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88 Franz Kupelwiefer. leiden dürfte, hingegen die Frifchproceffe wefentlich erleichtert, der Brennftoff- Aufwand vermindert würde. Der Kaukafus hat bezüglich der Erzeugung von Eifen nichts ausgeftellt und fcheint die Eifenfabrication eine fehr unbedeutende zu fein Gr i e ch e 111 and erzeugt kein Eifen, ebenfo wie Rumänien. Türkei. Die lürkei fcheint nicht arm an Eifenerzen zu fein und war in der That eine ziemliche Anzahl von Ausftellern zu finden, welche Eifenerze brachten, jedoch nur wenige, welche einzelne Stücke Stangeneifen ausftellten, wie z. B. Mudirkil Trevefe, Villajet Aleppo aus Muteffarif Marafch; Achmet A g h a aus Muteffarif Varchoch, Villajet Bosna, Ispaho MudirlikKonit- fcha etc. Leider war über die Fabricationsmethode (wahrfcheinlich direcle Stabeifen-Erzeugung aus Erzen in Herden) ebenfowenig wie über die Gröfse der Fabrication etwas zu erfahren. Egypten erzeugt felbft kein Eifen, fondern verarbeitet nur eingeführtes Eifen und find die Quantitäten, welche dafelbft verarbeitet werden, verfchwindend klein. So erzeugten z. B. 83 Giefsereien in Kairo und 6 Giefsereien in Alexan drien zufammen nur 7200 Centnerund die Waffenfabrik in Alexandrien verarbeitet nui 1050 Centner Eifen. Ausgeftellt war von diefen Fabricaten nichts. d unis, Marokko und Perfien ftellten an Eifen nichts aus, obwohl das letztere in Mafanderan auf eine allerdings fehr primitive Art Eifen erzeugt. Perfien führt für etwa 150.000 fl. Roheifen und für 500.000 fl. Stabeifen und Bleche ein. Siam ftellte nichts aus. China. Die Eifeninduffrie Chinas fcheint nahezu auf demfelben Grade der Aus bildung zu flehen, wie in Japan der Fall ift und im Nachfolgenden detaillirt angeführt wird, nur bildet die Hüttenanlage im Arfenal von Fou Tcheon in der Provinz Fokien, welche theilweife nach europäifchem Mufler angelegt ift, eine Ausnahme. Aber auch diefes Etabliffement bezieht nur einen Theil des nothwen- digen Materiales aus China, während Roh- und Gufseifen, Bleche etc. aus England bezogen und altes Eifen in den Häfen angekauft wird. Ueber die Gröfse der Eifenproduclion in China exiftiren keine Daten, ja es fehlen fogar Annäherungszahlen. Eifenerze werden als folche bis jetzt bergmännifch nicht gewonnen, fon dern man benützt Sand, welcher Magnet-Eifenftein enthält, und deffen Eifenhalt oft nur zwei Percente erreicht und bis auf 50 Percente durch Wafchen angerei chert wird. Diefer Sand wird in kleinen, 5 bis 6 Fufs hohen Oefen, welche den erfor derlichen Wind aus hölzernen, mit Menfchen betriebenen Gebläfen erhalten, mit gleichen Gewichtstheilen Holzkohle auf Roheifen verfchmolzen, wobei etwa 30 Percente Eifen aus den Erzen ausgebracht werden. Das Eifen wird in den- felben Oefen raffinirt, und man erhält aus 100 Gewichtstheilen Roheifen mit 50 Gewichtstheilen Holzkohle etwa 83 Gewichtstheile fchmiedbares Eifen, welches, unter Handhämmern zu kleinen Schienen abgefchmiedet, in Handel kommt.