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Das Hüttenwefen. 37 Lesjöfors bewährte feinen alten Ruf und erzeugt aus Lancafhire- Eifen, Drähte, Drahtfeile, letztere auch aus verzinkten Drähten, fo wie Martinftahl für denfelben Zweck und zur Fabrication von Werkzeugen. Die Qualität desfelben fowohl in den härteren wie weicheren Nummern ift eine vorzügliche. Bofors hat in der Gröfse der Produktion wesentliche Fortfehritte gemacht, indem es feit io Jahren diefelbe verdreifsigfachte. Es erzeugt dasfelbe vorzüglich Stabeifen, Nageleifen, Drahteifen, fowie Spaten, Schaufeln etc. Hervorzuheben ift die Ausftellung des Eifenwerkes Schifshyttan, Eigenthum des Herrn Alexander K e i 11 e r jun., welches aus Svartberger Erzen Spiegeleifen erzeugt, welches fich feines hohen Mangangehaltes wegen vorzüglich zum Rückkohlen bei Durchführung desBeffemer- und Martinproceffes eignen würde. Die zur Erläuterung beigegebene Analyfe zeigt folgende Zufammenfetzung: Eifen 75-ioo Mangan 20.350 Kohlenftoff . . 3.800. Kiefel . . • . . 0.254 Schwefel 0.010 Phosphor 0.029 Kupfer Spur Die bei der Erzeugung diefer Roheifen-Sorte abfallende ausgeflellte Schlacke ift dunkelgrün und nahe undurchfichtig. Sundftröm ftellte von feinem Werk Charlottenberg in Wermland aufser Erzen, Roheifen, Torf, Stabeifen, alle Gattungen von Schnitt- und Schienennägeln von vorzüglicher Qualität aus. F i n s p o n g, eines der wichtigsten und bekanntesten Eifenwerke Schwedens, ftellte Erze, Roheifen, Gufswaaren, Kanonen, Hartgufs, Schalen-Gufsräder, Pro jektile, getemperten Gufs, fo wie Stabeifen, Mafchinen etc. aus. Der wichtigste Betriebszweig, die Kanonengiefserei, erlitt in Folge der gröfseren an die Gefchütze gestellten Anforderungen wefentliche Veränderungen. Die Gefchütze, welche früher ohne Ausnahme unmittelbar aus dem Hochofen gegolten wurden, werden jetzt, um eine gröfsere Fettigkeit zu erzielen, aus im Flammofen umgefchmolzenem Roheifen erzeugt. Die Schweren Gefchütze werden aufserdem mit Stahlringen armirt, um ihre Fettigkeit zu vermehren. Bezüglich der Erzeugung von Panzer durchbrechenden Hartgufs-Projektilen haben Sich Finspong und Ankarsrum vereinigt, um eingehende gröfsere Beftellungen rafch effektuiren zu können. Beide Werke wenden die gleiche Fabricationsmethode an, und decken nicht blofs den inländifchen Bedarf, fondern übernehmen auch Lieferungen ins Ausland. Ferna erzeugt auf feinem Hochofen zu Finnbo Spiegeleifen, welches 6 und 10 Percent Mangan hält und feiner übrigen Zufammenfetzung nach als voll kommen verwendbar anzufehen ift. Die beiden Hochöfen von Björnhyttan undTrum- melsberg hingegen erzeugen Roheifen für die Frifchereien in Ferna, welche aus- fchliefslich die Lancafhire-Frifchmethode verwenden. G. & A. Lurraann & Comp, von Gunebo erzeugen vorzüglich Draht und ftellten unter Anderem Walzendraht 800 Fufs lang mit einem Gewichte von 15h Pfund aus. Bezüglich des Hocliofen-Proceffes haben wir in Schweden wenig Fortfehritte hervorzuheben. Die vielen meifl ziemlich kleinen Hochöfen konnten nicht ver- gröfsert werden, da es nicht möglich war, an einzelnen Orten entfprechende Men gen von Holzkohle zu concentriren, wefshalb Sich auch die Betriebsrefultate wenig änderten. Hingegen werden die Gafe ziemlich vollftändig ausgenützt. Als der einzige Fortfehritt kann vielleicht die regelmäfsige Erzeugung von manganreichem Spie geleifen auf den Hochöfen von Schifshyttan und Finnbo bezeichnet werden.