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Dresdner Nachrichten : 14.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-14
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1886
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LLerNii, L.v«p»»k«rMl»lL LS. s liefert, ML dekarmt äis ieiaLtsn unä besten Oder- ^strt ^It»iir»i öLt unä ksmäsQ, Hr3.§Ln unä ILanLeliettön. 8etlHr«LK»VL 8»«8S L LB M L) ^ ^ . l MlttenlnaSauSftldten für den 14. Dkcnnber. Westwind vo» mittlerer VtSrke bei I r!1. IÜklkll. ÄllllÜÜt.'^U.»V.HssHUWß Ekvl. > durchschnMl. mittl. BewöltMia mit zeit-u. fteaenw. MederschlSgen. Ten,srrat«r »p,wv wk..,« urrSuderi. - «kMkrlun«: ckharottkr «er Winermin wechseiud. Dresden. 188«. Dienstag, 14. Decvr. «rraulworMLir Redakteur Illr Politisches vr. Emil Biere» in Dresden. Das Gespenst einer unmittelbar drobenden Kriegsgefahr ist verscheucht worden. Das Gute haben jedenfalls die mehrtägigen, stundenlangen Verhandlungen des HeereSausschnsseS über die Militär- Vorlage gehabt. Eine solche Beruhigung kommt gerade seht, wo das Weihnachtsgeschäft anhebt, doppelt erwünicht. Wiederholt er klärte der preußische KricgSministcr, daß eine augenblickliche Kriegs drohung keineswegs vorliege. Die ganze Truppenvermchrung be zweckt eine wirksamere Sicherung Deutschlands auf die Zukunft hinaus, für alle Zölle, aber sie ist nicht so gemeint, daß im Früh jahr oder Sommer (wie das Bolk cS in derberem Ausdruck be zeichnet) auch „der Teufel losgeht" oder losgeheu müsse. Die Ver stärkung der Cndres. die Vermehrung der Bataillone, die Neu bildung von Batterien und anderer Svezialwassen. die umfassendere Rckultenaushebung am 1. Avril sind reine Vorsichtsmaßregeln. Die Verhandlungen im Hecresausschiisse waren — abgesehen von den Erklärungen anderer Redner — Zwiegespräche zwilchen dcinKriegs- minislcr Bronsart v. Schellendors und dem „Gegcnkriegsministcr" Eugen Richter. Sie betrafen ausschließlich die Berechnungen der Stärke einerseits des deutschen, andererseits des sranzösischen und des russischen Heeres, mit Seitenblicken auf die österreichischen Streitmittcl. Wessen Ziffern sind die richtigeren? Des Kriegs- ministerS oder Eugen Richters? Wer de» Verhandlungen nicht per sönlich beigewohnt hat, kann sich darüber kein rechtes Bild machen. Viele und vermuthlich sehr wichtige Einzelheiten dringen nicht an die Oefscntlichkeit: andere Einzelheiten in den Hecresversassuiigen der drei untersuchten Reiche sind für Nichtfachleute schwcrverständ- lich. Die Partie ist zwischen de» beiden Zweikämpfem höchst un gleich. Dem Abg. Richter kommt sehr zu Statte», daß er. der Nicht-Soldat, dem berufensten Vertreter des Heerwesens mit einem so imposanten Ziffernmatcrial entgegcntritl, welches er völlig be herrscht und als gewandtester Parlamentarier auf's Geschickteste vcrwcrthct. Selbst grundsaßlsche Gegner Richters räumen völlig ein, daß er dabei ganz Außerordentliches leistet. Andererseits muß man sich frage», woher schöpft Eugen Richter seine Weisheit? Was er von den Hccresciiirichtungcn Frankreichs und Rußlands vor- bringt, kann er doch nicht aus diesen Staaten zugesteckt erhalten haben, sondern cs ist die Frucht eifrigster Studien militäriicher Zeitschriften seitens eines geschickten militärischen Laien, günstigsten falls die Verwerthuna von Arbeiten nicht mehr aktiver deutscher Offiziere. Dem gegenüber trägt der Kriegsminister die Ergebnisse der Arbeiten des deutschen Generalstabes über die Stärke und Organisationen der drei Heere vor. Sie haben Anspruch auf das vollste Vertrauen. Außerdem bringt Eugen Richter Alles vor, was er weiß: vom deutschen Generalstab ist aber anzunehmcn. daß er Hunde,t Dinge, die er ermittelt und ausgerechnet hat, nicht an die große Glocke hängt und daß er vorzieht, sich von Engen Richter scheinbar einer Ungenauiglcit überweisen zu lasse», als dem feindlichen Ausland haarsadcuklar zu er-zählcn, was Alles er in Erfährung gebracht hat. Dem deutschen Gcncralstab stehen denn doch noch ganz andere Quellen zur Ermittelung der Heercsverhältnisse Rußlands und Frankreichs zur Verfügung, als was Eugen Richter aus militä rischen Zeitschriften, schwarz aus weiß gedruckt, zusammenträgt. Wir meinen daher, daß sich die Arbeiten und Ziffern des Gencralstabcs denen Eugen Richters überlegen und vertrauenswürdiger erwiesen haben. Diesen gegenseitigen Stärke-Berechnungen und „Abwägungen" ist aber eine w maßgebende Bedeutung keineswegs einzuräumen, als Hr. Richter aiiiimnnt. Der Grundgedanke Richters ist der: Deutschland dar? bei Leibe nicht stärker sein, als das Auslands es ist nicht zu dulden, daß cs in irgend einem Punkte seine Feinde überflügelt und wenn ich Nachweise, daß Das durch die Militär vorlage geschehen würde, so kann ich sie guten Gewissens ablebncn. So lieht der Fall aber nicht! Das ist eine gründliche Verkennung der Sachlage. Wir müssen so stark sein als wir können: dazu ge hört jetzt die militärische Ausbildung wenigstens aller derjenigen Mannschaften. die nach den bisherigen streugen Grundsätzen der AiiShebungSbehörden dlensttüchtig sind. Nach dem Richter'schcn Grundsätze, daß sich die eigene Kricgsrtistung nicht über das Niveau der Streitmittel des voraussichtlichen Gegners erheben dürfe, hätte Preußen vor 1866 sich nicht das Zündnadelgewchr. Deutschland vor 1880 sich nicht Geschütze anschaffeu dürfen, die denen der Franzosen überlegen waren. Freilich crgicbt sich daraus rin fortwährendes Hinausschrauben der Aufwendungen für Kriegszwecke. Aber der Unterschied ist auch klar; Deutschland denkt nickt daran, einen Krieg zu führe», das Ausland aber lauert nur aus den günstigen Zeit punkt, um uns «mzufallen. Es nöthigt uns dadurch, unsere Streit kräfte auf denjenigen Stand zu erhöhen, daß wir unseren Besitz stand mit aller möglichen Aussicht aus Erfolg vertheidigen können. Diesen Zweck verfolgt die Militärvorlage nud verfolgt ihn aus dem richtigen Wege und zur richtigen Zeit. Tie parlamentarische Be kämpfung vieles Werkes, sie mag noch so besteckend ausfallen, er scheint daher übel angebracht und gefährlich für das Vaterland. Es ist leicht gesagt: Bismarck muß und er wird schon dafür sorgen, daß wir in der Stunde der Gefahr genügende Bundesgenossen haben. Auf Das. was wir von de» Leistungen des östcrrcichnchen Bundesgenossen zu rechnen haben, fiel im Heeresausschusse denn doch ein sehr anfälliges Licht. Ebcnio richtig, daß Deutschland die für seine Sicherheit er forderlichen Opfer zu bringen habe, ist es aber auch, daß die Reichs- regiernna die Pflicht hat sorgfältig zu prüfen, ob sich nicht diese finanziellen Ovier ermäßigen lassen. Das kann nur in der Ver kürzung der Dienstzeit liege» d. h. bei der zahlreichsten Waffe, dem Fußvvlke. Bei der Neckerei ist nach den Erklärungen des Kricgs- »»nlsters sogar cme Verlängerung der Dienslzcit in Aussicht ge nommen : die Oktobcrvakiniz für ihre Rekruten soll in Wegfall nicht als unmöglich. Sie beträgt jetzt durchschnittlich 2 Jahre 4'/s Monat, früher mehr. Die Heeresverwaltung hat sich nur langsam zu dieser Abmindcrung entschlösse». Erklärt sie jetzt, daß die Ab minderung au» 2 Jahre weder mit den Zielen der jetzigen Militär vorlage noch mit der gegenwärtigen Einrichtung unseres Heer wesens vereinbar ist, sv wird man sich im Allgemeinen dessen be scheiden müssen: daraus folgt aber nicht, daß das Strebe» nach thatsächlicher Abkürzung der Durch,'cbncktsdicnstzeit überhaupt auf zugeben ist. Es dienen Lausende jiniger Männer im Heere, die m einem Jahre dieselbe militärische Ausbildung und Tüchtigkeit erlange», wie die privileglrten Einiährigc». Sie haben allerdingsj . sich nicht soviel oft uiwraktlsche Schulweisheit in den Kops pumpen ! Disro,»o 213,30 «o» Rüge» - lasse», wie die Achselsch»urcnttä,zer, slellen aber nach einen, Jahren Wir», 13. »rceuiber. «red» 2oc,.8„. den allgemeinen Frieden lasse», wie die Achselschnurenträger. slellen al einen ebenso guten Man», wie Jene. Auf dl richten sie. Wenn die Militärverwaltung src unsere auswärtigen Beziehungen und für gesagt werden konnte. Die Berliner Börse war politisch verstimmt, namentlich Russen gedrückt, auch Danken matt. Bahnen waren ruhig und vor wiegend schwächer, Bergwerke belebt und höher, fremde Rcnlen still. Später befestigte sich die Tendenz durchweg, DieNack-böffe war wieder schwach, Im Kassaverkehre waren Bahnen ziemlich fest, Banken matt. Bergwerke seit, Industrien gedrückt, österreichische Silberprio- ritükcn fest, Privatdiskont 3V Proz, F'r - nktnrt «. M.. 13. Terbr, i'rei»» kiaatkdeOn 202,30. vom- borden —. SeNtier —. cS»v»,er 7«,«». ILroc. Nnoar. Violdreni« 81,00. Meikicnburier . Kckwach. eiuoiObabn 202,00. Lombarden rvL.IO. ko» . ! S!ord»efth. >«8,00. Morlnoien «1.80. Unq. «»redit 307.00. Uno. Gold —. Schwach. ^ vrn orrirrvrr sn,r»r »rr-j P a r t ii, I». Decdr. Schlust. Me»,r 03.85. Anletlic >10,37. Platte!,er ,023!.',. z.cliten ne. Wenn die wcimarverwauinig freie Hand hat, ein eine! x,„a„-.c..,n '-,I,-„00. Lombard-.. 22«.2.>>. °°. Lr,o>',..,en sonni.r «7.R. Leute kürzere, andere längere Zeit bei de»-rahnen zu halten, so käme Goooi-rW. cnomanen W, -neue «nieibeTürken-.-, «..»io, thatsächlich zur AblMNderUIIg der Dienstzeit Mid gewaltiger ! B re S l o . N. Dcceinber. »lachn,. iweircideuiark,,. eptrUni, or. 10» Liter loo Broc. Pr. Terbr.-Januar 30.00, vr, 1U'rU<Mai 37,30. Roaoen pr. Decbr.» Jaonar —, , l>r. AprU-Maj 133,00, Pr. MaNtzin.i 135,00. NLböl pr. Dcccmbcr- Januar <K,00, pr. 2lpril>Mai 36.50. >zi»k umsaploS. — Weiler: Finster. stet«> n , 13. Der., Nachm. I npr. «Gklreibemarki,. wcizrn unoerLnder», loe, 151—163. pr. Dec.-Jan. 163,00. pr. Aoril-Mai l«8,oo. «ooarn nnverLnder«. loeo 120—121, pr. Decembcr-Ionuar >25,50. vr. April-Mai >30,00. Rüböl bepouptet, pr. Decbr.lLM, pr.NprU-Mai 15H0. Svir.lu« bell-uptrt, loco3S,50, pr. Drcrmber-Fanmir 36s>0, pr. April-Mai 38L0, pr. Juni-Ful! 32,60. Petroleum loeo ll^tO. Amsterdam, 13 Decembrr. Produkten iSchlnß). Weizen »er Mai 225, Neigend. Moggen per März >26, per Mai >2». bcOanpiet. London. 13. Deren,der. Produkten iSchlnft'. Welzen ziemliche Nach frage, >>, big I Sch,, Meist sch., Söhnen >/, bi« 1 Sch. gegen vorige Woche bester. Stadt»,eist 25h- bis 37 Sch. Freindes S5V- bis 31", Sch. Maistgrrstc fester. Uebriges träge. — Wetter: Trude. man Ecsvarnisse. Die bulgarischen Mttren haben neuerlich ein freimdlicheres An sehen gewonnen. In Wien ist die Deputation der Bulgaren vom russischen Botschafter, wennschon nur privatim, empfangen worden. Vielleicht darf sie sogar in Petersburg erscheinen. Von dort hört man jetzt eine maßvolle Sprache. Von aiickSwegcn versichert die russische Regierung, daß sic jede eigennützige Absicht aus Bul garien ablchne und aus dem Boden des Berliner Vertrags beharre. Wenn nebenbei die Heldcnthate» von Kanlbars völlig wahrheiks-! widrig dargestellt werden, sv braucht mau darüber nicht zu sehr zu ^ rechten. Der Zar kann unmöglich vor seinem Volle bekenne», daß er sich über Bulgarien gründlich geirrt hat. Neben jenen fried fertigen Versicherungen gehen freilich auch wilde Angriffe auf Deutschland, Oester-reich, England und die Bulgaren einher. Es gehört zur russischen Praxis, gleichzeitig warm und kalt den Wind wehen zu lassen. Noch immer hat der neue Premier Frankreichs, Goblct, keinen Minister für das Äeußcre gefunden. Das geringe Vertrauen, das dem Kabinet Goblct bei seinem Amtsantritt zu Tbeil wird, kann durch die vielen Körbe, die sich Gvblet bei der Suche »ach ciircnr Auswärtsminister holt, nicht gestärkt werden. Kein arrswärtiger Minister, er heiße wie er wolle, wird bei den fremden Staaten ernsthaft genommen werden. Darum mag sich kein Diplomat zur Uebernahme dieses Postens verstehen. Die Radikalen sind wüthend laug . . ^ „ . regiere», ohne neue Stenern, und Anleihen und mit neuen Aus gaben für Rüstuiigszwecke in Höhe von 560Mill. ? General Bon langer und Admiral Anbe haben diese Millionen sich als Be dingung für ihre» Eintritt in die Regierung gesichert. Die Zeit rückt heran, daß sich die Franzosen die Frage Vorleger»: wollen wir noch weiter in's Uiiaiigeuicjsenc hine»rriistcn oder unsere Finanzen vor dem Zusammenbruch dadurch bewahren, daß wir da sparen, wo allein Ersparnisse möglich sind? KeuelttTelearamwr der..Dresdner Nacür." vom 13.Decbr. Berlin. Der Reichstag bericth den Antrag Reichensperger, welcher die Erwartung auSspucht, daß die verbündeten Regierungen dem Dncllwcien nachdrücklich eutgegenwirken werden und^welcher das cimcrrkainfche tödlct trägste. .. ... . , letzui'.gen. Besonders in Univcrsitäts- »ud jüngeren Osfizierskreisen, aus denen die Zukunft des Vaterlandes beruhe, sei die Tnellwrilh verbreitet. In England iei das Duell durch Gesetz fast ausgcrottet. — Abg, Möller (srers.) fordert besonders die Rechte des Hauses auf, der rohe» Unsitte des Duells cntgegcnzutreten. Friedrich Wil helm Il>. habe eine Kabiuetsordre gegen die Duelle erlassen, die noch nicht aufgehoben, folglich noch m Kraft sei, aber nicht ausge- sührt werde. — Abg. Klemm (kons.) bält nicht für erwiesen, daß da« Driellwcsen bedenklich um sich gegriffen habe. Die einzelnen Fälle werde» henke nur schneller bekannt und machten die Ruude durch alle Blätter. Die Resolution Reichensperger gehe zu weit, indem sic die Negierung ausfordere, etwas zu lhun, was deren Pflicht sei. Sie gehe nicht weit genug, als sic nicht einen speziellen Gcsetzes- vorschlag enthalte. Das Dncll sei zwar eine Unsitte, habe aber die Ehre zum Ziel. Eine erbärmliche Gesinnung liege dem Duellanten fern, weshalb cs für den Gesetzgeber schwer ist, das Strafmaß zu finden. Die Offiziere würden auch bestraft. An das amerikanische Duell glaube er nicht, es iei ihm noch kein einziger bewiesener Fall eines solchen Duells vorgekommen. — Abg. Dirichlet (frcis.) bringt die Tuellafsaire des Landraths Kannewuri in An- gerbnrg zur Sprocke und verurtheilt scharf das Vorgehen dcs Land- raths. — Minister v. Prittkamer bezeichnet den Anttag als einen wohlgemeinte», aber aussichtslosen Versuch zur Lösung eines großen Problems und vertheidigk den Landrath Kannewurf, der zu seinem Vorgehe» durch eine Coterie und persönliche Jnvcktiven veranlaßt worden sei. ES gäbe Fälle, wo ein Beamter nur sich und seinGe- wissen als Richter über seine Ehre betrachten werde, selbst auf die ei,' ' - ' >"Z tt komme». Auch Eugen Richter hat hiergegen Nichts einzuweiidc». Er gicht z», daß die Ansprüche welche die heutigen Fortschritte der moderne» Wafscutechuik an die Ausbildung des Kavaleristcn stellen, nur durch eine Verlängerung seiner Dienstzeit zu erfüllen sind. Auch dos Zurecken der Remonte und bösartiger Pferde verlangt Di«. Aber beim Fußvolk erscheint eine Verkürzung der Dienstzeit )g. ständen die Duelle, deren Berechtigung allerdings nur in den ernstesten Fällen aiiziicrkcnneii sei. Der Antrag Reichensperger wird an eine Kommission von 14 Mitgliedern vermiesen. — Mittwoch: Anträge. — Die Militärkonnnissivn des Reichstages beendete die Generaldebatte. Kriegsminisicr Bronsart v. Schellendorf erklärte aus Veranlassung Windlhoist's: Die Erklärungen der verbündeten Regierungen in Bezug auf unsere auswärtigen Beziehungen können nur in vcraiilworllich festgcstellteiu Wortlaut abgegeben werde», und nichts enthalten, was nicht auch in öffentlicher Sitzung amtlich erklärt werde» könnte. Auch wenn der Reichskanzler in Berlin an wesend wäre, würde er nicht in der Lage sein, vor der.Konimission Erklärungen über Beziehungen onderer Staaten zn und unter ein ander abrugeben, welche nicht schon bekannt waren, weil weitcr- aehcnde Darlegungen über intimere Beziehungen und mögliche Politik der einzelnen Mächte nicht gegeben werden können, ohne dir Friedenspolitik, welche wir nerven, z» erschweren und zu schädigen. Tie Situation ist nicht io weit gereckt, »in von deutscher Seite amtlich »ud öffentlich besprochen zu werde». Wen» die öffentlich bekannten, von den Verbündeten Regierungen als zwingend ange gebene» Gründe für die Militärvorlage, sowohl nach der militä rische». als »ach der politischen Seite hin der Kviiimiisio» nicht genüge» sollten, sv könne gleichwohl der Reichskanzler ihnen aus dem Gebiete der bisher nicht öffentlich bekannten diplomatischen Situation nichts hinzulüaen, was aegenwültig yhv» Schaden fül Lokales nnv Sächsisches. — Se, Majestät der 5k ö »ig und Kgl. Hoheit Prinz Georg hielten gestern mit mehreren geladenen Gästen Jagd in Weesen stein ab. — Sonntag Vormittag traf hier Se. Kgl. Hoheit der Herzog von Sachse»-Attenberg ein und stieg in der Kgl. Villa zu Strehlen ab. Die Abrciie >sr. Kgl. Hoheit erfolgte bereits gestem Nachmittag halb ?> Uhr vom Leipziger Bahnhof. , — Ihre Durchlauchten der Prinz und die Frau Prinzessin lFriedrich von Hohen zollern sind am 11. d. Bk. Abends 8 Uhr 36 Mi», von Berlin hier emgetrofsen, in der Kgl. Billa zu Strehlen abgetreten und gestern Vormittag 11 Uhr 18 Min. nach Prag weitergcrcist. — Die Gräfin Beust hak ihren Gatten, den verstorbenen österreichischen Reichskanzler, nur um weuigo Wochen überlebt. In der Nacht zum Sonntag starb sie aus Schlot; Allenberg. Die ! Gräfin Äenst war eine Tochter des bayriichen Generalleutnants § Freiherrn v. Jordan. In München hat sie in ihrer Juaeyd als iskem der Gesellschaft geglänzt, und .König Ludwig II. ließ sie für seine „Galerie weiblicher Schönheiten" male». Als Herr «. Beust im Jahre 1811 sächsischer Geschäftsträger in München wurde, lemte er seine spätere Gemahlin kennen. Die Honigmonate seiner Liebe fielen in die höchst kleinlichen Verhandlungen, die der junge Beust über den Anschluß der bayrischen an die sächsisch-voiglländsiche Bahn zu führen hatte- Im Jahre 1843 heirntlrete er. Kurz nach seiner Hochzeit bankte Beuit seiner Frau eine wesentliche Hermehrung seines Vermögens. Eine Tante seiner jungen Gemahlin hatte eine, Mesalliance geschlossen und war von ihren Verwandten deshalb arg verfolgt worden. Der junge Beust hielt trotzdem Freundschaft zu der bürgerlich gewordenen Tante und zeigte ihr Theilnahme. Als sie starb, machte Beust eine beträchtliche Erbschaft. Grüfin Beust war seit Jahren kränklich, und ihr körperlicher Zustand hinderte sie, die Repräsentattorrspflichtcn ihrer Stellung zu erfüllen. Auf dem Wiener Boden hat sie sich nie heimisch gefühlt. Auch in den Tagen des Glücks, die ihrem Gatten hier gelächelt, hat sie ver- hälttrißmäßig zurückgezogen gelebt und sich der großstädtischen Art nur ungern angepatzt. Beust repräsentirte zumeist allein auf den, Ballplatze, auch m London und Paris ist er später zumeist wie ein Junggeselle allein in der Gesellschaft erschienen. Den Gewohn heiten seiner Frau hat Beust in seinem Testament Rechnung ge tragen. Er hat den Wunsch ausgesprochen, daß seine Söhne ihrer Mutter ein neues Heim in Dresden gründen. Der Tod ihres Gatten hat die Kräfte der kaum Genesenen ons's Neue erschüttert und gebrochen, sodaß sie die Uebersiedrlrmg nach Dresden nicht be wirken konnte. — Man schreibt nnS: Selten wird ein Artikel das Interesse aller Kreise mehr in Anspruch genommen und w viel Anerkennung gefunden haben, als der in Ihrer Nr. 327, in welchem der Stellung der StationSvar stände, einer im Publikum sehr geschätzten Beamtenklaffe. endlich einmal gedacht wird. Daß diesen Beamten, deren Wirkungskreis ein so bedeutender und ver- antworluiigsreichcr ist, „nd die lederrialls bezüglich ihrer Befähigung an der Spitze der intelligenten Verkehröbeamtcn stehen, nicht die Staatsdiener-Eiaensckast innewohnt, hat in Beamten- iow,e in Pcivatkrcisen allgemein befremdest zumal sie diese Eigenschaft in jedem anderen Staate, wo StaatSbahnen existiren. besitzen. Soll ten diese Beamten, an welche aiierkaiiiilermoßen die meisten Anfor derungen in Bezug auf das Allgemeinwissen des Eisenbahnwesens gestellt werden, nicht volle Gleichberechtigung mit den akademisch Gebildeten verdienen? Ihr theorettickeS Wisse» sowie ihr praktisches Können dürften wohl jede akademische Bildung mckwiegen. Be kanntlich marichirt Sachse» bezüglich seiner Eiienbahnverhältnisse an der Spitze aller europäische» Länder.es wird daher mich die Rege lung der Raiigvcrhältnisse feiner StationSvorslände nichl länger außer Acht lassen. Zweiscllos können dabei aber nicht nur die Stations- Vorstände grötzercr Stationen, wie in dem erwähnten Artikel hervor- gehoben ist. allein i» Betracht kommen, da cs auch eine große An zahl sregiieiiter mittlerer und klemercr Stationen in Sachsen giebt. aus denen der Wirkungskreis der Stationsvcmläiide ein m,»bestens ebenso wichtiger ist als ans großen Stationen, weil er die Dingi- rinig und eigene Vertretung aller Belricbssächer zugleich erfordert. — Aus deni Hanslia ltplane der StndtDresden stir das Jahr 1887 sind die Hcniptziffer» bereits niitgcthcilst doch dürsten noch einige Details von Interesse sein. In der mit 5.795P50 Mt. eingestellte» Summe der Uebm'chüssc figuriren fol gende Hmlptpositioiicii: 161.923 Mk. ans Kavilalzinien: 6Ä.417 Ml. ans de» Koinmimgruiidstücken: 612.060 Mt. anS den Gaslabriken; 21.620 Mk. aus dem Steueramt (Strafgelder, Mahngebühren rc.): 139,950 Mk. Burger-und Einwohnersteuer: 572,6V Mk. Abgabe aus - . ^ Mk. Hundesteuer: 350,660 Mk. Beitrag aus dem Reservefonds: Zur völligen Begleichung des Haushaltes soll »eben der in Höhe von 45 Prozent einzuhet»enden Gemciiidcemkoinrmmsteuer, tu» welch« Mn sich einen Lemertraa vo» 1.IA.M) Bll. verpacht, die v- Veizehniiigögcgensläiideii; 74,657 Äst. aus den Wochen- und Mt. aus den Jahrmärkten; 28.370 Mk. Albcrtbrückenroll: Rese
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