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Kirchliche Kunft. O Die Säulen find polychromirt und die Wände durchwegs mit gemalten Darftel- hmgen gefchmuckt. Die Lotosblume wird als Symbol der materiellen Welt, die auftrebende Lotoslaule als Sinnbild der emporringenden irdifchen Kraft’auf- gefafst. Die Auffiellung diefes Felfengrabes war daher fehr belehrend für den Kunftforfcher und grofse Anerkennung verdient die egyptifche Ausftellungs- Commiffion, das uralte Denkmal den Befuchern der Ausheilung zugänglich gemacht Zll fl 3,0611. '• H demfelben Hofe , dem eben befchriebenen Grabmale gegenüber la<z me Mofchee, ein mohamedanifcher Bau, der zwar keine Copie eines behebenden Bauw eikes wai, fondern ein felbhhändiges Werk des viceköniglichen Hofarchitekten Herrn Schmoranz nach Studien der in Kairo gemachten Aufnahmen. tt u . Intereffant war be ; näherer Berichtigung die conftruaive Bauweife, der Ue eigang vom Viereck ins Achteck und das Auffetzen der runden Kuppel auf zellenartig vorragende Werkhücke. Die Mofchee mit dem fchlanken Minaret, dem reichen Leihenwerk auf dem Kuppeldach, dem färbigen Friefs in den vergitterten Fendern machte einen ungemein günhigen Eindruck, ebenfo wirkte der luftige etwas überhöhte Raum im Innern wohlthuend auf den Befchauer. ’ 1 Ina Innern war ein Umgang im gleichen Niveau mit dem Obergefchoffe .angebracht, der durch weite und hohe Oeffnungen die Umfaffungsmauer der Mofchee duichbrach, und das Innere in feiner Höhe wohlthätig theilte. Die Durch führung war hreng h.lihifch, dieWirkung malerifch, wie überhaupt dasganzeGebäude als eine der hei vorragendften Bauten im Aushellungsrayon bezeichnet werden kann u a V n0 rr \ C , Ü Rlchtun g Kirchen dem Ohportale des Ausftellungspalaftes und der Kunfthalle ftand der Brunnen des Achmet. r n- , Wenn dle , feS Bauwerk auch hrenge genommen nicht zu den kirchlichen f wtv"/T 01611 lft ' f ° läfst flch doch diefer Votiv bau auf das religiöfe Gefühl der Wohlthatigkeit zuruckführen, welches der Koran an vielen Stellen gegen feine Mitmenfchen zu üben lehrt. ^ine Das Bauwerk an und für fich mit feinem reichornamentirten, weit vollbringen den Schattendache feinem fchönen Gitterwerk, den rhythmifch angeordnften liefsen, Alles durch gefattigte und harmonifch gehimmte Farben und Vergoldung gehoben war ein fchones Beifpiel der reichen, malerifch wirkenden Architektur“ v eiche der Orient als mohamedanifchen Bauhil in Wien zur Anficht brachte’ und zeigte wie die Kunh einen einfachen, aber humanen Gedanken in fchöne’ uohlthuende Formen zu kleiden im Stande ih. TbmPf We Ti" U a 161 , einBauwerk bewunderten, bei dem ein glücklich begüterter unftfieund dem Architekten Gelegenheit geboten hat, feiner Phantafie freien Lauf zu laffen, und die Opfer nicht fcheute, es prachtvoll durchführen zu laffen fo konnte man m der „Krieau“ ein Beifpiel fehen, in welchem fich auch zeigte wie r? " ar dl f fs cIle uogarifche Holzkirche, von der ungarifchen Ausftellungs- war Ebenfalls r k' dung d ® r Holzcultur Ungarns verwendet. Diefe Kirche Profeffor koch bonde ™ das Refilltat von Studien, die Architekt Tvnuf ^ nn Szathmarer Bisthum gemacht hat. Sie veranfchaulichte uns jenen Typus von Dorfkirchen, welche deutfche Coloniften in den reichen Holzgegenden Ungarns feit ihrer Anf.edlung traditionell erbaut haben. i°izgegenden einen de,• 3 f leiCh T ei K ena i tlg u- U1 ? d bedingt durch das Ma teriale, haben felbe doch einen dei romamfchen Architektur verwandten Charakter. Bela rvüf dem HeUi g en - f P äter unter Emerich, Andreas II. und in das tt” ° 11T ß v Und Xm J akr hundert, kamen deutfche Coloniften ähnlich f° CSaer ’ Bergher ’ kbarmar °fer Comitat und führten hier ihre Holzkirchen £ d6n d-n Sagten, wie felbe noch heute Vorkommen, auf. Charakte-’ riftifch .ft immer der Thurm mit hohem fpitzen Helm und feine Glockenftube