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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090502019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909050201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909050201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-02
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 02.05.1909
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Dverönev Nachrichten s »2 « « L 2 i St »» G s« Mtz u die Nationalliveralen würden Zu leiden haben. Wenn die Regierung in ihrer schroffe» Stellung belmrne, so trage sie auch die volle Veralitwvrtung sür die Verzögerung der Resorm. Staatssekretär Sndow wies de» Vorwurf der schroffen Haltung zurück. Die Negierung habe tu einer Neide wichtiger Fr.«gen uachgegeben. — Abg Frhr. von Richthvsen ikvns.j führte aus: Gewiß bestreite« wir der Negiernitg nicht das Recht. au einem bestimmte« Stand- vuntte sestzulzalte». wir »«einen aber. dab die- ein richtiger jein muh und daß sie dabet die ihr bekannte» Anschauun gen der größeren Parteien zu berücksichtigen hat. Ich wollte eigentlich dem Al>g. Wieweit nicht antworten, um keine Scharfe in die Debatte zu bringen, bin aber durch Andeu tungen über die Weitergeltaltung der geschäftlichen Be Irandlung zu einer abweichenden Haltung genötigt und will kurz auf die Vorgeschichte des sogenannten Besitz- st e u e r ko mp rom i ffes eivgehen. Dieses lzatte zwei Voraussetzungen: Einmal ivar damals keine Aussicht, eine Mehrheit für die Deszendenten Srbanfallstener zu finden, insbesondere hatte ich. wie das Protokoll der Kvmmissions sitzung auSweist. für meine Partei am 4. Februar erklärt, gegen den Grundgedanken. die Ausdehnung aus Deszenden ten und Ehegatten, verhielten sich meine f reunde ablehnend: diesen Standpunkt würden sie nie verlassen. ES wurde daher der Versuch gemacht, andere Besivsteuern im Vetrage vvn 100 Millionen zustande zu bringen. Wir erivarteten. da« dazu Vorschläge vvn der Negierung gemacht würden. AIS wir uns in dieser Erwartung getäuscht sahen, sind wir mit dem jetzigen Vorschläge hervvrgetreten. Wir wollen nicht in die Lage kommen, über fertige Entwürfe für in» direkte Steuern abzustimmen. ohne daß Entwürfe für Be- sitzsteuern ausgearbeitet werde». Wir hoffen noch immer aus weitere Geieventivürse i» dieser Richtung. Die zweite Voraussetzung ivar. dab indirekte Steuer» in Höhe von 100 Millionen Mark bewilligt würden. Das bisherige Ver- Imlren der Freisinnigen hat uuS nicht die Meinung gegeben, daß dies durch die Parteien geschehen werde, die dem Besitz- sleuerkontvrvmiß zugestimmt Imben. Wir hoffen aber, datz dies auf dem von uns eingeichlageneu Wege noch möglich sein wird. Insbesondere, fuhr Redner fort, sei nicht ab zusehen. wie mit Zlisilmmuiig der Freisinnigen ein annehm bares Branntweinsteuergesev zustande kommen könne, und es sei nach den Berichten auS der Subkommission unwahr scheinlich. dab mit Hilfe der Freisinnigen eine ausreichende Einnahme auS dem Tabak erreicht würde. Alle anderen indirekten Steuern, mit AuSiurhine der Brausteuer. seien abgelehnt. Für ihn bestehe die Hoffnung nicht, daß mit Hilfe der Freisinnigen die fraglichen 100 Millionen Mark flüssig gemacht würden. Leider lzabe die Negierung noch keine Vorschlchze sür Ersatzstenern gemacht, sv daß es noch nicht möglich sei, über die Wahrscheinlichkeit ihrer Annahme Vermutungen anSzusprechen. Das Verhalten seiner Partei sei von Anfang an konsequent und lonal gewesen, jeder An griff auf sie müsse zurückgewiesen werden. — Dann nahm zum ersten Mal in der Verhandlung ein polnischer Red ner. Abg. Ezarlinski. das Wort, der sich sür den kon servativen Antrag als das kleinere Nebel erklärte. Wir tonnen, sagte Redner, für die Erbschaftssteuer, bei der die Regierung jedem Leichenwagen nachlausen muß. sür diese widerwärtige Steuer, nicht stinlmen. — Abg. W e b e r inatl s ivandte sich nochmals gegen den konservativen Antrag und erklärte am Schluß, seine Freunde seien bereit, an Stelle der al>gelehnten Steuer» Eriakzsreuern in voller Höhe zu bewilligen, io bald die verbündeten Regierungen, worum er sie dringend ersuche, sie der Kommission vorgelegt haben wird. — Acht. D r. W icm e r iFreis. VvlkSp.j ivandte sich gegen die Ausführungen des Abg. v. Richthofen. Die Kon servativen seien allerdings konsequent, aber vor allein in der Verkennung der politischen Notwendigkeiten. Tie Frei sinnigen lehnten jeden Versuch ab. die Finanzrcsorm als Vorspann sür agrarische Sonderinteressen zu benutzen, und er hoffe, daß auch die Regierung dem agrarischen Druck ent schlossenen Widerstand leisten werde. — Abg. T r. R v e s i ck e lkons.j verteidigte die Unterlagen seines Antrages. Die sofortige Einnahme sei weder durch die Vermögenssteuer noch durch die Erbschaftssteuer zu erzielen. Die Veran lagung zur Vermögenssteuer dauere Jahre. Tic Erbschafts steuer solle nach der Vorlage sogar in Form der Rente ge- ,zahlt werden können. — Preußischer Finanzminister Frhr. v. Rheinbabe n erwiderte: Wir können nur aus Steuern entgehen, die sicheren Ertrag liefern und technisch dnrchiühr- bar sind. Das kann man vvn der vorgcschlagenen Wert- zuwachssteuer nicht sagen. Berlin. iPriv.-Tel.j Im A b g e o r d n e t c n l, a u s e wird berechnet, daß der jetzt mit Stimmengleichheit «bge- lehnte Antrag, der die E r ba n s a l l st e u e r fordert, im Plenum eine Mehrheit haben werde. Man schließt daraus, daß auch jetzt die Erbanfallstcner noch keineswegs beseitigt ist. sondern daß daneben nur noch eine Besteuerung des Wertzuwachses bei Immobilien in Betracht zu ziehen wäre. Die Srüsfnuug der »roßen verlier Kunst. «uSstellung. Berlin. (Priv-Lel.j Di« Eröffnung der Großen Berliner Kunst -Au-stellnn- hat heut« nachmittag 3 Ubr stattgefundrn. Anwesenü warrn n. a. der säch. fische Gesandte Gras Vitzthum ». Eckstüüt. der öfter, reichifch-nngarifche Botschafter, der bäurische Gesandte, die Minister v. wtnilk« und v. Studtt sowie zahlreiche anderr hervorragend« Persönlichkeiten. Professor Loofchen. der Präsident der diesjährige« «uSlkellung. hielt zunächst eine Ansprache, in der er der Negierung sür die Ge- Währung einer Lotterie und der Stadt Berlin sür dt« Stts. lung von Preisen im vetrage von 12 000 Mark für her- norragende Leistungen hiesiger Künstler dankte. Der ver- treter des Kultusministeriums Äirkl. Geh. Oberregie. rungSrat Dr. Friedrich Schmidt, der langjährige Kunstdezernent im Kultusministerium, beglückwünichte die Ansstelliiiiaskommisfion zu« Abschluß ihrer mühevollen Arbeit. Die Zahl der Aussteller fei in diesem Jahre wie der eine besonder» große und außer der Berliner Aus stellung würben heute noch ln Dresden und Wiesbaden der Kunst gewidmete Ausstellungen eröffnet, während Aus- stellunaen in Düsseldorf. München und Wien bevorständen. Daß dt« Berliner Ausstellung sich diesen Veranstaltungen würdig anreihen werde, sei nicht zu bezweifeln: aber die Fülle der aleichzeitigen Veranstaltungen lege eS wohl nahe, aus die Bedeutung unseres KunstauskcllungSwcseus im allgemeinen kurz einzugehen Unsere Kunstansstellungen bieten unleugbar große Vorteile, fuhr Redner fort, indem sie den Künstlern Gelegenheit geben, ihre Werke der groben Oeisentlichkeit bekanntzumachen. Wenn der Wettbewerb zwischen den ausstellenden Künstlern diesen selbst Anregung und dem Publikum reiche Gewährung schasst, so wird vv» anderer Seite mit Grund eingewandt. daß das Zuviel der Ausstelliing den Künstler zu hastigem Schaffen veranlaßt, daß die vielfach durch persönliche und svnstige äußere Um stände veranlaßte Zurückhaltung in der Künstlerschast ge rade in der Trennung der Ausstellung Ausdruck gefunden hak und durch sie verschärft worden ist. daß auch die Zurück weisung vvn Künstlern oder ungünstigere Einschätzung seitens des Publikums aus einem Gebiete, aus dem doch absolute Maßstäbe fehlen, Existenzen zu gefährde» und nichtberechtigtc künstlerische Auffassungen zu hemmen ge- eignet sind. Allein eS wäre müßig, in diesen Fragen Ent scheidung zu suchen. Unser modernes Ausstellungswesen ist im In- und AnSlandc etwas Historisches geworden, das als solches Anspruch auf Würdigung hat und nicht ohne weiteres ans der Welt geschasst werden kann. Es wäre daher auch kaum angezetgt. der Berliner Künstlerschast eine Einschränkung ihrer Ausstellung zu empfehlen, wenn nicht auch andere Kunsistätten mit einer durchgreifenden Umge staltung der bisherigen Einrichtungen vvrgehen würden. Eins aber muß betont werden, das allein ein Gegengewicht gegen das Zuviel des AuSslellnngswcseiiS zu bieten ver- mag: Unsere Künstler dürfen nicht vergessen, baß die Aus stellungen nicht Ziel und Mittelpunkt ihres Schaffens wer den dürfen. In dem Drängen des Ausstellungsivesens darf der ruhende Pol. die heilige Flamme echten Künstler tums nicht verlvren gehen. Nachdem Redner noch mitge teilt hatte, daß der Kaiser sür die Ausstellung 1000 sein Interesse durch Bewilligung einer Anzahl von Mcdail- l e n veknndcl habe, schloß er mit einem Hoch auf den Kaiser. Neueste Trahtmeldnngen vom I. Mai. Preußischer Landtag. Berlin. iPriv.-Tel.j Das preußische Abgeord netenhaus hielt heute zwei Sitzungen ab. Bei der Ab stimmung über einen Antrag, die Prüfung der Wahl des Abg. Wendland inatl.> an die Kommission zuruckzuver- iveisen, stellte sich Beschlußnnfähigkcit heraus. Tie nächste Sitzung fand eine Bierielstundc später statt. In dieser wurde die Beratung des Kultuoetats fortgesetzt. Geh. Rai Elster äußerte sich eingehend über die Frage der Ernen nung vvn Professoren. Ter Kultusminister lege dabei meist entscheidendes Gewicht ans die Borschlüge der Fakul täten. In der Amtszeit des jetzige» Kultusministers sind 0>2 Professoren berufen worden, darunter nur drei gegen die Borichläge der Fakultäten. Gegen den riesenhaften Andrang zur Habilitation an der Berliner medizinische» Fakultät seien Maßnahmen erforderlich. Professor Kuhlcn- beck sei aus eigenem Antriebe »ach Lausanne aegangen. Mit seiner dortigen Anstellung habe die Knltnsverwaltuna nichts zu tun. Sollten Anträge auf Uebertragung einer Professur au Kuhlenbeck kommen, so würden sie wohlwollend geprüft werden. — Abq. Dr. v. Liszt iFreis. Bgg.» sprach sich äußerst abfällig über Kuhlenbeck aus. sowohl über seine wissenschaftliche Befähigung wie auch über seine moralische Qualifikation. Er ivarf Kuhlenbeck vor, zum Zwecke un lauterer Konkurrenz geradezu gelogen zu habe». — Abgg. Brütt und Clervnt d'Ha n s s o n v i l l c lkons.j spra chen ihr lebhaftes Bedauern über die Angriffe gegen einen unbescholtenen Mann aus, der sich hier nicht verteidigen könne. — Regierungsseitig wurde noch erklärt, über den Patientenschacher sei ja viel gesprochen morden, doch liege an tatsächlichem Material außerordentlich wenig vor. Es müsse abgewartet werden, was bei den verschiedenen Ver fahren herauskomme. — Weiierberatuiig Montag. Das deutsche Saiscrpaar auf Korfu. Ach illei on. Bei der gestrige» Tafel im König!. Stadt schloß erhob König Georg sein Glas und trank auf das Wohl des deutschen Kaiserpaares. In Erwiderung hierauf leerte der Deutsche Kaiser sein Glas auf das Wohl des Königs und der Königin der Hellenen Heute früh 7 Uhr passierte der Kreuzer ..Stettin" das Achilleion und ialutierke die Kaiierstandarte. Das Kaiserpaar beobachtete die Vorbeifahrt. Die „Stettin" ging un weit der „Hohenzollem" vor Anker, der sie nunmehr als Begleit schiff dienen wird. Das bisherige Begleitschiff, der Kreuzer „Hamburg", bleibt bis auf weiteres vor Mcrsinci Um 8 Uhr reiste Prinz Oskar an Bord des „Sleipner" nach Brindin. Ober hosmarschall Graf zu Eulenbuig hat die Rückreise nach Berlin an- getreten, Hausmarichall Freiherr v. Lnnckner hat den Dienst über nommen. ^Der Kaiser veilieh dem Prinzen Andreas von Griechen land den Schwarze» Adlcrorden. Der König der Hellenen verlieh das Gwßkreuz des Erlöserordcns dem Fürste» zu Fürstenberg. dem Chef des Zivilkabinetts Geh Rat v. Valentin! und dem Chef des Mililäkkabmelts Freiherr» v. Lhncker. Aus dem Haag. Haag. Die neugeborene Prinzessin wird laut Eintragung ins Standesamlsregister die Namen Jnliana, Luise. Emma, Maria, Wilhelinina erhalten. H a a g. zPriv.-Tel.s Tie Tausc der P r i n z e ss i n findet am 10. Mai statt. Es sind große Festlichkeiten geplant. Die Lage in der Türkei. Saloniki (Priv-Tel.) Ta Ab dnl Hamid ohne Mittel angekommen ist und nicht Zeit hatte, das 'Notwendigste ,»>t,u- iiehnien. wurde ihm ans Veranlassung des Obeistkomniandierenden ein Kredit von l 000 Pfnnd zur Bestreitung der Auslagen für seine Bedürfnisse eröffnet. Der nach der Hauptstadt zurück- gciandte Pctti» Be», der mit der Bewachung des SnitanS betraut ist, soll die Schlüssel zur Privatkasle Abdul HamidS haben, um denen Geld und Wertpapiere hierherzubtiiige». Damit jede Mög lichkeit einer Verbindung mit Abdul Hamid vereitelt wird, ist ein eigener Verwaltungsdienst eingerichtet worden Ei» Torpedo boot liegt sortwährend zur Bewachung in der Bucht vor der Villa. — Ta hier Platzmangel herrscht, ist ersucht worden, die Transporte von Gesangenen nach Saloniki, Monasttr und UeSküb einznslellen. Konstantinopel. In den Provinzen, wo die Herrschaft des jetzigen Regimes gefestigt ist, dauern die Verhaftungen und die 'Nachforschungen nach reaktionären Geistlichen und Send ungen und nach sonstigen gefährlichen Elementen fort. In anderen Provinzen, wo die Lage noch ungeklärt ist. beschränkt man sich auf Ueberwachung. — Mahmud Schewket-Pascha er klärt die Nachricht, oaß Aodul Hamid 24 Stunden gehungert habe, sür unrichtig. In einer Bekanntmachung dankt Mahmud --chemket-Pascha im Namen der Armee den Ulemas für die Be ruhigung der Gemüter, durch die die Operation der Armee und die Konsolidierung der Verfassung erleichtert würde. Seraievo. Eine Deputation von Ulemas und mohammeda nischen Notablen überreichte dem Edes der Landesregierung eine Dankesadresse an den Kaiser für den Erlaß des Statuts der imnelmcniische» Kuitlisantonomie. In Erwiderung aus die Ansprache des Reis ul Ulemas erwiderte der Chef der Landes- veiwallung, daß diele Institution den Jslamitcn mehr Selbit- verwallungsrecht gewähre, als sie in irgend einem anderen Lande besitzen. Zur Lage in Persien. Täbris. lPriv.-Tclj Ai» cd TauIch hält sich in Basmindsch, 10 Kilometer vvn Täbris entsernt, aus. Aus seine» Vesehl rückten die Truppe» des Schahs nach Sarda- rud, ebenfalls IS Kilometer von Täbris gelegen. Sic hatten bisher 4 Kilometer vor der Stadt gestanden. Berlin. (Priv-Tel.) von d«r Mais»i«r war -i«r nicht viel zu spüren. Berlin. lPrio-Tel.) Die Hungersnot im Ovawboland kann nach Mitteilungen der „Windhuker Nach richten" als beendet angesehen «erden. Hamburg. (Priv.-Tel.) In der vergangenen Nacht wurde in einem Iuwelierladen ln den Llster-Arkaden da» Schaufenster ausgeraubt. Für 1S0000 Mark Gold waren und Brillanten find gestohlen worden. Köln. (Priv.-Tel.) In Stolbera wurde gestern abend die Arbeiterfrau Mommer au- Berlauterhelde bei der Schneise, einem Waldweg an der Eisenbahn Stolbera-Würselen. von einem bisher uubekaimtrn Mann überfüllen und ermordet. Köln. (Priv.-Tel.) Die Ankündigung, daß bei der Fort dauer der schlechten Konjunktur im Sie ge rlkinder Be zirk die Einlegung einer zweiten Feierfchlcht in der Woche stattfinden müsse, hat unter der dortigen Arbeiterschaft große Erregung hervorgerusen. In den letzten Tagen fanden zahlreiche Verlammlungen statt. Für morgen find in fünf verschiedenen Orte» Versammlungen anaekündlgt, ln denen durch Massenpetitione» die Regierung aufgesordert werden soll, der Siegerländer Eisenindustrie durch Frachtermäßigung für Brennstoffe und Schaffung kurzer Berkehrswege zu Helsen. München. Minister JswolSki wurde heute in der Chirurgischen Klinik von Professor Angerer operiert. Es handelte sich um die Eniferining einer gutartigen Fettgeschwulst am linken Oberarm. Der Minister bleibt einige Tage in der Klinik. Bern. (Priv.-Tel.) Der Ucbergang der Eotthard- bahn in Besitz und Betrieb de» Staates vollzog sich beute glatt und in aller Stille. Heute hat der Bundesrat der Gesellschaft die ausbedungene Vergütung von tt Millionen Francs für die llcbernahme der Obligationsanleihe bei zwei Banken ange wiesen. Kopenhagen. Landwirtschaft-minister Ander- Nielsen hak heute seine En t l a ssu » g eingereicht. Der König hat sie angrnonimen. Eine Neubesetzung des Portefeuilles findet vorläufig nicht statt, da der bisherige Landwiitichnstsminister ver sprochen hat. die Geschäfte bis aus weitere- sorlzusühren. Sofia. iPriv.-Tel.j Minister Paprikvw übersandte heule ein Nundschrcibell an alle europäischen Regierungen. Darin wird mitgeleilt, daß der Titel des bulgarischen Königs offiziell in „König der Bulgaren" abgc- ündert ist. 3k e w » o r k. Der General st aatsanw alt erNärie hier in einer Beriammlnng von Juristen, vor denen er lein Programm darlegte, die bisherige Verwaltung habe es sür nötig erachtet, ge richtliche Verfolg un gen einzuleiten, um auf die Geschäfts welt einen Druck anszuübe». Diese fei der Ansicht, gewisse Gesetze und wahrscheinlich auch manche von den GcrichtSvrozessen seien ohne ausreichende Ursache veranlaßi worden. Die Regierung werde nicht zögern, derartige Verfolgungen rückgängig zu machen. Dies dürfe aber nicht als Wunsch der gegenwärtigen Regierung ans- gefaßt werden, die energische und »»parteiische Anwendung des Gesetzes auch nur in allercinsachster Weise zu unleriassen oder in irgendeiner Weise da-Z großartige Werk der früheren Verwaltung nnizustoße». tNachts etwa ciugchendc Depeschen siebe Seite -.) Paris (nachm. 3 UHN Rente 97.65. Italiener 104.59 Neue Portugiesen 61,75. Spanier 99 30 Dirke» (unific Anl. 93.57 Türkenlofe 175,25 LtaaeSdahn 761,—. Lombarden —. Lttomauvank 723. — . Sesl. Lar»s. Produttenmarll. Welzen per Mai 25.65, ver Seplemder-Dezember 23,75. stetig Rüdot per Mai 64,-. per September-Dezember 64,75, ruhig Spiritus per Mai 39,vO, per September«Leiernder 3d.25. rnhig. Berlin. (Priv.-Tel.j Reichskanzler F ll r st Bülow empfing heute nachmittag den Wirkt. Geh. Legationsrat Kriege, der sich als Schiedsrichter in -er Easablanca-Ange- lcgenhcit nach dem Haag begibi. — Dem schweizeri schen Konsul Ernst Hirzel in Leipzig ist namens des Reiches das Exequatur erteilt worden. Berlin. (Priv.-Tel.j Das gestern vom Bundesrat angenommene Modell sür das neue 2 5 Pfennig. Stück ist eine Kombination zweier Entwürfe aus dem veranstal- tcicn Wettbewerb. Die mit de» beiden ersten Preisen ausge zeichnete» Entwürfe lzabe» keine Berwenduna gefunden, hingegen hat der dritte Preis der »enen Münze die Schrift- seitc geliefert, während der Reichsadler das Werk eines an- deren Bewerbers ist. Die Münze wird in re i n e m N i ck e l in einer Größe von 28 M i l l i m e t e r n h e rg e st c l l t. Wegen des geringen Größennnterschieües von nur 1 Milli meter gegenüber der Reichsmark wird die Münze erheblich dünner gehalten: daneben bleibt der Rand glatt. Der in derselben BundeSratSfitzung angenommene Entwurf et «es Gesetzes betr. das Müuzenwescn ent spricht einem Wunsche des Reichstages vvm vorigeri Jahre auf eine Kodifikation des Münzcnrechtes. ES sind daher in dem neuen Entwurf die setzt in Geltung befindlichen vier Münzgeietze vom Jahre I87>, 1878, 1000 und 1008 zu einem Gesetz zusammengefaßt. Als etnzige Aenderung in mate rieller Beziehung enthält der Entwurf die Bestimmung, daß die neuen 8 Mark-Stücke auch als Denkmünze geprägt wer den dürfen. Berlin. (Priv.-Tel.j Der neue Turbine nkreuzer „Dresden" soll auf der N o r d l a n d r e i s e des Kaiser», die nach Beendigung der Kieler Woche in den ersten Julitagen ansetreten wird, an die Stelle der „Hamburg" als Begleitschiff der Katserjacht „Hohenzollern" treten. „Dresden", die auch an der Hochseeflotte die „Hamburg" zu ersetzen bestimmt ist, erhält dann Stab und Besatzung der letzteren. Oertliches und Sächsisches. — Die Herren Staatsministcr D r. v. Otto und D r. Beck sind vom Urlaub zurUckgekehrt. — Dem Branddirektor Lothar W e igan d in Chemnitz wurde das Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrechtSvrden ver liehen. — Dem als Oberrat zur Kreishauptmannschast Leipzig versetzten Amtsüauptmann Ebmcier in Glauchau ist Titel und Rang als Gcheimer RegtcrungSrat verliehe» worden. — Herr Geh. Kirchenrat v. Pank in Leipzig feiert am 28. d. M. sein 25jähriges Superintendenten-Iubiläum. — Ter Gcrichtsasselsor Dr. Ritter in Plauen ist vom l. Mai an zum Amtsrichter beim Amtsgericht Dres den ernannt worden. — Dem Reisenden bei der Firma Robert Jahn in Leipzig. Heine in Leipzig-Reudnitz, ist das Ehrenkreuz mit der Krone verliehen worden. — Ten unterm 10. April zu Posträten ernannten bisherigen Ober - Postinspektoren Lange in Leipzig, Me„er aus Posen und Pretzsch aus Berlin sind mit Wirkung vom 1. April ab Postratsstellen in Sachsen, und zwar dem erfieren bei der Lber-Postdirektion in Leipzig, den beide» anderen bei der Ober-Postdirektivn in Chemnitz übertragen worden. — Oberlehrer Büttner in Waldheim wurde bei keinem Uebertritt in den Ruhestand das Verdienstkreuz, dem Arrcsthausinsepktor Wittia in Cririnniischau aus gleichem Anlasse die Krone zum Ehrenkreuz verliehen. — Der Landgeudarm Lange in Oberloschwitz erhielt die Schwarzburg-Rudolstädtitche Ehrenmedaille in Silber. — Der König hat genehmigt, daß der dänische Konsul Jan in Leipzia das Ritterkreuz des dänischen Danebrog- ordens aniiehmc und trage. — Herr Oberbürgermeister Beutler tritt heute einen mehrwöchigen Urlaub an und begibt sich zu einer Kur nach Karlsbad: die Geschäfte des Rates führt in seiner Abwesenheit Herr Bürgermeister Kretschmar. — Eine bekannte Dresdner Persönlichkeit, Herr Mo r i tz Weiße s e König!. Süchs. Hosnhrmacher a. D., ist gestern im 81. Lebensjahre hier gestorben. — Die Stellung der sächsischen Konservative« zur Rcichsfinanzresorm. Der engere Ausschuß der Deutsch, konservativen Partei hatte am 22. Avril beschlossen, „die konservative NeichstagSsraktion aufzufordern. so wie bis her, mit aller Entschiedenheit auf ein Zustandekommen der Reichssinaiizreform hinzuwirkcn, dabei jedoch an Stelle und znm vollen Ersatz einer Ausdehnung der Nachlaß, oder Erbansallsteuer au? Kttider und Ehegatten, wogegen von der konservativen Telegiertenvcriarnmlung schon am II. Dezember 10'>7 einmütig Stellung genommen worden ist. eine ReichSwenziimachsstcucr in Verbindung mit andc- ren geeigneten Besitzstcuer» vorzuschlagen". Dieser Be schluß sollte dem 50er Ausschuß der Partei zur Bestäti gung vorgelegt werden. Die Sitzung fand vorgestern abend in Berlin statt. Hierbei haben sämtliche sächsische Mit- glieder (Geh. Oekonomicrat Hähncl. Geh. Rat Dr. Meh. nert, Geh. Hofrat Opitz. Kaufmann Gtadtrat Liebau, Dr. Waancrj gegen den Beschluß gestimmt, da dieser Beschluß, wennschon er für den Fall des SchciternS der Vorschläge von Ersatzsteuern eine andere Stellungnahme nicht aus- schließt, doch mit dem Standpunkt nicht überct,«stimmt, aus den sich die Vertreter der Konservativen Sachsens am «. Avril mit erdrückender Mehrheit gestellt haben. Die sächsischen Konservativen bleiben also bei ihren Beschlüssen allenthalben stehen. — Internationale Photographische Ausstellung Dre-Le» IVOS. Die Aiisstcllnna ist heute, Sonntag, von früh 0 Uhr an geöffnet. Der Eintrittspreis bi» abend- 7 Uhr beträgt 1 Mark und na» 7 Ubr 50 Psg. DaS Konzert wtrd vo„ der Kapelle des 2. Grenadier-Regiments Nr. M unter persönlicher Lettuna des ObermiislkrnctsterS Schröder auS- geführt und dauert von nachmittag 4 Uhr ununterbrvchen bi» 10 Uhr abends.
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