Elisabeth Rethberg wird in ihrem einzigen Dresdner Konzert am 12. Mai im Gewerbchaus am Flügel von Generalmusikdirektor Fritz Busch begleitet. Karlen bei Ries. f Albcrtthcater: E r st c, u f f ü h r u n g von Karl G u tz- k o iv ö „Zopf und Schwer t". Bon Gutzkows literarischem Schaffen ist nicht mehr viel am Leben geblieben. Wer liest heute noch „Tie Ritter vom Geist" oder den „Zauberer von Rom"? Fast alles, was der Uriel-Acvsta-Dichter schrieb, war zeitgebunden und darum schnell vergänglich. Als einzige Aus nahmen sind seine historischen Lnstspielc zu buchen, die — wie der „Königsleutnant" und „Zopf und Schwert" — durch die objektive Spiegelung weit zurückliegender Kulturausschnittc. durch die Lebendigkeit ihrer Handlung, durch den Reichtum ihrer Gestalten und durch eine humorvolle Betrachtungsweise der Historie gefällige Zeitbilder ansrollcn, die auch heute noch ihre dankbaren und angenehm gefesselten Beschauer finden können. Auch die sorgfältige Technik des Dramenbaues, in der Gutzkow sein französisches Vorbild. Engdne Scribe, nicht bloß erreicht, sondern sogar übertrofsen hat, ist ein Vorzug dieser Stücke: mancher Lustspieldichter von heute könnte daraus lernen. Es war daher lein übler Gedanke Direktor Hanns Fischers, die seinerzeit im Königlichen Schauspielhaus oft gespielte und belachte Soldatenköntgü-Kvmüdie „Zopf nnd Schwert" tm Albcrt-Theater wieder einmal aufzn- srsichcn. Der Erfolg hat ihm recht gegeben. Wenn auch nach unseren heutigen Begriffen die Frage: Wer soll die Hand der liebenswürdigen Prinzessin Wilhelmine, der Tochter des Prcußenköntgs Friedrich Wilhelms I., bekommen? — etwa« redselig und breit erörtert wird, so empfindet doch das Theatcrpubltknm von >927 noch ebenso wie das von 1814 iin dem das Stück geschrieben wurde» freudige Genugtuung darüber, daß nicht dt« hohe Staatsräson, die eine Berbtnbung I der preußischen Königstochter bald mit dem Prinzen von Wales, bald mit dem Erzherzog von Oesterreich für wün schenswert erachtete, sondern die reine, innige HerzenSnclgung des wackeren Erbprinzen von Bayreuth zur Prinzessin den Sieg dauviiträgt. Und wer erfreute sich nicht auch heute noch an den heiteren Genrebildern eines HvflcbenS, da« durch Trommeln und Bajonette, durch Generale und »lange Kerls", durch soldatische Strenge und spartastische Einfachheit der Le bensweise, durch lerndciktsche Gesinnung, durch patriarchalische Famtiteiianffassling und harmlose Abendunterhaltungen nach Art des Tabakkvllcgiiiins den Stempel aufgcdrückt bekommt? Zumal dann, wenn alle diese anekdotischen Züge so liebens würdig verklärt, so lebenskräftig und belustigend in Erschei nung trete», wie cs diesmal die Regie von Ma; Reitz. die Bühnenbilder von Hermann Alberti und eine offensichtlich auf Idealisierung der etwas rauhen geschichtlichen Wirklichkeit bedachte Darstellung zuivege brachten. Wohl kann man aller dings darüber verschiedener Meinung sein, vb eS angängig ist, eine historische Figur wie den preußischen gestrengen Sol- datenköntg zu einer Art „Menelans der Gute" nmzumodeln, wie cs H a n n S F i s ch c r gestern für gut befand. Bor einem solch gcmütltchcn Monarchen zittert nicht ein ganzer Hof. Uber für Fischers Auffassung spricht ja mancherlei, was Gutzkow dem königlichen Familienvater an Gutmütigkeit und HerzenS- wärine angcdichtct hat, und gern sei festgestellt, daß der Fischersche „Tyrann im Schlafrock" beim vollen Hanse viel Gegenliebe fand. LotteKleIn stattete ihre Prinzessin Wtl» hclmine mit vielen Zügen beseelter Liebcnswttrdigkclt un holder Weiblichkeit aus: nur schade, daß sie diese Iung- mädchenrolle doch eigentlich »m etliche Jahre zu spät spielt«. Biel Jngendfeucr und edle Männlichkeit zierte den Erbprin zen von Albert Marten S, und eine wohldurchdachte und ge lungene Figur schuf Ernst Wa l d o w mit seinem durchtrie benen Kammerdieners Eversmann. Ans der langen Reih« der sonstigen Mitwtrkenden traten noch mit Auszeichnung Gertrud Metnz sWilhelminenS Vertrautes Albert Willi sGrunlbkvw), Richard Benden lkaiserlicher Gesandter), I. v. K l i n k o iv st r ö m sRitter Hothams und Ulrich Folk- mar sGrcnadicrj hervor. Man sah viel frohe Gesichter tm Hause und der Beifall klang laut und herzlich. —«1t. s* Statuenfunde in Cumä. Die Ausgrabungen, die jetzt tu dem alten Cumä bei Neapel stattstndcn, haben tu der Nähe der Akropolis zur Auffindung zweier schöner griechisch, römischer Statuen geführt. Das erste dieser Bildwerk« stellt de» Meergott Poseidon dar, der aus einem Felsen sitzt, mit einem schön gefältelten Mantel bekleidet: der linke Arm ist auf die Hüfte gestützt und hält einen kleine» Delphin. Der rechte Arm fehlt, aber er war sicherlich erhoben und hielt den Dreizack. Die zweite Statue, die bas Gegenstück ist, zeigt eine sitzende Frau mit Mantel und Tunika, deren Kopf leicht nach der linken Sette zurückgelegt ist. Dle Züge sind durch Srerwttternng stark entstellt, ein Vorderarm fehlt, aber es ist zweifellos ein Bildnis der A m ph i t r i t e. der Gemahlin Po seidons. Dle Helden Figuren, von denen jede 8 Fuß S Zoll hoch ist. sind vortreffliche Arbeiten des 2. vorchrtstlichen Jahr hunderts. l
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