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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.11.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051119015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905111901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905111901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-19
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.11.1905
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tver-arbeiterbewes-na. Eise u tRubrs. Im Lause der Debatte wahrend der heutigen Bergarbeiter-Revierkonserenz wurden von Per- iretern der einzelnen Reviere lokale Mihständc zur Sprache ge- bracht und dabei mehrfach betont, vatz gar keine Streiklust herrsche, aber mit der Möglichkeit eines AuSslande» gerechnet io«rde: mau hoffe jedoch, daß die heutigen Verhandlungen zur Beruhigung beitragen würden. Mit Entrüslungsrusen wurden die aus der Versammlung gemachten Mitteilungen ausgenom men. da« am den Zechen „Zollverein II". „Pluto I mid „Katharina" den Mitgliedern der Kommission, die di« Ein- aade gegen dir neue Arbeitsordnung unterzeichnet baden, ae- kündigt wurde. Zur Königswabl in Norivegek. '* Christiania. Der Storthing hielt nachmittags von 5 bis '/2Ü Uhr Sitzung ab: die Storthingsmitglieder waren in Galalleidung erschienen. Auf Borschlag deS Präsidenten wurde Prinz Karl von Dänemark einstimmig durch Namensaufruf zumKönig von Norweg « » ge. wählt. Von 117 Mitgliedern des Storthingü fehlte nur eins. In dem Augenblick, als vou, Storthing der Beschluß gefaßt n>urde, wurde von der Festung AlerShuS der Königssalut ab. gegeben. Ter Präsident wurde beauftragt, den Beschluß deS Storthings deul König Christian von Dänemark und dem Prinzen Karl mitzuteilen. E h r »st i a n i a. Der Storthing hat beute di« durch den Beschluß vom 7. Juni betreffend die Auflösung der Union notwendig gewordene Veisassiines-Aeiiderun^ ange nommen. Sitzung wurde um 1 Uhr aufgehoben, am folgte eine geheime Sitzung. Für nachmittags Sich lltzr stt eine Sitzung zur Vornahme der Königswahl angejetzt. König Christian Hai anläßlich der >ri zum König von Nouvegen 36 Sträf- o, er» «v Kopenhagen. K Wahl des Prinzen Kari iinge begnadigt. Berlin. iPrio.-Tel.) Eine hienge Korrespondenz erfährt aus ausivärtigen Diplomaienkreiseu, daß Kaiser Wilhelm als Erster die Kandidatur des P r i n z e n K a r l oonDäne. mark den in der norwegischen Thronsrage interessierten Mäch. len. und zwar sofort nach Auflösung der skandinavischen Union, vorgeschlagcn habe. Zur Lage in RusilanL. Petersburg. >Priv.-Tel.> Die streikenden Eisen, bahner hielten in Zurskoje Sselo einen E i s e n b a l, n zu g a n. der nach Petersburg gehen sollte, und töteten den Muschi« nisten. — In der südrussischcn Stadt Balanda sind gestern große Straßenunruhen zum Ausbruch gekommen. Eine auS Bauern uird Arbeilern bestehende Ivienge zertrümmerte Ver« fauisbudeil. die zum Zwecke des augenblicklich dort abgehaltenen Jahrmarktes errichtet worden waren, plünderte sie aus und Lindele sie dann an allen vier Ecken an. Etwa IM Geschäfte wurden ein Opfer der Flammen. — In Pskow wurde von einer Bande bewaffneter Räuber das Konior der bekannten Pctroleuuisirma Rodel üöerlallcn. Der Geschäftsführer Korenew und «in Arbeiter wurden ermordet, zwei andere Beamte schwer verwundet. Die Gelchästskasse wurde vollständig auSgeraubt. Vou den Einbrechern fehlt jede Spur. Warschau. Etwa 10M Arbeiter de» Metallwerkes „Salaraschowice", die von der Beendigung des Ausslandes nichts ivußten. hielten heute einen gemischten Eisenbuhnzug aus der Linie der Weichselbahn »ach Ostrowiee a u s und zwangen inn. umzukehren. Der Telegraph ist zerstört, eine Brücke be schädigt: der Bahnbetrieb ist unterbrochen. London. iPrio.-Tel.j 'Rach Meldungen, die über Wladiwottok und Tokio hierher gelangt sind, ist eine M euterei unter den Truppen in Eharbtn ausgebrochen. Die meuternden Soldaten plünderten und verbrannten Häuser und Staatseigentum und ermordeten viele Offiziere, welche die Ord nung mit Gewalt wiederherstellen wollten. Bromberg. Der Personen, und Güterverkehr über Sosnowiee ist von der Warschau-Wiener Eisenbahn wieder ausgenomme n. Berli n. s Priv.-Tel.s Der „Reichsanzeiger" konstatiert in einem Nachrufe vom verstorbenen Großherzog Adolf von Luxemburg, daß zwischen der Regierung des Kaisers und dem "verewigten Fürsten seit seiner Thronbesteigung in Luxemburg stets ungetrübt freundliche Beziehungen geherrscht haben. Mil der herzlichen Teilnahme, schließt das amtliche Blatt, die Deutschland den Luxemburgern beim Verluste ihres ehrwürdigen Oberhauptes bekundet, verbinden sich aufrichtige Wünsch« für eine lange und glückliche Regierung des nunmehri. gen Großherzogs Wilhelm. — Durch den Staatssekretär des Aus- wärtigen Amtes. Tr. Freiherr o. Richihofen, und den General- konsul von Ecuador. Herrn Tillon. wurden heute zwei A b - kommen zwischen dem Deutschen Reiche und dem Freistaats von Ecuador, betreffend den Austausch oon Postanweisungen nebst Vollzugsordnung und betreffend den Austausch von Postpaketen mit und ohne Wertangabe ab geschlossen. — Der kaiserliche RegierungSrat Dr. Kerp ist zum Direktor im Gesundheitsamts ernannt worden. — Der Staatssekretär des ReichsoosiamteS macht bekannt, daß die An nahme von P o st > e n d u n g e n nach ga n z Rußland nun mehr keinen Beschränkungen mehr unterliegt. Zur Frage, nach welchem Tarif Waren zu verzollen sind, die zurzeit des Inkrafttretens des neuen Tarifs die russische Zollgrenze passie ren. wird mnziös empfohlen, falls noch die Anwendung des alten Zolltarifs gewünscht wird, unter Berücksichtigung der in ae» letzten Tagen des Februar voraussichtlich einlretenden Trauung bei deu russischen Zollämtern Sendungen nach Ruß land möglichst io einznrichien. daß die Zollabfertigung noch vor dem 1. März zu erwarten steht. Berlin. Der „Tägl. Rund'ch." wird von unterrichteter Seile aus Leu Reichslandcn geschrieben: Es kann leider nicht bestritten werden, daß das Telegramm deS Kaisers an den Landesaus'chnßvräsidenien IauneS in f r a n z ö s i - scher Sprache abgeiaßk war. Die erste Mitteiluna davon brachte das Amtsblau des Metzer Bezirkes, die „Lothringer Zeitung". Eduara de IauneS isl zweifellos eine der bcdeu- rendsten Persönlichkeiten des Landes. Er galt früher als Pro testler, hat aber später eine dem Deutschtum freundliche Hal- runa eingenommen. Er spricht deutsch, wenn auch wie ein Franzose, und hat auch mehrfach den Kaiser in seiner Eigen- 'cha-t als erste Persönlichkeit der Drutsch-Lothringer begrüßt, bei diesen Gelegenheiten stets in deutscher Sprache. So wieS er einmal in seiner vieloemerktcn Ansprache in Bitsch den Kaiser daraus hin, daß Lothringen, wie die Mark Branden bürg, auf einem mageren Boden kräftige und königslreue Männer trage. Anderseits hört man. daß der Kaiser im pri vaten Verkehr mit ihm die französische Sprache gebrauche. Das Telegramm mag so als ein Ausdruck dieses privaten Ve». kehrS gellen, der in der Tal als ziemlich eng bezeichnet wird. Berlin. Nach der „Süds. Tabaks-Ztg." sind infolge drin genden Ersuchens süddeutscher Regierungen einig« Sätze der Tabak st eueroorlage abaeändert worden. Für den Inlands-Tabak >it der Zoll von 45 auf 63 Mark für de» Doppel zentner. für ausländische» Schncid-Tobak von 85 aus 110 Mk.. sür andere Rohtabake und Zigarren von 85 auf 125 Mark heraus gesetzt worden. Die Papierslempelsteuer bleibt 2 Mark für I0M Blättchen Der Zoll auf Auslands-Fabrikate ist sür Zigarren auf 70«» Mark, sür Zigaretten aus 800 Mark für den Doppel .zentner festgesetzt, süddeutsche Regierungen wvlllen für die Besteuerung des Inlands-Tabaks nicht höher als auf 57 Mark gehen, Preußen »orderte 70. Sachsen 60 Mark. Hinsichtlich der Zic-aretlenpapier^Stempeisleuer ist bereits eine in Düssel dorf konstruierte Stemvelmaschine in der ReickSdruckerei auf gestellt worden. Für di« Wasserstempelung ist das französische System angenommen worden. Berlin. sPriv.-Tel.j Die Verkehrsdeputation des Ber liner Magistrats hat den Entwurf des Vertrags mit der Ge reüschaft für Hoch, und Untergrundbahnen betreffend Fort- führung der Untergrundbahn Potsdamer Platz— Schönhauser Allee angenommen. Kiel. Der Kaiser ging gegen 4 Uhr unter dein Salut d«r Flotte an Bord des Linienschiffe- „Kaiser Wilhelm. II.", wo «r Wohnung nahm. Hamburg. ZM Direktor der Ly»d^kat.s-Reede^, Herr v. d. Busiche-Str«ithorst r«» tsi I E. BramSlow ernannt worden. Der ^Verwaltung». 1. Klasse des Fürst!, rat wird sich aus Mitgliedern der Leitungen aller hiesigen grö- und tragen, ßeren Reedereien »usammensetzen. Hamburg. Die 1. sche-Str«ithorst dos Ehrender . HohenMsrnschen HauSorden« ««chm- "Kl unter Verurteilung desKIager« tTchildlroutj »ndieLosten und «ege» An« vom Beklagten lBeraer) zu leistende Kaution oon 1b000 Mark aufrechteidalten wird. Sternderg Mecklenburg). T^r Mecklenburgisch? Land- tag nahm gestern mit 40 «egen l.4 Stimmen die schon früher ei», gebracht«, aber obgelehiue Regt,rungsoorlag« an. »ach welcher der mecklenburgtscke Buß- und Bettag vor Weihnachten in Zukunft mit dem. preußischen und allgemeinen norNeulschen Bel- und Bußtage zusammenfallt. Braunschweig. Graf E ivr vhat beim hiesigen Land- geeichte Klage aus Herausgabe des Erbes des Herzogs Karl von Braunschweig angestrengt. Der Kläger behauptet, daß em beim Brande des Braunschweiger Schlosse« 1830 angeblich vernichtetes Dokument io London wieder aufgesunocn sei. Aus diesem Schriftstück gehe hervor, daß di« Eivrv. die Großmutter des Kläger», als Tochter des Diamanten- "erzogs legitimiert wordeu lei. Daraus folge, daß die Grasen Iivry erbberechtigt seien. 'Der Kläger beansprucht die Heraus- gäbe des dem Herzog vou Eumberland und der Stadt Genf zu. gefallenen Erbteils, dessen Wert er im ganzen auf 23 Millionen Mark angibt. Bocholt. Bei Rhede stießeinEisenbahnzugaus e,ne Dampfwalze. Zwei Mann sind tot, zwei Kinder wurden tödlich verletzt. F r a n k s u r t a. M. Drei Studierende des Binger Tech nikums waren heute früh in der Wohnung des einen zu- sammen. Der 19jährige Mathias Boely aus Kalmar sprang plötzlich aus der Küche in den Hos auf den gußeisernen Deckel einer Abortgrubc. Der Deckel zerbrach und Boely stürzte in die Grube. Der 20jährige Heinrich Heusohn au» Bingerbrück wollte ihn retten, verschwand aber ebenfalls in der Grube. Boeln ist tot. bei Hcusohn waren die Wiederbel«, bungsoeriuche zwar erfolgreich: er ist aber in Tobsucht ver- fallen. Münche n. Der König von Spanien besuchte heute vormittag das 'Rathaus, wo er von beiden Bürgermeistern und Vertretern des Gemcindekollegiums begrüßt wurde. Von dort fuhr er nach Schloß Nymphenburg zum Besuch« des Prinzen Lud- wtg Ferdinand. München. Di« Akademie der Wissenschaften wählte zu korrespondierenden Mitgliedern u a. deu Professor der Philologie Hufferl in Göttingen, Len Professor der romanischen Philologie Tobler in Berlin, den Professor des SanSkrtt Windisch in Leipzig und den Präsidenten der Physika- lisch-technischen Reichsouslalt in Charlottenbura "Geh. Regie» runasrat Marburg, sowie Len Professor der Zoologie Blum in Leipzig. Lemberg. Wie auS BoriSlaw gemeldet wird, gelang es, den Brand auf der Grube ..Anglo-Galicia", der auch mehrere hölzerne Naphthabehälker ergriffen hatte, auf seinen Herd zu be- schränken. Wien. Saatenstand Mitte November: 'Das un- günstige Herbiuvetter hat der Herbst-Ernte geschadet und den Anbau der Wintersaaten beeinträchtigt. 'Der stand der Winter saaten ist im ganzen nicht erfreulich. Der Anbau vollzog sich vielfach schwierig. Rechtzeitig angebaute Saaten zeicen gute Bestellung, jedoch wird vielfach Auswinterung befürchtet. In den Alpeiiländcrn wird teilweise Futtermangel im kommenden Frühjahr befürchtet, da ein großer Teil der Grummet-Ernte nicht eingebracht werden konnte. Paris. «Priv.-Tel.! In Rennes zerstörte gestern abend eine F e u e r s o r u n st das Zeughaus. Das Feuer entstand in der Pattonenhülsensahrik. DaS gesamte Material sowie große Mengen Patronen sind zerstört. Die letzteren explodierten, ohne jedoch Personen zu verletzen. Es ist noch nicht festgestellt, ob es sich uui einen Unfall oder ein Verbrechen handelt. — In Redon stürzten 15 Sleinhauer infolge Zusammensturzes eines Gerüstes a b, drei waren auf dcr Stelle tot. neun wurden schwer und drei leicht verletzt. R o ni. Der ..Agencia Dtefani" wird aus Aanea gemeldet, daß, nachdem morgen die Unterwerfung ersolgt sein wird, alle Au s ständische n unter völliger Begnadigung ui ihre Wohn orte zurückkehrcn werden. Nur diejenigen, die sich gemeiner Verbrechen schuldig gemacht haben, und die Deserteure bleiben von der Begnadigung ausgeschlossen. Die Führer und die haupt sächlich an der aufständffche» Bewegung Beteiligten treffen Vor bereitungen sür eine Uebersiedlung nach Griechenland. Stockholm. Der früher« Minister und Präsident des Gölaer Hosgericht«, o. H a m ma rS k j ö l d. ist zum Gesandten in Kopenhagen ernannt worden. Ko n st a n t i n o p e 1. Schensi-Pascha ist am Sonn- tag mit 4 Bataillonen. 3 ESkadrons und 4 Geschützen von Priz- rend zur Strasexpedition nach dem albanesischen Gebiete Ljuma ab gegangen. Au der Brücke de» Drinaflusses batte er unerwarteter- weise ein mehrstündiges Gefecht zu bestehen und ein kleines Ge fecht beim Einmarsch in den Hauptort des Ljumesischen Gebiet», Parmosi, 37 Kilometer von Prizrend. Die Truppen hatten drei Tote und sechs Verwundete. Die Albanesen verloren 27 Tote und 60 Verwundet«. Es wurden Schensi-Pascha zwei Bataillone nachgesandt. Kon sta n l!a v e l. Es verlautet, die Polizei habe jungtürkische Plakate beschlagnahmt, die besagen, die Ereignisse in Rußland hätten gezeigt, daß die Zeit gekommen sei, diese in der Türkei nachzuabmen. um die Freiheit für das Voll zu erreichen. Es sollen 50 Verhaftungen oorgenommen war- den sein. ISIalsit» eluaehende Devekeben befinden Neb Seite 4.) Parte. ,!i Uhr nachmittag 1 ment« »s,»rv>, Hlalienn IVS.70. Svaaitr e2.ro '»!»u« Porlugiej«» «.g.L»",. Türken luniftc Anleihe) 80.<ä Türken!»!« !37,—. Otio- laandank «Mo,-. Slaatedodn —. Lombarden IW.-. Besser. H««V»rg. IN. November, «alv in «orrrn ,r. Nlloar 279» B». »78« » Lilber »n Barren »». Kttoar 87.1S tlr S6.VS >8. Vrnnen. >8. November Baumwolle b8,Sö. LlbgeiLwächt. Pari«, vroduktenmarki A'enen a«, November AI. 0, -er Ianu«>2lpril 2t,—. Iieug Si-trtl»« oer Navmnder «er Mat Auzuil 8e,2ö, sest. MdLi „r November I 8.L0, ver MaxAugusl ab, , seji. Nmfier»««. Produkten. Vertchi. «ei«»n »er Mart —, »er D!ai —. Noseen »er M«ri , »er Mai . GeichLitti»«. — Der frubkie nattonalliberale Landtag-abgeordnete Stadt- z«t Hritziy ist voigrilcru tn Zwickau grsiorbeiu Er v«ttal den Wahlktr!» Zwickau Stadt bis löOL iw Landtag« und nahm in »er heimische« Iudusirie «ine hervorragende Stellung etn. OertlichtS und Sächsisches. — Se. Majestät der König, der in Tarvt» räuii«» Lei GemSjagd obliegt, hat brreit» mehrere Kiste Böcke zur Strecke ge» bracht. TarviS zeigt eine herrlich« Wiiitrrlaiwschaft. — Auf Befehl de» Königs wird wegen erfolgte» Ableben» des Großherzogs Adolf von Luxemburg am Königs. Hose die Trauer auf zwei Wochen, vom 18. November bis mit angelegt. — Ihre NLajestät die Kö n ia i u - W > t w e besuchte vor gestern die Teehandlung von H. Zehrfeld. König!. Hoflieferanti», Viktoria-Straße 24. und gestern die Werkstätte sür angewandte Kunst von Frau Gertrud Lorenz, besichtigte die Ausstellung und machte namhafte Einkäufe. — Der Privatdozent Dr. vhil. Woltereck in Leipzig ist zum außeretatmäßigen außerordentlichen Prozessor für Zoologie in der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. — Dem pensionierten Lehrer der Akademie für graphisch« Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. Professor Mohn, ist das Ritterkreuz 1. Klasse de» AlbrochtSorden» verliehen worden. — König Friedrich August hat genehmigt, daß der Güter direktor in Oels, Obersorstmeister Gringmuty, de« vreu- bischen Kroilenorden S. Klasse und daß Oberhofmaiffchall Frei- big ist voigrsinu tn, Iktltg Zwickau Stadt bi imischru Iudusirie «ine In Obergorditz starb gestern am Gehirn trat Professor Dr. Phil. Iuliu» Waldemar Z u«r von 87 Iaiireo. Der verschiedene war lang« 1 ied de» Köntgl. Slenogr-uchischen Institut», daß iaer Pensionierung zum Ehrenmitglied ernannt«. . . „.Iche , - dem Reichstage unterbreiten werde", bemerkt dre „Deuts仫 Tagesztg.": „Danach ist er von der Annahme auSgeaangen. daß der Bundesrät in seiner gestrigen lDonnerStag.-Litzung endgültigen Beschluß über den ReichSsinanzresormplan fassen werde. In dieser Annahme scheint sich der sächsisch« Finanz, minister getäuscht zu haben: wenigstrn» ist in dem ver-öffenttichlen Berichte über die Bund«»ratssitzuna von der Reich-fiuanzresorm nicht die Rede. Möglicherweise hat die Angelegenheit zwar auf der Tagesordnung gestanden, — sonst würde Dr. Rüger kaum sich so ausgesprochen haben, wie er e» getan Kat. — der Bundes rat ist aber nicht dazu gekommen, einen Beschluß zu fasten: und es ist eine alte und allgemeine Gepflogenheit, daß au» den BundesratSsitzunaen nur die formellen Beschlüsse offiziell mit- geteilt werden. Dr. Rüger scheint aber noch von einer anderen Annahme ausgegangen zu sein, nämlich der, daß der Reichs- finanzresormplau. sobald er im Bundesrate seine endgültige Ge- sialt gewonnen Hai, der Oesfentlichkeit untevbreitet werden würde Sollte dieser Entschluß tatsächlich gefaßt worden sein, so würde man ihn nur mit Befriedigung begrüßen können. Wir haben früher erklärt, daß es nicht angängig und nicht zweckmäßig sei» Würde, die Finanzrcformvläne des ReichLschatzamtes zu ver- öffentlichen, bevor sie der Beschlußfassung des Lnndesrates »nterzvge» worden seien. Sobald aber diese Voraussetzung ei- füllt ist, siebt unseres Erachtens einer Veröffentlichung, wenn auch vielleicht nicht de» Gesamtinhalts, so doch der Haupi- grundzüge des Jinanzresormplancs nichts im Wege: im Gegen, keil, wir erachten eine derartige Veröffentlichung sür ungemein zweckmäßig, ja sür geboten, damit einerseits tendenziösen Aus. streiluiizen der Boden entzogen wird und anderseits die leider srüker üblichen Verhökerungen von Einzelheiten Pechinder! werden." — Das Ministerium des Innern hat an die Kreishaupt- Mannschaften nachfolgende Verfügung erlassen: „Zur weiteren Klärung der für die Bekämpfung der Tuberkulose besonders wichtigen Frage, ob und inwieweit die Rindertuber- kulose aus den Menschen übertragbar ist. erscheint es in erster Linie erwünscht. Fälle ausfindig zu machen, in denen längere Zeit bindurch die ungekochte Milch eulertuberkulosekranker Kühe von Menschen, namentlich von Kindern, genossen worden ist. Bor allem weiden daher die Bezirkstierärzte, sowie diejenigen Gemeindetierärzte, denen vom Ministerium des Innern oezins- tierärztliche Befugnisse übertragen worden sind, Anweisung durch die Kommission sür das Beterinärmesen erhalten, in den Fällen, in welchen von ihnen bei Vornahme der Schlachtvieh, und Fleischbeschau oder bei Ausübung der Privatvraxis oder bei lonsliger Gelegenheit Eutertuberkulose festacstellt worden ist. Erhebungen darüber anzustellen, seit wann die Eutertuberkulose wahrscheinlich besteht, ob die Kuh regelmäßig und auch ans den erkrankte» Eutervicrteln gemolken worden ist, ob einzelne Per sonen. insbesondere Kinder, diese Milch roh — urnekocht - ge trunken haben und wie lange dies geschehen ist. Das Ergebnis dieser Ermittlungen ist alsdann ungesäumt dem Bezirksamt mitzuteile». welchem nunmehr obliegen wird, in geeigneter Weise zu ermitteln, welche Wirkung der Genuß der bezeichneten Milch bei den betreffenden Personen hervvrgerufen hat. Erweist sich eine dieier Personen bei der vorgenommenen Untersuchung als tuberkulös, so ist der Befund vom BezirkSarzt tunlichst fest, zustellen und das gesammelte Material an daS Kaiserliche Ge sundheitsamt in Berlin Klopstockstraße 19. weiterzuaeben, worauf der dort mit den einschlägiqen Untersuchungen beauf tragte Beamte sich wegen des weiteren Vorgehens mit dem Ein- sender unmittelbar in Verbindung sehen wird. Wenn indes das erstrebte Ziel einer möglichsten Klärung der eingangs erwähnten Frage in absehbarer Zeit erreicht werden soll, so ist zu wüniche». daß neben den beamteten Aerzten und Bezirksticr- ärzten auch die privaten Aerzte und Tierärzte für die oor- liegende wichtige Angelegenheit ihr Interesse, Foweit es irgend möglich ist, bekunden und ihre Mitwirkung zur Verfügung stellen Das Ministerium des Innern erwartet daher, daß im Inter esse der allgemeinen Wohlfahrt auch die privaten Aerzte, so bald von ihnen bei Ausübung der Praxis Wahrnehmungen w der Richtung gemacht werden, daß ungekochte, von eutertuber- kulosekranken Kühen stammende Milch von Menschen und namentlich von Kindern getrunken worden ist, die privaten Tier ärzte aber, sobald von ihnen ein Fall von Eutertuberkulose seil gestellt worden ist, daS Ergebnis der in der vorstehend äuge- deuteten Weise anzustellenden Erörterungen baldmöglichst dem BezirkSarzt mittcilen werden. Tie privaten Aerzte in geeig- neter Weise zu veranlassen, bleibt den Bezirksärzten, sowie der Vorsitzenden der ärztlichen Bezirksvereine überlassen, während hinsichtlich der privaten Tierärzte die nötigen Anregungen dur» di« Kommission für das Veterinärwesen bezw. durch die Be zirkStierärzte erfolgen werden." der bemerkt dre bemerkenswerten Artikel: „Wie einer Tabelle in der letzten Nummer der Brauer- und Hopscii-Zcitilng ,,Gambrinus" m Wien zu entnehmen ist, ist in der Brauperiode 1904/05, das ist vom 1. September 1904 bis 31. August 1905, ein ziem licher Rückgang der Bicrproduktiou, gegenüber dem gleichen Zeitabschnitt im Vorfahre, zu verzeichnen. Die Bier-Erzeugung in den un Reichsrale vertretenen Königreichen und Ländern betrug 1904/05 19 098 540 Hektoliter gegen 19820 898 Hektoliter in der Kampagne 1903 04, der Steuer-Ertrag 1904.05 bezifferte sich aus 73 022 628 Kronen gegen 75 674 451 Kronen 1903/04. somit ein Minus von 722 358 Hektoliter Bier bezw. 26K1823 Kirnen. Die Schuld an dcr Minderproduktion liegt zunächst ur den Londesbierumlagen, die nunmehr in sämtlichen Krouländeru dex Monarchie zur Einführung gelangten und eine Biee"reis- steigerung bedingten." — Erstgenannte Zeitung, „Der «ao!> lnbaber". bemerkt hierzu: „Wenn auch nicht in Abrede gestellt werden darf, daß die voreni'ahnte Landeebiernmlage zum Rück gänge der österreichischen Bierproduktion beigetragen hat, so ist doch anderseits ohne jeden Zweifel die Hauptuttache darin »u suchen, daß sich außerhalb der schwarz-gelben Ärenzpsähie und namentlich in Deutichland immer mehr und auch mit vollem Rechte die Ucoerzcugung Bahn bricht, daß die heimischen Biere völlig ebenbürtig Imm österreichischen Produkte sind, außerdem auch noch den Vorzug der Billigest oufweisen. Dl« deutschen Brauereien haben sich seit einer Reibe von Jahren in der Her stellung eines böhmischen - -- -- - - Ruf als bestes und vvrzüg oller deutschen Saal- und ... , Nur deutsch« Biere auszuschänken, nur bas vaterländische Ge werbe zu unterstützen. Immer und immer wieder muß an alle 'Deutschen di« ernste Mahnung gerichtet werden: Werst die Vorliebe für außerdeulsche Fabrikate über Bord, unterstützt das heimische Braugewerbe, beweist, daß ihr vaterländisch ge sinnt seid!" — Zn dein Leitartikel in Nr. :420 unserer Zeitung über die Organisation der Bergbehörde» in Sachsen geht uns die Mitteilung zu, da» schon in der Zeit von Einführung des Allgemeinen Berggesetzes, das ist von Anfang 1869 an biS zum ich va» Referat fücBergiachen im Finanz- Jahr« 1886 sich daS Referat fürBergia ^ „ , Ministerium in den Händen von Jnnsten befunden hat, und zwar war im wesentlichen nur r i n Referent bestellt. Nur während einer kurzen UcbergangSzeit bi» Avril 1670 war noch ein zweiter Referent, der aber ebenfalls Jurist war. zuaezogen. Erst vom Jahre 1886 an wurde anläßlich der VernaaMchung mebrerer Erz bergwerke der — natürlich bergtechnisth gebildete — Direktor des Steinkobleiuverke» Zauckerode unter Belastung in dieser Funktion gleichzeitig al» Hilfsarbeiter für Bergsachen neben einem Juristen sin Finnn,»,inisteri»ni — da» übrigen» drei, nicht nur zwei Abtei» lungen »äblt — beschäftigt, bis er im Jak« 1896 UN» Vorträge»
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