Landwirthfchaftliche Lehre und Forfchung. 37 <len geologifchen Bilder (vier Käftchen mit Gefteinen und Petrefa<5len) von Exleben in Landskron, das Naturaliencabinet von Fric in Prag (im Ganzen über 4000 Arten als Repräfentanten aller Haupttypen der drei Naturreichel, die Ausftellung des Naturalienhändlers Erber, und des Dr. Eger in Wien, die Nachbildungen von Schmetterlingen und Schwämmen von Adler; die Hilfs mittel zur mikroskopifchen Uftterfuchung des Seidenfpinners von Weinzierl in Wien; die ausgeftopften Vögel des Pfarrers Häuf in Mariahof, die Sammlung häufig vorkommender Mineralien aus Oefterreich in guter Auswahl und inftrudtiven Stücken. Sehr inftrucliv war die Zufammenflellung mährifcher Gefteine in terminologifcher Anordnung von A. Makovsky in Brünn. Die Stücke felbft waren von gefälligerem gröfseren Formate und man konnte aus der Sammlung unmittelbar die Terminologie und den Namen des Gefteines, feine Formation, den Fundort und die technifche Verwendung entnehmen. Nicht minder lehrreich war R. Beranek’s botanifche Terminologie. In einer Reihe von Tableaux waren plaftifch getrocknete Pflanzen und deren Theile in terminologifcher Beziehung zufammengeftellt. Die Pflanzen waren in heifsem Sande getrocknet und hatten Form und Farbe meift fehr gut erhalten; gefchützt waren fie durch -einen Gummitiberzug. Die phyfikalifchen Lehrmittel waren reichhaltig und in befter Ausführung vertreten durch den Lehrapparat des Hofmechanikers Hauck; durch Kap- peller’s in Wien prächtige Glasinftrumente und Rüpprecht’s ganz ausge zeichnete Waagen; die chemifchen Lehrmittel durch Hauck’s Apparate. Dr. Willi gk in Prag hatte in zwei Tableaux den Gehalt an plaftifchen Nahrungsftoffen und Waffer in je 10 Grammen Nahrungsmittel, zur Anfchauung ge bracht. Ebenfo anfchaulich waren die Mengen verfchiedener Beleuchtungsmateria lien bei gleichem Lichteffedl und die Mengen verfchiedener Heizmaterialien bei gleichem Wärmeffedfc zufammengeftellt. Etwas ganz ausgezeichnet fchönes, ein für jede höhere land- oder forft- wirthfchaftliche Schule höchft werthvolles Lehrmittel war die entomologifch-biolo- gifche Sammlung fchädlicher und nützlicher Infeclen mit befonderer Rückficht auf Land-und Forftwirthfchaft von F. A. Wachtl in der Ausftellung der Güter- diredtion des Erzherzogs Albrecht. Faft die Hälfte der ausgeftellten Objecle waren Käfer (53 Käftchen); einen grofsen Umfang hatte aber auch die Schmetterlings-Sammlung (37 Käftchen). Den Reft machten die fchädlichen Vertreter aus den übrigen Ordnungen aus, foweit fie auf den erzherzoglichen Gütern aufgefunden wurden; in den drei letzten Käftchen aber hatten die nützlichen Infedfcen aus allen Ordnungen vollauf Platz gefunden. Der hohe Werth diefer Sammlung liegt darin, dafs von allen wichtigeren Arten nebft den vollkommen ausgebildeten Thieren in beiden Gefchlechtern auch die ganze Entwicklungsgefchichte nebft inftrudtiven Belegftücken für die verderbliche Thätigkeit derfelben mit ftaunenswerthem Fleifse zufammengetragen und mit nicht genug zu rühmender Sorgfalt dargeftellt find. Was die 1 and w ir t hfc h af t li c h e Literatur in Oefterreich betrifft, fo ift von den öfterreichifchen Verlagsbuchhandlungen in erfter Linie die Firma W. Braumüller &* Sohn in Wien zu nennen; man kann wohl fagen, dafs diefe Verlagshandlung eine öfterreichifche Fachliteratur erft hat mit fchaffen helfen. Auch die jüngere Buchhandlung von Faefy und Frick in Wien verlegt meift landwirthfchaftliche Werke. Ungarns landwirthfchaftliche Unterrichtsanftalten waren vertreten durch die landwirthfchaftliche Schule zu G r o fz - S t. - M i k 1 o s, welche Tabak und Weizen und die Agricolarfchule zu Liptö-Hradek, welche Getreide ausgeftellt hatte; durch die landwirthfchaftlichen Lehranftalten Debreczin und Keszthely, die land- und forftwirthfchaftliche Lehranftait Kreutz (Croatien) und die land wirthfchaftliche Akademie Ungarifch-Altenburg.