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Der Pavillon des kleinen Kindes. 7 Tifchchen und Seffel. und ein kleiner Schrank mit dem Spielzeuge, welches Ihre kaiferliche Hoheit die Erzherzogin Gifela in Gebrauch hatte, ausgeftellt wurde. Lebensgrofse Photographien, die Bruftbilder der erhabenen Kaiferfamilie Ihrer Majeftäten des Kaifers und der Kaiferin, und der kaiferlichen Hoheiten des Kronprinzen Rudolf und der Erzherzoginen Gifela und Valerie, fchmückten die Wände und erhöhten das Intereffe an den ausgeftellten Ausftattungen des Zimmers und machten das fürflliche Kinderzimmer zum anziehendften Raum des Pavillons. Das bürgerliche Kinderzimmer mit feiner Einrichtung und Ausftattung war von der grofsbritannifchen Commiffion in einem befonderen Cabinette zur Anfchauung gebracht. Die Engländer find in der Erziehung ihrer Kinder muftergiltig. Nach Klima und Volksfitte bringt das Kind die Jugend meift in einem und demfelben Zimmer zu, die Winterzeit, welche alle Kinder in den Zimmern gefangen hält, dauert in Engl’and lang, in den Städten kommen auch im Sommer die Kinder nur wenig ins Freie; von der gefunden Lage, der reinen Luft und der zweckmäfsigen Einrichtung des Raumes, in welchem das Kind faft ausfchliefslich leben und fich bewegen mufs, hängt feine Gefundheit und feine Entwicklung ab. Wir wiffen, dafs im Haufe des Engländers, das meift nur zwei bis vier Fenfter breit, zwei Zimmer tief und zwei bis drei Stockwerke hoch gebaut ift, das Kinderzimmer in den oberen Stockwerken liegt, denn diefe find in Städten mit engen Gaden lichter und luftiger und daher gefunder als die Zimmer der unteren Stockwerke. Es ift in diefen Zimmern überdiefs für eine gute Lüftung geforgt. Die Fenfter find zum Schieben derart eingerichtet, dafs ein unteres Schubfenfter hinauf-, das obere Schubfenfter herabgefchoben werden kann ; fo entfleht unten und oben eine offene Spalte, weiter oder enger, wie man es nach der jeweiligen Witterung für zweckmäfsigfindet; durch die untere Spalte des Fenfters flrömt von aufsen die frifche gute Luft ein, durch die obere Spalte flrömt die wärmere fchlechte Zimmer luft aus. Das erreicht man mit der fenkrechten Spalte der Fenfterflügel, wie fie in den Käufern der meiflen anderen Länder im Gebrauch find, nicht fo gut. In allen englifchen Häufern wohlhabender Eltern liegen warme weiche Teppiche auf dem Fufsboden. Das Kind fitzt und rutfcht und läuft felbfl auch blofsfüffig auf folchen Teppichen, ohne fich zu verkühlen, und fällt, ohne fich wehe zu thun. Die Grundbedingung eines gefunden Kinderzimmers ift reine mäfsig wanne Luft von möglichft gleicher Temperatur. Verdorbene Luft wirkt auf das Kind wie eine verdorbene Nahrung, und wenn diefes einige Male im Tage Nahrung nimmt, fo athmet es in vierundzwanzig Stunden ungefähr dreifsig Taufend Mal und ift mit jedem Athemzug in Gefahr, das Blut in feinen Lungen zu verderben und fich zu vergiften. Man lüftet die Kinderzimmer wenig, weil man Zugluft und Verkühlung des Kindes beforgt. Dagegen kann man durch einen Schirm gegen Zugluft (Paravent) und durch zweckmäfsige Heizung und Kleider fchützen, gute Luft kann man nur durch Zuführung von Aufsen erlangen. Die Appartements der Kinder an einem fürfllichen Hofe und in einem Palafle beflehen daher aus mehreren Zimmern, um das eine zu lüften, während die Kinder in einem anderen Zimmer fich aufhalten. jvu Die Engländer forgen in ihrer ganzen Wohnung für frifche Luft und haben den Kamin und die Fenfter darnach eingerichtet um zu lüften, ohne den Ll jftzug fchäalich werden zu lallen, eine Vorforge, die den Kindern in erhöhtem Mafse zu Gute kommt. TT t> i i Im Pavillon des kleinen Kindes hatte das Comit&mtglied, Herr Dr. Polak, ein Cabinet für eine Familie mit zwei Kindern eingerichtet, um zu zeigen, wie man durch eine Ventilation im Winter und eine zweite im Sommer immer für frifche Luft forgen könnte.