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Dresdner Nachrichten : 28.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860228
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-28
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1886
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»»« «k, «Vch !. »lk der summe »ei« . .... , n 1884. insb , , virt höher «maegetz«, zu haben, «er«. Di« Veeflihenmg-üesiWchas« t ft. «» Entschämauna. Al» > »deren auch zivr, entlassene Arbr« «»ß einer auonmuim Anzeige. Di« in Vien. Trieft und ander»« lten der vechasietea drei Brüder tiümnch der Habrik tzerbrtznsüd« reu, gestattet, toggüver «nie, »Muetlichrr Aisisteiu in d« Fabrik,u verweilen und dre «Btzig«, Anmftuungea ,u trrfie». Na gar«. Der Koamiandant de« Debrecziner Juliu» Dphay poa /ki»«Dpl>2. hat sichln seiner »anni« Städten wurde, Monarchie. I ich» de« stilr taagüver «> ich» Be liu» Dobay von ltütD, Major sohnung er» ls«m materiell« den hat. den Baron eurachh und jahren 17'/» turalor. Pari». D»e Eröffnung de» Hafen» der Insel Nennion bat bei schönstem Weiter im Beisein oller Behörde» und eine» zahl reichen PiiblikiinrS stattaciunden. Der rrichgrichinückte Staatsdampter „Sciidre" n>it dem Goiiverilcru snhr zuerst ein, von einem Salut van Iw Schüssen begrüßt. — Der Präsident der Republik bat ,einen erste» Ball in vielem Jahre geneben, Wenn früher die der " ' >s gläip artigen Festlichkeiten dur nicht de» Anspruch aus glänzend und niiponirend machen konnten, so i» diesem iivcb iveuiger. Krcthi und Plethi drängte sich in den engen Salons zusammen, stieß und trat sich süimlich. der Adel, die Hobe» Militär», da» dipivmatischr Corps. Man konstntirtr eine wahre Invasion von Künstlern und Künstle, e, die mit bewundern»«,»- rinne», ober Alles Sterne lebt« Größe, die mrt bewundern»«»« würdiger lliicüchrvckenvcil um 2 Uhr Pracht» mehrere Quadrillen aufsübrten. die bi» zum späten Mvruen dauerten. wobei sie eine Fa«andvle durch alle ihnen zugänglichen Zimmer ini wildesten Ga- lvpptakt arrangirten. Um znm Buffet zu gelangen, schreibt der „Figaro", hätte man einen wahren Sturni machen müssen, vor den« selbst die tapfersten Offiziere znrückschreckten; aber sie habe» im Grunde genommen nicht viel verloren, denn es war »och weniger wie sonst besitzt und solle» die Weine geradezu gesiind- h'itaichädlich grwrsen sein. Ta» nennt sich henke ein oinrielleö Aninsinient beim ersten Mann Frankreich» I — Der Prinz von Wale» «st in Cannes in Begleitung seines Lobncs Georg eingctrofse» nnd mit den üblichen Ehrenbezeigungen enipsangen worden. Ter dies malige Anfentbalt de» Thronerben von England hat nicht nur de» Zweck, einen Gedenkstein für den hier verstorbenen Hrrrog von Alban» sehen und den Grundstein zu einer Bvtivkirche für den selben legen zu lassen, sonder» gilt mehr dem Grafen von Paris und drssen Fa»»lH indem nämlich der Prinz von Wale- eine seiner Töchter mit dem Sohne de» Grasen von Pari», dem Herzog Henry von Orkan», verlobe» will. Diese Perbindrnig, di« von der höchsten voktüchcn Tragweite wäre, wird von allen Freunde» der dabei engcigirten Dynastien ans da» Lebhafteste gewünscht und prokrgir». - Bei der neulich in Cannes abgrhalteuen Blumenschlacht erhielt Großfürst Wladimtr den erste» Preis für leine» Wagen au» Pfau- sidrm mit Lilieiiscknnick. Er saß neben der Grotzhrrzogin von Mecklenburg und oethciligte sich lebhaft am Bonidardemrnt mit Rosen. Einen außerordentlichen Preis für ihre malvrnsarbene Toilette erkirlt Gräfin Pourtale». DieBaial waren nur NX) Wagen aus dem Corso. Der beieit» gemeldete Zwischenfall durch den Pistolenschuß in der Kaniinersitzung batte natürlich im ersten Augenblick große Aiitce» gang heworgeruten. Ta gerade, als die Schüsse fielen, der KriegS- iiiiiiisler aus der Rednertribüne wur, glaubte man znerst an ein Attentat ans den General Boulanger. Alle Depntirtrn halten sich erhoben, großer Lärm ließ sich auf den Trit ünen vernebnien »nd eine Anzahl Damen wollte flüchte,». Die groß« Kaltblütigkeit de» Präsidenten Flritiret muß hervvrgehoben werden. Derselbe verlor keinen Augenblick die Rnye. läutete seine Glocke »nd ermahnte die Deputirtcn. ihre Plätze wieder eniznnrhme», da die Sitzung nicht unterbrochen kei. Man erfuhr bald, daß der Schlitze, ans den sich lofvrt keine Nachbarn geworfen batten, um zu verhindern, "aß er weitere Schüsse au» seinem Revolver abgäbe, ersichtlich ein Ver rückter wa» der lediglich bezweckte, Ansuierksamseit z» errege». Neber den Inhalt des an Clemencean gerichteten Briefes, der u»ter die Tepulirte» geworfen wurde» cirkrilirten verschiedene Versionen. R'.ich der einen stände darin, daß der Schreiber die Nanien der Offiziere enthüllen wolle, lvekhe Metz verrathen hätten. t»ach der anderen enthalte der Brref da- Anerbirten an den KriegSiiiiiiister, die Nonien der preußische» Offizier« mitzntheilen. welche geneigt Kien. ?.>«etz an Frankrelch zu verkaufe,«. Jedenfalls ist der Brief da» Werk eines total Verrückten. Beigin» E.ner der begabtesten und bekanntesten Advokaten de» Brüsseler Apprllhvse». an» bester Familie, de Gand, wurde verhastet »nd seine Bureanx sind gerichtlich versiegelt. Obwohl ver- l>e«rathek, mar er in den Kreis wünei Lebemänner cingetreten, hielt sah Maikesse» — die Folge war Fälschung von Teslameliten. Voll macht,». Unterschlagungen von 20.000 Franken! Der Gretsicr des Fried« nsgcrichts der Biüsseker Vorstadt Saint Josse ten Noode. Delan»,der ein Jahreseinkommen von 18.000 Franken hatte, ist a!» Mitschuldiger verkästet; vcrichiedene Frauciiziminer der Halb welt, dir bei allen Fälschungen mitgeholsc». wurden sestgenoinmen; noch andere Verhaslungen sanden statt, kurz, es ist ein wahrer Sumpf. Nichts minder groß war die Aufregung der mililttriicheii Kreise DerStaatsanwallschmtwar bei dein Einschreiten gegen dieGenterWu- ckerer eine große Zahl von Briefen, tvclche belginbe Offiziere aui'S Schiversie komprviiiittirtcn, in die Hände gefallen. Der Kriegs- imiiisicr iinihte in, Interesse der Ehre de» Offizierskorps einschreiten. Cin General, der schriftlich dem Genter Wucherer das Kreuz des Lcvvvldorden- versprochen, wurde, obwohl er sich hervorragende Verdienste um die Armee erworben, pensionirt: ein Kapitän, der Kaie Orten al» Pfand gegeben halte, au- den, Dienst entlasten re. C u Oberst, der drin Wucherer einen Brief mit der Ueberichriit: „Mein lieber Pierre!" geichrikben. aber sonst nicht kviuproniittirt war, kein mit 14 Tagen Wirst davon. Die Untersuchung aller Schriftstücke bat aber erst begonnen, und so wird es an weiteren folgen nicht fchle». Spanien. Inlaut Antonio, der einzige Sohn de- Herzog- von Moiitpeiisier. wnrde zni» Rittmeister eruannt; seine Hochzeit mit der Infantin Enlalia. der jüngste» Sckitvester de- verstorbene» Kölligs Al'onio XII., findet an, 6 März statt. England. Im Polizeigerichl-bofe in Bow-fireet nahm die Bvnlnterslichuna arge» die Sozialdemokraten Hyndman. Vuni-, Champion »ndWill'ams ihre» weitere» Verlauf. Vor dem Beginn der eigentlichen Behandlungen erbat sich Hhndma» das Wort und dcanipiiichte de» Schutz d«s Gerichts gegen die m der Presse und anderwärts gegen ihn »nd die M'tbrklagteir verössentlichten An güsse. So habe „Punch" ein schimpfliches Bild enthalten, welches die Angeliagtkn doistellt. wie t>e gerade gehängt werden solle». In der „Morning-Post" sei ein Brief eines „Jlvtten-Kapitüntz" er schienen. worin die Angeklagten für schnldia erachtet werden, und deren Peitsch»»« empfohlen wird. Und endlich habe der Minister des Jnnem im Unterhausi erklärt, daß die Beklagten die Anstifter der Ausschreitungen gewesen seien, obwohl sie mit dm Bekhälti- gnngslose» nichts zu thuii hatten. Nachdem noch der für BurnS und William- erschienene Anivalt, Mr. W. Thonivlon. einen ähn lichen Antrag gestellt batte, erklärte der Richter, Sir James Jng- bai». daß er keine Autorität habe, in der Sache vorzugehen. Lieir Autorität müßte ihm aut gesetzlichem Wege ertheilt werden. Hier mit wurde dieser Gegenstand verlasse» und die weiteren Verhand lungen in der Unteüuchii»gksache nahmen ihren Fortgang. Die Königin hat der Aufführung von Goiiiwd's Oratorium „Mors ct vita" in Albert-Hall beigewohnt, das Haus war sehr zahlreich »»d von einer distniguirten Gesellschaft besucht; eS war das erste Mal seit mehreren Jahren, daß die Königin an einer össeiitlichr» Aufführung wieder Theil nahm. DaS >st auch der Grund, weshalb man diese an sich nnbedenlende Nachricht drS Te- legraphirenS an alle auswärtigen Zeitungen kür werlh bält. ÜntersloatSiekrelär Bryce Weilte dem Unterbau» mit, die jüngst mit China abgeschlossene Opiuinsonvention habe die Genehmig»»,, de» Kaisers von China erhalte», der neuernannte chinesische Bot schafter iverde dieselbe mit überbringen. ^ London. Bei der Wassensabrik in Ensirld ist der Befehl ein» getrosfe», noch 800 weitere Arbeiter zu engagiren, da für die Marine in ichnellster Zeit neue Seiteiigewrhre geschafft werden müssen. — Die Eiöflnnna der neuen Räume der Universität Cam bridge fand durch den Prinze« Albert Viktor im Beisein einer zahlseichen dcktinguirten Herren- studentischen Vvinp stats. Di« v DA l " ' Seit» H — und Dameuaclrllschakt mit allem »ivrrsitlit «ntbält außer de» Leb» ränmen und znxl mächtigen al» Aula dienenden eirgauten Säle» es«»« Bibliothek, ln der Vtt,0>»« Bände auigkstell« lvrrden können, — «ine« Zritiingsleseiaal rc,. Aüe» " wahre Panik ist in ae- rrinnebrochcii. daß die ank wurde im Btä» ISTll kr Adksiai^'aegrüilder^mit^eliwin rkapital von bl>0ü»vv Ätk. und 1r1Ü>«W Lstr. in Aktien: anßer- drm vervflichlkte» sich dle Aktionär« für weitere SOOLllO Lstr. haft bar zu sein und wurde noch «in Rrlervesvnd» von 6V.V00 Lstr. ge nehmigt. Dir Aktionär« bezogen stet» 8 Pro». Dividende jährlich. Durch diese» Fallissement werdm sehr viele englische r,»i> tviill» nentale Banken in Miti,idvn,chaft gezogen. — Wie au» Kairo tele« araphirt wird, herrscht i» Beider große Hungersiioth, di« englisch« Garnison selbst ist sogar in großer Berlegmyeit und kommen täg lich Desertionen vor. Ein» Band« schwarzer Truppen marschirt gegen dl« südlich von Khartum geiraenen, noch von den llkebelleit vrletzt gebailenrn Städte. Di« militärische» bntischen Behörden in Egypten baden ein Memorandum an da» Krieg-miiiisterium geschickt n»t der Wersuna, dag st» die Rübe an der Grenze nicht aufrecht er halte» können, fall- nicht Dviigola wieder beirtz» wird. 2» Gmctbwick, unweit Birmingham, stellten etwa 3000 in der Schraube,»kabrrk von Nettlewld beschättiate Arbeiter infolge der Nediiktio» ihres Lohne» um 10 Proz. die Arbeit ei». Die Streiken de» richlele» Steinwürfr gegen den Leiter der Fabrik und zer trümmerte» sodann die Fenster der eigenen sowie mehrerer anderer Schraribeilwbriken. Schließlich setzten sich die inzwischen auf etwa <tOOO Personen aiiarwachfenr» Streikenden in der Richtung auf Birmingham in Bervegung. Di« Poiizeikrätte daselbst sind verstärkt ivoiden, um Ausichreitnnaen eutgene»z»treten. Nachdem die strei kenden Arbeiter i» der Schrauheiisah'ir von Nelllesold noch etwa 1000 andere Arbeiter gezwungen, sich a» dem Streik zu bethriligui. begaben sie sich nach Birniuiahain, wo eine andere Fabrik von Nettlesvld besteht. Eine starke Polizeimacht zivang jedoch die Mengc zirrückzugehen, woraus di« Streikende» sich zerstreute». Säinuitliche Werkstätten vo» Rettlesold bleiben bis Trenitag geschlossen. Türkei« Halil Bcy, der frühere türkische Marine-Altachö in Berlin, ist in Begleitung eines türkischen Overste» und zweier Ma jore der Marine in Berlin «iiigetrofsen, um eine größcre Anzahl von Torpedobooten, welche an» Bestellung der türkischen Regierung aus dentichen Werften gebaut sind, zu übernehmen, und die Uebcr- sühnmg derielben in die türkischen Gewässer zu veranlassen. Rumänien. Wie die in Dresden vom Baron v. Witzleben beraiiSgrgrhrne „Internationale Revue iibrr die gesaminte» Arniren und Flotten" aus autlieiitischer Quelle erfahren hat, entbehrt die von den meiste» politische» Blättern veröffentlichte Notiz, daß nach den vorhergegangeiien Schicßversuche» i» Bukarest der franzositche Pa»,erth»rm zur Amiahine gelangt sei, jeder Begründung. Die ruiiianiiche Schiihkoiininsnou hat erne» dresbezüglichen Cistschluß überhaupt »och nicht gefaßt. 8onnk»r ckm »«. 1888 geht heüteÄrchinE sUhr bei erniäßi.rieir P'reijeittii Szene. fse Restroy'» .Luinpacivaga» jcire Gastspiel des durste, sei«! , , bnnd»»" geht hentr Nachm. , Morgen beginnt da» nur aus einige Tage bemesje . .. Tragöden Criiesio Noisi mit „Kea». oder Lkidenscha't und Genie". Die Erfolge dieses gefeierten Künstler» sind bekannt, »nd dürfte sich jetzt —Rolf! ist z»>» ersten Male i» Dresden — ein erhöhter Kniist- genliß bieten. Für da» Gastspiel Noisi ist Fräulein Anita Augs- p»rg von hier, eine reich talentirte Schaiiwielerin, gewoinien. ebenso wird Herr Albert vom Stadttheatee rn Stettin und Herr Winter von Berlin Mitwirken. f Mehr »och, al» in früheren Jahren, sind bei dein letzten Sgl. ^ Feuilleton. s Im vorgestrige» sechsten (letztens Sinfonie-Konzerte Kgl. Kapelle unicr Leitung de» Herr» Hoskavellineiste.s kam ein« anßkrordcnllich a»i»ulhige der Schuch kam ei»« anßerordciitlich aniliulhige Novöät: Nachtmusik «Ür Streichorchester vo» Richard Heuberger, erstinaljg zur Auf führung. Der Kvniponrst hat sich vor Kurzem durch keine Oper „Abeuicucr einer Reujahrsnacht", welche i» Leipzig erfolgreich aus- giführt worden ist, in weiteren Kreisen vortheühaft hekaiml ge macht. Wer von chm nur diese» Slreichiiiusikwerk hörte, gewinnt schon daraus der, Eindruck einer liebenswürdigen Individualität Chklu» der Sins nnt - konzerte der Kgl. Kapelle die Klag« über einen Haiiptilbelstand laut gewardcn. nämlich über die En krilttng der Stehplatzinbaber auf den Galerien Insbesondere soll beim vorgestrige» letzte» Konzerte der Anfentbalt in dem faktisch über« füllte»Raume unerträglich gewesen sein. Eine afrikawiche Hitze quälte die in quetschender Enge aus Feldstühlen Sitzende» und dre dahinter Stehenden. Nicht feite» knickt so ein BrrteaenheitSstnht zilsaiiinieii, der Betroffene stört durch seinen Fall die Umgebung im Mnsikge- nuß. dort sinkt eine Dame stöhnend in Ohninncht oder l>rtv»»nt Krampfe. Außerdem höre» die in den Hi»teraruild Gedrängten den Klang der Musik nur gedämpft. Ueberhaupt wird der Genuß des Konzerts c»st mcnickertei Weise verkümmert. Wohl könnte darin Abhilfe geschaffen werden, wenn z. Ä. etwa- weniger Stehplätze aii-aegebkli wnrden. oder wen» eure Preiserhöhung de» Andrang nach den Stehplätzen vcrininderle. bOP'g. im Ahrninemciit für cin solches Kvnzert ersten Ranges und bester Qualität ist eben ein L-pvttprels im Vergleich zu den eminenten Preisen für Virtiwfcn- kvnrerte u. dergl. mehr. Dan», wen» die Stehplätze thcurer ge worden, kommt mehr Licht und Lichtung ans der Galerie. f- Repcrtoirder Königs. Hostheater. Altstadt: Sonntag: Carmen. Montag z. E.: Letzte Liebe. Sch. in ü Allen von Torzi. Dienstag: Urvaii. Mittwoch: Der Troubadour. Man- rico: Herr Robert, als l. Austr. Donnerstag: Walküre (Ans.' .-7.) Freitag: Letzte Liebe. Sonnabend: Das Glöckchen des Ereinileii. Wiener Walzer. Sonntag: Ilrvasl.— Neustadt: Sonntag: (Fiic die Soirnabcirds-Abonncnlkn des 27. Februar.) Ehrenschuleen. Ich heirathe meine Tochter. Die Cchulreiterin. Di mstag: Der Sin- reunkrat. Mittwoch: Strandgut. Ich beiratbe meine Tochter. Die Schrilreiterin. Donnerstag: Deegl. Soirnabciid: Fecnhände. Sonn tag: Tilli. f- Der durch seine italienischen Vorträge wohlbekannte Her- Baron G. Locella beginnt am Mittwoch im Saale der Frau Pecci - Wilhelmi (Carolaslcaße 12, Ainang dibends 7 Uhr) einen neue» Chkliis von 6 Vorträge». Ter Herr Vortragende wird in denselben die göttliche Comödie von Tante Alighieri behandeln und dabei Karte» nnd erläuternde Zeichnungen »ach eigenen Entwürfen, ille", verwenden Jedenfalls dürfen H ieter „Nachtmusik" vortrefflich anSgcstattet. Nirgends drängt sich tzriginalitäl-iucht auf. ebenso wenig sind Anlrbiinrigen an be- ttibmtr Mustek auffällig und am wenigsten ruischen sich Maiiierirt- beit und Bizarre» ein. Ank holdselige Melodik geht Alles hinaus. Alle Wersen, da- ganze Gefüge der Rhythmen, der Vivlinichinclz »nd der Gesang der Celli othure» Liebesten, und LiebeSwvnnr. Sollte eS nicht eine Huldigung in Tönen, die ein Liebhaber der Geliebten bringt, bedeuten, fo möchte ma» darirr den wonnigen Traum riiicS liebenden Mädchens in Musik gesetzt finden. Wie reizend wiegt und wogt eS m dem Allcgretto aus »nd ab, als diirchträiinre ein junges Herz noch einmal ein Fest, eine schöne Reise, eine Gondelkahrt oder dergl.. Die a»ge»rhinste» Traurn- bilver reihe» sich dann in dem bewegtere» Allegro und dem duftigen Andante an; Schneit und Hoffen. Hangen und Bange». Himmrl- hochjanchzen ohne seelische» Schmer» find in den Tonuialereicn wiedrrgrgeben. Manchmal klnigt auch die Wienerische Tanzseligkcit hiiirtn. Ziilktzt in den, allerliebste» Presto louimt fröhliches Er wachen, hr'lde Ersülluno de- Ci träumten znm Ausdruck. Freilich bedarf die sinnige knipsiuduiigSreiche Komposition Hciibergers gar nicht der Alisdclituiigen, sondern will durch sich selbst, durch den musikalischen Geholt und Fvriiireiz allein wirken. Selten hört man ein »iit lo viel Slißigleit erfülltes Tonsiück. das trotzdem keine» llrlierdruß auskommen läßt. Alle vier Sätze sind kurz, niedlich und erbaulich. am ergötzlichsten da- Allegrrtto und der prägnante Schlußsatz. Ob der Koiiiponist zugegen war. wisse» wir nicht. Hätte er gehört, wie liebevoll und ichön das Streichorchester der Kgl. Kapelle sein Werk aus'ührlo, wäre er der glücklichste Hörer von Allen gewesen. — Vorher wurden die Vrahnis'schen Variationen über ein Thema von Haydn (Choräle St. Antviri) vorgelrage». Geistreicher, vornehmer, pvestevoller kvnnte die schlichte Melodie gar nicht varirrt werde». Namentlich ist der koiiiplizirle, wundervoll ansgcbank und mächtig wirkende Schlnßiatz ein Kabinr«stuck. An bedeutenden Schwierigkeiten fehlte es satt in keiner Variation, aber siir die Kgl. Kapelle gkbt es eben nicht- Schwieriges, nnd ein Tirigent wie Herr Schuch läßt nur daS Fertigste als gut genug gelten. — Brelhovcn's „Eroica" bildete den An-klang des Kon- zrrtcs nnd gab lomit drin ganze» Cuklus allerbesten Abichluß- Hier erfüllt die göttliche Tonkunst ihre Mission anf'S Vollkvniiilcnste durch die Macht deS Genius, welche tief in's Herz dringt rliid alle Ge- »iriiher au» ihrer Beschränkung zum Hohe», Erhabenen, Hiiiiiiiliichen emvortkägt. „Ich will euch trösten I" klingt eS auS dem weihe- des durch den Herorsnins der Zu neuer Lebenslust und Ringende fühlen sich im erste» Allegro, Tvnsprnche erregt, erhoben, fortgeüfsen. - neuem Thatendrang stimme» Scherzo lind Finale; Svniieiiglanz bricht durch die Wolken der Trnbial nnd weckt heiteren Sinn und glückliche Hoffnungen. Ein ganzes wechselreichcs Drama voll Kamps, Ringen, Schmerz. Leid und Lust. Leidenschast und Ent sagung glaubt man zu durchlebe» in diesem einzigen sinfonische» Werke. daS den aanzen Beethoven wiederwieaelt. In den, dank baren Gefühle für so hchrrn Genuß, für höchste Befriedigung durch meislerhaltc Wiedergabe, waren wohl alle Hörer eines Sinnes. Das war glücklichste Vollendung des Chklns, der ko viele hcirliche Gaben der Klinkt gebracht. Nur ein Wnmch bleibt übrig: möge auch im nächste» Winter derselbe Geist walten und möge die Reich haltigkeit der Programme noch durch einige Schöpfungen ein heimischer wohlverdienter Koinponiste» ergänzt werden I B. Seuberlich. f- Die am Sonnabend verschobene Aufführung der Oper „llrvasi" ist nunmehr auf Dieiisiaa, dm 2. März, arigeseht. f- Im Juni d. I. wird am Kgl Hoftheater Herr Grnnert vom Kol. Theater in Hannover ei» aus Engagement abziricndes Gastspiel beginnen. Diel« Künstler ist der Sohn des berühmten Ch«>rakterIprelerS Grnnert. f Zwilchen Herrn Jnteiidanzratb Chronegk vom Meininger Hostheater und Hern» A. Klein ist i» letzter Zeit lebhaft korre- lpondirt worden, wobei es galt, genau zu bestimme», wann Herr Klein eventuell als nrnes Mitglied deS hiesigen HvsthealerS rin- treten könne, wodurch Herr M. Grube kür dir Meininger frei würde. Da Herr Klein sein Gastspiel in Mv-kan ausgrgcbe» hat. ist er bereit, hier schon im April seine Wirltaiukrit »n beginne». Dem gemäß wird Herr M. Grube, welchci» die Kgl. Grneraldirettiv» gcslattk» will, schon Aniaiig April «sei» Korilrakt daurrt noch bis Herbst 1887» an- dem Verbände der Hosbühne au-zrischciden. c»n l. April lein Engageuient in Meiningen antreten. f- Heute vor eine», Jahre erlebte das Ccbanspirl. Marg »eritc" von F. Kovpel-Ellseld seine erste Aufführung im Neustädte» Hof- thcater, nnd heute, also wiederum zui» 28. Februar, koniiiit ein andcre» Sliick dieses Antors, das er mit M. Grube gemeinsam verfaßte, „Han- im Glücke", hier zum erstr» Male zur Aufführung im Resibciizthcater. Möchte dieser Zufall Glück dem „Hans im Glück" bedeute» und möchte der 28. Februar wieder»»! ein Glückslag lür de» Dichter, der sich v. I. über oeu Erfolg seiner „Margneritr" srcuc» »anientlicl, bezüglich der „Hükv , die Vorträge bei dem lebhaften Interesse für den Gegenstand, der keine» Geringeren als Se. Maj. den hochselige» König Johann zuni deutschen llebrrsetzcr hat. ans reiche Theilnahnie rechnen. Vision» Kai'presonhirjvlli Laers, l'Onrrerso l-antosco behandelt der erste Vorlrag. f In der Aiisstelliing des sächsischen Kunstvereins im Vrühl'srhen Palais. Aiigust«issl>aße (geöffnet Sonntags von N—3. Donnerstags von 10—l. an de» übrigei! Wochentagen von 10-4 Uhr) sind ferner neu ausgestellt: 1. Oekzemälde. Damenbilönisse in halber Figur von Marie G>atz (Karlsruhe) und Jobaiina Zichille (Dresden), desgleichen Brullbilvniß vo» EHilbig (Dressen); Slu- dieilkovs von Zcnisek (Dresden): Genrebilder von Bertling, myiho- loa. (Tresdeii), Elasen (Leipzig), Mütter (München), Wecie(Berlin) ' und Wolfram «Tresdeiü: Landschaften »on Baum (Weimar); Estlcr (Dresdeni, Föls>erlina(Kleiiizschach>vitz b. Dr.) und Jetlel (Dresden), letzteres nur bis 4. März ausgestellt: Architeklurbilder von N. v. ^ agn (Venedig) und Bertha Schräder (Dresvcn). — 2. Aquarelle. ,,wei Bl. Landschaften von Ad. Neuinan» (Müncheil). — 3. Pla- sli'che Gegenstände. Gruppe in Gbps. mod. von f- Schlüter (Dresden): außerdem 24auf den Bergbau bezügliche Medaillen in Silber und Bronze von verschiedenen Künstlern, ausgestellt von Broßiilann (Dresden). f- Im letzten Sursouiekonzert des Kgl. Musikdirektors A. Ehr lich in> Liiiae'schen Bade, am 26. d.. kamen zum ersten Male zwei Stücke aus eine» neuen Over (»och Manuskript) des hiesigen Kom- Vvnistcn MagnuS Hüppner, betitelt „Der Hochzeilschor" zum Vor trag. Es waren eine Gavotte und ein Marsch, beide sehr melodiös und effektvoll iustrumentikt. Die Ehrlich'sche Kapelle verwendete daraus beste Sorgfalt und spielte sie so vorzüglich, daß sie beim Publikum großes Wohlgefallen und bei Musikfreunden den Wunsch erweckte», das ganze Werk drS rühmlich bekannten Komponisten lennen zu lernen. f An drm musikalischen Galakvnzert zum Geburtstage Kaisers Wilhelm am 22. März wirkt u. A. der am Hole sehr be liebte Mierzwinski mit. Der Sänger erhielt auf sein Aner bieten, seiner Verehrung durch seine Mitwirkung Ausdruck geben zu dürfen, eine huldvolle kaiserliche Einladung. f Z» der kürzlichen Miltheilmig über daS 25jährige Jubiläum des Kgk Hotoraelbaueis Herrn Ichin 1 ich sei hier noch Einiges binzugeiligt. Der Jubilar wurde von seinen Herren Kollegen A. Fischer. Hüpner. Janssen undE. Krelschiner begrüßt, wobei der Letzt genannte im Name» verschiedener Kirchengeiueiiideii mit warmen Worten der Ancrkruiiiiiig die vielfachen Verdienste des Gefeierten würdigte. Pietätvoll und mit echtem Kiiiistveiftäiidiiiß hat Herr Jehmlich stets die ihm übertragene Pflege der Silherinanii'scheil und andcrer Orgelwerke sinh angelegen sein lassen. Von ihm selbst sind 47 neue Orgeln bis jetzt gebaut worden. Dazu koiimtt das neue Werk für dre hiesige Martin Lnthertirche, welches ihm und, seinen Söhne» übertragen wnrde, und zwei andere sind noch in Arbeit. Von den rühmeiistverthen Reparaturen ist die der Kreuz- kirchenor-gel bcrvorrubebcn. Immer fand die Thätigkeit des.Herrn Jehmlich bei den Sachverständigen volle Achtung, weil sie sich über die prächtige Intonation, präcise Ansprache, gute Durchführung eines gleichmäßigen Charakters der Stimmen in Jehmlich sehe» Werken Kenten. -j- Berlin, ini Februar 1886. Wie weit man heutzutage mit der Pflege der theatralischen Kunst hier gekommen ist. ersieht man aus zwei Stücke», welche Nepertvirstücke hiesiger Buhnen sind. DaS erste ist „Das lachende Berlin" von Jatobscn und Wilken und wird »n Walhalla-Theater gegeben. Dasselbe ist nichts als eine beinahe völlig zusammenhanglose Aneinaiiderrcihaiig von Szenen ans allerhand berühmten Berliner Lokakpossen, welche im Laufe des ganze» Jahrhunderts die Lachlust der Berliner erregt haben. Immerhin ist die Berliner Posse noch als ein vorzügliches Kalnpstiiittkl gegen das Uehmvncherii der Operette zu schätzen. Was aber u» „lachenden Berlin" geboten wird, ist geradezu haar sträubend. Neben sehr wenig wirklich Komischem, z. B. aus dem „Fest der Handwerker" findet inan nur Abgeschmacktes. So kommt eine militärische Jiistruktiviisstliiide vor, in der man lauter dumme Witze zu hören bekommt, welche in den letzten Jahren in verschie denen Witzblättern abgelagert waren. Es ist unerklärlich, wie das Stück ziehe» kau»! — Noch schlimmer aber ist das zweite Sliick, welches im Lvnisenstädlischc» Theater ausaesührt wird, seitdem die Vvlksvper sich nicht recht reutirte. Es heißt . A bra cad a b ra " und steht im Mangel an Allein, was z» einem halbwegs leidlichen Bühnenstück gehört, drin „lachenden Berlin" nicht nach. Tic soge nannte „Handlung^ des Stückes stellt knien Teamn vor, wie er wüster nicht gedacht werden kann. Wenn man freilich das ganze Chaos eines Traumes für bühner.sählg hält, dann Hort eben alle Kunst ans. Nur das Hauplsächlichsle ans dem ganze» Unsinn sei heransgegliffe», und zugleich iei ans die Mittel hingewiescii. durch welche ter sank Stoff interessant gemacht wird — denn diese sind höchst charakteristisch! Im l. Akt erscheint ein Mittelding von Ballctrni'e und Engel, dessen einziger Zweck ist. mehrmals durch die Lust zu schweben. Im zweiten Akte, der in einer kleinen Schänke im tieisten Rußland spielt, wo eine große Zahl von Menschen ein- geschneit ist, siitl plötzlich — natürlich im ichwarzen Frack nnd mit weißem Shlips — der Zauberkünstler Arbrü mit und produzirt einige ganz intcreffanie Taicheiispiekrstlickchen I Ncbrigcns ist dein Wirth der Schänke, obgleich er vo» aller Kultur weit wegwohnt, Reßler'S „Behüt' Dich Gott" bekannt — er hat cs ne'.ilieh n, der Oper gehört. Der dritte Akt spielt in Indien. Erst wird die wider liche Figur eines Brahinapnestcls vvigesiihrt, der seinen Manieren »ach vom Berliner F'schniarkt zu stammen scheint I Nachdem dieser seines Amtes gewalkt bat »nd die Bühne leer geworden ist. konnnt Herr A»brö wieder, in» seine Tochter aus ei» Viertclst>l»dchcii in »lagnrlischen Schlick zu vcrirnke» I Später tritt dann der Japanese Torikalla mit vierSöhnen c»ck nnd vollsührt mit ihnen dierrstnn»- lichslen »nd gefährlichsten Ionglelirstückchc» I lZ» diesem Zwecke wird »»ter Anderem eine riesige Leiter gebrauch', welche während des ganzen Stückes verheißeno an der einen ProSzc„iui»sIogc leimt!) Und über diese Mißgeburt von einem Theaterstücke liest man in hiesigen Blättern: es sei darin in trefflicher Weise die Posse mit dem VariStbialo» vereinigt C. Ll. Z ^'Z's. s" ^ cd -I», S'L—S r> '<7^s
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