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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1909
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19091104028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909110402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909110402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-11
- Tag 1909-11-04
-
Monat
1909-11
-
Jahr
1909
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Donnerstag, 4. November lUOiZ MW Nr. ltttki zu oetaurpien, wie »er Sozialdemokrat felbst. Wer Sen Sozialdemokraten Hilfe leistet, versündigt sich an unserem König und an unserem Lachsenland. —beschränkte Biehzählnugen Um den Nachweis über die Große des im Glinde vorhandenen Viehbestandes alljährlich zu beschaffe» und sichere Unterlagen für die Be urteilung der Bieh und Fleischerzengung im Lande zu erlangen. hat das Ministerium des .inner» mit Verord nung vom 27. Oltober iE — G.-V. Bl. S. ,'I7>8 — unge ordnet. bis auf weiteres in jedem Fahre, für welche» keine umfänglichere Viehzählung ungeordnet wird, am l. De zember. und. fall» dieser ans einen Sonntag sällt, am darauffolgenden Werktage eine beschränkte Viehzählung vornehmen zu lasse». * Neue Zehnmarkscheine Bekanntlich waren Klage» iiber die Beschaffenheit der anSgegebenen .Zehnuiarkschciuc laut geworden, die sich in der Hanptsache ans das leicht zer icinlmre und zu dünne Papier bezogen. Nachdem menrsache Bersuche und Erwägungen über die Abstellung dieses Uelwlfiandes nattgesnndeii hakten, ist. ivic die .„'ins." von unterrichteter Leite erführt, jetzt znr Ausgabe anderer Zehnmarkscheine mit neue;» Papier geschritten worden, das etwa die Lk ä rke d e s B a n knvt e no a v ierS besibt und voraussichtlich allen Anforderungen an ge nügende Haltbarkeit entspricht. Die Beransgabnng der neue» Lcheine hat jedesmal das Entziehen entivrechender alter zur Folge. ^ Ei ne f alsch e :>l e i ä> s !> a ntnote ü b er l 0 0 P,'a r k ivurde an einer Kasse in Leipzig angehalten. F ie ist sehr gut Hergestell! und lau» leicht für eine echte ge balte» tverden, iveuil nicht eine solche zum Bergleichen zur Hand in. Die falsche Note nagt die Nummer «>302 002 It und Hai auf der Borderfeue einen um ein weniges ichmälereu iveiße» Rand als die echten 'Noten. Das LandesmedizinalknUegium tritt am 22. N'o- oeiuher voruiiltags 1>> III>r in Dresden zu feiner 3 0. Ple u a r n e r f a in in In u g zusaiiiinelt. Ans der Tages- oidnuna stehen o-.et-e ivichrige Punlte. * Die amtliche Hauptversammlung der Lehrerschaft des Lchnlanfsichtsbezirks Dresden l, die zugleich als eine Borfeier des l.illjäkrigen «Geburtstages Schillers gedact» war. hatte heuie morgen den große» Laal des BereinS- ->anie bis auf den letzten Plag besetzt: auch die Emporen waren dicht gefüllt, linker den Ehrengästen bemerkte inan den Hieb. Lchnlrat Kühn, Hofprediger Id. Friedrich, die Tchulräte Lange und Finke, Pros. Dr. Lchossler. Ltadtrai Häbler. Ltadnat Nake. Stadtschulrat Prof. Dr. Lhvn, Tt.-B. Dr. Hvvf. Nach einem Orgelvvrwiel ans der !'. Beeihvvenfcheii Sinfonie: „Freude, schöner Götter- tnilken", das die Herren Kantor Holzegel und Lehrer Leo »har dt mit gutem Gelingen zu Gehör brachten, sang der D r e S d n e r L e h r e r tz> e s a n gverei » den Beclerfchen Mannerchor: Des Pförtners Lied a»s „Mae bech". Bum Thema seines Festvvrtrages balle sich Lehrer Ernst Thiene von Ser N Bürgerschnle, entsprechend der Bedenning der «Feier: „Furnier noch Lchiller aller >vegen!" erioren. Der Borirag zeugte van dem liefen, verständnisvolle» EinSringen des Redner» in alle Lckiller- ichen Tichlnuge». Reichster 'Beifall belohnte ihn. Ober- schnlrar Dr. Piievel dankte dem Redner für seine ein- ilüiidtgeil AnSshhiiiligen. die er eine herrliche Leistung nanilie. Bum Schluß des ersten Teiles saug Lehrer Aler ander Lange von der 8. Bürgerschnle mit seinein Gefühl das Oratorium von Romberg „Meiiieriprucl)" nnd „Giockenweihe" ans Lchillers „Lied von der Glocke". 2lnci> er erntete ledbaften t'lpplans. stkach einer halbsiitndigen Paiiie, in der Llaatsmininer Tr. Bect erschienen ivar, hieß der Bcziistsschnliiispeklvr Oberschiilrat D r. Prictzel die Ehrengäste willkommen, um ioöaiin einige überleitende Worte zum Hanptvortrm, zu sprechen, denen er Gedanken über „Lchiller und die nationale Fugeuder.ziebuna unserer Tage" zngrnnde gelegr halte. Fm Anschluß hieran spraci, Lehrer Edmund Lenpoii von der l. Bürgerschule sehr eindrucksvoll über „Erziehung nun deutschen Ltaatsbürger in unseren Lchnlen". folgende Leitsürze stellte er ans: „l. Die Notwendigkeit der staatsbürcperlichen Erziehung unserer Lchuljngend enispringt ans der Natnranlage der deulschen Volksseele und ans den nationalen Ausgaben unserer Zeit. 2. Ausgabe der siaatsbnrgerüchen Erziehung ist die Weckung des Naiionalbewußtseins und die Ein führung in das Beisiändnis unserer wichtigsten staatlichen Berhällnisse lBürgerknndet. Die Pfleae der staats- hürgerlichen Erzielinna ist die Pflicht aller Lchulaattungen von der Bollsfchnle bis zur Hochschule, 7. Die Bvlks-chnle lann der Erziehung zum Nativnalbeivilsttsein in ihrem H)esamiunterrichte dienen, dagegen in die Bürgerkniide, die cm wefentlichen der Fach- und Fortbildungsschule, sowie der höheren Schule zufällt, nur vorbereitend entführen." Nach dem Gelang der Lchiller-'chen Dithuraniben durch den Dresdner Lehrer-Gesangverein itnicr Leitung des Pros. 'Brandes ehrte die Berfammlniig. wie üblich, das Gedächt nis der im letzen Bahre verstorbenen Kollegen. Mit einem Lchlußgesaiig aus Lchillers Lied ,.An die Freude" ging die Sitzung in der zweiten Ltuiiöe zu Ende. — Bm Laale herrschte infolge der trüben Witterung eine Dunkelheit, die die schriftliche Berichterstattung fast unmöglich machte. - Bo» der Talsperre Malter. Oiestcrn tiachmitlag n Uhr erjolgtc der Durchschlag des ll miau fit öl te n-S, der von beiden Stolleueudeii aus iu rllngriss ge nommen war. Es wurde zunächst ein sogenannter First- nolleu als Richiüolleu ansgebrochen mit einem Querschnitt von rund 0 Quadratmetern. Es traseir -!<- beiden vv» jedem Ltolleneiide anSgesührten Abneckitiigeit beini Durch schlag genau auseinander. Der Ausbruch des «SloUens er- folgte mit elcktro-pnenmatischen Stvßbolnmaschinrn. welche bei Tag und Nachtbetrieb einen Vortrieb von durch schnittlich rund 2/, Metern täglich ermöglichten. Es wird zunächst weiter das Tnitnelprosil von rund 12 Quadrat metern voll ausgebrochen und dann der Stollen ausbe- toniert. Der Lchieberschacht von 12 Quadratmeter lichter Weite und 28 Meter Diese, welcher von der Höhe bis aus de» llmlausstollen herabreicht, ist bereits vor drei Woche» durchgeschlagen worden. Der llmlausstollen soll während deS Baues der Lperrmauer das Weißeritzivasser von der Baustelle ableiten »nd »ach Fertigstellung deS Baues zur Regulierung des Ablaufes des ankommendcn Hochwassers dienen. Zu diesem Zwecke wird später ein Maucrpropfe». in welchem drei Rohre von je Iw Zentimeter lichter Wette liegen, eingemaiiert Die drei Rohre werde» vom Schieber hanS. das aus der Höhe deS rechten Tallxrnges liegt, durch das im Lchieberschacht befindliche Gestänge reguliert. Der im schnelle» Aufblühen twgrissene Sächsische! Bereiu für Lnstschisfahrt zu Dresden, dessen Veranstaltung! bei der Taufe der beiden neuen Ballons „Lima" und „Heiidcn I" am Suiiiiiag, den 2l. Oktober, so starken Zu- -priich hatte, plant, wie erwächnt. noch in diesem -Herbste die. A bhalknng einer Fuchsjagd im BalIo n. Diese! . Fagd wird voraussichtlich Ende November vom neuen ' D resdner Füllplatz anS ans der n e u e n tli adre n nbah n i n R e c ck vor sich gehen. Diese neueste Errungenschaft des rührigen BereinS, nämlich die Bevwertnng deS Zn neu ro um es der grasten neuen Radrennt>ah» alS Ausstiegplatz, bedeutet einen grohen Ersolg. Nnninehr ist dem Berein die '.tNöglichteit gegeben, grohe aeronautische Unternehmungen ans dein richtigen Rahmen heraus zu unternehmen. Wäh rend schon die erwähnte F.rgd und die verschiedenen Win- leraiisstiege der Ballons vom nenen Platze ans erfolgen sollen, in beavsichltgt, die eigeniliche festliche Einweihung des neuen Platzes erst im März deö kommenden Wahres durch ein groheS nationales Wettsliegcn und eine Ziel- fahrt erfolgen zu lasse». DeS weiteren wird im Fahre ww der Deutsche Lintschineriag in der Residenzstadt Dresden tagen. Ans 'Aniah dieses grohe» Kongresses sind natürlich auch gröbere aeronautische Veranstaltungen geplant- —* Städtische Ehtenzeugiiissc für die ihren Arbeit gebern se!i lange, als 2ü Fahren mit Treue und Gcwisscn- hastigteit geleisteten Dienste wurden verliehen: der Direk trice Frl. Berger bei der Firma Hcymann u. Fried- laender, Blume»- »nd Lchnincksedersabrik. nnd dein Klemp ner K r a n s bei der Firma Hch. Ulbrichl n. Feilgcnhaner, Fabrit für Mclall nnd Holzivaren, Badeeinrichtiingen usw.. in Dresden. * Hebung de» gesiinkenei, Elbdampser». .'lach ange- stiettgler Arbeit kann die Bergnug des der Qesterreichischen Nordtvest-Daiiipsschlttahrls-HwieUschast gehörigen Dämmers „2Lilhclinine", der in der Nahe von Qnkel Dom» Hütte aus Grund geraten war, jetzt als gelungen betrachtet wer den. Die infolge des niedrigen Wasserstandes, der an der 'täglichen Stelle kaum I' , Meter übersteigt, durch Aus-! iabren aus den Anker eines der dort liegenden Kähne her- lu'igerlisenen Schaden am Lchttssriimps waren sehr beträcht liche, io dah das Schiss in etwa W Minuten zum Li»ken tai». Beim Auspumpen zeiate sich ferner, dah die ans dem Flnhlx-it lagernden Steine »im. den Eisenbvüen des Tamviers, der schon längere Zeit in Diensten steht, an ver- 'chieöenen Stellen eingedrückt Hallen und ans diele Weise »eile Lecke entstanden tvaren. Ni au muhte daher durch Ausladen der Kohlenvvrrätc »no ejue Erleichterung des Lchisses herbei'illuen, um eö »ach Berstvpien der Lecke wieder transportfähig zu machen. Die Nusallstelle bot »in de» zur Hilfeleistung herbeigezogeueu gröhere» und kleine- len Fahrzeugen ein inr-erestantes 'Bild, dessen 'Anblick sich ulbstoerständiich auch viele Neugierige, darunter nicht zn- lebt die liebe Fugend, nicht entgehe» liehe». * älljahriges Geschästsjnhilälim. Am > 'Nooeuiber vor z-ü Fahren gründete der damals stadtbotannte Eois- f e n r Lev Bohl in» in der Waltstrahe, Ecke L che-sei st raste sein F r i i e n r P a r s ii »i erie nnd T o i - l e t t e - A r t i k e l <- s ch g s t, das sich bald in der vvr- nehiiteil Welt eines gnien RnscS erfreute. Nach seinem 'Ableben im Februar >87ä übernahm der jetzige Fnhaber Ed. Barlus das HF-schäft nnd verlegte dasselbe 188>i „ach dem Kaufhaus an der Rinastrahe, Ecke Günhplalz. Der Fnhaber liat es verstanden, sich durch Ans'.nertsamteit und redlle Bedteiinrig eine grohe treue Kundsciiaft anS de» besseren Kreisen von nah und fern -zu crltallen, die iebt -im äüjährigen Bestehen des Geschäfts mit der grohe» goldenen Medaille „für Treue in der Kundschaft", einem Fläschchen Fubiläumsvarsüm, ausgezeichnet wird. Die zahlreichen, der Firma zllgegangencn Glückwünsche, Tele gramme lind 'Blilmenspenden von Kunden, Freunde» und Fiiiiniigen zeugen für die grohe Beliebtheit des Geschäfts und dessen Fi,Habers. - Verkappte Stellenvermittlung. Der Kaufmann Oskar Müller betrieb im Hause seiner Schwiegermutter in Meisten ein äustersl schwungvolles Stellenvcrmittlungsbureau. Er be herbergte und beköstigte austerdem noch eine Anzahl stellen tose Dienstmädchen und Kellnerinnen gegen angemessene Be zahlung. F"> Herbst v. I, war eine Anzeige wegen angeblichen Sittlichteitsnerstösten im Hause Müllers bei der Behörde ein- gclaufen. worauf die Konzessions-Entziehung vorbereitet wurde. Müller kam jedoch dem «tadtrat zuvor und meldete selbst sein Gewerbe ab. Trotzdem sollte er in der allen Weise, nur unter einer neuen Ausmachung, weiter vermittelt und auch sein Schild als Stellenvcrmittler am Hause behalten haben. Die im Hause logierenden Kellnerinnen bezahlten nun so hohe Verpflegsätze, daß die Bermittlunarmebühr dabei heraussprang. Dann be gründeten die zu Müller» Kundschaft gehörenden Kellnerinnen einen „Bund" »nd zahlten für jede durch Müller vermittelte Stelle 3 Mark an die Bunoeekasse. Die Kassengeschäfte wur den von der Frau Müller gegen eine wöchentliche Abfindung non 3Ü Mark s!s erledigt' Maller selbst war Vertrauensmann diese» „Bundes". Wegen dieser verkappten Vermittlung wurde gegen Müller das Verfahren wegen Vergehens gegen tz 147.1 der ivewcrbeordnuny etngeleitet und da» Schoffengertcht zu Meisten verurteilte lhn antraasgemäh Nachdem sich ein« Be rufung vor dem Landgericht als vergeblich erwiesen hatte, legte Müller Revision beim Oberlandesgericht ein. Er habe nicht mehr gewerbsmässig, sonder» nur aus Gefälligkeit den Mädchen Stellungen besorgt. Das Schild am Hause sei deshalb nrcht entfernt worden, weil es so viele „Müller" in Meisten gebe. Er habe damit nur andeuten wollen, dah er der frühere Stellen vermittler Müller fei. — Die Revision wurde kostenpflichtig verworfen. Die aewerbsmästige Stellenvermittlung sei zur Genüge von den Vorinstanzen nachgewtesen worden. Der An geklagte habe nur eine phantastische Form gewählt, um das Gewerbsmätzige nicht so sehr in den Vordergrund treten zu lassen. — * Polizeibericht. 3. Nov. Ein verwegener Ein brecher ist gestern nachintttag zwischen 2 und « Uhr vom Dache aus in die ö. Etage des Grundstücks Fretbcrger Plap 22 eingcstiegen. ha, dvrt nach gewaltsamem Oesftien von Behältnissen Bargeld und Schmucksachen erlangt und ist wieder über die Dächer nngeselien entlvmmen. E» wird dringend ersucht, jede sachdienliche Wahrnehmung der Kri minatabteilnng mitzuteilcn. — Fn der vergangene» Nacht versuchte in der Wilsdruffer Vorstadt ein Dienstmädchen »ns Groin darüber, dah e» sich in anderen Umstünden suhlte, durch Einatmen von Leuchtgas den Tvd zu geben. Fhr Dienstherr, der da» von dem Mädchen verschlossene Zimmer durch einen Schlosser öfsnen lieh, jand die Lebensmüde, aus ihrem Belle liegend, i» bewußtlosem Zustande vor. Lie erholte sich indessen bald wieder soweit, dah sie im Unfallwagen in die Heil- und Psleganstalt über »iiliit iverden kvniite. Am iü. Oktober ist hier der 22 Fahre alte Schreiber l-Kansmannl Kürt Meises, zuletzt in Leipzig, wegen Betrug» f e st g c » o m in e n worden. Meiset bar non verschiedenen Orten aus telephonisch unter dem Namen früherer Arbeitgeber von ihm oder von Personen, die er in seinen Stellungen kennen gelernt hatte, unter Ansnütziing der ihm bekannt gewordenen persönlichen und Geschäftsverhältnisse Darlehen erbeten und in einzelnen Fällen auch nicht unbedeutende Beträge erlangt. Bet einem von hier ans in Szene gesetzten gleichen Manöver gelang cs, ihn gbzusassen. — Fm Besitze der Polizeibc Hörde befindet sich eine Fahrrad-Luftpumpe, die vor einigen Wochen anS einem Keller i» der hiesigen Glase ivolüstrahe gestohlen worden sein soll. Der Eigentümer mag sich in der Kriminglabicilimg, Zimmer Nr. 31, melden. * Selbstmord durch Gasvergiftung. Fn der vcrgangc neu Nacht wurde die tüjährige Tochter eines Handwerks meisters in ihrer Wohnung ans der Zwickaucr Strafte tvr a ii f g e, u n d e n. Lie hatte sich durch Einatmen vvn Leucht gas selbst den Tod gegeben. Das junge Mädchen hatte in der letzten Zeit verschiedentlich Acuhernngen fallen lassen, die aus eine schwermütige Bcranlagnnq deuteten. — Geringste F a h rw a s s e r t i e f e n auf der säch sischen E!bstromslrecke sind am 30. Oktober UM bei einem Wasserslandc vvn 171 em unter Null am Tresdner Pegel gepeilt worden: l. Zwischen ^ ck i'il ti isäch». bcil'»k. Grenze) und Pillnitz t.Hähre) de: der Bindungömtne. 9.5 km ..... d« 21 raub. 29,i- km . , ^ ' * ' l l. Zwischen Pillnitz und Wildberg bei Gohttser Pflaster. 66,V Km ... . . IN. Zwischen Wildl» erg nni» Kaitzsch (iüchs.-preus;. Grenze) bei Lcha»"'nberg, 76,0 km ...... . bei ^etthttschstein, 9ä.O km de» Wolfsberg, ! km D,e vorsteliend cm^egedenen Ltro»nsteUen sind die seichtesten und d,e dabei stehenden Wassertleieu sind die wirklich gemossenen, nicht die Fahr- oder Tauchtiefen, die jeder Lchlfser siir sc,n Fahrzeug selbst zu bestinkme,l hat. - * Fn W e! r d o r f - L a n s a soll am i» d. Nits, der unterhalb des Bade und GvndcltetchcS gelegene Mittel teich von früh >1 Uhr an gefischt werden. Der P i r ii a e r Reitvcr e: n veranstaltet heute, am Hubertnstage, lein Rennen wegen der bei dem Feld- artilletie-Regiment Nr. 28 herrschenden Brnslsenckw- Es wurde nur 1 Uhr mittags eine Jagd mit Auslauf auf dem Eopitzer Exerzierplätze geritten. —§ Für die nach Großenhain zu den Reitjagdcn des Parfvrccjagdveretiis kommandierten Offiziere der Reitschule fand am 1. November eine Prüfung im Geländereiten durch Herrn Oberst v. Welck, .Kom mandeur der 23. Kavallcriebrigade, statt. Tie Herren Mutz ten einzeln mit cincm Zwischenraum von 10 Minuten Kilometer im Galopp zurücklcgen und hierbei sehr schwie rige Hindernisse überwinden. Den l. Preis erhielt Herr Leutnant Scheibe iFeldart.-Regk. 28j, den 2. Preis Herr Leutnant v. Zimmcrmann lKarab.-Regk.j, den 8. Preis Herr Lcilttiant v. Hangt llkl.-Rcgt. 17l. den 4. Preis Herr Leutnant v. Abendroth lGardcreftcrKlicgt.j, den ö. Preis Herr Lentnant Mcnz lHns.-Regt. lst>, den 6. Preis Herr Leutnant Kiitzleb lFeldart.-Negt. 77». m der > an der ! an der Mitte der Stroh- Bloß- Ksahrrinne j malkante ! malkante Jenttlneter I-.--! 125 IN I'.m 125 115 126 NO NO - »er na 12L 116 ,IS Nü N5 NN * 126 IIS ns ISO N5 1!V 112 1K 120 Iw IN t-eii hin. Das Progiamm war nicht besonders ge schmackvoll zusammciigcstcttt. Die H-Moll Sonate — sehr ichöil. 'Auch Benezia und 'N'avoli itöri mau gern wieder, 'BeileFa um seiner farbenreichen Stimmung, Napoli um des entzückenden, daran verwobenen Volksliedes sH-w-icku va.-ik-ic, willen. Aber die Zeiten, wo Transkriptio- ucu Lchubertscher Lieder im Koiizernaal möglich sind, sind seit langem endeinlna vorüber. Auch die F Nkvll-Kvuzert- Etüde hat, als Kopie Ehvpius, nicht viel zu lagen, und die Balse Impromptu inmitten eines Programms ist erst recht tehl am Ort. Wae- läßt sich alles Schöne aus dem reichen Schab Lnziicher Klaviermusik beraushoieu und wie mager war die Auswahl Friedmans! Das Konzert war sehr gut be- iuchi und brachte dem Künstler reiche» Beitall. — F» der Besprechung des Konzerts nom Mozart-Bereiii ist der Sinn eines Latzes entstellt worden: es muß heißen: Kontra- vuukt und Zeichnung sind nur Mittel zum Zweck, nur For men des Ausdrucks und nicht Ausdruck selber. 17 IN v* Dresdner Orpheus. Einen prächtigen Iliiter- öaltuuasabeud bot unter Prof. A. Kluges Leitung unser ältester Mannergesangverein a»> Dienstag im Bereins- hanie seinen zahlreich erichteueiien Gästen. Mit der Ber- anstattnng »au Bvlksliederabeiideü liat sich der Orpheus seit Fahren Berdieuste erworben um Sie Neubelebuna und Würdigung des alten deutschen Boltslieöes. eines Spiegels völkischer Eigenart, llucer den Schätzen ruht manche Perle, die bei rechter Fassung zu einem köstlichen 'Besitze wird. Die Rciterlieöer ibearb. von H. Riedel und L- Breul tarnen zu ausgezeichneter Wirkung, und zu eine»! Kaöiiiett- stück wurde das überaus sr-iche „Ter Füger aus Kurpsalz" iA. v. Othegraueul. das ivicdcrhalt werden mußte. Ebenso Hehauptete» sich in ihrem wohlerprbbten Erfolge die beiden Schlnßchöre: „Liebe»rätsel" ,H. Fiingstl und „Der Oben drauf" lOthegravenl. Ter Orpheus hatte im übrigen leinen seiner glücklichsten Tage. Wie Hcrbstnebel lag es drückend aus de» führenden Tenvrcn. so daß manche Gabe die gewohnte Reinchcit vermissen ließ. „Landmäiiiichen" hielt sich nicht einwandfrei, auch Kluges „Postillons Lied" iam nicht recht zur Geltung. Leine andere Neuheit, das reizende „Flitterwochen", gelang tadellos, auch bei der itürm'ich verlangten Wiederholung, 'Bon Dresdner Kom ponisten waren poch mit recht an'prechcnden Gaben ver treten: Uw Leisen „An de» Svnnenschein" und H. Platz- lecker „Liebe macht Diebe". Den Lchnbertclior „Liebe" halten wir kür keine nennenswerte Bereicherung der Lite ratur. Riescnbeisall erntete Robert ,K v t h e ans Mün chen, ein Meistersinger seiner 'Art. Er halte ein stattliches Programm ziisauimengcsteUi, eingangs geistliche, ernste Weisen, von Poesie nnd Tiefe, dann weiterhin lustige Lied- leili, die alle Herzen entzückten. Mit seiner Lautenknilst steht die Bortragsmcislerschaft aus gleicher Höhe. Durch »einen Humor versteht er seine Tarbietungen fesselnd zu gestalten. „Der Tod von Basel" inuftte zweimal gesungen iverden, „Fch gung cnmal spazieren" schlug zündend ein, und der Brauvurnnnimer „Danz. danz, Quieselche" folgte als energisch verlangte Zugabe das zuugeiibrecherische „Scliwäbnches Dauzlieü". Nicht recht passend -im Rahmen der Bortragsvrduuiig erschiene» die Klavierspli ovu Frl. Elara Schubert, einer begabten Lchüierin Ottp Ur bachs. Lie spielte Liszt iFranziskiis-Legendc», Brahms ,2. Rhavwdie» n»d als Neuheit inr Dresden Balatireivs orientalische Fantasie „Fslamn", ein technüch überaus an spruchsvolles Werk, zu rhiithinisther LLildheit gesteigert, das als Kraft Etüde die Begehrlichkeit jedes Tastenhelden reizen muß, iw übrigen aber recht kalt läßt. Für -ihr bravouröses Spiel erntet-.' die Künstlerin verdiente 'Aner- kcnnnngcn. IN D. Busch-Reiitcr-Abend von Schacht. Leine» humo ristischen R ez i ta t i n n sa be ii d im Künstler- Hanse erünneie Herr Schacht mir der „Höheniahrt", dem neuesten Werke non Rideamus. bei dem das Auditorium allerdings nicht recht warm iverden wollte. Man wird das Gestühl einer gewissen Bangigkeit nicht los, solange sich der Satiriker mit setucn lcichicn Schritten aus philosophischem Boden bewegt, lebt immer in der Erwartung, daß er ans- gleittst und wird eigentlich erst froh, wenn der Aerovlan des Satanas mit Ahasver, dein ewigen Juden, Don Fua» nnd Dr. Faust an Bord nach seiner Fahrt zur Ergründung des Lebcnsi»Haltes, getragen vom' Flügel der Hoffnung, bei Halbcrstadt glücklich landet und die Fiiiassen damit von der ihnen vom Dichter auferlegten vcinlichen Verpflich tung, witzig zu philosophieren, entbunden werden. .Zün dender wirkte das Kapitel von dem „Fllegitimen" aus W'stis Werdegang, das zwar keine Plitloiophie, aber um jo mehr kecken Humor bietet. Sonst waren von den neueren Satirikern noch A. O. Weber mit seiner Humoreske vvn den beiden reizenden Damenstiescln »nd F. Bahr mit einem „Liede vvn der modernen Einrichtung" vertreten. Die Wirkung des letzteren wurde durch die Lichtbilder im Stile dcr „Fliegenden Blätter" wesentlich erhöht. Recht geschickt wußte der Bvrtragende den Ton des Erzählers bei «Fritz Reuter zu tressen, dem ein besonderer Teil gewidmet war. Die richtige, »ngebundciie Heiterkeit aber setzte erst ein. als die verschmitzten Phpsiognomien des durchtriebenen Diosturcnpaareö Mar und Moritz aus der Leinwand er schienen. die ihre unsterblichen iFugendstreichc, begleitet von den klastisch gewordenen Knittelversen, unter der Heiterleit der Zuschauer aufs neue produzierten, —er. 1'!° Fiibiläumsgcschcnk für die Leipziger Universität. Ein Kunstwerk von großer Schönheit ist soeben in den Gvldschmiede-Wcrtstättc-n der Firma M. Eli meyer scrtiggestelli worden: ein in Silber getriebenes Reiter standbild Friedrichs des Streitbaren, des Gründer» der Universität Leipzig, Es zeigt de,, ritter lichen Herrn mit den energischen, bedeutenden Gesichtö- zügen in reicher Tracht mit Kiirmantel, hoch zu Roß aus schtichiem, schon bearbeitetem Sockel. Tie ganze Auffassung des Kurfürsten sowohl als des feurig in die .Zügel gehen den Rosses erheben das Werk weit über das 'Niveau eines „Prunkstücks" im üblichen Sinne. Das Edelmetall ist ivtiitdervoll behandelt, die Ausarbeitung der Details ist ganz köstlich, gerade hier gibt das Werk hervorragenden mittelalterlichen Arbeiten nichts nach. In der historisch-ge treuen Behandlung des 2saumze»gcs, der Tracht, des Kur- schwcrtes, in der Bearbeitung der Flächen zeigt die Silber- schmiedckunst hochentwickelte Feinheiten. Tie Stiriüette des schlicht vornehmen, an den Ecken mit erhaben gearbeite ten Wappenschildern gezierten Sockels trägt die Inschrift: l-'riciOric'u« liailiaasu!, t'uuclatar. An den Seiten sind die 'Namen der Spender und Empfänger in die Silbermanb cingegraben: „Die Meißner. ErzgcbirgUchcn. Vogtländi. scheu Krcisständc und die Provinziakstände des Königs. Sächsischen Markgraftums Ober lau sitz — Ter Universität Leipzig zu ihrem ,'>00j. Fubiläum". Die gewählte Schrift paßt sich harmonisch dem ganzen Stil an. Das Rcilerstandbild, das eine Höhe von vä Zentimetern und
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