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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 06.02.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030206026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903020602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903020602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-06
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
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Miv.-TeU Im Rei chSta ge ist die Nachweuung der Einnahmen und Ausgaben auS Anlab der Expedition nachO st allen verteilt worden. Unter den Einnahmen befinden ich 5.8 Millionen Mark: als Verkaufserlöse. Taxwerte usw., sowie sonstige Einnahmen, als erste Zinsrate aus der Entschädigung von China und erste Tilgungsrate sind un Rechmingsiahre 1802 bis Ende Dezember 5,6 Millionen Mark vereinnahmt. Bis zum Schluß des Rechnungsjahres. 1. April, sind voraussichtlich noch zu vereinnahmen 5,8 Millionen Mark. Verausgabt sind rm Jahre 1900 146,1« Millionen Mark, sodann vis Ende Dezember 1803 noch 83,8 Millionen zum Schluß des Rechnung . , lioncn Mark. Die Gcsaimausaaben für ^ ... , . . lionen Mark, wovon die Einnahmen mit 0.5 Millionen Mark ab gehen, sodaß 14,8 Millionen Mark bleiben. Berlin. (Priv.-Tel.t Die Budgetkommtsston des Reichstags setzte herEe die Beratung des PostetatS fort. Eine längere Debatte veranlatzte die Forderung für Riesa. Staatssekretär Krätke teilte aut den eingeforderten Bericht bei Obervostdirektion zu Dresden näheres ü der Nähe des Riesaer Bahnhofes zu erweiternoen ^ _ mit. Die gegenwärtigen Verhältnisse seien unkaltbar. Bis 1916 sei das Riesaer Postgebäude fest gemietet. Es handle sich hier um einen großen Durchgangsverkehr. An der Ablehnung dieses Postens, wie er von den Abga. Müller-Saga». Liebermann v. Sonnenberg und Müller-Fulda beantragt sei, müsse er ein Miß trauensvotum gegen die Posiverfvaltuna erblicken. Tie Erweite rung des Bahnhofsgebäudes bedeute keine Stellungnahme der Postverwaltung gegen einen späteren Postbau in der stabt Riesa selbst. Nachdem der Abg. Jresc und der Berichterstatter Dr. Paasche für die Bewilligung eingetretcn, wurde der Titel nach längerer Besprechung genehmigt. — Die Kartell-Enquete tritt gm 2b. d. M. im Reich samtdes Innern zusammen. Die isi I Bremen. Der Norddeutsche Lloyddampser .Freibürg", nach Ostasien bestimmt, der im Roten Meere bei Mokka, westlich von Perim, leicht auf Grund geraten war, passierte gestern nach mittag wohlbehalten Aden. Landau a. Isar. In Zeholfing sind bei dem Brande eines Anwesens zwei Kinder um ge komme»; mehrere Familien mitglieder erlitten Brandwunden. Paris. In parlamentarischen Kreisen glaubt man, das; zwischen der Union dömocratiquc und den übrigen Gruppen der radikalen Neaierungsnichrheit in der Frage der Kongrega tionen ein Einvernehmen erzielt worden ist. Die Union dönio- cratigue hat in der «estrigen Delegierten-Versammlung der Linken vorgeschlagen, daß über die vorliegenden Gesuche nach Kategorien abgestimmt werden soll, und zwar soll zuerst die Abstiiiimunä.übcr die Gesuche der Prediger-Kongregationen, dann über die der schul- Kongregationcii und schließlich über die der handeltreibenden Kongregationen vorgenommen werde». Bei letzterer Kategorie würde es sich lediglich um die Karthäuser handeln. Es wurde beschlossen, eine Abordnung zum Ministerpräsidenten zu senden, um besten Ansicht zu hören. ,nnl.wrv-ri-n insvitM v-r London. Eine Anzahl sehr bekannter Amerikaner hat eine ü^er de» Ausbau des in Flottenliga der Bereinigten Staaten gegründet, deren Prä- über de» Ausbau vcS in der frühere Staatssekretär der Marine. Tracy. ist. Petersburg. Die „Handels- und Industrie-Zeitung" meldet, daß die Eröffnung des Verkehrs auf der chinesische» Bahn ansangs Juli d. I. stattfindrn wird. Newuork. Ein Telegramm des „Ncwy. Herald" aus Caracas (Venezuela) vom. letzten Dienstag besagt, das; die Armee der Aufständischen jetzt fast vor den Toren van Caracas stehen soll. New York. Einem Telegramm aus Caracas zufolge haben die blockierenden Mächte den Behörden in La Guayra be der nichtsyndikierten Zechen itt West- und Süddeutschland mit Ausnahme von Elsaß-Loihringen. DaS Stenogramm der Ber- Handlungen soll, so weit diese nicht vertraulich sind, im „Reichs- airzciger veröffentlicht werden. Berlin. sPriv.-Tel.l Im Abgeordnetenhause äußerte sich der Minister des Innern Frbr. v. Hammerstem bei Beratung des Etats des Ministeriums des Innern einaehend über das Kapitel „Polizeiliche Miß- und Uebergriffe". Er gab zu, daß in einer Reihe von Fällen die Polizeiorgane nicht dm nötigen Takt bewiesen hätten. Es seien tatsächlich so wohl in der Organisation wie in den Personalverhältnissen Zu- stände vorhanden, die er aufs Tiefste beklage. Es sei sein Be streben, diesen Uebelständen gründlich abzubelfen und jedem Preußen gleiches Recht und gleiche Behandlung zu teil werden zu lassen.^ Einen Test der Schuld trage aber auch das Publikum, ansehe. Nicht in allen gen berichtet wurde, handle ..... !yr seien vielfach die Polizei- organe durchaus sachgemäß und richtig verfahren. In den Fällen Trampke und Rappaport-Altona seien polffeitichersetts nur gering fügige Fehler gemacht worden. Der Alkmaer Polizei, die es in emer Hafenstadt besonders schwer habe, müsse er seine volle Anerkennung aussprechen. Er würde sich freuen, wenn alle seine Beamten so wie die Mtonaer wären. Die Fesselung eines polnischen Redakteurs in Kuttowitz sei als unnötig zu bedauern, immerhin müsse er darauf Hinweisen, daß der Redakteur jetzt naa, seuwL Verurteilung als flüchtig steckbrieflich verfolgt werden müsse. Was die Kieler Fälle anlanae, so seien die Polizeibcamten nur in den Fällen unzulässiger Verhaftung zweier Matrosen und eines jungen Mädchens zu tadeln. Die Verordnung des Bürger- meisters von Treptow a. d. R„ daß nach 11 Uhr abends sich habe sehr segenS- hätten dort die aufgehört. zu lagen. Emen Leu ber «schuld trage da- die Polizeiorgane über die Achtel Men, über die m den letzten Tagen cs sich nm wirkliche Mißgriffe, vielmehr Beschießung des Forts unbegründet. Oertliches und Sächsisches. Dresden. 5. Februar. —* Se. Majestät der König unternahm gestern eine Spazier- fahrt nach der Dresdner Heide. Den Tee nahm er gestern abend bei Ihren Könial. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg, im Palais Parkstraße ein. Heute mittag gewährte Se. Majestät dem Bildhauer Professor Seffner- Leipzig zu einer Porträtbüste eine Sitzung. —* Heute vormittag 8 Uhr 30 Min. wurde folgendes Bulletin ausgegeben: In der vergangenen Nacht hat Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Christian wenig geschlafen und leb haft geträumt. Die Temperatur, die sich im Lause des gestrigen Tages in mäßigen Grenzen bewegte, steigerte sich in den späteren Abendstunden und während der Nacht so, daß mehrere kühle Bäder notwendig wurden. Gegenwärtig beträgt die Körper wärme 39L, der Puls 103. Komplikationen nicht vorhanden. Tr Fiedler. Dr. Unruh. —* Der Herz» g und die Herzogin von Schleswig' Holstein sind letzte Nackt in Dresden ongekommen und haben im Grand Union Hotel Wohnung genommen. —* Zu der mehrfach erwähnten Absicht der ehemalige» Kronprinzessin, nach Salzburg zu ihren Eltern zu reisen, erfährt daS „Wiener Extrablatt. daß die Prinzessin noch nach Mcntone vom Advokaten Lachenal die Mitteilung erhalten habe, vieler Fahrt stehe kein Hindernis entgegen. Lachenal ist in; leb- basten schriftlichen und telegraphischen Verkehr mit dem toskanische» Hofe in Salzburg. Den einzigen Gegenstand der Verhandlungen In Salzburg würden die Bestimmungen über den zukünltigen Verkehr der Mutter mit ihre» Kindern bilden. Ehe diele Be stimmungen nicht festgesetzt leirn. werde die Kronprinzessin die Scheidung nicht beantragen. — Dem „Petit Bleu" zufolge wartet dle Prinzessin in " ^ ' den zeit» ihr Genk das Ende der Verhandlungen ab, welche zeitweiligen Aufenthalt in Salzburg zur Regelung ihrer Fainilienaiigcleaenhciien ermöglichen sollen. Sie will sich die Zusicherung sielen Geleites erwirken, erhielt jedoch bisher leinen Bescheid. Die genannte Zeitung, welche Giron zu ihre» Mit arbeitern zählt, versichert, die Prinzessin werde nach der Ehe lrennung. mit oder ohne Eilaubnis ihrer Elter», den Namen Lusic von Toskana aiilichmcn. Noch einer in der gestrigen Ansgabc enthaltenen Meldung will dagegen der toskanische Hof so lange von keinen Verhandlungen mit der ehemaligen Kronviinzessin etwas wissen, als sie sich nicht von Giron getrennt hat. — Wie so oft schon in dieier letzten Zeit der Aufregungen, hatten auch heute wieder die Meldungen über die eilige 'Abreise der Prinzessin ans Mcntone hier in Dresden sowohl, wie auch auswärts, so z. B. im Vogtlande, in Berlin :c. die abenleucrlichstcn Gerüchte veranlaßt. Naich verbreitet und von sehr vielen, ja wohl den meisten geglaubt, meldete ei» solches, die cheinalige Kronprinzessin sei nachts hiereingctroffen, habe im „Europäischen Hof" Wohnung genommen u»v werde beute versuchen, zu ihrem kranken Kinde zu dringen. Die fast absolute Unmöglichkeit für die Prinzessin, einen solchen Plan auszuführen, erwogen nur wenige, und so wurde die Direktion des „Europäischen Hofes" heute von allen Seiten mit Anfragen durch Telephon, Telegraph, auf schrift- lichcm und mündlichem Wege bestürmt. Selbstverständlich ist a n dem ganzen Gerücht kein wahres Wort. Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, weilt die Prinzessin noch in Genf, und nach Lage der Dinge erscheint auch ein mir kurzer Aufenthalt der Prinzetsin hier gänzlich ausgeschlossen. Gestern trat der sächsische Eisenbahnral im SitzlingSsnale des Gencraldirektionsgebäudes an der mße zu einer Sitzung zusammen, um zu der von der Negierung eingcbrachten Personentarifresornl Stellung zu nehmen. Zn Beginn der Sitzung erschien Herr Finanzministcr Lr. Rüger. Die Berhandlungen dürsten heute zu Ende ge ährt werden. —* Ta das Ies»itengesetz bis jetzt noch nicht aus die Tagesordnung des Bundcsrates gesetzt ist, so hat die sächsische Negierung noch nicht Veranlassung genommen, über diese Zrage erneut schlüssig zu werden. Sachsen wird aber, wie man chon heute als sicher aniichmen darf, im Bundesrate seine ab lehnende Stellung gegenüber dem ultramontanen Wunsche betreffs Aushebung sowohl des ganzen Jesuitengesetzes, als auch insbesondere des 8 2 nicht mttgeben. —* Ans dem 7. sächsischcn Reichstagswahlkreise. Die Meinungen scheinen sich auch in diesem Kreise (Meißen, Großenhain, Riesa, Lommatzschs nun geklärt zu haben und es wird den sozialdemokratischen Kandidaten nur ein Kandidat, der bis herige Vertreter des Kreises, Herr Gäbel-Klessig, gegenüberstehen. —"Als Kandidat des 18. Reichstags Wahlkreises wickau wird Gras Paul von Hoensbwech genannt. Seine andldatur wird von den bereits angegebenen Parteien unterstützt. Mit Rücksicht ans das Ergebnis der letzten Wahl, in der die Sozialdemokraten ihren Kandidaten im ersten Wcchlaang mit 7000 Stimmen Mehrheit durchbrachten, erscheint es zweifelhaft, ob Graf Hoensdroech das Anerbieten annekmen wird. —* Einen hochinteressanten, durch Lichtbilder und verschiedene Experimente erläuterten Vortrag über Naturseide und Kunst seide hielt gestern abend Herr Professor Dr. Möhlau von der Könial. Technischen Hochschule im Gemcinnützigen Verein. „Seide", so führte der Vortragende ans. „ist ein Produkt, das bezüglich seines Glanzes, seiner Festigkeit, Schmiegsamkeit und Fardenichönheit Von keinem anderen Erzeugnis der Textilindustrie nbertroffen wird. Das älteste Kuttulvolk, welches es verstand. Seide zu erzeugen, waren die Chinesen. Schon im Jahre 2600 vor Christus legte sich die Kaiserin Tc-ling-ihr auf die Züchtung von Seidenwiirmern und ließ aus den gewonnenen Fäden zunächst Jnstrnmentcnialten. dann Gewänder Herstellen. Bis wenige Iabr- hundcte vor Christus biieb die Seidenknltur in China ein Mono pol des Koffers und der Großen des Reiches. Gelb war die Farbe deS Kaisers und der Kaiserin, violett die seiner Nebenfraurn, blau, rot und schwarz jene der Ritter erste» bis vierten Grades. China entfaltete in Seidenstoffe» und -Gewändern einen ungeheuren «rrnft «nd Wissenschaft. Mitteilung auS dem Bureau der Königl. Hoftheater. In Schauspielhause findet Sonnabend, den 7. Februar, - außer Abonnement — die Erstausführung von Gerbart Haupt- manns fünfaktigem Drama „Der arme Heinrichs statt. Die Besetzung des Werke- ist die folgende: Heinrich — Herr Wiecke, Ottegebe — Frl. Pölitz, Benedikt — Herr Müller, Hartmann — Herr Dettmer, Gottfried — Herr P. Neumann, Brigitte — Frl. Guinand, Ottacker — Herr Eggerth. Die Kostüme sind nach den Entwürfen deS Neuangestellten Kostümmalers Fanso vom Garderobeinsvektor Metzger hergestellt. — Als 5. Volks vor- stellung gehen, an Stelle der angekündigten „Makkabäer" von Otto Ludwig, MoliSreS „Tartüff" und „Der eingebildete Kranke" Sonntag, den 15. Februar, in Szene. — Die letzte Auf führung deS Weihnachtsmärchens „Aschenbrödel" im Königl. Schauspielhause findet Sonntag, den 8. Februar, statt. 7* Konzert der Reis,»ree der Dresdner K«»s»«»»chast. Da« zweite groß« Konzert führte in die Ressource den französischen Geiger Albert Geloso ein. Der Künstler ist in Dresden bereits öffentlich ausgetreten und hat sich auf das Vorteilhafteste bekannt gemacht. Gestern spielte er Bruchs O-moU-Konzert lNr. 1s, ein Adagio von Vieuxtemp» und zwei Stücke eigener Komposition: „Berceuse" «nd „Habanera". Wie man schon früher berichten konnte, vereinigt Herr Geloso mit einer reifen technischen (künstle»schaff eine nicht gewöhnliche BortragSkunst, die besonders in der MMN- und Bravour des Spieles ^ur vollen Geltung Gewiß sana ttzSz-Gmeiner. die nd gal von In vor- oder waren folge emer Absage'hatte »rau achtern hur «me« eigenen Lieder-Abend gab, den gesai Teil de» Programi wiederhole«, wa» als eine der. b«M » ... wert und wird immer alle Erwartungen Grenzen nicht verlaß», di« ibrer Begabung gezogen wie Grieg« „Im Kahn". Brahm« „Vergebliche/ sie auch gestern wieder mit großem Erf Ausdrucksvermögen und ihren stimmlichen nur wenige werden ihr in der Vollkommenheit dieser Vortrage gleichkommen. Bedeutend weniger sagen ihr dagegen Stücke, wie eigenen Uteder-Adrnd gav, den aesanassouffllchen am» übernommen. Auch über sie laßt sich nur bereit» öfter gesagt worden ist: Sie ist un» usrne» Ludersängerm außerordentlich lieb und tungen erfüllen, wenn sie die n Erfolge sang, liegen ihrem ilichen Mitteln vorzüglich, und der Musik, die <symvo»r ber 'Lichtung ganz erschöpfen Frl. Malten, Frau Lilli Lehmann. Frau Sucher sind c die rechten und echten Sängerinnen der „Tristan"-Vorstutücn, und waS sie speziell aus diesem Stück an Größe des Stils und Eigenart der Auffassung herausgestaltet haben, ist und bleibt in musteramig, daß bloße Nachahmungen wie hier, nicht sonder- rau Gmeiner aber in ^ ... _ . geistreich Humorvollen, wie sie eS in ihren Lieder-Abenden bewiesen, eine Per- "eit von hervorragender Bedeutung. — Gleich den genannten Künstlern wurde auch Herr Hofschauspieler Ludwig Stahl auf so,st sie. sönlichkeit von hervorragender Bedeutung. . Künstlern wurde auch Herr Hofschauspieler Ludwig «Stahl auf daS Wärmste für den Vortrag einer Reihe von Dichtungen aus- gezeichnet. Nicht ganz glücklich gewählt und dem Naturell des Künstlers entsprechend schien uns Hebbels auf die düstersten Farben und emporgeschraubte Empfindungen gestimmte Ballade vom „Heideknaben mit der nach unheimlichen Stimmungen grübeln- den melodramafischen Musik Schumanns, auch nicht v. Lilien- cronS nach großem, poetischem Ausdruck verlangende Dichtung Zlluf dem roten Stern Aldebaran", dagegen vortrefflich seiner Vortragskunst zusagend die kleineren humoristischen und witzigen Bluetten, wie TrojanS „Was soll ich meiner Tante schenken", „Der Kannibale", „Huhn und Karpfen" usw. — Die GewerbehauS-Kapelle unter Leitung des Königl. Musikdirektors Trenkler eröffnete das Konzert mit der „Don-Juan".Ouvertüre und begleitete vortrefflich die großen solistischen Vorträge „Träume" und daS Bruchsche Konzert. 8. 8t. s* Hamburg. Dem Dichter Gustav Falke wurde m der heutigen Sitzung der Bürgerschaft auf Antrag des Senats ein lebenÄängliche» JahreSgehalt von 3000 Mark bewilligt. Berliner Veden. L. Berlin, 4. Februar. Al» auf Veranlassung be» Kaiser» die ersten Abholzungen im Berliner Tiergarten vorgenommcn wurden, regte sich die öffentliche Meinung in der Reichshauptstadt mächtig auf, Kaiser Wilhelm I. konnte sich nicht einmal entschließen, die Erlaubnis zum Fällen kranker Baume innerhalb dieses wundervollen Haines zu erteilen. Nun sollten ganze Baumreih' faßte eS nicht. Indessen hat sich l' " und man ha ' " Wonnen hat, N;. Nun sollten ganze Baumreihen verschwinden. Man mcht, , Indessen bat sich die Erregung bald genug gelegt hat emgesehen, daß der Tiergarten dadurch wirklich ge hst. daß chm mehr Licht und Lust zugeführt worden sind. Freilich ist ihm zugleich vielfach das frühere naturwüchsige Gepräge geraubt worden, einzelne seiner Alleen und Plätze er innern jetzt mehr an einen englischen Kunstpark. Aber im großen und ganzen darf man doch mit der Aendcrung zufrieden sein Auch sonst hat der Kaiser viel für den Tiergarten getan. Man mag ja über den Kunstwert der einzelnen Standbilder in der Siegesallee streiten oder auch nicht streiten, daß die Gesamt- anlaoe eine interessante Sehenswürdigkeit bildet und diesem Teile des Tiergartens eine ganz außerordentliche Anziehungskraft auf Einheimische und Fremde verliehen hat, vermag niemand zu bc streiten. Nun soll auch der Eingang zum Tiergarten unmittel bar hinter dem Brandenburger Tor bald einen neuen künstlerischen Schmuck erhalten, dessen Mittelpunkt die Standbilder des Kaisers und der Kaiserin Friedrich bilden werden. Aber damit nicht genug. Auch der sogenannte Große Stern, eine Ausbuchtung des breiten Fahr- und Reitweges, der vom Brandenburger Tor in gerader Linie nach Charlottenburg bis zum Schloß mit dem be rühmten Mausoleum führt, soll nun auch in emen Schmuckplatz mit vier riesigen Jagdgruppen in Höhe von etwa 2(4 Meter umgewandelt werden. Das ist schon beinahe zu viel des Guten! Man möchte den Kaiser bitten, im Interesse des alten herrlichen Parkes mit seinem Segen einzuhalten, da sonst die Gefahr vor liegt, daß man vor all den marmornen Bildwerken. Bänken, Kandelabern schließlich den Wald nicht mehr sieht. Auch das. was man über die geplante Umwandlung des Grüne- Waldes bis jetzt vernommen hat, legt die Befürchtung nahe, daß dort ebenfalls des Guten zu viel geschehen wird. Man hört von der Anlage einer besonderen Automobilbahn und sonstigen künstlerischen Anlagen, wahrend es doch darauf onkäme, diesen Wald ganz unverfälscht als eine frische, freie Zuflucht für olle luftbungrigen Bewohner Groß-Berlins zu erhalten, die sich hier in Gottes freier Natur ergehen und vom Staube der Millionen stadt ihre Lungen gründlich reinigen wollen. Allerdings wird es ohne eine umfängliche Umgestaltung dieses Waldes schwerlich gehen, wenn er seinen Beruf erfüllen soll, die Hauptluftnahrung den Berlinern in Zukunft zu liefern. Er besteht fast nur aus Kiefern, die in ihrer kahlen Einförmigkeit nicht nur dem Auge, sondern auch den Lungen wenig bieten. Es wird durchaus erforderlich sein, hier auch andere Nadelhölzer und insbesondere auch Laubbäume anzupflanzen. Aber immer wird daran fcst- zuhalten sein, daß dieser großartige Wald in unmittelbarer Nähe der deutschen Reichshauptstadt, was man auch zu seiner Ver schönerung und Verbesserung tun mag, vor allen Dingen ein wirklicher Wald bleiben muß und nie und nimmer in einen Kunstpark umgeivandelt werden darf.
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