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Dresdner Nachrichten : 07.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189410079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941007
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-10
- Tag 1894-10-07
-
Monat
1894-10
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.10.1894
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r—»l«tt kür Volltl». rkalwua. Sticka>i»i>kOckr. Orrmdtnlßi«, »ditd.roikUrNälnliaiM r 80. i *»I> M » 75. im *»,»!>„ » »tt PniiiU'äiiaa. v»>» sliilmid'Süiiiik» "lurum 33o.i»>u«>,I0u StuNim. ü«»tv Vr>>m,tt-iIIi,rP!Uia»» «liliat-t s»l, Moi»r>i d „»-. »n «ila^» l>>» 3 III>N'>>ia»»ilI«««. sie >lva»„c Sinindixle liriSildri, >3P>o »irM»»' .v»r na«I> !trsii>i«c» ro P>a Uxlsi« LlriL^mqc' > .-jr'Ie «v«>« Aiitmidiiim^kii VrwatI« >»»»Lgiir Äiottn,k"»«r ««»I» »l>ra»»tx«ablun, >»Iii«ti«i»iac» »cbinc» 'ammttlck« npmli,s,r vk>ini»k»,i'a»»kNni Kur 4iuck«ab< c»i,cIon!>iki Lckntt- Milke ktinc Vkrt>nil>Iii»eit. V«. U« 8V. Jahrgang Lrrl^ vresüe». Vallrttss» LS. H I. )i.». lL7. ^ ,-Äitk^rrL.r.V«-..- RoNis». LMblirt »88». » «««>,kMb«<I<M»8tn<!l> ist »>«M 8 »>t IN,»r Xnl'kl Iro«tn«n3. nivlit ti,d»nck. ^ 8»ei«a»te. lv, iS. ^ r»IokRU«r»tr. 40. Xv»»t.: Kalaeioiwti'. <8i»<IlOürIil»). krauL kUIllLZs kM mMl vidM Ucti R M MM »» Di'vnUen, Zei^tru^«« V, I. K>rn»I»r«^I»»t«^I* II >7. I. L»aoiic<»n-I!xpeüIN«« 1Ur »No rLojlun^va. II. IMIet-VerkAnt' lilr üia Dro^ünor 1it»)Ltor. IUI. ^N>eten-< vutrvle onlvr Ourituiio. —— IV. <vNk»lIo« 8itek-. l^a6e»lvttkrie M8M. ^ S«UÄV, «IvßU»I»<v «iSIIlSOl»« «>»8slls«l»v VlIC I»HH «»rvl» «i»1»ü»KIt in xrovtinitixstttr ^U8ävn,lil billigt, <1. IR. IR««««, 20 8lr»l'IvU8tl'r»88v20, L<'Iiv ÄlttrLsiUvtIlvl»8litt88v (I liulmiis. Ar. SMTHMl: Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik. Kolonien, Miethbewohnervercin. Dre' ichtcn, Hochwasser. Hguvtgeschworenc, Serien ! Wetter': Wahrscheinlich , Zoologischer Stinte», GerichtSvecligiidiungeil. > 'Rieoerschl., trübe, wärmer, ^ «oltttsche». ES giebt gewisse überschwängliche soziale Theoretiker. die am grünen Tisch die soziale Frage unter das Sccirmesscr ihrer Schul weisheit nehmen und dann plötzlich pur die erstaunte Mitwelt treten mit den ungeheuerlichste» Vorschläge» zur „Lösung" des brennenden Problems. So hat z. V vor einiger Zeit ein Mar burgcr Professor des Rechts alles Ernstes dem kraulen sozialen Gcsellschastskvrper ein geniales bolkswirthschastliches Rezept ver schrieben. nach welchem jede bcdürstige Arbeiterfamilie für icdes Kind unter 11 Jahren eine Jahrcsuntersti'ltznng von 50 Mark er halten soll. Tic Kosten der Verwirklichung dieser Idee wurden sich auf ca. 200 Millionen Mark belaufen und wären anfzubringen durch eine Einkommensteuer von 5 Prozent von allen Einkommen über 10,000 Mark, eine Erbschaftssteuer von allen Erbschaften über 50,000 Mark und eine läprozcntigc Steuer vom Reingewinn der Aktiengesellschaften. Das ist wohl das Stärkste, was an svzialisire»dcr Begriffsverwirrung bisher vom Katheder ans geleistet worden ist. In seiner prinzipiellen Auffassung aber steht der vor- gedachtc Herr Professor keineswegs allein. Es giebt nur zu viel Stubengelehrte, die auf denselben Spuren wandeln und unbewußt, in der besten Absicht zwar, aber doch mit „tvdtlichcr Sicherheit" die revolutionäre Begehrlichkeit der Massen zu stets wachsender Leidenschaft anstachcln. So tragen diese wohlmeinenden, aber blinden sozialen Schatzgräber lediglich dazu bei, das soziale Reformwerk überhaupt in steigenden Misskredit zu bringe» und werfen dadurch ein neues Konfliktsmomcnt auf die Scene, anstatt, wir sic beabsichtigen, ansgleichcnd zu wirken. Sic reizen statt zu beruhi ge». entzweien statt zu versöhnen, säen Hab statt Liebe. Das ist in hohem Grade verhängnibvoll wie Alles, was in dieser sturm- bewegten Zeit zit einer Verschärfung der vorhandenen Gegensätze dadurch beiträgt, dass es die Besitzenden in einem an sich gerecht fertigten Unmuth die wirklich bestehenden Schäden vergessen lässt. Eine gewissenhafte, in den Grenzen der Vernunft sich haltende Sozialpolitik mnb sich unbedingt den Blick frei halten für gewisse Mihständc der heutigen sozialen Lrdnung, deren Beseitigung eben so sehr sittliche Pflicht wie prnktijche Rothwcndigkcit für ein civilisirtes nn'derncö Staatswcscn ist, ohne Rücksicht auf den etwaigen Tank oder Undank der Bcvölkcrnngsschichtcn, denen die sozialen Reformen zu Gute kommen. Tab aber thatsächlich noch viele zum Thcil unerträgliche Mißverhältnisse in der jetzigen Lage eines groben ThcilS dcc arbeitenden Klassen zur Erscheinung kommcii, wer wollte das leugne», der seine Augen nicht mit Ge walt gegen die Wirklichkeit verschließt? Es ist neuerdings eine Broschüre erschienen, deren Verfasser Massow in höchst bcachtenS- werthcn. von ersichtlich tiefer Hingebung an die bestehende Lrd »ung getragenen Ausführungen ernst und eindringlich den Finger auf die klaffenden Wunden des gesellschaftlichen Organismus legt und zeigt, wie und wo es fehlt. Die Schilderungen des Verfassers erwecken in ihrer lebensvollen Unmittelbarkeit und überzeugenden Wahrheit zunächst jenen peinlichen Eindruck, wie er hilfsbereite Menschen zu befallen pflegt, die sehen, daß etwas nicht in Ord nung ist nnd doch außer Stande sind, helfend cinzugreifcn. Dies Gefühl weicht aber sehr bald einer ausrichtigen Äenugthuung. wenn man die Gedanken auf die großen treibenden Kräfte richtet, die innerhalb der besitzenden Klassen selbst in richtiger Würdigung der groben sozialen Kulturausgaben aus die Abstellung der gerech ten Beschwerden der nicht-kapitalistischen Menschheit, ans die Be seitigung gewisser Mihverhältnisse zwischen Lohn und Arbeit, zwischen Produktion und Berthcilung der produzirten Güter ge räuschlos. aber zielbewuht hinarbeitcn. Ein solcher Haupthedel, dessen Hilfe nothwendig ist. um die alte soziale Ordnung in friedlicher und gemeinförderlicher Weise aus ihren zum Thcil verrosteten bisherigen Angeln zu heben, ist der Verein für Sozialpolitik, dessen Verhandlungen in Wien in diesen Tagen die Aufmerksamkeit ganz Europas erregt haben. Der genannte Verein verdankt seine Entstehung jener stnrmbcwegtcn Zeit, in welcher der schrankenlose Individualismus seinen erbitter ten revolutionären Widersacher, die der Staatsallmacht huldigende Sozialdemokratie zum ersten Male mit befolgten Mienen anstatt des früheren Spottes zu betrachten begann. Fm Jahre 1872 hielt der Verein für Sozialpolitik, der die erleuchtetsten Geister der BolkswirthschaftSlehre in seinen Reihen zählt, seine entscheidende Versammlung in Eisenach ab. Seitdem hat er die damals ent faltete Fahne in allem Streit und Wechsel der Meinungen getreu lich vorangetragen und unverändert den auf ihr eingegrabcnen Wahlspruch befolgt: „Durch das harmonische Zusammenwirken des Staates, der Unternehmer und der Arbeiter zur sozialen Frei heit I" Der Verein für Sozialpolitik hält sich fern von aller grauen Theorie. Er greift mitten hinein in das praktische Leben und darauf beruhen seine Erfolge. Die soziale Versicherung des Arbeiters gegen Krankheit. Unfall nnd Alter forderte der Verein schon zu einer Zeit, als man im groben Publikum diese Ideen noch für imauSführbar hielt. Außerdem hat der Verein den Schutz der Arbeiter gegen die Gefahren des Betriebes, die SoziallMiene. die staatliche und kommunale Steuerpolitik, die Nothlagc der Landwirthschaft nnd das AuSwanderungswrsen in den Bereich seiner Erörterungen und praktischen Vorschläge hincingezogcn Die diesmalige Tagesordnung wurde der wirthschaftlicheu Kartelle nnd des also hochaktuell. Der Geist, der die „Kartcllrcden " der Theilnehmcr des Kon- «reffe» durchwehte, zeugte von einer scharfen, aber durchaus berech- beherrscht von den Fragen bäncrlichrn Erbrechts, war Hosnachlichtcu, iradsnhrer HauSadel tigten Feindseligkeit gegen die Ringbildunge» der Unternehmer. Tic Bcrathungcn konnten dank der Umsicht des Vercinsausschnffcs an der Hand eines sorgfältig auögcwähltcu Materials geführt werden. Es ist nämlich ans Veranlassung des Ausschusses schon im März 1803 beschlossen worden, ein Sammelwerk von Mono graphien über Kartelle heranSzugcbcn. Davon ist vor Kurzem ein Band erschienen, der eine ganze Reihe einzelner Kartellbildungen eingehend schildert. Tic dort mitgcthciltcn Thntsachen reden eine wahrhaft erschreckende Sprache. Geradezu haarsträubend sind die Einzelheiten, die über das Treiben der amerikanischen Trusts ge geben werde». So hat z. B. der Whiskntrnsl einen amtlichen Aichnicistcr durch Bestechung zu veranlassen gesucht, unter das Sviritnslagcr eines gefährlichen Konkurrenten des Trust eine Bombe zu lege». Hätte der Beamte dem ruchlosen Ansinnen statt- gcgcbe», so wäre er, wie amtlich festgestellt wurde, selbst mit in die Luft geflogen und somit sein Schweigen gesichert gewesen, l!) Die Kartelle sind zu einem gemeingefährlichen Krebsschaden ge worden. Tarübcr war die Versammlung durchweg einer Meinung und ließ den Professor Lniv Brentano, der sich unbegreiflicher Weise die Vertheidigung der Kartellbildung zur Ausgabe gesetzt hatte, völlig allein. Im Gegensatz zu Herrn Brentano gelangte Herr Professor Büchcr-Leipzig zu einer sehr bestimmten Verurtheilniig der Kartelle. Die zur Abhilfe gemachten Vorschläge empfehlen hauptsächlich den Weg der verwaltungsrcchtlichen Aufsicht, ein Verfahren, das freilich nicht ganz ausreichend sein dürfte. Es wird auch noch einige Zeit vergehen, che die Negierungen den Kartelle» gegenüber zur That schreiten, aber das muthigc Ein treten des Vereins für Sozialpolitik zu Gunsten der Unterdrückten hat doch anf'S Reue die Ucberzeugung gefestigt, daß auch die Stunde der Ringblldungcn schlagen wird. Die Kartelle sind durch aus eine krankhafte Erscheinung des wirthschaftlicheir Lebens. Sic schädigen nicht nur die Konsumenten nnd vernichten Tausende ge werblicher Existenzen, sondern nnterjochen auch die gcsammte Industrie, welche die kartcllirtc» Rohprodukte verarbeitet. Es ist ganz zutreffend, was von unterrichteter Seite über die Kartelle gesagt worden ist. das; sic nämlich gegenüber der freie» Konkurrenz, wenn man diese als den Kamps von Bewaffnete» gegen Unbewaffnete bezeichnet, den Mord von Verwundeten darstellc». Ta gerade letzt unserem Vatcrlande die Gefahr der Kartellirung des Petroleums durch den Standard Oil Trust droht, io haben wir alle Ursache wachsam zn sein nnd die Lehren, die der Verein ffir Sozialpolitik nach dieser Richtung crthcilt hat, praktisch zu beherzigen. Tie weiteren Verhandlungen der Vereins über das bäuerliche! Erbrecht zeugten von dem tiefen Verständnis?, das auf allen Seiten dcr Rothlage der Landwirthichait nnd ihren LcbcnSintcreff'cn entgegengebrncht wurde. Acne Gcsichtspnukte ans diesem Theil der Debatten lirrauSznschälen. ist freilich nicht möglich nnd konnte angesichts der längst erschöpfenden Tnrchtnetung des Gegenstandes in Wort und Schrot auch nicht füglich erwartet werden. Sv darf man sich den» bei diesem Pnnkte mit der Hervorhebung der bc nirrkeuSwerthcn Tbatsnche begnügen, daß in dieser doch gewiß vornrtl,eilslosen Gesellschaft hervorraacilder Gelehrter, die in fort laufender reger Fühlung mit der Praxis stehen, das bäuerliche Ancrbcnrccht keine unbedingte Zustimmung »u finden vermochte. Zieht man die Bilanz zu dem aesannntcn Verlauf der Erörter ungen. so ist das Rcsnllat der Eindruck einer niiwiderslchlichcn geistige» Grosze nnd hohen sozialpolitischen Einsicht, die von den Theilnrhmern des Kongresses ansstrahlcn. Man sieht klar, das; der Verein auf den richtigen Bahnen wandelt, die in konsegnentem ' thalten an das Ziel der sozialen Versöhnung führen müssen. Sonntag, 7. Oktober. Ztg." authentisch bestätigt wird, von der nächst aufgehoben worden. Diese Anord ' aß die ii schcils z> schule ist, wie der „Rat. zuständigen Behörde zunächst .. . nung sei von dem Gesichtspunkt aus getroffen, dak die in Magdc bürg inhastirten Schüler wahrscheinlich großen Thcils zunächst zu ihren Regimentern zurückgeschickt werden nnd da cs nicht angehe, mit den einzelnen zur Entlassung Gelangenden den Unterricht sofort wieder auszunchmen. Ausgeschlossen wäre nicht, das;? wenn bis zu Renjahr sich die Unschuld einer sehr großen Zahl herausgcstellt hat, eine Fortsetzung des Kursus thunlich sein würde. Bisher sind von den inhastirten Feuerwerker» keine entlassen worden — Ter Obcrpräsident von Brandenburg hat den Beschluß der städti schen Behörde» Berlins, das; das von auswärts hier cingeführte Fleisch, welches in den Restaurationen verabreicht wird, vor der Zubereitung einer Untersuchung unterworfen werden muß, ge nchmigt. — Vom Kaiser!. Konigl Landesgericht in Wien wird kundgegcben, das; die derzeit »r Strehlen-Dresden wohnhafte österreichische Staatsangehörige Frau Bett» Amanda Walther ge nannt Haager geb. Renz gerichtlich als Verschwenderin erklärt und über dieselbe das Kuratel verhängt worden ist. Berlin. In gut unterrichteten Kreisen wird die Meldung des „GauloiS". der Kaiser habe in einem Gespräch mit einem Franzosen seine Absicht kund gcthan, die Pariser Weltausstellung von 1000 zu besuchen, als absolut aus der Luit gegriffen hingcslcllk — Das Urthcil rn dem bekannten „Sciscnprvzcß" Lehrer und Genossen wurde heute Rachmittag gesprochen. Lehrer wurde zu 2 Jahren 7 Monate» Gesängniß nnd 3 Jahren Ehr Verlust, Grothe zu 2' e Jahren Gesängniß und 3 Jahren Ehr verlust, Koh zu 2 Jahren Gesängniß und 2 Jahren Ehrverlust, Euphrad zu 1' - Jahren Gefängnis; und 2 Jahren Ehrverlust und Svnnenfcld zu l Jahr Gesängniß verurtheilt. Klinger, Paul und Sarcika wurden sreiacsproche». Hamburg. Ter llntersuchungsrichter des Landgerichtes erläßt einen Haftbefehl gegen den flüchtigen sozialistischen Schrift steller nnd Agitator Franz Lnufkoeltcr. der als Direktor der VereinSbäckerci sich gegen das Gcnossenschaftsgcsetz vergangen haben soll. Halle. Vergangene Rächt brannte das Schloß Nammcl- burg bei Wippra theilwcise ab. Die Gesellschafterin der Frau AmtSrath von Zimmermaun kam in den Flammen in». Brcülan. Tie „Schles. Ztg." meldet zahlreiche Arbcitcr- cntlassnngen aus den Eisenwerken der Gieiivitz - Obcrschlcsnchcii Eisenindustrie-Gesellschaft. Weitere Arbcitcrenllaffnngen stünden bevor. Breslau. Vor der Ltraslainmcr dcS bicsigcn Landgerichts begann der Prozeß gegen Pastor Tbiinmiel wegen Beleidigung der katiwlischcn Kirche. Ter Staatsanwalt beantragte vier Monate Gesängniß " * Breslau. Pastor Thümincl wurde nach beinahe fünf-Lk stündiger Verhandlung srcigeivrachcn. "" B euthc u. Aiitonic»Iiiit!eukravall-Pro;es;. Ter Staats- 2 auwall beantragt für I t der Angeklagten das „Schuldig" wegen 7^ Laiidfuedcnsbrnch. Aniruhr und thätlichcn Angriffs, für ff; wegen , einfachen LandsriedenShruchs nnd für 17 wegen Auslaufs. Für iz 8 der Angeklagten wurde Freisprechung beantrag!. W P c st. Dris Magnatcnhans lctnite den Gesetzentwurf betreffend ' ab. Die Mehrheit 0b -L Z-! LA SV - -> s «-> L 2 « SA ZS Festhalten an das Ziel der sozialen Versöhnung Wer aber versöhnen will, »»iß auch den Haß bekämpfen, der von anderer Seite künstlich genährt wird nnd daher ist es erfreulich nnd der großen Ziele des Vereins würdig, daß auch eine scharfe Absage an die svzral-revolntionärc Bewegung ans seiner Mitte er gangen ist. Selbst die nmsangrcichstcn und ansopferndsten Be mühungen aller Bcthciligte» ans wzialem Gebiete können immer nur einen DurchschnittSznstand des allgemeinen Wohlbefindens herbeiführen. Alles Elend in der Welt wird nie beseitigt werben können so lange cS menschliche Leidenschaften giebt, es mußte denn der Finch der Erbsünde von unserem Geschlecht genommen werde» Das richtigste Mittel zur Besserling der Lage der Allgemeinheit wird daher immer dasjenige bleiben, welches die revolutionäre Sozialdemokratie als nicht in ihren Kram passend, geflissentlich vernachlässigt: nämlich die sittliche Bcrvottkvmnniuna der einzel nen Mitglieder der Gesellschaft. „Mittel nicht s a>» Erden — Gegen alle Pein. — Las;' uns besser werden, — Gleich wird's besser sein." Aernschreid- nnd Aerniprech-Verichtc vom 6 Oktober. Berlin. Die Vollendung des neue» RcichStagsgcbäudeS wird durch feierliche Legung cmcs Schlußsteines begangen. Ter Kaiser hat seine Theilnahme in Aussicht gestellt. — Der König von Württemberg hat anläßlich seiner Theilnahme an den Kaiscr- manövern in Ostpreußen eine größere Anzahl von Ordensauo- zeichnungen verliehen, so das Großkrcuz der Württcmbcrgischen Krone de» kommandirendcn Generalen des 1. und 17. Armeekorps von Werder und Lentzc nnd das Großkrcuz dcS Friedrichsordens deni Obervräsidcntcn Grafen zu Stollvcrg Wernigerode. — Am Tage des Inkrafttretens dcS Gesetzes znm Schutz der Waarcnbezcich- nnnaen sind 3200 Anmeldungen bei der betreffende» Ablhcilung dcS Patentamtes erfolgt. — lieber die Berathungcn der Kommis sion zur Begutachtung der Grnndzüge eines Gesetzentwurfes be treffend die Bekäinpsung des unlauteren Wettbewerbs wird berich tet. daß der Entwnrs eine strafrechtliche Regelung der Frage voran- slcllte, daneben jedoch »inen civilrcchtlichcn Schadenersatzanspruch bez. auch Anspruch auf Buße in s Auge faßte. Die Mehrheit der Kommission wünschte jedoch die eivilrcchtlichc Regelung in den Vordergrund zu stellen, ohne daß Strafbestimmungen ausgeschlossen werden sollten. Es wurde regierungsseitig zugejagt, diesem Wunsch zu entsprechen. Außerdem soll der Entwurf, welcher auch das Rcklaineunwesen nnd den Berrath der Fabrlkgehciiiiniffc betrifft, daln'n mvcilrrt werden, daß die Gerichte auch vorsolgendc Verfüg ung gegen zn befürchtende Peschädigungcn erlassen könne». Das jreie richterliche Ermesscn bezüglich der Schadenezsatzfcststeüung soll gesichert werden. — Der altere Jahrgang der Oberfeumverktr-1 die freie Religionsausübung in dritter Lesung betrug 20 Stimmen. Pest. TaS Maanatcnhaiis lehnte mit 113 gegen 110 Stim men den Antrag der Klerikalen ab, wonach die Anerkennung einer neuen Religion nicht der Regierung, sondern nur der Gesetzgebung zustelicii soll. Paris. Der „TcmpS" sagt bezüglich der Event,mlität einer Intervention inChina: cs sei diePflicht allcrMachte gleichzeitig nnd I„,n w>88„ Schutzmaßnahmen z» treffen, »in leven Verdacht nnd lebe Möglichkeit einer egoistischen Aktion zu vermeiden, D ii» k irch eii. Französische Schiffe bcinächtigte» sich einer englischen Schiffervarkc, deren Beniiiiiinng ihnen die Netze fer nsten »nd die Bezahlung des Schadens verweigert halte, Tic Schifferbarkc wurde nach dem Hafen von Gravelingen gebracht. M o n S. Unter den hiesigen Bergarbeitern herrscht gefährliche Gührung. nachdem bekannt geworden, daß die Ziegelbrcnncrci von Villcniics bei Paris von sranzösstchen Arbeitern in Brand gesteckt wurde und 32 belgische Arbeiter, welche in einem Trockenraiim schliefen, gelobtet wurden. Tie Franzosen sollen iämmtlichc Holz- theile mit Petroleum begossen haben, Mailand. Vor der Strafkammer in Lecec beginnt morgen der Prozeß gegen Recehin nnd Varaeca ans Brindisi, die beschul bigt werden, unfreiwillig den Tod dcS indischen Prinzen Tatai- Tatai von Baghara hervelgeführt zu haben. Ter Prinz nahm sich im vorigen Jahre in Brindisi das Leven, indem er aio das Meer hinansfiihr und sich vergiftete. Tic Angeklagten hatten ihm Stnich- nin verkauft nnd ihm allein eine Barke anvertrant, obgleich beide Handlungen gesetzlich verboten sind. London. Ans Rintschnan wird gemeldet, daß die chiiicsi schen Truppe» im vollen Rückzüge von Mntden betroffen sind. Rach andere» Berichte» wären dieselben abbernsen worden, nm die Landung der javanffchen Trnvvcn im Golf von Peff'chili zu ver hindern, Ein Telegramm ans Shanghai meldet das Gerücht, daß eine Flotte von ungefähr 7l> japanischen Kriegs nnd Torpedo schiffen am Dienstag Abend in den Goff von Pelichili cinsahren gesehen wurde, nachdem sie die Vorgebirge westlich von D'chisu passirt hatten. Die Flotte segelte angeblich nach Rocd Osten London. Wie die „Times" aus Paris meldet, schwebe» zwilchen England und Frankreich Verhandlungen über geineinjaiiic Maßregeln zum Schutz ihrer Uiitcrthanen in China. Einer Shanghaicr Tcpcschc zufolge wurde die Blokade von Tschiä nnt> Tientsin beschlossen. — Uebcr New-Bork wird gemeldet, eine Palast-Jntrigue in Peking begünstigt die Abdankung des Kai'crs zn Gunsten lcines SolmeS. des Prinzen Knng Londo ». Eine Meldung deS „Tailn Telegraph" geht dahin, daß eine Besserung im Befinden des Ezarcn in» unter Beding ungen erreichbar wäre, welche die Uebertragung der Regierung-? gcschäftc an einen Regenten cinfchlvsse». Ter Ezar soll mit der Abtastung einer Art politischen Testamentes beichäfligt sein. * Petersburg Laut hier vorliegende» Rachrichte» ist der Geiundhcitsznstano des Kaisers befriedigend nnd giebt zu Be sorgnissen keinen Anlaß. TaS Befinden ist gegenwärtig jedenfalls besser als i» den letzten Tagen in Spala. Lei Scblas ist aut. Konstantinovel. Tic Koiistantinapeler 'Agentur ist ans Grund an maßgebender Stelle eingrhollcr Ertiindigiinge» in der Lage, dir Angaben deS Konstgiitinovelcr Buefcs eines Berliner Blattes über die Gründe der Entlassung Hobe Paschas ans den türkischen Diensten nnd über die Vorgänge, welche der Entlassung folgten, von Anfang bis znm Ende als tendenziöse grobe Erfind ungen zu bezeichnet:. 2 ^
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