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dar «Gk« dksch !«^ch wird« M ztz« in Man«, welche er von der VNkfszM vereinigten ffinimz verbung einer in Räcknitzer Flur gelegenen FeldpareMe zu Zweck« der neu« Wasserversorgung re; 6) Vorträge der Pe titionsdeputation Zum Schluffe: geheime Sitzung. «ag-»g-fchicht«. Leipzig, 12. August. Da« hiesige Bezirksgericht r. August. Das hteflge «ez, veröffentlicht «inen Steckbrief gegen den vormaligen Lehrer und Schriftsteller Eduard von EiwinSki aus Warschau und den vormaligen Beamten Joseph RadominSki aus Warschau. Gegen Beide ist wegen hier durch die Presse (das polnische Vater land?) verübter Verbrechen des „versuchten HochverrathS gegen das Vaterland und der Beleidigung auswärtiger Regenten" die Voruntersuchung eröffnet und des erster» dermaliger Aufent haltsort unbekannt, letzterer aber kürzlich von Reudnitz, unter Verletzung des von ihm geleisteten HandgelöbnifleS, flüchtig ge worden. Italien. Am 13. und 14. Juli, schreibt man auS Tro pe« in Kalabrien, zeigte der achtziggradige Thermometer um 7 Uhr Morgens im Schatten 30 Grad Wärme, auch blieS ein fürchterlicher Samum. Eine bedeutmde Anzahl Menschen und Thiere find diesem zum Opfer gefallen. — Die Neben, Oliven- bäume und Felder Hab« unendlich gelitt«. Allen diesen Schrecknissen setzt ein Erdbeben die Krone auf. Ueber Deutschland droht ein neuer Bundesstaat hereinzu brechen. Deutschland hat nicht nur vier freie Städte, sondern auch, was bisher unbekannt war. rin freies Dorf. Dasselbe wird, wenn er seine Interessen und den Glanz des deutschen Bundes wahrzunehmen weiß, auf nachträgliche Einreihung in die Bundesmatrikel antragen, und wir werden statt der durch da» Aur sterben reußischer und anhaltischer Linien verminderten Zahl deutscher Staaten wieder einen mehr bekommen, da das freie Dorf Wolde bei der Aufstellung der Bundes acte vergiss« worden ist, wie einst S. Marino, der kleine Freistaat im Kir chenstaat, von Napoleon. Auf der Grenze zwischen Vorpom mern und Mecklenburg, lesen wir nämlich in der „Wiener Zei tung", an der Landstraße zwischen den Städten Treptow an der Tollense in Pommern und Stavenhagen in Mecklenburg, liegt in lieblicher Gegend das herrschaftliche Dorf und Ritter gut Wolde mit schönem Schloß und P»rk und etwa 900 Ein wohnern. Dasselbe gehört dem mecklenburgischen Kammerherrn v. Fabrice und steht weder unter Preußens, noch Mecklenburg», «och einer sonstigen LandeSobrrhoheit. Pommern und Mecklen. bürg behaupten seit alter Zeit jedes, ein Recht an Wolde zu haben. Weil man sich aber nicht darüber hat einig« können, so übt, laut Vertrag vom Jahre 1600, keines von beiden die Landeshoheit über Wolde auS; so kommt rS, daß Wolde keine Steuern zahlt und von jeglicher Militair-Neerutirung oder son stigen staatlichen Einrichtungen frei ist. Die neuen Belehnun gen des Guts geschehen aber von beiden Seiten, von Preußen und Mecklenburg, gemeinschaftlich In kirchlicher Beziehung ist Wolde nach dem mecklenburgischen Dorfe Rostorf eingepfarrt, und in gerichtlicher Beziehung steht es unter der Justizkanzlei von Güstrow. Wolde ist daher ein kleiner Freistaat und hofft rS auch zu bleiben, höchstens hat der deutsche Bund etwas zu sag«. Auf dem Congreß zu Wien hatte man diesen Ort ganz vergessen, und so war er auch in jener Zeit frei geblieben, wie er von jeher gewesen war. Das ga^e freistaatliche Territorium beträgt 194,185 Quadra ru'hm Der „Königsberg« Hart. Zeitung" schreibt man aus Wehlau: „In Graßner's Hotel erschien nach 8 Uhr Abends der Uhlanenlieutenant v. Sasse. Es wurde von ihm mit Miß fallen ausgenommen, daß der an einem Tische in Gesellschaft seines Bruders und des ihm befreundeten LandwehrlieutenantS Becker sitzende Bezirksfeldwebel Hermann es unterließ, sich won seinem Sitze zu erheben Von dem Lieutenant v. Sasse auf gefordert, ihm dieserhalb zur Wache zu folgen, versuchte Lieu tenant Becker eine Verständigung herbeizuführen, hob nament lich hervor, daß der Fall Wohl nicht dazu angethan sei, um eine Arretirung vorzunehmen, und glauhte damit die Sache tzeigrlegt zu Hab«, indem sich v. Sasse auch entfernte. Bald a'erch chrem Führer, mit gezogenem Säbel in das Local «iw- drangen. Der Feldwebel wurde nochmals zum Mitgehen auf gefordert; sein Bruder und der Lieutenant trat« jedoch vor und versucht« mit Vorstellungen den v. Sasse zu beschwichti gen, welcher nun aber sofort auf diese Beiden einhauen lW. Der Feldwebel hatte sich inzwischen durch ein anderes Zimmer entfernt, und so waren außer den Angegriffenen nur noch 2 Gäste und 2 Mädchen im Zimmer. Widerstand konnte den Angreifern nicht geleistet werden, dessenungeachtet wurden im merfort Säbelhiebe auSgetheilt, bis der Bruder de» Feldwebels und dann auch der Lieutenant Becker zu Boden stürzte, blutend auS fast unzähligen Wunden des Kopfes und des Angesicht». Selbst als die Angegriffenen niedergehauen waren, wurden sie vom Lieutenant v Sasse und seinen Helfern noch mit Säbel hieben bearbeitet, demnächst aber aus dem Locale und zur Wache geschleppt. Zwei Aerzte waren hier gegen 3 Stund« mit den Verwundeten beschäftigt und wurden diese dann sofort in Privatwohnungen geschafft. Ueber den größeren oder gerin ger« Grad der Verletzungen verlautet noch nicht- Bestimmte». London. Unter der Ueberschrift: „Ein Wahnsinnigst im Eisenbahnwagen" bringt die „Times" die Erzählung einst Vorfalls, welcher von neuem beweist, wie nothwendig r» ist, auf allen Zügen ein AllarmirungS- und CommunicationSmiUel zwischen den Passagier« und den Bahnbeamten einzusühr«. Beim Abgänge des Zugs aus der Station Kings Croß (Lon don) um 9s Uhr Abends nahm ein Mann im Matrose mnzpgr mit scheuem Auge und verstörtem Gesicht, in einem Waggon 3. Klaffe Platz, in dem sich schon vier Reisende befand«. Nachdem er sich kaum gesetzt, bemächtigte sich seiner eine heftige Unruhe. Die Spuren einer mehrtägigen Trunkenheit schien« an ihm bemerkbar. Plötzlich fing er an, seine Taschen zu durchwühlm und laut zu schreien, man habe ihn bestohlen, er sei ruinirt. Darauf machte er sich daran, durch das geöffnete Fenster zu spring«. Schon war e» ihm gelungen, beide Arme und ein Bein herauSzustecken, da vereinigten die vier anderen Passagiere ihre Anstrengungen und zogen ihn mit Gewalt in den Wagen zurück. Seine Schimpfreden und seine Heftigkeit richteten sich jetzt gegen sie. Es entspann sich ein furchtbarer Ringkampf. Trotz der herkulischen Kräfte des Wahnsinnigen gelang es den Reisenden doch, ihn zu überwältigen und a« dem Boden des Waggons niederzuhalten. Der eine von ihn« hatte glücklicherweise eine seidene Schnur bei sich, so daß man ihm die Hände und Arme auf dem Rücken festbinden konnte. Da er jedoch unter wildem Geschrei fortfuhr, uni sich zu schla gen und zu stoßen, so war zu befürchten, daß er die nicht allz starke Schnur z-rnß Man nahm deshalb die Taschentücher zu Hilfe und band ihm damit die Beine fest. Dre Entfernung vom Abfahrtspunkte bis zur er en Station Petersborough be trug 70 Meilen (engl.), die in der größten Schnelligkeit und ohne den geringsten Aufenthalt zurückgelegt wurden. Während der Fahrt war es den Reisegefährten de» Wahnsinnigen gelungen, die Passagiere in dm benachbar ten CoupoS von dem Vorfall in Kenntniß zu setz«. Während des ganzen Zuges wollte man nun durch Zurufe uud wiederholte Zeichen den Zugmeister aufmerksam mach«, aber ohne Erfolg. Anderthalb Stunden hatte diese peinliche und gefahrvolle Lage gedauert, als man endlich in Petersbo rough ankam. Dort wurde d^r Wahnsinnige aus dem Wag gon getragen und lcsgebunden. Der erste Gebrauch, den er von seiner Freiheit wachte, war, daß er wüthend auf seine N.i egefährtm losstürzte und sie laut deS Diebstahls bezichtigte. Der Chef und die anwesenden Bahnbeamten schienen sehr ge neigt, seinen Aussagen Glauben zu schenken. SS bedurfte erst der Zeugnisse vieler anderer Passagiere, um ihn zu bestimm«, die Namen der Gefährt« deS Wahnsinnigen aufzuschreiben und sie selbst der Polizei zu übergeben. Die allgemeine Meinung war, daß dieser Unglückliche in Folge zu starken, anhaltend« TrunkeS plötzlich vom Delirium tremens befallen war. Wenn sich nur ein oder zwei Person« mit ihm zusammm in dem Coup» befunden hätten, so steht ,s sehr wahrscheinlich, daß ein