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71.I«tzrg,«g. 1„ Abenö-Avsgabe Dvrmerslag, 28. April 1927 «Wt. vrabttwickM, -r.cki.tcht«» V»«»d»n Ferntveecker-Sammelnummer, SS2.1 Nur für Nacktgrioräck«, 20011 Bezugs-D-bühr Lia»«l»umm«r 10 «vleanta berechne!« die etntvaltiar N nun breit« >mv Stell Die Anzeigen werden nach Anzelgen-Preise: W°.k aimerkalb SOM». Offerteng tg. ifamiltenaiizetgen und Stellengesuche »hi 2» Pta.. die so mm breite Neklamezesle Ao Psa. ertengebüdr RPig. Ausw. Aufträge »egen Barauebezadlg Echristleiiung und Lauvigeschisisliell«: Marteattraiie 3S-.2 Druck u. Berta« von Ltevich ck Netchaedt in Dresdeu Poltickeck-Konl» 1OSS Dre.b«« Nachdruck nur mit deutlicher Queklenanaabe «.Dresdner Nackr.'i mläsiig. Unverlangte Schriftstücke werden nicht ausbewadrt Woran krankt die Weltwirtschaft? Slresemann un- Cassel auf -er Berliner Tagung -er -eulschen Maschinenin-uslrle. Die deutsche Wirtschaft noch immer gefährdet! Berlin, 28. April. Der Verein Deutscher Ma- schtnenbauan st alten, der Spitzenverband der ge- samten deutschen Maschinenlndustrte, trat heute hier unter außerordentlich starker Beteiligung und im Beisein zahlreiche: Negicrungsvertreter mit Reichsaußcnmtnister Dr. St rese- mann an der Spitze zu seiner diesjährigen ordentlichen Mit gliederversammlung zusammen. Der Vorsitzende des Ver- eins, Generaldirektor Dr. h. c. Reuter, hob in seiner Eröff nungsansprache hervor, das, in den gegenwärtigen schwierigen Zeiten jede Industrie aus Verständigung und Ver einbarung unter ihren Mitgliedern und mit den Nachbar- industrien angewiescil sei. wobei jedoch stets das Wohl des (Ganzen im Auge behalten werden müsse. Dieser Gesichtspunkt habe auch die Haltung des Vereins Deutscher Maichincnban- cnrstaltcn t» der Frage des internationalen Eisen- pakts bestimmt. Denn wenn auch dieser Pakt Im gewissen Sinne zu einer Monopolstellung der Eisenindustrie führen müsse, habe die eisenverarbeitende Industrie dock, durch ihre fruchtbare Znfammenardctt innerhalb der deutschen Wirtschaft und tm Vertrauen auf die von den Führern der Eisenindu strie gegebenen Zusagen dem Abschluß des Paktes keinen Widerstand entgegengesetzt. Eine weitere Besserung der Wirtschaftslage werde davon abhängcn, daß nicht Neudclastungem durch Lohnerhöhungen «nd Preissteigerungen geschasse« werde«. — Der Tief- punktder wirtschaftlichen Lage scheine überschritten zu sein, und eS könne nur gehofft werden, daß wir nicht wieder in die unerträglichen Zustände, wie sie in den letzten Jahren bestanden, zurückftelen. Reichsauhenmiuisler Dr. Slresemann ergriff sodann das Wort, um die Versammlung auch namens des Reichskanzlers, der zu seinem Bedauern nicht in der Lage war. an der Tagung tetlzunehmen. zu begrüßen. Die Ne gierung sei sich der Bedeutung der Organisation der Maschinen- bauindustric wohl bewußt. Der Redner linkte dem Vor sitzenden für die Objektivität seiner Kritik. Die Handcls- Verträge würden Immer nur Kompromtsse sein können. Die bedeutungsrollsten Entscheidungen stünden bevor. Gerade dieser Tage werde sich entscheiden, ob die deutsche Wirtschaft fortschrctten. stillstehen oder gar zurückgche» solle. Sehr be einflußt werde das Wirtschaftsleben durch die unübersehbaren finanziellen Verhältnisse, und zwar nicht nur in Deutsch land. Es müsse sich die Erkenntnis durchsetzen, daß mir ein gegenseitiges Entgegenkommen zum wahren Vorteil der Staaten sein werde- Es dürsc kein engherziger Protektionismus getrieben werde«, den« die Weltwirtschast sei ei» großes ein heitliches Ganzes. ES sei nicht zu befürchten, daß dte fortschreitende Jn- dustrialssteruna der kleinen Länder, dte bisher nur geringe Industrien besäßen, infolge der deutschen Maschtnenliefcrungcn zu einer Gefahr werde» könnte. Dte jungen Staaten hätten leider das Bedürfnis, stch abznschließen. Seien aber die Voraussetzungen für die Industrialisierung gegeben, so könnten wir das auch durch noch so Hobe Schutzzölle nicht ver hindern. Auch die deutsche Regierung sei der Einladung zu der Weltwirtschaftskouserenz gefolgt. Sie verspreche sich von dem Gedanken eines internationalen Meinungsaustausches große Vorteile. Allerdings werde eS kaum möglich sein, einen großen Teil der schwebenden Fragen auf der Konferenz zur Lösung zu bringen. Aber sie werde ein besseres Verstehen unter den Ländern schaffe». Kleine Ergebnisse seien schließlich besser als große Entschließungen. — Bet der Bekämpfung der Erwerbslosigkeit komme es nicht daraus an, Aequivalentc für den ausfallenden Lohn zu schassen, sondern Arbeit. Die Weltuiachtstelinug Deutsch lands mar vor dem Kriege aufgebaut auf der verarbeitenden Jndnstrie, bei der es mehr auf die Persönlichkeit als auf dte Gewalt des Kapitals aukvmmt. Es sei notwendig, die großen weltwirtschaftlichen Znsammenhänge zu betonen. Hoffentlich gelinge es, die uns gestellten großen Aufgaben im Zusammenwirken auch mit den Organisationen -n lösen. Unverständlich sei es, wie mau von einer günstigen Lage der deutschen Wirtschaft sprechen könne, die doch ans Anleihen basiere, dte wir verzinsen müßten. Der Redner schloß nuter starkem Beifall mit dem Wunsche auf ein gutes Gelingen der Tagung. Professor Gustav Lassel-Slorkholm sprach sodann über die „Notlage der Weltwirtschaft und ihre U c b c r w t n d u n g". Wenn man von den Störungen auf dem Gebiete des Geldwesens absicht, führte er auS, dte jetzt größtenteils überwunden sind, so sind in erster Linie dte Störunge» des internationalen Handels für die Notlage der Weltwirtschaft in der Nachkriegszeit ver antwortlich. Durch Hochslhutzzöllc, Ei»- und Ausfuhrverbote, Subventionen und zahlreiche andere Mittel der Handelspolitik ist ein freier Wettbewerb und eine natürliche Arbeitsteilung »wischen den Nationen wett stärker als vor dem Kriege be hindert. Die tieferen Gründe hierfür sind in einer Reihe von weitverbreiteten falschen Vorstellungen über die wirtschaft lichen Zusammenhänge zu suchen, so zum Beispiel in der Vor stellung, baß dte Kaufkraft der Welt tm Verhältnis zur Produktion zu gering sei und dies dte Absatzschwierig keiten verursache. In Wirklichkeit deckt stch die gesamte Kauf- kraft stets mit der gesamten Produktion. Ein anderer, den Protektionismus fördernder Irrtum besteht darin, daß man einen höheren sozialen Standard gegen einen niedrigeren durch Schutzzölle verteidigen zu müssen glaubt. Dabet ist die Einfuhr um so vorteilhafter, je billiger sic ist, ganz gleich, aus welchen Gründen. Schließlich spielt auch der Gedanke noch immer eine ver hängnisvolle Rolle, daß cs für das eigene Land vorteilhastcr sei, Produktion «nd Handel anderer Länder zn unterdrücken. Solange solche wirtschastlichcWahnvorstellungcn nicht ansgcrotte« sind, ist auf eine dauernde Gesundheit der Weltwirtschast nicht zu hoffen: denn derartige grnndlcgcndc Jrrtümer führen zu Maßnahmen, die die Produktion vermindern und die Beweg lichkeit der Produktivkräfte hemmen. Der Monopolis- m n 8 als das Bestrebe», für gewisse Interessen eine bevor zugte wirtschaftliche Lage aus Kosten anderer zu schaffen, ist der große hemmende Faktor der Weltwirtschaft und die wich tigste Ursache ihrer gegenwärtigen Notlage. Monopo- listischc Politik wird heute sowohl von den Kartellen und Syndikaten der Unternehmer, wie auch von den Gewerk schaften der Arbeiter betrieben. Die künstliche Hochhaltung der Arbeitslöhne in gewissen Zweigen ist auch eine Ursache der anhaltenden Arbeitslosigkeit in Europa, deren Fortdauer außerdem durch die staatliche Arbeitslosen unterstützung gefördert wird. Zu hohe Löhne und Preisforderungcn und monopolitische Abschließung gewisser Berufe haben auch charakteristische Ver änderungen in der Preisbildung auSgelöst. Die Pro- dukttonSkosten sind nunmehr gestiegen, je höher die Pro duktionsstufen sind. Bei den Fertigwaren ist somit die Ver teuerung am größten. Das hat dazu geführt, daß dte Ko - lontalgebietc weniger europäische Fertigwaren. Insbeson dere wenigerProduktionsintttel,kaufen können. Eine Aendcrung in dem Verhältnis zwischen Europa und der Kolonialwelt ist heute eines der ernstesten «nd bedeutungsvollsten wcltwirt, schaftlichcn Probleme. Direktor Karl Lange, der Geschäftsführer des Vereins, warnte in dem darauffol genden Bortrag „Bilanz und Kredit der deutschen W i r t s ch a s t s k r c i s e" vor einer vorzeitigen Ueberlastunq der deutschen Wirtschaft, die sich noch im Zustande der Rekon valeszenz befinde. Die deutsche Maschinenindustrie habe in unermüdlicher Rationalisierungsarbeit im Lause der letzten zwei Jahre ihre Produktion je Kops der Beschäftigten zu nehmend gesteigert. Auf dem organisatorischen Gebiet des Verhältnisses der Betriebe zueinander bleibe aber noch viel Arbeit zu leisten. — Bei aller Anerkennung der Verdienste des Neichöwirtschaftsministers und des Neichsaußenministers vermißt der Redner eine großzügige Politik der Wirt- schaftsförderuug, insbesondere auf dem Gebiete derSteuer- politik und der Verwaltungsreform. Ueber- triebener Partikularismns mache sich überall lähmend geltend. Während die kulturelle Mannigfaltigkeit der deut schen Stämme sogar noch mehr als bisher berücksichtigt werden könnte, müsse die Wirtschaft auf dem Gebiete der Politik und Verwaltung unbedingt eine straffere staatliche Vereinheitlichung und Rationalisierung fordern. DentschlandS gegenwärtige handelspolitische Lage sei überaus ernst. Am Horizont drohe das Gespenst handels politischer Einkreisung. Angesichts dieser Lage sei die letzte außenhandclsseindlichc Rede des Reichsland wirtschaftsministers doppelt unverständlich. Die deutsche Fertigindustrie sei zu jeder wirksamem» Förderung der Landwirtschaft und zu enger Zusammenarbeit für die Durchsetzung positiver Maßnahmen in dieser Richtung bereit, nicht aber dazu, für eine übertriebene Agrarzoll politik, die von allen anerkannten Landwirtschastssachvcr- ständigcn verworfen werde, ihre Außcirhandclsintercsse« zu opfern. Professor Schwalenbach sprach dann über die geschäftliche und finanzielle Seite der Rationalisierung für den deutschen Betrieb. Neben dte älteren Probleme der Normalisierung und Typisierung trete das neuere Problem der Fließarbeit. Sie bedeutet eine Epoche in der Entwicklung der mechanischen Industrie, die stch nur nach Jahrzehnten messen lasse und von einer starken Belebung des Erfindungswesens und einer Steige rung des Mnschincnbedarfes begleitet sein wird. Unter den Maschinenfabriken werden sich deutlicher als bisher drei Typen herausbilden: G e s a m t a n l a g e f a b r i k e n, die den Bau ganzer Anlagen übernehmen: Einzelmascht- ncnfabriken, von denen die crstcren weitgehende nor malisierte Elemente beziehen werden: Normalien- fabriken, deren Bedeutung mit der Bevorzugung des Normalisiercns gegenüber dem Typisieren zunehmcn wird. Die erste Type könne selbst nicht Fließarbeit sein, wohl aber die beiden anderen. Dte Ausbildung des Rechnungswesens sei ein weiteres hervorragendes Mittel zur Rationalisierung. Bisher habe vielfach die Preiskalkulation im Vordergrund gestanden, während die kalkulatorische Unterscheidung fixer und pro portionaler Kosten nur langsam Eingang gefunden habe. Entgegen der heute oft zu weitgehenden Zentralisierung müßten die mittleren und unteren Organe der Betriebs verwaltung je nach ihren Letstungsmöglichkeitcn mit größerer Selbständigkeit ausgerüstet werden. Sämtliche Vorträge wurden mit lebhaftem Ncisall ans- genommen. Der Vorstoß des Geschäftsführers Lange gegen den Reichslaiidivirtschastsmiiilster, sowie gegen den Neichs- finanzministcr hatte allerdings mehrfach Befremde» erregt. In Erwarinng -er Aussen in Gens. iBon unserem ständigen Genfer Vertreter.) Genf, den 26. April. Die anfängliche Freude der Völkerbundskrcise über den Hinfall des Hindernisses, das zwischen Rußland und Gens stand, hat allmählich eine ganz beträchtliche Abkühlung erfahren: es ist vorbei mit dem unmittelbaren Eindruck der Ostcrbotschaft, die so schön war, daß sie swegen der dreitägigen Ruhe im Bülkerbundspalast) nicht einmal genügend kommen tiert und noch weniger richtig abgewogen werden konnte. Als erster Reif fiel die formelle Diskussion über die Beteiligung Rußlands an der demnächst (4. Mai) beginnenden Welt, Wirtschaftskonferenz ans die angeblich ziemlich hoch, gespannten Hoffnungen, und heute ist man so weit, daß kein Mensch weiß, ob und in welcher Form russische Vertreter an wesend sein werden. Rußland ist offenbar der Meinung, es müßte zuerst nochmals etngcladen werden, während man in Genf feststelit, Rußland sei mit allen anderen Mächten zu gleich eingeladcn worden, hätte abgesagt, und es liege nun an Moskau, den Gegcnbeschlutz nach Genf zu vermelden. Das politisch wahrhaft Bedeutsame ist, daß sich der Schatten Rußlands zwar nicht direkt über Genf, aber via Gens über Europa gelegt hat. Man sucht nach den gewiß nicht sehr weitab liegenden Gründen, die Rußland bestimmt haben könnten, so unvermittelt gegen den Westen hin kehrt zu machen. Wer das russische Ereignis von diesem Gesichts winkel aus betrachtet, -er kann wohl verstehen, wie sehr stch die augenblickliche österliche Aufwallung der Gemüter ab kühlen mußte, als nach den Feiertagen das realpolitischere Denken wieder anhob, bei dem Rußland, nicht bloß mehr als vtclstelligeö Fragezeichen figurierte, sondern als eine gefähr liche, Frostgcfühle erweckende Unheiinlichkett mitsptelte. Dtes mag hauptsächlich für den englischen Teil der Genfer Be legschaft gelten, weniger für den französischen; aber auch dieser nähert sich nach und nach einem merklichen Miß behagen, ganz abgesehen von jener Spezies Frankreich zu- znzählender Völkcrbündler, deren Heimat in der Nachbar schaft Rußlands liegt. Dabet handelt es sich natürlich nicht etwa — wie man da und dort dargcstellt findet — um die Sorge, Rußland könnte vielleicht dvch weiterhin von Genf und allen sonstigen westeuropäischen Konscrenzorten nichts wissen wollen, tm Gegenteil. Was man fürchtet, ist das Kommen Rußlands. An eine russische Sabotageabsicht gegenüber dem Völkerbund denkt man schon gar nicht mehr, und — was mehr heißen will — man traut sie Rußland auch gar nicht mehr zu. DaS große Gespenst ist, Rußland könnte sich einigermaßen de« Anschein geben, in Europa seriös Mitarbeiten zn wollen, «m nuter diesem Vorwand — Gens als direktes diplomatisches Parkett benützend — Ziele zu vcrsolgen, die wohl auch alS Sabotage, aber in Weltsormat, gekennzeichnet werden müßten. Darüber ist die völkerkundliche Presse noch etwas einsilbig, weil Frankreich noch stark laboriert und keine entscheidenden Direktiven gibt. Daneben aber klingt'S nach Hieb und Stich, nach bevorstehender Wcltrcvoliltivn und gelcgentltch „natur- notwendig" losbrechenbcm Weltkrieg: eifrige Rechner haben bereits die Kräfte des Völkerbundes gegen die Kräfte Ruß lands ins Feld gestellt und sind zu der Feststellung gekommen, das, sich die Armeen ungefähr die Wage hielten. Man wird sofort den Eindruck bekommen, derartige Erörterungen seien eine etwas merkwürdige Begleitmusik zum in Kürze oder Länge erwarteten ersten Gang der Moskauer nach Genf. Sie sind natürlich in der allgemeinen Wcltpolitik verankert und dabet am tiefsten in dem englisch-russischen Gegensatz. Hier muß nachgeholt werden, daß man hin und wieder hört, Italien hätte das Abkommen über Bes- sarabien ratifiziert, da England erwartete, Rußland werbe in Bcssarabten gelegentlich einmarschiercn und dadurch nach Artikel IN des Paktes zum Angreifer gestempelt werben können, was den Völkerbnndskrieg provozierte. Ganz ent schieden hat England schon im März gewußt, daß es sich be- eile» müsse, falls eine völkerbimdliche Einheitsfront gegen Rußland zustandc gebracht werden sollte, damit Rußland nicht auf irgendwelchen Wegen selbst nach Genf zu kommen versuche, und umgekehrt scheint die englische Aktivität vom März Moskau das Zeichen gegeben zu haben, daß eS Zelt sei, in Westeuropa zum Rechten zu sehen. Für den Völkerbund als Erponent der euro päischen Großmächte und als Parkett,, auf dem drei Viertel der Summe der kleinen Staaten isiit den Großmächten paktieren, lag dte Sachlage eigentlich außerordentlich einfach, abgesehen vom Faktor Deutschland. Der Völkerbund bekam gewissermaßen wieder einmal einen ihn zusammenhaltenden neuen Gedanken und ein allmählich deutlicher werdendes System der Betätigung. Die Russen sind erstens einmal eine Art politischer Don Juans und werden, sagt man, zum min- besten ein stch neutral verhaltendes Deutschland antreffen, andere aber zu gewinnen suchen, darunter auch Frankreich so weit cntgegenkommen, als nur gewünscht werden kann, während Frankreich jetzt daran interessiert ist, sich den Dank Englands zu sichern, wenn es nicht will, daß alle englischen Verpflichtungen Italien zugute kvmmcn sollen. So ist die Genfer Situation ziemlich verdunkelt. Rußland wirb tn Genf als Teilnehmer irgendwelcher Konferenz, innerhalb oder außerhalb des Völkerbundes, alles tun und tun müssen, um zu umgehen, was angcbahnt ist, nnd um zugleich tm Fernen Osten zu retten, was zu retten ist. Dieses mehr defensive Interesse, das Rußland in Genf ganz fraglos hat.