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.10 Franz Kupehvieler. In England koftete je ein Apparat bei den zuletzt aufgeführten Bauten 1.309 I’fund Sterling = 13.000 fl. öfterreichifcher Währung in Silber. Die Firma Head Wrighton & Comp, in Teesdalelron Works bei Stockton on Tees liefert fertige Apparate zu vier Oefen, jedoch ohne Ziegel-Mauerwerk um 40.000 Thaler, welcher Betrag die obenangeführten Preife ungebührlich iiberfteigt. Das Umfteuern der Ventille erfolgt etwa alle 3 Stunden. Erwähnt zu wer den verdient, dafs die Anwendung der Apparate bereits eine nicht unbedeutende Ausdehnung erfahren hat, indem gegenwärtig bei 57 Hochöfen 58 Apparate in Thätigkeit und 161 im Bau find, fo dafs in kürzefter Zeit 219 Apparate beim Hoch ofen-Betrieb in Anwendung flehen werden. Dafs die Anwendung des heifsen Windes um fo wichtiger ift, je erwünfchter die Erzeugung von grauem Rolieifen, ift nur zu bekannt. Im Allgemeinen war die Eifeninduftrie Englands fehr wenig vertreten, und waren es zunächft einige Tiegelgufs-Stahlfabrikanten Sheffields, welche unfere Auf- merkfamkeit auf fich zogen, wie Robert Smith & Comp., John Kenyon & Comp., Wilfon Hawksworth & Comp. Es haben diefelben theils rohe und überfchmiedete Gufsftahl-Könige, etwas Cementftahl, theils Fabricate aus diefen Materialien, wie Federn, Feilen, Draht, Werkzeuge etc. recht fchön ausgeftellt. Ein zweites Fabricat, welches ebenfalls Beachtung verdient, find die von Brown & Comp, in WednesburyStaffordfhire, fowievon James Ruffel and Sons in'Wednesbury, von Budde & Comp, in Birmingham ausgeftellten Schmiedeifen- Röhren von ausgezeichneter Qualität. Erfterer ftellte diefelben nach der Qualität des zur Erzeugung verwendeten Materials zufammen und ftellte Röhren von Wrought-Eifen, von Holzkohlen-Eifen und Homogeneousmetall aus, während der zweite Röhren mit den verfchiedenft geformten Querfchnitten zur Ausftellung brachte. Sehr fchöne Schwarz- und Weifsbleche, verzinkte Bleche und Drähte hatten Budde & Comp, in Birmingham und Bald w in & Comp, zu Stourport aus- geftellt. Befonders Letzterer hat Qualitätproben gebracht, die nur bei ausgezeich neter Befchaffenheit des Bleches herzuftellen find. Zu erwähnen ift noch die Ausftellung von Bowling Ir011 Comp, zu Bradford in Yorkfhire, in welcher recht hübfcher Fagon-Stahlgufs, Achfen, Ban dagen, letztere kalt gebogen, fehr fchönes Puddlingseifen und daraus hergeftellte Rundböden mit verfchiedenenAufbördelungsproben zurAnfchauung gebracht waren. Sehr fchöne Schmiedeftücke in Form von Ankern nach dem Patente von Wafteneys Smiths und jenem Martins find ebenfalls hervorzuheben. Thomas Firth and Sons in Sheffield ftellte Gufsftahl-Stücke für daraus zu verfertigende Projeftile abgefchmiedete und gebohrte Röhren für Gefchiitze aus Stahl und Homogeneousmetall im weichen und gehärteten Zuftand aus. Die Här tung erfolgt in Oel und bemühte fich der Ausfteller die Vortheile der Härtung durch die beigegebenen Refultate von Zerreifsproben zu erläutern. Die Fertigkeit ift aus folgenden Ziffern zu entnehmen : Weicher Stahl . .. . . . 35 55 Tonnen )zerreifsgewicht o- 2 ? 1 ) Zolle Längen. Kern einer Kanone weich . 28-53 „ f . o. 27? au f ” gehärtet 46 37 „ f Quadratzoll. O I g|i 2 Zoll Länge. » 49-03 ” ' °, 188 ' , • Intereffant waren noch die von Cyclo ps Iron Works (Cammel), iowie die von B rown in Sheffield ausgeftellten Panzerplatten. Eine Armirungswand für das preufsifche Kriegsfchiff „Boruffia“ von circa 6 Schuh Breite, 18 Schuh Länge und 6 Zoll Dicke, fomit von einem Gewichte von etwas über 320 Zollcentner im fertigen Zuftande ftellte die erftere Firma aus. Um die Fettigkeit ihrer Fabricate zu zeigen, hatten beide Ausfteller mit Spitz- und Rundkugeln befchoffene Panzerplatten ausgeftellt, die ebenfogut die Treffficherheit ihrer Gefchiitze, wie die Qualität der Platten zeigten.