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Das Hüttenwefen. 87 Von den Produkten des Bezirkes Ickaterinenburg find befonders die Hartgufs-Projedlile hervorzuheben, von welchem Stücke ausgeftellt waren, die eilfzöllige Panzerplatten, ohne Schaden zu leiden, durchdrungen haben. Von den finnländifchen Hütten find befonders die Hütten des kurften Poutiloff hervorzuheben. Die vier Holzkolilen-Hochöfen erzeugen ans über wiegend Seeerzen, welche rneift phosphor-, häufig aber auch fehr manganreich find, graues Rolieifen, welches mit fchwedifchem und englifchem Roheifen gemengt, auf einer Hütte bei St. Petersburg verarbeitet wird. Die IlauptproduCtion der Hütte befteht in Schienen mit Puddlingsftahl-Köpfen, von welchen jährlich bei 720.000 Centner erzeugt werden, Eifenbahn-Materiale, etwas Stabeifenun - tai Die Eifenbahn-Nägel haben einen getheilten Schaft und find derartig zugefpitzt, dafs die beiden Theile beim Eintreiben in das Holz auseinander gehen und auf diefe Weife das muthwillige Ausziehen der Nägel beinahe unmöglich machen. Diefe Hüttenanlage ift auch die einzige, welche zwei Beffemerretorten in Betrieb hat, jedoch diefelben nur dazu benützt, Roheifen für den Puddlings- procefs oder die Erzeugung von Hartgufs zu raffiniren. Von untergeordneter Bedeutung find die Hütten des Baron Linder zu Kuffomi, in welchen aus gekauftem Roheifen Stabeifen und Nagel erzeugt werden, fowie die Hütte von D o n n e r in Kumming, welche aus See- und Sumpf- erzen erzeugtes Eifen ausftellte, und endlich die Hütten der Gefellfchaft von Marienfors. , ^ A . , Die Eifeninduftrie Polens war vorzüglich durch die Produkte der dem Grafen Marcel Soltyk gehörigen Hütte Chlewiska, welche Gufs-, gewalztes fowie gefchlagenes Stabeifen zur Aufteilung brachte, vertreten. Ebenfo brachten Warfchawsky, Horwitz & Kallet aus Räivolo alle Sorten Roheifen, Eifen- bleche, Winkeleifen und fchöne Qualitätsproben. Von den in Südrufsland gelegenen Hüttenwerken fanden wir vorzüglich nur Prodiufte von Liffitfclianfk und Longanfk und unter diefen vorzüglich Hartgefchoffe von der letzteren Plütte, fowie endlich noch Braun-Eifenfteme von Orokhowo, welche im rohen Zultande bei 35 Percent Eifen halten, ausge e von Goubonine, welche defshalb für die Eifeninduftrie Rufslands von Bedeu- tung werden können, weil fie in der Nähe von gut backenden Kohlen ge un en w erden Turkeftan hatte nur fehr roh gegoffene Radbüclifen und Lampen aus- S Nicht zu verkennen find die Fortfehritte, welche Rufsland 111 dem letzten Decennium in der Erzeugung von Tiegel- Gufsftahl machte, es b e fi tzt zwei H utte "> welche, wenn fie auch nicht fo grofsartig wie die Krupp’fche Gufsftahl-Hutte find, doch eine nahezu ähnliche Einrichtung haben, gleich gewaltige, ja noch fchwereie Gefchütze zu erzeugen, jede derfelben befitzt einen Dampfhammer von 1000 Centner Fallgewicht. Diefe Fortfehritte verdankt es vorzüglich dem Beftreben dei Regierung, fich in Hinficht des Bezuges von Gefchützen von anderen Lanc ern unabhängig zu ftellen. . T , Unifomelir mufs das Zurückbleiben in anderer Beziehung, auffallen. Kuls land befitzt gegenwärtig nur eine Beffemerhütte, die aber gewöhnlich nicht zui Stahl- oder Eifenerzeugung dient, fondern nur zum Feinen des Roheifens verwenc e wird. Man erzeugt ein Halbproducl, welches dann nn Puddlmgsofen in eu en weiter verarbeitet wird, während einige Minuten Blafezeit mehr hinreichen wur den, den ganzen Procefs zu vollenden, ein werthvolleres Prodmft zu eizeugen. Allerdings fo 11 e n jetzt mehrere Beffemerhütten gebaut werden. Bei der Erzeugung von Roheifen fcheinen ebenfalls keine wefentlichen k or - fchritte zu verzeichnen zu fein. Auffallen mufs es, dafs für den Herd-und ^m™- ofen-Frifchprocefs überwiegend graue Roheifen-Sorten erzeugt werden, ungeachtet meift vorzügliche Erze und Holzkohlen zur Verfügung flehen formt bei der Erzeugung von weifsem Roheifen die Qualität des erzeugten Stabeifens kaum