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I 12 Dr. Franz v. Vivenot. Griechenland. Das Wenige, was wir über den Bergbau Griechenlands nachflehend mit- zutheilen vermögen, verdanken wir den gefchätzten Mittheilungen des Herrn v. Me tax a, Präfidenten der griechifchen Ausilellungscommiffion. Seit der Unabhängigkeit Griechenlands hat der Bergbau nicht jenen Auf- fchwung genommen, welchen man erwartete und welcher in anderen Ländern während derfelben Zeitepoche thatfächlich eintrat, weil es nicht nur an den noth- wendigen Betriebscapitalien, fondern mehr noch an wiffenfchaftlichen und prak- tifchen Arbeitskräften mangelte; man befchränkte fich bis vor 15 Jahren lediglich darauf, die zu Tage tretenden Mineralien auszunützen. Und doch befitzt Griechenland keinen geringen Metallreichthum. Beweis deffen die Ueberrefte und Spuren von Bergwerken der alten Griechen, welche fich noch bei dem in den letzten Jahren fo berühmt gewordenen Laurion in Attika und an anderen Orten vorfinden, wo die Metalle zu Tage treten, ohne dafs es irgend welcher Schürfungen oder anderer koftfpieliger Arbeiten bedurft hätte. Kohlen und Eifenerze, diefe Hauptmotoren induftrieller Thätigkeit unferer Tage, treten mannigfaltig auf. Griechenland ifl aber auch an folchen Bergprodudlen reich, welche ent weder wegen ihrer befonderen Befchaffenheit oder ihres überreichen Vorkommens die Concurrenz anderer Länder ausfchliefsen. Hiezu gehören: der Schmirgel von Naxos, die vulcanifche Erde von San- torin, die Mühlfteine der InfelMylos, die Magnefite von Eubcea, die verfchiedenen Arten von Marmor, z. B. derjenige von Paros, jener von Pentele (Pentelikon), das gefuchtefle und gefchätztefte Material der alten, claffifchen Bildhauer; dann der altbekannte grüne Porphyr (Verde antico von Sparta), endlich die fo fchönen, verfchieden gefleckten Marmorforten der Infel Skyros und vieler anderer. Seit nun das dem franzöfifchen Gefetze vom Jahre 1810 nachgebildete Berggefetz von 1861 in Wirkfamkeit fleht, hat fich die Luft amBergbaue unendlich gehoben; es bildeten fich Affociationen und auch Private befallen fich damit, feit- dem in Folge der Berufung von Ingenieuren aus dem nördlichen Europa die Ausbeute gegen früher auf das Doppelte gelliegen ifl. Seit diefer Zeit arbeiten auf filber- und fchwefelhältiges Blei fieben Gefell- fchaften mit einem Capitale von 2 Millionen Gulden und einer verliehenen Fläche von 37>345-5°° Quadratklafter hauptfächlich auf den Cykladen, auf Antiparos, Zea, Karyflie und im Lauriongebirge, an welch letzterem Orte man mit den Schächten bereits 80 Meter (252 Fufs) tief gedrungen und auf mächtige Schichten von Bleierzen vorzüglichfler Qualität fliefs. Kupfer wird auf einer verliehenenen Fläche von 5,211.000 Quadratklafter, Chromeifen auf einer Fläche von 29,529.000 „ Braunflein „ ,, „ „ 5,211.000 „ Steinkohlen „ „ „ „ 8,665.000 „ gefchürft und beträgt bei einer verliehenenFläche von 10,422.000 „ die Produdlion an Eifenftein 100.000 Centner. Die zu Laurion vorhandenen, auf 30 Millionen Centner gefchätzten Bleierz- fchlacken werden dermal mit Hilfe von zwölf Oefen umgefchmolzen, und ergeben noch immer jährlich circa 170.000 Centner Metall. Im Durchfchnitte der letzten drei Jahre wurde producirt per Jahr: Schmirgel von Naxos 28.000 Centner im Werthe von 120.000 fl. ö. W. Silber. Mühlfteine von Milös 35.000 Stück „ „ „ 12.200 „ „ „ Gyps „ p 1.200 Centner „ „ „ 2.000 „ „ ., Erde von Santorin . 500.000 Kiften „ 12.200 „ r „ Magnefit 50.000 Centner „ „ „ 20.000 „ „ Schwefel gefchmolzen 6.000 „ ^ 30.000 ^ „ Schwefelerde . . . 6.000 « ^ „ 6.000 „ „ «