34 Dr. Emanuel Hannak. dafs (ich annehmen läfst, dafs namentlich das zuletzt genannte Werkchen für die erweiterte Volks- oder Bürgerfchule beftimmt tft. Was von den Volksfchulen gefagt wurde, gilt auch von den Lehrer bildung s ■ A n ft al t e n. Auch in der Scuola Normal-Centrale wird nur fpa- nifche und neben diefer noch K i r c h e n g e fc h i c h t e getrieben. Es tritt hierin jener engherzige Standpunkt zu Tage, der lange Zeit auch bei uns herrfchend war. Ein Werk ift hervorzuheben, das eine Anleitung zur Ertheilung des Unter richtes in der vaterländifchen Gefchichte enthält: La Educacion de las ninos por la hiftoria de Espanoles illuftres von Da. Luciana C afi 1 da M on r e a 1. Es bezieht iich auf den Unterricht der weiblichen Kinder und empfiehlt die biogra- phifche Methode. Ueberdiefs ift ein Hilfsbuch zu erwähnen: Hiftoria de Espana por I). J. Cortada, fortgefetzt von Borao in drei Bänden, das zum Nachlefen für diefe Kreife berechnet zu fein fcheint. Bilder, die demfelben beigegeben find, follen die Anfchauung fördern. Für den S e c u n d ä r u n t e r r i c h t ift wohl allgemeine, aber mit befonderer Berückfichtigung der fpanifchen Gefchichte vorgefchrieben. Es fand fich unter den zahlreichen Lehrbüchern, die zur Ausftellung gelangt find, nur ein Lehrbuch für allgemeine Gefchichte vor, nämlich Compendio de Hiftoria umverfal y particular de Espana von D. Juan Cortada. Das Compendium fühlt die Gefchichte mit hauptfachlicher Betonung Spaniens bis auf das Jahr 1815. Da es nur in geringem Mafse die Cultur der Völker betont und wenig überfichtlich abgefafst ift, fo kann es nur den mittelmäfsigften Anforderungen genügen. Wie wohl fchon in der allgemeinen Gefchichte die fpanifche befonders hervortritt, fo wird doch noch fpeciell fpanifche Gefchichte in den Mittelfchulen betrieben. Wir erblicken für diefe Stufe ein Compendio de Hiftoria de Espana von Alf. Moreno y Espinofa und welcher Werth gerade auf diefen Theil des Ge- fchichtsunterrichtes gelegt wird, ift daraus erfichtlich, dafs ein befonderes Hilfs- buch für diefen Zweck zur Ausftellung gelangte. Die „Ejercicios metodicos para facilitar el eftudio de la hiftoria de Espana por I). Pedro Cabello y Madurga 4 geben eine gute Ueberficht der gefchichtlichen Begebenheiten mit deutlicher Her vorhebung des Bedeutfamen und eignen fich nach Art unferer Zeittafeln zur Unter- ftützung des Gefchichtsunterrichtes in den Mittelfchulen. Von anderen^ Hilfs mitteln war nicht viel fichtbar. Der Umftand, dafs eine hiftorifche Karte Spaniens im XIV. Jahrhundert Mapa de Espana en elfiglo XIV. erft im Entwürfe ausgeftellt war, führt uns zu der Vermuthung, dafs bisher hiftorifche Karten wenig in Gebrauch waren und dafs erft jetzt das Bedürfnifs nach Ausfüllung diefer Lucke fich geltend macht. Auch das Mufeo arqueologico de Madrid, von deffen reichen Sammlungen die ausgeftellten Objecle Zeugnifs geben, wäre berufen, durch Abbildungen von Antiquitäten und deren Verbreitung den Gefchichtsunterncht an Mittelfchulen zu unterftützen. Schweiz. Die Schweiz brachte hauptfächlich die Lehrmittel der V olksfchulen (der Gemeinde- oder Frimärfchulen) zur Ausftellung. Die Mittelfchulen (Secundär- und Cantonfchulen) find nur gelegentlich vertreten, dafür lagen zahlreiche Verzeich- nifle der Lehrkräfte und Lehrmittel folcher Schulen vor. die aber mehr vom ftatiftifchen Standpunkte abgefafst erfchienen, zur Beurtheilung der Methode und der Lehrmittel in der Gefchichte wenig Erhebliches bieten. Im Allgemeinen kann als feftftehend angenommen werden, dafs, wie überhaupt, fo auch in der Gefchichte je nach der Nationalität der Unterricht in verfchiedener \\ eife ertheut wird. Die d e u t f c h e n Cantone fchliefsen fich an deutfche, diefranzöfifchen und italienifchen an franzöfifche Mufter.