Mehl* und Mehlfabrikate. 5 Weizen* Mehlforte Bei der Teigbildung abforbirtes Waffer in Percent Kleberaus beute * Durchfchnittsergebnifs der Mehle aus der Collec- tivausftellung der Wiener Mehl- und Frucht- börfe 48 37‘5 Durchfchnittsergebnifs aus den Flachmehlen der deutfchen Collecftivausftellung * . 41 25-5 Auszugmehl von Economo in Trieft 49 44-25 Ungarifche Colledftivausftellung 48 37° Ruffifches Weizenmehl , Hartmehl (Canadura Weizen) von Vochrameieff 60-5 48-65 dto. von Liafchkoff (aus weifsem Weizen) . . . 47 353 Amerika (Weifsweizen) Mehl von Thilenius 44'5 32-5 Algerifches Hartmehl 426 32-5 Italien (Cefaretti, Ancona) OJ 00 Cn 25-0 Spanifches Mehl 40-6 300 Japanifches Mehl 43’° 37'5 hatten ftch die kleinen Mühlen, die Schiffmühlen und dergl. von der Concur- renz in der Qualität des Erzeugniffes felbft ferngehalten, während fie am Markte in Folge ihrer Billigkeit immerhin mitfprechen; die öfterreichifchen Kunftmühlen aber arbeiten alle in der Hauptfache nach derfelben Methode. Die vorhandenen Unterfchiede in der Fabrication waren zumeift nicht erfichtlich gemacht, nur C. Hannak aus Brandeis in Böhmen hatte feinen Produkten eine tabellarifche Darftellung der Fabrication beigefügt; bei A. Hla- vac aus Podebrad erfuhr der Berichterftatter, dafs die befonders fchönen Mehle Nr. 2 bis 5 diefes Ausftellers theilweife in Folge befonders forgfältiger Reinigung des Getreides entftanden; L. F. Daubek in Brünnlitz ftellte gerei nigten Dunft aus, deffen Reinigung nicht durch die Putzmafchinen mit faugen- der oder blafender Wirkung, fondern durch einen eigenthümlichen Siebprocefs (Abfauberung) bewirkt wurde; Joachim Nigrin in Swarow, ftellte aus bran digem Weizen erzeugte Mehle aus, welche ihres Gleichen wohl fuchten. Die Vorzüglichkeit der öfterreichifchen Mehle läfst mit Recht vorzügliche Teigwaaren (Maccaroni, Nudeln und Schnittware) erwarten und die Leiftun- * Die Kleberbeftimmung aus je 20 Gramm Mehl erfolgte in der bekannten Weife durch Auskneten, und zeigt diefe Methode überall dort zu wenig Kleber an, wo derfelbe durch nach theilige Veränderung des Mehles (z. B. als Folge von naffer Vermahlung) feine Eigenfchaft im Waffer aufzuquellen verlor. Hingegen wird bei kleiereichen Mehlen um diefe mehr Kleber gefunden, da die Kleie nicht durch das Säckchen geht. Die Zahlen bezeichnen das Gewicht n affe n Klebers auf 100 Theile Mehl. Bei der Teigbildung wurde fo lange Waffer zugefetzt, bis ein gut knetbarer, nicht klebriger Teig entftand.