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>acht Ich dtc «eLaclta» Nu«««rn , «,r. »»fl«,«. 24000»«,!. »tcht verdtiidltch. M°L«r Greilou, grailtkurr,.«. - No,»« >„ «rrli», Lcchjla, v!,en. tzamdura, graulsur» r M Mün- K<n - r»,b» « c» i» llaalfa - a » — »r. °>5' > »de«nl« - N-- »an,,» c«, 'ui v-k' Nr. 107. Renuzehnter Jahrgang. Druck und Sigmthum der Herausgeber: Ltkpfch Etz Ntichardt in Dresden. Veranttvortl. Redakteur: IlllkvS NtichaM NeuN-Lr: »rat« »l«It«r» «alleS bi» Nachm.« Uhr. Der Raum einer ein- Ipaltiae» Pettt-eile tollet IL Ps-> ÄnaeianLt di« Zelle » Ngr. Line Garantie lllr da» nachlltLalac Grl»«i- «„ der Inserate wir» nicht gereben. «lnswilrtia« «nnoncen» kluftrilne »an un» und«» !annt«n Iirmea u. Pe-o» onen inleriren wir nur »gen Priinnmerottdo» ^ladlung durch ^rief» «arten oder Pvste/n»ah» sing. » Gilben, loste« ist, Illar. At «wörtia« 'önnen die Za'/nng a«G auf eine Dret.dncrMrin« auweisen. Die »k». Mittedatteur: vr. Ln»N Für da- Feuilleton: r.»«l^i» Ne»rt«,»»». Dresden, Freitag, 17. April 1874« "7"'^ »»littsche». Geschlagm in der Hauptenscheidung, seht die Opposition im Reichstage ihren Kampf in einer Anzahl von Rückzugsgefechten fort. Geworfen aus der Hauptposition des Militärgesetzes, nistet sie sich .n weiter zurückliegenden Stellungen ein, um von dort aus wüthige Ausfälle gegen die Schritt für Schritt vordringcnden Sieger zu un ternehmen, freilich in der Gewißheit, immer weiter an Terrain zu verlier«». Eine solche Position, um die auf's Neue heftiger Kampf entbrannte, ist 8 2 des Militärgesetzes, verbunden mit ßtz 3 und 4. E« handelt sich dabei nicht bloS um die Eiytheilung desNeichSheereS in Bataillone, Schwadronen und Batterien, sondern auch um die Nachträgliche Genehmigung der Neuformation der zwei Batterien, die nach Beendigung des Krieges für jedes deutsche ArmeecorpS ge schaffen werden. Bei dieser Frage, das bekennen wir freimüthig, scheiden sich unsere Wege von denen der Fortschrittspartei und der mit ihnen verbundenen Clericalen. Daß man das Budgetrccht der Volksvertretung opferte, das halten wir auch jetzt noch für unnöthig; aber für ein Lebensinteresse des Reichs erklären wir es, daß eine feste Armee-Organisation, eine unantastbare Grundlage der Wehr haftigkeit der Nation hingestellt werde. Es muß den jährlichen Budgetdebatten eutrückt sein, wieviel Armeecorps das Reich haben »nd in welcher Formation diese CorpS bestehen sollen. In dieser, wie in den anderen Bestimmungen des MilitärgefetzeS stehen wir zu der Mehrheit des Reichstags, und nur die Befreiung der Offiziere von den Communalsteuern bekämpfen wir. Dabei missen wir unS in Urbereinstimmung mit der überwiegenden Mehrheit der Bevölke rung der Städte Sachsens. Ihnen allen erscheint cs eine schwere Beeinträchtigung und Ungerechtigkeit, daß die Herren Offiziere zwar all' Vortheile städtischer Gemeinwesen genießen, aberNichts zu ihren Lasten beitragen sollen. In Dresden sollen die Offiziere nach wie vor von den MiethzinSgroschen freibleiben, obwohl ihre hohen Gagen chnen gestatten, die theuersten Quartiere zu miethcn und bürgerliche Miether zu überbieten. In Städten wie Freiberg und Großenhain geht das aber noch weiter. Dort besteht eine städtische Einkommen steuer; von dieser sind nicht nur die Offiziere gänzlich befreit, son dern auch ihre Frauen. Mag ein Offizier ein Vermögen von 100,000 Thalern besitzen, mag seine Gattin ein eben so große« ehe weibliches Einkommen ihr Eigen nennen, — sie zahlen davon nicht einen Pfifferling städtische Rentensteuer. Wo da die Gerechtigkeit bleibt, vermögen wir nicht einzusehm. Im inneren Leben Preußens ist die Amtsentsetzung des Erz bischof« LedochowSki das wichtigste Ereigniß. Gegen diese« Urtheil de« königlichen Gerichtshöfe« für kirchliche Angelegenheiten ist eine Betufung ausgeschlossen. In Ostrowo verbüßt nunmehr nicht mehr der Erzbischof, sondern nur der Graf LüwchowÄi seine Haft. Die Zahl der erledigten Bischofssitze in Preußen ist damit auf zwei (Fulda und Posen) gestiegen. Ehe da« Urtheil gefällt war, wurden die Gläubigen aufgefordert, „aus der Tiefe des Herzens für den ge. fangen«» geistlichen Vorgesetzten Gebete gm Himmel zu sendm, ihn der Obhut Gottes zu empfehlen und zugleich um Erbarmen für die so schwer bedrohte Kirche anzuflehen." Mac Mahon'S Cabinet hat dm Kampf gegm die Royalisten alle» Ernstes ausgenommen und verfolgt alle Journale Heinrich'« V., die das Mac Mahon'sche Septennat anfechten. Gegen 30 Deputirte der äußersten Rechten machen jetzt gemeinsame Sache mit den Re publikanern, und da auch die Bonapartisten gegenüber Mac Mahon «ine unfreundliche Haltung einnehmen, so sucht sich sein Cabinet auf die vereinigten, richtiger auf die erst zu vereinigenden Centren zu stützen. Die „Union" meldet die Anerkennung Karl'« VlI. als König von Spanien durch dm Papst. Der alte Herr hat nämlich der in Pau residirenden Gemahlin des Don Carlos, der Prinzessin Mar- guerite, zu ihrer glücklichen Entbindung ein folgendermaßen lauten de« Telegramm gesandt: „Seine Heiligkeit sendet zugleich mit seinm herzlichen Glückwünschen einen besonderen Segen Ihrer Majestät der Königin Marguerite und der neu gebomen Prinzessin." Wie das royalistische Blatt meint, ist dieses Telegramm für das alte ka tholische Spanim ein Ereigniß von unendlicher Bedeutung. Wie lange ist eS her, daß derselbe Papst der Königin Jsabella „die goldne Rose" sandte? Wichtiger ist jedenfalls, daß sich heraussteltt, daß zur Befreiung des belagerten Bilbao Marschall Serrano mindestens der doppelten Truppenzahl bedarf und daß selbst dazu mehrere Mo nat« in'S Land gehen werden. Der Krieg gegen die Carlisten ver schlingt außer den unersetzlichen Opfern an Menschenleben täglich Million« an Geld. Wer soll einst di« Kriegslasten bezahlen? Denn wenn e« gelänge, Don Carlo« zu schlagen, so begiebt sich der Edle als Privatmann außer Lande«. Locale» ««d Sächsische«. — Der pensionirte Aufseher in der ersten Laternen-Wachstube der Gasanstalt zu Leipzig, Säugling, hat die silberne Medaille vom AlbrechtSordm erhalten. — Voraussichtlich findet der Wiederzusammentritt de» sächsi schen Landtags am 26. April statt. Die Finanzdeputation der 2. Kammer ist vorgestern mit ihren Arbeiten zu Ende gekommen; auch die der 1. Kammer wird bis dahin fertig werden, so daß ein rascher Verlauf des Landtags zu erwarten steht. — Dem vom ständischen Archivar vertheilten Berichte des Abg.Oehmichen über dasEinnahmebudget Sachsens -entnehmen .vir Folgendes: Durch die Beschlüsse der 2. Kammer beim Ausgabe budget, Nachtragsforderungen der Regierung, sowie Erhöhung der Civilliste, ist der Budgetanschlag von 15H10.011 Thlr. um nicht weniger als 340,000 Thlr. überschritten worden. Will man nun nicht die Steuern erhöhen, den Resrrvefond angreifen oder Anleihen aufnrhmen, wa« Alle« gleich mißlich ist, so blieb nicht» übrig, al« die Anschläge der Staatseinnahmen erhöht ins Budget einzustellen. Die Depptation empfiehlt solche erhöhte Einstellungen im Betrage von 371,073 Thlr. und deckt damit da« sonst entstehende Deficit. Außerdem beantragt sie eine systematischere Aufstellung künftiger Budget«, eine rationellere Einthcilung der einzelnen Positionen je nachdem sie in« außer- oder ins ordentliche Budget gehören, sowie die künftige Einstellung derVerwaltungSüberschüsse der jedesmaligen vorletzten Finanzperiode ins Budget. Es folgt der specielle Theil des Einnahmebudgets: Pos. 1. Forst- und Jagdnutzungen, deren Erträgnisse (um 50,000 Thlr. erhöht) mit 3,666,467 Thlr. einzu stellen sind. Es ist dies die Bruttoeinnahme, wovon 916,467 Thlr. Betriebsausgaben abgehen. Von dem ganzen StaatSvermögen, das Ende 1871 146,433,514 Thlr. betrug, bilden die Staatsforsten einen wesentlichen Theil. Ihr Werth beträgt 46,447,527 Thlr.; sie bedecken 299.129 Acker; der Umtrieb eines Waldgrundstückes findet innerhalb 60—120 Jahrm statt; der Betrieb liefert jährlich steigende Erträge, die Holzpreise stiegm seit 71 um 30 pCt.; neu- erivorbene Forstländereien, wie die Umwandlungen der Laub- in Nadelholzwälder (letztere» besonder« an den Ufern beider Mulden und der Zschopau) sind wesentliche Ursachen jener steigenden Ein nahmen. Hingegen sinken mit der Verbesserung der Feuerungs anlagen die Preise für Reisigholz und mit der rationelleren Wald- wirthschaft die Nebennutzungen aus dem Walde, wie auS Gräsereien auf Blößen, Harznutzungen u. dergl. Obwohl die Zahl der Ober- forstmeisterstellen um 4 verringert wurde, beantragt die Mehrheit der Deputation noch eine weitere Durchführung der Reform ; sie verlangt eine kollegiale Forstverwaltung am Sitze der Regierung anstatt de« jetzigen einen Referenten im Finanzministerium. Die Regierung und die Abgg. Beck. Uhlemann und Haberkorn sind an derer Meinung; erste« wollen erst Erfahrungen mit der jetzigen neuen Organisation abwarten, ehe sie weiter gehen. Was die Ge halte betrifft, so beantragt man eine beträchtliche Erhöhung. Die 344 sächsischen Forstbeamten sollen Gehalte von zusammen 212,298 Thlr. erhalten, Nämlich 5 Oberforstmeister L 2000, 5 L 1900, 1 L 1800 Thlr., 25 Oberförster ä 1200, 50 L 1100,26 L 1000 Thlr., 14 Nevierförster ä 780,2 L 660 Thlr., 10 wissenschaftlich gebildete Forsthilfsbeamte L 600, 10 L 540, 7 L 480 Thlr., 3 nichtwisscn- schastkich gebildet« ä 550, 51 ä 500, 20 L 450, 9 ä 400 Thlr., 50 Reviergehilfen je 144,56 je 108 Thlr. Außerdem erhaltm diese Beamten noch freie Dienstwohnung oder MieihSentschädigung, oft auch Areal zur frei« oder zur Benutzung gegm niederen Pacht. Nttf «nMg de» «bg. Sächße Mm die wissenschaftlichen ForphilfS- beamten so lange Alterszulagen bi« zu 200 Thlr. erhalten, als sie infolge der Verminderung von Oberforstmeister-, Ober- und Revier försterstellen in ihrem Avancement geschädigt werden. Die 15Forst- rentbeamten erhaltm Gehalte von durchschnittlich 10862/° Thlr. (früher 972 Thlr.). Gegen die sonstigen Anschläge dieses Ressorts (Pferdeunterhaltungsgelder u. s. w.) hatte die Deputatton nichts zu erinnern. (Forts, folgt.) — In unserer freundlichen Nachbarstadt Meißen wird es Be izung erregen, daß die Finanzdeputation der 2. Kammer sich im Princip für den Neubau der Fürstmschule entschieden hat. Allerdings hat sie nicht dein von der Regierung vorgeschlagenm Projekte, das einen Aufwand von 306,000 Thlr. erfordern würde, zugrstimmt, wohl aber empfichlt sie «in anderes, das wenig mehr als 100,000 Thaler kostet und die Möglichkeit einer Erweiterung der Fürstmschule der Zukunst offen hält. Bekanntlich hat sich diese Schule schon eine.Reihe von Jahrm nicht mehr aus ihrm eigenen Einnahmen tragen können; die Finanzdeputation hat dem Anträge der Regierung zugestimmt, wonach diese Schule wie andere ge lehrte Schulen auf dem Staatsbudget erscheint und Staatszuschüsse erhält. — Se. Exe. der Herr Staatsminister und Reichstagsabgeord- nete v. Nostitz-Wallwitz ist in der vorvergangenm Nacht von Berlin in Dresden eingetroffen. — Ein mit der Münzreform in enger Beziehung stehender wichtiger Gegenstand ist noch nicht öffentlich zur Sprache gekommen, obwohl er baldiger Erledigung dringend bedarf. Wir meinen den Werth der niedrigsten Postfreimarken. Dieselben bettagen für die in der Thalerwährung rechnenden Gebiete bekanntlich 3 und 4 preußi sche Pfennige, oder ^ und */z des in 12 Pfennige getheilten Sil- bergroschen«. Erhöht darf das Porto nicht werden, ohne daß ein Reichsgesetz vorauf gegangen wä«, und doch läßt sich weder der eine noch der andere Satz mit dm nmm Pfennigen Herstellen, da vier der lebten» vier und vier Fünftheile der jetzigen preußischen enthal ten. Gerade die jetzigen Vierpfennigmarken kommen aber, wegm des durch sie auSzugleichmden Kreuzband- und ähnlichen Portos ganz bedeutend in Bettacht, weshalb es wünschenSwerth wäre, daß bald die Angelegenheit klar gestellt und nicht nachher im VerwalttmgS- «ege geordnet würde. , — Am 13. d. M. Abend« nach 10 Uhr verschied sanft und Whig infolge eine» Herzschlags der wacker« Dichter Eduard Kauffer, an dessen weihevollen Liebem mancher unserer Leser seit einer Reche von Jahrm sich zu erfreuen und zu erbauen Gelegenheit hatte. Ge boren am 8. Januar 1824 in Wehrsdorf bei Bautzen, auf dem Gymnasium dieser Stadt ausgebildet, bezog der nun Verewigte im Iah« 1844 die Leipziger Universität. Dem Studium der Theo logie, dem er sich anfänglich zu widme» entschlossen war, bald ent sagend, wendete sich Kauffer ausschließlich dichterischer und schrift stellerischer Thättgkeit zu, nahm an dm politischen Ereignissen der ^ahn 1848 und 1849 vielfach literarischen Antheil, lebte dann als »chriftsteller mehrere Jahre in Dresden und Chemnitz, kehrte aber schon in dm fünfziger Jahrm wieder nach Leipzig zurück, in dessen Nähe (Neuschönefeld) er sein stilles Heim sich einrichtcte. In unaus gesetzter Thättgkeit, welche sich mehrcre Jahre lang auch auf die Re daktion illustnrter Zeitschriften erstre<fte, lebte der hoch begabte Dichter in ZurückgqoamMYislHrfmbe«, durch eine schöne Haus-, lichftit geschmückte« Lebm,,H^ «zw'durch öftere Krankheitsfälle, welche den vollblütigen Rann'4eMv beängstigend quälten, getrübt wurde. Sein letztes Leiden war rin heftiger Gelmk-Rheumatiomus und dessen Folge der Herzschlag, welcher dem Leben des trefflichen Mannes ein viel zu frühes Ende bereitete. Er starb in dm Arme» einer liebenden und geliebten Gattin, mit welcher er am nächst künftigen 29. April das Fest der silbernen Hochzeit froh zu begehen gedachte. — In einer vor Kurzem abgehaltmm Fachversammlung der hiesigen Aerzte (mehr als Hundert warm erschienen) tauschte man die Erfahrungen bei der Bluttransfusion aus. Es sind im Ganze» 15 solcher Operationen in der jüngsten Zeit in Dresden gemacht worden; bei der 16. crepirte der dazu verwendete Hammel. Ein stimmig ging das Urtheihder Fachgelehrten dahin, daß jme Opera, tion keiner der gehegten Erwartungm entsprochen hat. Bei de» menschlichen Patienten stellte sich nachher Hitze, Frost, Nasenbluten, Blutspeien und blutiges Uriniren ein, so daß die Aerzte Mühe hatten, diese Erscheinungen zu beseitigm. Die Lage der Krankm war dann schließlich dieselbe, wie vor der Operation, die übrigens stets nur auf ausdrücklichen Wunsch der Patienten vorgmommm worden war. Besonders Lungenkranke haben keinm Vortheil ge habt. Einer der ausgezeichnetsten Chirurgen Dresdens, der allein 6 Transfusionen vorgmommm hat, erklärte auf das Bestimmteste, sich zu einer neuen nie wieder entschließen zu können. Damit scheint die Periode dieses Versuchs ivohl abgeschlossen. — Am 17. April c. sind es 3 Jahre, als eine Anzahl Männer, den niederen Ständen angehörig, im Hempel'schenRestaurant am Alt markt zusammentraten und eine Gesellschaft, welche dm Namen „Baugenossenschaft Daheim" führen sollte, gründen wollte. Der Zweck war der, durch billigen Ankauf eines größeren Bauareals einem jeden der Bctheiligten Gelegenheit zu geben, sich ein eigne« Daheim zu gründen und dieser Zweck wurde auch erreicht, denn in Folge zahlreicher Betheiligung constituirte sich zunächst unter obigem Namen die Gesellschaft und erwarb dicht hinter dem Blasewitzer Pferdebahnhofe im AlbertSpark einen Waldkomplex von ca.22Schffl. gegen günstige Zahlungsbedingungen. Es wurde alsbald nach der Erwerbung der Parcellirungsplan angefcrtigt und die von den Mit gliedern nur anzuerkennende große Thättgkeit in dem Unternehmen seitmS ihrer Vorstände hatte zu einer baldigen behördlichen Geneh migung dieses Planes geführt, worauf die darnach verloosten Par- allen abgegrenzt und den Mitgliedern überwiesen wurden. Die auf den einzelnen Parcellen schon getroffenen Veranstaltungen beweisen, daß-» «icht.,1a»g«.Zeit in der höchst gesunden, durch die Pferde bahn noch besonder» begünstigten Lage ein neuer Anbau freistehender Häuser aufblühen wird. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordne ten am 15. April. Die vorliegenden Rcgistrandcn-Eingänae sind sämmtttch autignirt ; etwas mittheilsgnics Neues befand sich nicht darunter. Der Antrag des Stadt». Lohrmann, den Saal zu Er bauungszwecken künitig nur solchen religiösen Genossenschaften zu gestatten, dcren Statuten nach 8. 2l des Gesetzes vom 20. Juni 1870 selten dcS Ministeriums des Eultuö bestätigt worden sind, wird zum Beschluß erhoben. Zur Anlegung eines augcmctncn städtischen Friedliches hatte der Rath eine Fläche von 185 Ackern ln der sogenam.tcn „Jungen Haide" hinter dem „Wilden Mann" ersehen, die Forderung des königlichen Finanzministeriums aber Von 1000 Thaler pro Aster, also 185,000 Thaler, ist dem Ralhe zu hoch. Echücülich würde die Anschaffung dieses Platzes, da noch manche andere Ausgabe dazu kommt, nach einer oberfläch lich cntworicnc» Berechnung etwa 175,000 vis 200,000 Thaler kosten. Das ist sehr viel Geld, und das Collegium theilt daher die 'Ansicht des St.rdtraths und will gleichfalls von der Erwer bung dieses Areals abschcn. Heber den baulich und räumlich schlechten Zustand der städtischen höheren Töchterschule (RakhS- töchterschiile) Ist längst und viel geklagt worden. Ein neues Ge bäude thut noth. Man hatte ein solches In dem Areal des Ehr- lich'fchen Gestüts aus der Cllasstraßc in Aussicht; der Verwal- tupgö- und RechlSauöschuß schlägt aber vor, den Ankauf abzu- lcbncn, weil die Schule dann zu entsernt liegen würde. Das Collegium genehmigt die Ablehnung. Bewegung ist gesund, auch sogar höhe«» Töchter» nicht schädlich; sonderbar berührt eS da her allerdings, den Platz als zu entfernt liegend bezeichnet zu sehen, und erireultch war zu hören, daß Stadtv. Cbristophank und Schöne gegen diese Idee kräftig zu Felde zogen. Der Preis ist ein vcrbältnißmäßlg geringer, dleQuadlatelle 1 Thlr. 10 Ngr. ist in der schönen, gesunden Lage sicher nicht zu viel; Direk tor Bertbelt will den Platz auf alle Fälle für Schulzwecke ange- kauft wissen, findet aber wenig Beistiinmung. Genehmigt wird die Legung von Gasrohren aus der Dürer-, Cranach- und Pesta, lozzistraße und dazu 010 Thaler bewilligt; auch werden die Kauf verträge über die Dammmühle hier (Käufer: Firma Teub- ner in Leipzigs vollzogen, und ferner das Einverständnis damit erklärt, baß zum Baumankauf für dieses Jahr 300 Thaler verwandt werben, der Stadtrath aber gleichzeitig ersucht, aus vom k. Gattendlrector Herrn Krause angegebene» Grünten von Baumpflanzungen längs der HauSsronten de« BlS- marckplatzeS und seinen atiaclrcnden Straßen vorlLufic abzusehen. DaS Localstatut zu den KK 83-97 der «VW. Städte- ordnung wird genehmigt und mitvollzogen. Der achte Bericht des Finanzausschusses über den HauShaltplan 1874 behandelt die Ausgaben für daS städtische Schulwesen und wird in seinen ein zelnen Positionen und Anträgen vom Collegium genehmigt» Wir geben hier auf daS Zahlenverhältniß nicht em, wollen aber nicht unerwähnt lasten, baß die Tendenz deö Berichts dahin geht, nun a»ch io schnell als möglich den hiesigen Elementarlehrern Gehalts erhöhung zuzufahren; der Stadtrath wirb zu diesem Behuse u« Vorlage eines angemessen erhöhten Etats gebeten. Die Zulag« soll dann vom 1. Januar d. I. an berechnet und gezahlt werden. Die Frage der Bebauung eines Tbeiles des Areals der hiesigen Taubstummenanstalt wird dem Stadtrath nochmals zur Erwäg ung zurückgegeben. — Densenigen städtischen Erecutivbeamten. welche während der vorjährigen Choleraepidemie thätig mit ein- gcgriffcn haben, soll eine nachträgliche besondere Gratiflcation ge zahlt werden, wozu daS Collegium 200 Thlr. bewilligt. Bei die ser Gelegenheit spricht vr. Hüöler Herrn Bezirksarzt vr.Ntedner für die damalige aufopfernde Thättgkeit seine Anerkennung und seine» Dank aus. bedauernd, daß Seitens der Behörde nichts der gleichen geschehen Ist. vr. Spitzncr will dem gencmnten verdien ten Herrn Bezlrksar.zt eine Grattflcntlon von 200 Tblrn. aus dtt Stankasse gezahlt sehen mW Stadtv. Waltmann erwähnt als gleichfalls zu ößentlicher Anerkennung, bez. Gratiflcation berech tigt Herrn vr. Meck. Kütincr iun. lieber beivc letztere Fragen wirdlder Finanzausschuß berattzen. — Für daS Stadtkrankenbäütz wurden 981 Tiste. >»r Anschaffung einer neuen DcSlnIerttonsein» richttmg nach Münchener Muster, 1002 Thls. zur HÄMüN«