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2 Anton Steinhaufen Unterrichtes aus und erfordern die einfachften, leicht verftändlichen Lehrmittel. Fs in leicht erklärbar, warum man einer vollftändigen kartographifchen Durc führung vom Schulzimmer-Plane bis zur Heimatkarte, die ohne Mitwirkung zeichnungskundiger Lehrer kaum denkbar in, in der Weltausflellung nur in ein zelnen Beifpielen begegnet ift, und warum erd mit der Heimatkarte eine ftarke Betheiligung eintrat, namentlich wenn man den Begriff Heimat nicht auf den Or befchränkt fondern auf das Land ausdehnt. Von der Lehrer-Bildungsanftalt in Botzen in Tirol lag ein Cyklus von 11 Blättern in Folio vor (Schulzimmer, Schulhaus, Gaffe, Stadtplan, Umgebung, Bezirk Heimatkarte, ohne und mit Terrain) und vom Oberlehrer Haa 1 a m Znaim (in Manufcript, Text und Karten in Quart) ein ähnlicher Cyklus, der fich bis zu einer mageren Ueberficht der Erdtheile erweiterte. Da in dem Kreife der Verjüngungen des Mafsftabs der St adtp 1 an ein Rolle fpielt, fo mag im Vorübergehen erwähnt werden, dafs fich eine ziemliche Anzahl von Stadtplänen in der Ausftellung befand, oft wohl zur Illuftration anderer Zwecke bearbeitet. Man fand Pläne von Wien < I:I 440, nebft alteren Schichtenreliefs der inneren Stadt und von ganz Wien), von 1 rieft (,i: 144°), von Lemberg und Prag (i : 2880), alle vom öfterreichifchen Katafter, von Graz von Profeffor Waftleri, von Peft und Ofen (vom Katafter und von Sandor,, von Berlin ("von L i eb e nov und von S ineck), von Paris [mehrere, in 1:5000, m , ■ 10 000 und kleinere], von Paris (geprefst, bei Belin), von den vorzuglich- ften Städten Englands und Schottlands (in den 200 Samples von J. B ar t ho 1 o- mew in Edinburgi, von Conftantinopel, Madrid, Barcelona (in Schichten mit den Grundriffen der öffentlichenGebäude), Salamanca, Liffabon (1:10.000 von! o q u e) und der Tajomündung, von Chiwa, Samarkand, Tafchkent, Alexandria, Phila- delnhia und anderen Städten. . Ileimatkarten im engeren Sinne waren in der Ausftellung nicht zahlreich, grofsentheils als Wandkarten in Handzeichnung. In diefem Genre war Böhmen am heften vertreten durch die Bezirkskarten von Neupaka (vom Lehrer Mafek aut Art des Tapetendruckes), Turnau, Landskron, Trautenau, Nachod und andere. In Schweden dienen die im grofsen Mafsftabe ausgeführten Kirchfpiels-Karten, in Nordamerika die Countykarten als Heimatkarten. letztere ^ m geftochen und zuweilen in ganze Atlanten vereinigt, z. B. Atlas of Maryland (1873). Rhode-Island. Ohio (1872), feiten vereinzelt, z. B. Atlas of Columbus and Franklin, C'ountv Ohio (1872). Hiezu könnte man auch die Vogteikarten des Hamburger Gebietes (Eppenberg, Langenhorn 1873) rechnen, die im Mafse in 1:4000 der Natui a^g Heimatkarten im weiteren Sinne, faft ohne Ausnahme aus mehrblätterigen Wandkarten beftehend, erfchien fehr umfaffend jedoch fehr ungleich vertheilt, weil mehrere Staaten (z. B. Grofsbritannien, die Sudftaaten Europas) fich in geringem Grade betheiligt haben. Die Ausftellung des ofter- reichifchen Unterrichtsminifteriums bot eine Anzalft von W andkarten der meiden Kronländer, 1. von Niederöfterreich, von Oberöfterreich und Salzburg, von Steier mark Kärnten, Böhmen, Mähren und Schlefien, fämmtlich von Kozenn (Wien bei Hölzl] in verfchiedenen Mafsftäben (1:148.000 bis 1 : 200.000) (jene von Niederöfterreich auch geologifch colorirtj und in verfchiedenen Manieren aus- • oeführt mit Schraffen und Schummerung, nach fchräger Beleuchtung etc.; 2 von Niederöfterreich nach Angabe des k. k. Rathes A. S t e i nhaufer (in vier Blatt in 1 : 200.000) auf Grundlage der 6 Blätter der Wandkarte von Oefterreich des- felben Autors vom Vereine für Landeskunde herausgegeben und den Volksfchulen des Landes gewidmet; 3- von Steiermark von Dr. Z w i e d 1 n e k-Su d e nh o rft (mit ziemlich ausdrucklofem Terrain). Diefen würde fich eine Wandkarte von Tirol und Vorarlberg von Kaler (in 1:200.000, bei Wagner in Innsbruck] anreihen, die aber nicht angemeldet wurde; 4. von Böhmen, Mahren und bchle- fien von Profeffor Erben ■ mittelft der Buchdruckerpreffe erzeugt, verlegt bei