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- w - — «M — Baron Dietrich von Rothensels und die Iran Gräsin Alten, resp. deren Gemahl, davon Einsicht zu nehmen/' Gras Alten folgte der an ihn ergangenen Aufforderung, Dietrich aber stieb mit >-effig.r Bewegung dw Papiere zurück, war? einen drohenden Blick aus den Bruder und verlieb dröhnenden Schrittes das Gemach, die Tür heilig hinter sich zuschlaaeud. Auch Bruno griff nach seinem Hute. Er suhlte sich unfähig, die Lust dieses Hauses, in dem das Andenken an seine Mutter, diese von ihm so Heist geliebte Dulderin, so schwer be- leidig! war. noch länger zu atme». Schweigend wollte er sich entfernen, als er seinen Arm leicht berührt suhlte. Sich uinjekend, blickte er in dos mit sanfter Mbitte zu ihm nusschauende Antlitz Edithas. „Scheiden Sie nicht im Zorn von uns," bat sie mir weicher Slinune. „Halten Sie es der Erregung D-ietrichS zugute. Er muhte nicht, was er sprach.' Brunos hohe Gestalt bebte. Jetzt erst überkam ihn das Gesühl bittersten Wehs. Mil welch versöhnlichen Absichten, mit welcher Liebe im Herzen lsatte er dieses Haus betreten, und wie halte man es ihn empsinden lassen, da« er ein unerwünschter- Eindringling sei. freilich sie, diese Iran mit dem traurigen und doch so gütigen Antlitz war schuldlos daran. „Ach begreife, datz Sie Ihren Gemahl zu entschuldigen suchen." sagte er. noch nlmer nach Fassung ringend, „und ich danke Ihnen, bah Sie mir dieses gute Wort gönnen Ich will es als Trost mit mir nehmen für alleS, was mau mir hier angetan hat.' „Glauben Sie mir." eutaegnete Editha mit Tränen in den Augen, „die Worte meines Mannes haben mir vielleicht ebenso weh getan wie Ihnen. Sie dürfen aber kroyoem nicht in Ieind'chast von Ihren Geschwistern scheiden, cs wäre das so ganz gegen den Wunsch und Willen des Heimgegangenen, dem iiachznkommen Sie vorhin io feierlich aus innerstem Herzen gelobt kmben." „Ich fürchte, dast meine Geschwister nicht Ihre Gefühle teilen. Iran Baronin." Editha wandte sich um und ergriff Astas Hand, sie zu Bruno hiuziehend. während der Gras leise mit dem Iustizrat sprach. „Dietrich hat dose Worte zu dem Bruder gesprochen, suche Du sie gut zu machen." Etwas gezwungen zivar, Loch mit einem anmutigen Lächeln ans den Lippen liest A'ta es geschehen, dast Editha ihre Hand in die Brunos legte. „Wir stnd uns ja noch ganz fremd," sagte sie. „aber ich will mich bemühen, Sic als Bruder zu betrachten, wenn Sic mir Zeit gönne» wollen, mich ui das Neue zu finden." Gras Allen trat seht .vrn'alls heran und weckstette einen höilstben Händedruck mit Bruno. „Ich bitte um Sieielbe Gunst." enkgegnele Bruno ans Astas Anrede. Und 'ich vor den Damen ver neigend. verliest er hastig das Zimmer. Der Iustizrat iolgte ihm ans dein Inste. „Ich ffirchie." meinte Gral Alten, als er mit 'einer Iran und Editha allein war, „der un bedachte Aussall DsttruchS gegen den neuen Bruder hat alles verdorben. Er wünschte doch io brennend. Schönwalde für ach zu erwerben, und konnie es trotzdem nicht unter lassen. den glücklichen Erben tödlich zu beleidigen. Denn dieien Angriff aus die Tugend 'einer Mutter wird dieser halbblütige Rotken'els kaum verwinden." „Dieicr balbblütige Rotheiffels," war' Asta ein. „ganz recht. Aber er lxrt 'ich doch vaffabel gnr gehalten, und ich meine, eS spricht für die .straft des edlen BluteS der Rothensels, Last es selbst dem Sohne einer Anna Müller etwas Adliges verleiht. Und dann seine merkwürdige Aehn- lichkcik mit dem Barer, mit Dietrich. Ich begriff den von Dietrich ailsgeiprochenen .'Weisel gar nicht. Wie aber siebt es mit Schönwalde?" Der Grat zuckte die Achteln. „Gestern, meinte der Iustizrat, sei ibm der Erbe nickr abgeneigt erschienen, den Wünschen Dieiricks nachzukomnien. nun aber —" Editlia verhielt sich völlig schweigend. Sie mochte ihren Gatten nicht anklagen, ihr Herz aber halte sein Urteil geiorochcn. Dieser Stick, mit dem er den Binder zu verwunden suchte, war ein Ansslust von Brutalität, sie sie leider schon oftmals an ihm kennen gelernt, und die sie ihm innerlich von Jabr ;u Jabr mehr entfremdet hatte. Währenddessen hatte der Instizrat Bruno in seinen Wagen genötigt. „Sie müssen mir schon noch einige Augenblicke schenken, Herr Baron, wie ich als Testamentsvoll strecker überhaupt mir für die nächste Zeit oster die Ehre einer Unterredung werde cr- öttten müssen. Heute handelt cs stch indesten nur um die Beantwortung meiner gestern au Sie gestellten Irage wegen des Gutes Schöntnalde. Gras Alten, der übrigens ein surchaus höflicher und in jeder Beziehung vornehmer Herr ist. bat sich," der Iustizrat hielt einen Augenblick inne, „nach dem unüberlegten, wir wollen cs nicht schärfer nennen, Verhalten des Herrn BarvnS Dietrich angeboien, die Verhandlung für ihn zu leiten. Ich dächte. Herr Baron, Ihnen, dem Jünger der Musen, müstte es erwünscht sein, ein Gut. das Sie selbst zu bewirtschaften weder Lust noch Zeit, noch auch die nötigen land wirtschaftlichen stenntnisse besitzen, zu veräußern und ein angemessenes Kapital dafür norzuzlehen." Bruno, der fast mechanisch den Plag neben dem Iustizrat tm Wagen eingenommen halte, unterbrach tön jetzt mit einer energischen Handbewegung: „Ich bitte Sie. Herr Iustizrat, verlieren Die kein Wort weiter über diese Ange legenheit. Das eben Erlebte macht es nur zur Pflicht, mich durchaus an den Wortlaut ses Testaments zu halten." „Die wollen also wirklich?" „Schönwalde übernehmen, zu fürchten." entgegnete Bruno fest, „also auch nicht diese Naclcharschasi." Der Iustizro schwieg eine Weile. „Ich kann Ihnen nicht verhehlen." nahm er dann mieser da Wort, „dast Eie durch diesen Widerstand gegen die Wünsche Ihrer Geschwister Jh jak Da «S bisher von einem Administrator bewirtschaftetem»^?, wird «S «a auch wohl weiter so gehen." „Haben Sie aber auch bedacht, dast Sie dadurch nächster Nachbar von Iraucuslein, dem Majorate von Baron Dietrich, werden'?" „Ich habe niemand " irschast." Der Justtzrat h Verhältnis zu ihnen nicht verbessern werden." „Doch auch nicht verschlechtern," war die e- gc icbene Antwort. „Ich verteidige mein Recht, das kann mir memand verargen, und werde nie dulde», verstehen Sie mich richtig. Herr Justizrat, nie, daß irgend jemand daran zu rütteln wage, wer es auch sei. Nach den" — Bruno verschluckte daS «olgende Wort zwischen den Zahnen — 'Insinuationen des Herr» Barons Dietrich von Rothenseis halte ich cS für eine Ehrenpflicht, den mir von dem verstorbenen Vater em- geräumteu Platz mit Einsatz meiner Person und meiner ganzen Kraft gegen jeden -u behaupten und voraus auszicharreu." Der Iustizrat konnte nicht umhin, mit einem beifälligen Lächeln und einem zu- stimmenden stopsnicke» die entschiedene Erklärung Brunos zu begleiten. „Ich werde dem Herrn Grasen Alten von diesem Ihrem Entschlüsse Mitteilung machen. Haben Sie mir sonst noch etwas auszulragen?", „Nichts, Herr Iustizrat. DoA möchb Bitte an Sie richten, die Erbschastsreaulierung so schnell als Ich bin mit eui 'r größerett literarischen Arbeit beschäftigt dast derartige, aufregende Ereignisse mir die innere Ruhe neh Schassen braucht." Der Magen hielt vor der Wohnung Brunos, wohin der Iustizrat dem Kutscher zu fahren befohlen hatte. Mit einem leichten Händedruck schieden sie von einander. joch möchte ich die u Ende zu führen. Dietrich war uiit seiner Iran sogleich nach Iranensiein zurückgekehrt, fuhr aber *ast täglich nach Berlin zur Erledigung der Nachlastgcschäste. Asta hatte sich mit ihren Kindern m der letzt zu ihrem Eigentum gewordenen Villa eingerichtet. Sie empffng zahlreiche Draueroisiten aus den höchsten Gesellschaftskreisen. Man deutete in zartester Weste an, datz man von den letzten Vorgängen, dem plötzlich ausgetauchten Bruder ver nommen lxtbe. drückte auch wohl hier und da ein leises Bedauern aus: fast keiner aber verhehlte eine gewisse Neugier, den Vielbeiprochenen kennen zu lernen.^ „Uebrigens," meinte eine der Damen trststend gegen Asta, „ist eS ja gar nichts Ungewöhnliches mehr, dast Milglteder der Aristokratie sich schriftstellerisch betätigen. Es gibt wirklich einige recht gute Jeder» unter den männlichen, wie den weiblichen Poeten unseres Standes." „Leider hat fick Müller-Rothcnsels durch sein Novcllenbuch geradezu in Lvvosi- tion gesetzt mit den hervorragendste» Vertretern unserer modernen Literatur." „Das gerade gefällt mir!" meinte Asta und setzte ihre hoheitsvollste Miene aus. „Ein Rothen sels darf nicht mit der Menge schreiten: er wählt sich seine» besonderen Weg." — „Sie hat doch sehr viel Haltung, die Gräfin Allen," äustcrte mg» beim Iortge'yen, „Man konnte wirtlich glauben, dieser neu ansgetanchte Bruder und Miterbe sei ihr ganz will kommen!" „Und wie schön sie aussah! Schwarz steht ihr ganz besonders gut." „Aber mit welchem Raffinement lmtte sie sich auch gekleidet. Da ist jede spalte mit Ueber- iegnng gelegt, alles ansstudiert bis aus die feinen Valenciennes an Hand und Hals, die sich unter dein Krepp halb verbergen." „Im Grniidc soll der Herr Müller-Rothen- iels doch sehr ungnädig ausgenommen worden sei». Namentlich Baron Dietrich soll aus seinem Groll darüber kein Hehl machen." „Sehr begreiflich. Man sagt, er brauche immer mehr, als er hat. Da gibt man nicht gern ab." Ein leises Lachen wurde vernehmbar. Dann aber fragte «ine der Damen, wie das bei dem grosten Reichtum der Rothensels und namentlich Dietrichs, dessen Iran ja vielfache Millionärin, wohl möglich sei. „Hso» Dion, meine Gnädigste," war die Ant wort. „Das Geld ist rund, uird wer seinen Passionen keine Zügel anzulegcn liebt —" „Man erzählt sich auch, die Baronin sei gar nicht glücklich. „Geschwätz, Gnädiaste. Die Baronin liebt die Zurückgezogenheit, ist eine passive Natur. Man sieht sie nicht viel in der Geiellichasl . da mutz natürlich ein Grund gesucht werden. Meines Erachtens aber kann Dietrich von Rothensels gar keine passendere Iran haben. Was sollte er wohl mit einer, die ihn überallhin begleiten, aus allzu großer Liebe ihn gar nicht aus den Augen lassen würde? Ich meine, die beiden haben ein Ucbereinkommen getroffen, sich gegenseitig alle Ireiheit zu gewähren." „Baronin Editlm scheint mir in diesem Ialle geringen Gebrauch von ihrer Ireiheit zu machen. Sie lebt wie eine Nonne." „Jeder nach seinem Geschmack. Es gefällt ihr gerade so! Kottsehung folgt 1 Backpulver! gibt mit 1 Psd. Mehl ^ »orz. seltzstt. Backmchl. „Zn haben i» Kolonialwarenhandl. ffommistioiislager errichte! Mäschkcr, Alannstraste R>. „kdeimgiit" Paket 5 Pkgc. trocken gem. KsMeli, Magen. Ikctliimeiik. vellwSeelie 2 prsolit volle pjsnim wegen «WrMm«WrMtl rii imekkeiellt diüigen kmR». Aillstlm Melbach. LvuiS <IodL0ll5lr. 4. ^pkvkinsn MM" t»illi«8t -M, unter weitgehendster langiähr. Garantie zu veikamen. AlllMülL, Johann Georgeu-Slllee 11. Patent-AK-. Dressen jUgjgl rv.Wiirsi'urs«r»ti> r» »nd fent iciir vuiia: r«i»8ko vLtLviL-oravLsii, 10 Stück 2» Pf., nach Gewicht Pfd. I » Ps.» in Dliainalkistei!: ca. AD Stuck 7.1" Mk. ca. ff D stick N — Mk. 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Schmidt, Ält'Plaue« 2S.