12 Franz Kupelwiefer. Die Eifenerzeugung befchränkt fich auf die Gewinnung des Stabeifens und Stahls diredt aus Erzen nach den primitivften älteften Methoden. Von den Localcomites zu Miffore und Madaras waren in kleinen Modellen die landesüblichen Stücköfen von etwa 4 Fufs Höhe ausgeftellt, welche von je drei durch Menfchenhände bewegten Gebläfen betrieben werden. Die erzeugten Luppen find etwa 50 Pfund fchwer, werden zerhauen und in Stäbe von 12 bis 15 Zoll Lange ausgefchmiedet. Die ausgeftellten Gufsftahl-Schmelztiegel waren fehr klein, 4 bis 5 Zoll hoch, 3 Zoll weit und waren die von Miffore beigegebenen Gufsftahl-Konige nur nahe ein */.> Pfund fchwer. Der Stahl wird nicht ausgegofsen und zeigten die Gufsftahl-Könige an der Oberfläche ein eigenthümlich geftricktes Gefüge. Die Erzeugung des Wootzflahles ift; befchränkt auf wenige Bezirke von Miffore und auf Salem in Madaras und foll derfelbe aus chromhaltigen Magnet- Eifenfleinen erzeugt werden. Die Methode der Erzeugung wird von den Ein- gebornen als Geheimnifs ftreng bewahrt, ja es find die Punkte, an welchen derfelbe erzeugt wird, kaum mit Sicherheit anzugeben. Spanien. Ueber die Production der Montan-, fpeciell Eifeninduftrie Spaniens exiftiren nui aus früheren Jahren Auffchreibungen und die neueften, welche in den aus geftellten Annalen zu finden waren, datiren vom Jahre 1866. Nach diefen erzeugte Spanien an Steinkohle 7^62.102 Zollcentner ) f n , Braunkohle 791.172 ( zufammen 8,653.274 Zollcentner. An Eifen wurde erzeugt, und zwar: Zollcentner an Gufseifen ........ 785.196 „ Schmiedeifen 646.768 r Stahl U-544 Zufammen . . 1,443.508 Zu erwähnen ift hierbei, dafs in Spanien nicht alles Schmiedeeifen aus Roheifen erzeugt wird, fondern dafs eine nicht unbeträchtliche Menge directe aus Eizen nach der alten Methode in catalonifehen Herden gewonnen wird. Ein Theil des Roheifens wird mit Holzkohlen, jedoch ein Theil fchon mit Coaks erblafen. Spanien ift; nach den in der Ausftellung gebrachten Erzen fehr reich an den fchönften Eifenerzen, von welchen jedoch nur ein Theil im Lande verarbeitet, eine gröfsere Menge jedoch exportirt wird. \on den ausgeftellt gewefenen Objedten find hervorzuheben: Compania de Minas y hier ros del Pedrofo bei Sevilla. Diefes W erk erzeugt aus Magnet-Eifenfteinen und etwas Hämatiten Roheifen in Holzkohlen-Hochöfen, welches in Puddlingsöfen verarbeitet wird. Die Haupt- produdte beftehen in Walzeifen, und zwar in Flach-, Rund- und etwas Bandeifen. Die Bruchproben zeigten eine fehnige Textur von ziemlich gleicher Befchaffenheit. Fabrica de mineros de Guilhou Muma in Mieres bei Oviedo. Die Ausftellung diefes Etabliffement zeichnete fich dadurch aus, dafs über den Coaks-Hochofen-Betrieb dafelbft doch einige Daten beigegeben waren, welchen wir folgende Zahlen entnehmen konnten. Das Gichtquantum befteht aus 1200 Pfund Erz, 552 Pfund Kalk und 920 Pfund Coaks, welche aus gewafchenen Kohlen erzeugt werden. Diefe Befchickung wird mit einer Windpreffung von 10 Centimeter Queckfilber und bei einer W indtemperatur von 215 Grad Celfius verfchmolzen. Die Zufammenfetzung der Erze kann aus folgender Gattirung entnommen werden: