Volltext Seite (XML)
Zucker, Apparate und Einrichtungsgegenftande für Zuckerfabriken. 5 und gehäufte Kryftalle, unter denen fich auffallend grofse, fchöne, farblofe Candis- kryftalle von Franz Brockhoff in Duisburg und von Peter Rütgerin Uerdingen befanden, welche Fabrikanten auch auf vielen Glasfchüffelchen farb lofe, gelbe, röthlichgelbe und braune Candife in verfchiedenen Kryftallgröfsen ausgeftellt hatten. Sehr reinen Candis exponirte auch die Colonial-Candisfiederei von Weilermann & Söhne in Wefel (am Niederrhein). Weniger fchön und farblos war der weifse Candis in Kronenform von J. Graffau & Sohn in Braun- fchweig, dagegen zeigte die braune Krone fchönes Luftre und guten Farbenton. Eigentlhimlich nahm fich die rabenfchwarze Candiskrone von Wii ft e n f e 1 d in H an n o ve r - Mü n d e n, fowie der verfchieden gefärbte , neben ihr ausgeftellte Candis aus. Die neuefte und doch fchon fehr verbreitete, rationellfte Methode der Saftgewinnung aus Zuckerrüben ift unftreitig dasDiffufionsverfahren von Robert und es arbeiteten an diefer Saftgewinnungsart und mit doppelter Saturation theils nach Jelinek, theils nach Schulze, 15 der Ausfteller des deutfchen Reiches, unter denen fich Banck in Bleckendorf bei Egeln durch die in der Centri- fuge mit Waffer gedeckten, grobkörnigen, farblofen Kryftallzucker mit 99'/,% Zuckergehalt, dann durch die mit Dampf nach der Methode von Seyferth&Heeht in Braunfchweig gedeckten, beinahe 98 % Zucker enthaltenden Produdle auszeichnete. Die ungedeckten auf Schiitzenbach’s Kälten abgelaufenen Roh zucker zweiten Produdtes, von rein wachsgelber Färbung, mit einem hohen Raffina tionswerth, endlich grobkörnige kräftige Rohzucker dritten Produdtes iprachen zu Gunften eines rationellen Betriebes diefer Fabrik. Durch eine aufsergewöhnliche Gröfse des Kornes charakterifirt waren die Kornzucker der Diffufionsfabrik A. Reckleben in Bahrendorf. Die Diffu- fionsfabrik Rudolf & Comp in Magdeburg brachte die aus Säften ohne Zuckereinwurf gekochten Füllmaffen, dann die durch Centrifugiren und Waffel decken gewonnenen Rohzucker, Farine von feinem Korn und gemahlene Melife zur Ausftellung, während die Fabrik von Schliephake & Comp, in Dede- leben (Jerxheim) fehr weifse Kryftallzucker, welche nach dem combinirten Jelinek-Perrier-Pofs-Verfahren dargeftellt werden und einen Zuckergehalt von 99Va% hefitzen und gelbe gefchleuderte Rohzucker erften Produdtes mit 99% Zuckergehalt eingefendet hatte. Fünf der ausftellenden Fabriken gewinnen den Saft mittelft Centri- fugen, darunter Me thner in Seifersdorf, welcher ein weifses Saftmelisbrod, Puderzucker und gemahlene Raffinade von befonderer Weifse, ebenfo hübfchen Griefszucker eingeiendet hatte. Vorzügliche Saftmelis und Raffinaden gehörten Baumann & Maquet in Eukau bei Magdeburg, einer im ausgezeichneten Rufe ilehenden Fabrik, an, und feinkörnige, fchöne, gefchloffene Raffinad- brote lieferte Benneke & Comp, in Stafsfurt, dann ein beinahe farb- lofes, feinkörniges erftes Nachprodudt, ein wachsgelbes, feinkörniges zweites und ein etwas graues, aber durch kräftiges Korn abftechendes drittes Produdlt, Die Actien-Zuckerfabrik Heffen inHeffen landte mittelkörnige, fehr weifse Kryftallzucker mit 99 7 /'io% Zuckergehalt, die Zuckerfabrik Jerxheim, welche ihren Riibenfaft durch den Lebinsky’fchen Apparat entfernt, und mit Scheidung und doppelter Saturation arbeitet, eine gute Füllmalfe, dann fehr blafsgelbe Rohzucker erften Produdtes und nach dem Priv’fchen Dampfdeck- Verfahren gedeckte, fehr weifse Melife ein. Diefes Verfahren begründet fich auf der Benützung eines Dampfes von niederem Druck, vermifcht mit Luft, welche durch die drehende Bewegung der Trommel in die Centrifuge hineingezogen wird. Doch ift noch nicht feftgeftellt, ob diefes Verfahren den Vorzug vor allen anderen Methoden des Deekens der Zucker in den Centrifugen verdient. Die gleichzeitig ausgeftellten Rohzucker dritten Produdles fpielten ins Graue und befriedigten uns weniger. Die Adtienfabrik Schöppe nftedt, welche eben-