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Washingtvn. Die Hochzeit des Präsidenten Cleveland mit Fräulein Foliom hat heute stattgefunden. New - Aork. Johann Rkost wurde zu 12 Monaten Kerker und 500 Doll. Geldstrafe verurtheilt. Der Richter sprach sein Be dauern darüber aus. das; cs keine höhere gesetzmäßige Strafe gäbe; er halte Most für den größten Schurken den er je gesehen habe. — Die Änarchistcn Braunichwcig und Schenk wurden zu le neun Mo naten Kerker, Braunschweig außerdem noch zu 250 Doll. Geldstrafe verurtlicilt. — Zu Ehren des in Wien cingetroffcnen Prinzen ^ A n gust, welcher die Fremden-AppartementS in der Hofburg bc Friedrich Hofburg ' beim Kaiser Franz wohnen wi'd, war für den Himmelfahrtstag b< Joseph im Schönbrunner Schlosse ein Galadinec . welchem auch Kronprinz Rudolph und Kronprinzessin Stephanie theiluclnncn sollten. Nächsten Sonnabend findet zu Ehren des fürstlichen Gastes ein zweites Diner beim Kaiser statt. Nie ver lautet. wird sich der Prinz von Wien nach Budapest begeben — Bei der vorgestern Nachmittag au» Schloß Albrechtsberg lwrgciiomineiicn Dause der am 17. April geborenen Tochter des Prinzen Albert von Snchien-Altenburg fungirten als Tauspathen der Erb pro sch erzog von Oldenburg, die Herzogin von Anhalt und Prinz Leopold von Preußen Dem feierlichen Akte wohnten weiter bei: die Prinzessin Friedrich Karl, der Herzog und die.Herzogin und Prinz Ernst von Altenburg, der Herzog und die Herzogin von An halt nebst ihren drei Söhnen und der Prinzessin Alexandra und die beiden Grasen Wilhelm und Friedrich von Hohenau. Die junge Prinzessin erhielt bei der Taufe den Namen Olga Elisabeth Pictvria Anna Antoinette. Nach der Taufscierlichkeit sand Diner statt, bei welchem die Negimeiitökapclle des 2. Gren.-Neg. Nr. 101 unter Leitung des Kgl. Musikdirektor Trenkler konzertirte. Nach Schluß des Programms wurde Letzterer zu Sr. Hoheit befohlen. Praiz Albert stellte Musikdirektor Trenkler den anwesenden hohen Herrschaften vor. welche ihm die schmeichelhaftesten Anerkennungen über die Leistung der Kapelle aussprachen. — Die auf Schloß Albrechtsberg weilenden hohen Gäste wohnten vorgcstem in der Gala-Loge der Anfführung der „Götter dämmerung" bei. — Dieter Tage hat in Breslau Ihre Maj. die Königin C a - rola, von Schloß Sibhllenort kommend, das Kloster „vom guten Hirten" und das Rettungshaus „zur heiligen Hedwig" besucht. — Die zur Aufrechterbaltung der Ordnung in der hiesigen katholischen Hof- und Pfarrkirche bestehenden Anord nungen und Bestimmungen haben neuerdings einige Abänderungen criahrcn und sind im Wesentlichen folgende: Die Bänke im Mittel schiff sind für katholische Glaubeusgenösseu rciervirt, und zwar die auf der rechten Seite für Männer, die auf der linken Seite für Frauen bestimmt. Die außerhalb der Bänke befindlichen Personen halten sich unter den Arkaden zwischen den Pfeilern aus. so daß die chauge zwischen und neben den Bänken frei bleiben. Während der Predtgt jedoch ist das Stehen in allen Räumen des Mittelschiffes genakiet. Alles störende Sprechen, Hinschauen, Anfstemmen auf die Nücklchnen der Bänke, das unnöthige Umhcrgehen, starke Auftreten und jede andere Störung der Andacht ist streng zu vermeiden. In Betreff der Ausrcchtcrhaltung dieser Ordnung ist der Erinnerung der Kirchen-PortierS sofort Folge zu leisten. — Die in der letzten Woche dieses Monats hier tagende erste Waudcrvcrlammlung der deutschen Landwirts» sch afts gescllschast findet in immer weiteren Kreisen Interesse, und aus allen Gegenden Deutschlands werden die Ockonomen hierherkommen. Durch das Ortscomitee ist bereits Fürsorge getroffen, daß das Un terkommen derselben gesichert ist und cs haben die Festgäste die Wahl, von Hause aus bereits in hiesigen Hotels Wohnung für sich, beziehentlich die Ihrigen zu bestellen oder aber bei ihrer Ankunft in Dresden aus dem Geschästsbnreau (Helbig's Saal) in dem be kannt gegebenen Logisverzcichniß sich zu orwntiren. Jreiquartierc werden nicht beansprucht, auch wird die große Zahl der ofserirten Hoielwolmnngen die Beanspruchung zu ernuethender Privatlogis nur im äußersten Falle nothwcndig machen. Daß sich so lebhaftes Interesse für die bevorstehende Bcrlammlung kundgiebt, dazu tragen msbcwndcre zwei Momente bei, einmal, daß eine große Anzahl Bortiäge aus der Theorie und Praxis der Landwirthschast ange- mcldet und von allgemein bekannten, beziehentlich berühmten Namen vertreten sind; und dairn: daß der Ruf der Reize, die Natur und Kunst m unserem Dresden bieten, Viele bestimmt, nach Elbslorenz zu kommen. — Ter gestrige HimmelsarthStag brachte wieder große Hitze und Gewitterluft. Die letztgegebenea täglichen Wetter-Prognosen haben sich ziemlich treu bewahrt und cwinncn dadurch immer mehr a» Vertrauen bei dem von der Witterung abhängigen Publikum. Gar nicht gern liest man in den Prognosen von Periodischen Nie derschlägen, die allerdings eine große Rolle spielen: der Gärtner und Landmann ist aber in der Regel sehr gern damit einverstanden. — Nach einem heißen Vormittag brach gestern Nachmittag gegen I Uhr ein starkes Gewitter aus, bei dem trotz der zahl reichen starken Schläge UnglückMlle nicht vorgekommen sind. Außer einigen kalten Schlägen in der Lennestraße Nr. 2 und Friedrichslraße 12 wurde nur eine Linde im großen Gehege durch Blitzichlag in Brand gesetzt. Die Telephonleitung hat den Verlust zweier Lcitungsdrähte am Dipvoldiswaldaer Platz und iReitbahn- slraßencclc und Schesfelgassen-Ecke (Rathhausl, zu verzeichnen., — Ter Verwaltungsrath der Gaschwitz-Plagwitzer Eisenbahn hat beschlossen, die Vertheilung einer Dividende von tz /u> Prozent vorzuschlaaen. . — Vorgestern Nachmittag hat sich der Sohn eines hiesigen AeuticrS auf der Lenbnitzerstraße in der elterlichen Wohnung mittelst cuies Revolvers erschossen. Derselbe war Schüler der Ebertertia des hiesigen Kreuzaymnasiums. Infolge mehrerer schwerer Verstöße gegen Sitte lind Ordnung war derselbe auf Grnnd eines »lousercnzbeschlnsses der Lehrerschaft ans der Schule gewiesen und bom Schulhausmann »ach Hause begleitet worden. Kurz nach seiner Ankunst daselbst hat er den verhängnißvollen Schritt gethan. — Die ungarische Husaren - Kapcllc. welche seit einigen Tagen hier verweilt und deren Konzerte sielen Anklang finden, konzertirt heute ans der reizenden Viktoria-Hohe in Losckiwitz. — Gestohlen wurden vorgestern Abend bei einem Hst Händler, wahrscheinlich von 4 jungen Leuten, welche daselbst zu lausen Vorgaben: 1 goldene große Herren-Savonette-Us geldeiicr Cnivette, beide Gebänsedeckel mit blumenkorbähnlicher Ver zierung und der Skr. 47, 1 tombakcne Chlindcruhr mit defektem Mcibatt und der Nr. 4726, 1 silberne Chlindcruhr mit Sekunde Nr. 28tLlO. 1 silberne dcrgl. ohne Sekunde Nr. 2434, 1 silberne deigl. Nr. OM. 2 »eusilberne Damenuhren mit neuen Gehäusen und alten Werken, an einer eine langglicderige Talmikette, und 1 silberne abgetragene Cvlindenchr. en achen hr mit — In Berlin wurden in den Markthallen 10 Pfund guter Spargel für 1 Mark in der Auktion losgeschlagen. — In einem wohlrenommirten Fleischergeschäft aus der Pragerstraße, wo die Einrichtung beitcht. daß man beim Be treten dcS Ladens eine» Zettel erhält. Kassastclle wieder abgegebe Provinzler mit seinem Sohn nur zahlte und der Vater die Wurst neu Zettel nicht für nöthig und warf ihn weg. Als Beide das Geschäft wieder verließen und nur ein Zettel nebst Zahlung zur Abgabe gelangt war, kani das Paar in den Verdacht, eine Prellerei begangen zn haben. Man setzte ihnen »ach, ihre Unschuld kam aber glänzend an den Tag Im Interesse des Publikums ist cs daher rathsam, den Zettel, selbst wenn man nichts kaust, gleich Pferdebahnbillets, bis zuin Verlassen des Ladens aufzubewahren. — Am vergangenen Sonntage unternahm der vaterländische Gc- birgsverein „S axonia" seine erste diesjährige Familienpartie, welche die zahlreich erschienenen Mitglieder und deren Llngehörige in die „Schwedenlöcher" bei Rathen führte. Ist der Ausstieg auf dem Geographenstcige auch etivas beschwerlicher Natur, so kann er doch keineswegs gefährlich genannt werde» und lohnt den Besucher reichlich durch die großartige Wildheit der Felscnszenerie. Nach ein- stündigem Picknick in einem herrlichen Waldthale erstieg man die „Große Gans", einen leider noch viel zu wenig gekannten Aussichts punkt, der einen herrlichen Blick auf das Elvthal bei Rathen und dessen Umgebung gewährt. An der „Kleinen Gans" vorüber ge langte man dann zur Bastei, von wo man Nachmittags nach Rathen hinabstieg, um im dortigen Erbgerichte die Feier des 8. Stiftungs festes des Vereins zu begehen. Die Festtafel »vurde durch ein be geistertes Hoch aus den obersten Bergherrn, Se. Maj. den König Albert, cingelcitct und verlief die ganze Feier m äußerst annnirter Stimmung. — Gestcm Vormittag 10 Uhr kam auf dem Böhmischen Bahnhöfe eine 40 Köpfe zählende ungarische Knabcnknpelle von Prcßburg an, uin ihre Reise nach Berlin weiter jortzusetzen. Die schmucken Kerlchen erregten allgemein Aufsehen. — Partien und Sommerfrischen. Rüstigen Fußwan derern sei an erster Stelle die folgende Partie angelegentlich empfohlen: Früh 6 Uhr ab Dresden mit Eisenbahn nach Hainsberg, hier um- steigcn und mittelst Seknndärbahn nach Kipsdorf, wo man ^,'«10 Uhr cintrisft. Nun beginnt die Fußwanderung über Allenberg, Voitsdorf zum Mückenthürmchen. Herrlich ist von hier der Blick in's fruchtbare Böhmerland herein. Vom Mückenberg geht es steil abwärts zu dem am Hange des Erzgebirges gelegenen Berastädtchen Graupen. Hier sind bemchcnswerth die Aussichtspunkte Wilhelms- Höhe und Rvscnberg. Weiter wandere man nun nach dem Kloster Mariaschein und versäume nicht, die auf halbem Wege gelegene, neu eröffnete Heinricksruhe zu besuchen. Aus dem schattigen Garten oder vom Balkon des Hauses überblickt man nicht nur die inter essanten Conturen des Mittelgebirges mit dem hochanstrcbenden Mileschancr, man sieht auch Teplitz mit dem Schloßberge, Offegg rc. gar freundlich vor sich ausgebrcitct liegen. Die HeinrichSruhe ist ein Gebäude von historischem Jntereste. Sie wird in trefflicher Weile bcwirthschastct und bietet nickt blos einzelnen Touristen, sondcni auch ganzen Gesellschaften Unterkunft und angenehmen Aufenthalt. Nun schenke man dein Kloster Mariaschein, welches als Wallfahrtsort berühmt ist, einen Besuch und fahre von der Eisenbahnstation Mariaschein oder Nosenthal nach Teplitz. Für rüstige Fußgänger bleibe nicht unerwähnt, daß von Rosenthal aus die Wanderung nach Teplitz 1'/- Stunde, nach Culm mit den ung.-österr. und preußischen Schlochtcndenkmcilern IV» Stunde, nach dem Mückenthürmchen IV» Stunde und nach Eichwald ebenfalls IV» Stunde beträgt. — Als eine der schönsten auch mit Damen zu unternehmenden Partien kann die Besteigung des neuerschlossenen Ravensteins gelten, aus welchem sich neuerdings eine gut be- wirthschaftete Restauration befindet. Man unternehme die Partie in folgender Weise: Tagesbillct Pötzscha, Raucnstein, Rathen (Uebersahrt). Amsclgrund, Schwcdcnlöchcr. Bastei, Schwarzenbcrg- grund und Wehlen: Uebersahrt nach Pötzscha und mit Bahn zurück. — Als Sommerfrische hat sich dieses Jahr das im sächs. Erzgebirge auf einer Anhöhe malerisch gelegene, ringsum von Bergen um gebene Städtchen L a u e n st e i u ganz besonders zum Emvfanac »einer Sommergäste gerüstet. Der Rath hat in seinen Nadclwat- dungcn bequeme Wege und Stege mit Tischen und Ruhebänken anbrmgen, auch Linden, Kastanien und Ahorn-Promenaden anlcgen lassen. Nicht minder hat dieSchloßberrichaft ihre großen Waldungen durch Anlagen von Wegen ausgeschlossen, kurz, Alles ist vorbereitet, um dein Fremden den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. An billiger» Wohnunaen ist kein Mangel. Bereitwillige Auskunft über alle Verhältnisse erthcilt der Herr Bürgermeister. — Ein gcwaltigesUn Wetter hat borgestern Nachmittag in der Chemnitzer Gegend gehaust. Es entlud sich ein heftiges Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen und Hagelwetter. In Chemnitz selbst waren in kurzer Zeit mehrere Straßen unter Wasser esetzt, das Wasser drang in die Fluren und Kellerräume ein. Die Straßenbahn mußte ihre» Verkehr aus Stunden einstellen. Ein heftiger Sturm stürzte Essenköpfe von den Dächern, im Schlacht haus der Kalerne wurde sogar die ganze Esse umgcrisscn. Auch eine große Anzahl Fensterscheiben wurden durch den Hagel zer trümmert. Dir Gebiete der Chemnitz, der Gablcnz- und der Kapvcl- bach wurden am stärksten betroffen, weniger der vom Unwetter ver schonte Pleißebach. Auch im Gebirge hat das Wetter stellenweise arg gehaust. Der 2 Uhr 20 Min. von Chemnitz nach Annabcrg abgchende Personenzug wurde zwischen Wilischthal und Scharien- stein vom Schwemmwasser überrascht und konnte nicht weiter. Ein Vcrionenwagcn entgleiste auf der unterwaschenen Strecke, wurde jedoch bald wieder in'S Gleis gehoben. Den Passagieren geschah nichts. Der Zug arbeitete sich durch das Unwetter bis Wolkenstein durch, wo er Abends in der 10. Stunde noch stand, während er bereits 8 Uhr 35 Min. wieder in Chemnitz hatte eintrcffen sollen. — Aus der Flöha-Reitzenhainer Linie haben die Wasscrmassen in der Nähe von Ranenstei» den Bahndamm auf einer Länge von fast 60 Mir. durchgerissen. sodaß die Anstechterhaltuna des Per sonenverkehrs nur durch Umsteigen der Passagiere möglich ist, wäh rend der Güterverkehr vorläufig eingestellt werden mußte. Man hat die ganze Nacht hindurch bei Fackcllicht an der Wiederhcrstcl- lnng deS Bahndammes gearbeitet. Die GebirgSwässcr steigen rapid. Die Zschopau war bei Niederwiesa gegen 7 Uhr Abends bereits ans 2l0 Emir, gestiegen. Bei Frankenbcrg schlug der Blitz in das Gut des GemcinoevorstcherS Fischer in Hausdorf und äscherte dasselbe ein. — In Köstritz wurde am Dienstag Nachmittag die Grnnd- 'temlcgmig zu den, neuen Schulhause unter entsprechende» Feier lichkeiten vollzogen. — Die Kcmtorcigesellschast in Grimma begeht in diesem Jahre das Jubiläum ihres dicihundettjälirigen Bestehens. — In der Elster wurde dieser Tage bei Möcker n der Leich nam eines Briesträgrs aufgefunden. Derselbe war frühzeitig von seiner Behausung fortgegangen und hatte unter dem Einflüsse eines Nervenleidens freiwillig den Tod gesucht. — Am Dienstag brannten inDoberzeit die Scheune und das Schuppengebäuoe des Gutsbesitzers August Michael vollstän dig nieder. — AuS Mügeln berichtet man von dem Verschwinden eines Mädchens, der einzigen Tochter eines dortigen Begüterten. D:e aus Veranlassung des Vaters betreffs des Aufenthaltes der Entwi chenen emgeleiteten Recherchen sind bis jetzt erfolglos geblieben. — Abgesehen von de» drei Klcmpiicrgescllcn, welche in Leip zig wegen Aufwiegelung und Körperverletzung, wie bereits gemel det. in Haft genommen und der Staatsanwaltschaft zugesiihrt wurden, mußte auch ein streikender Klempncrgeselle wegen Aufwie gelung in der Nürnberger Straße dem Polizeiamte Wirt werden. — Am 3l. Mai fand in Lößnrtz die feierliche Einweisung des neuen Bürgermeisters Zieger statt. — In der Nähe der Königsleiner Fähre schwammen am Montag zwei mit Tüchern an cmander gebundene Leichname an, was sofort auf den letzten traurigen Akt eines Liebcsdramas schließen ließ. Wie nun weiter verlautet, handelt cs sich bei dein gemeinschaft lich in den Tod gegangenen Paare um einen in den 40er Jahren stehenden Gctreidehändler aus Krobitz i. Schl, uud eine 27jährigc Gutsbesitzerstochter von ebcndorlher. Die Leichname waren an den Annen, wie auch noch an den Oberkörpern fest aneinander gebunden. — Am Dienstag ertrank in Niederbobritzsch im Mühl graben der Langmühle das im 5. Jahre stehende Töchtcrchen des Wirthschaftsbesitzers Joh. Ernst Wolf. — Der in der Firma L. Gerber und Co. in Leipzig als Lagerist beschäftigte Heinrich Müller, welcher in dem Geschärt seit 50 Jahren ununterbrochen thätig ist, erhielt die große silberne Me daille für Treue in der Arbeit. — InOIchatz nahm sich die 70 Jahre alte Frau Hcißmaiin durch Erhängen das Leben. Die Lebcnsüberdrüssige litt an einer unheilbaren Krankheit, auch ihr noch lebender Mann liegt schon seit längerer Zeit krank darnieder. — Bei dem vorgestrigen Gewitter schlug der Blitz in das sogen. .Mrrglchn" inMeiße n, ohne indeß wesentlichen Schaden anzu richten. — In Meißen wurden vorgestem die ersten inländischen Kirschen zum Verkauf gebracht. — Amtsgericht. Mit seinem guten Freunde, dem Markt helfer Gladewitz, geriet!) der Schneidergcselle Johann August Graf. 1865 zu Löbau geboren, gelegentlich eines Tanzvergnügens in der Grundschänke zu Oberlößuitz in Streit. Der sonst nur mit Bügeleisen und Nadel hantircnde Angeklagte ergriff ani 26. Avril bei der kritischen Angelegenheit ein Bierscidcl und sauste dasselbe mit einer derartigen Vehemenz auf den Schädel seines Freundes, daß das Trinkgefaß in tausend Stücke zersprang und dem Verletzten eine ziemlich erhebliche Wunde auf dem Hintcrwirbcl zugoügr wurde. Graf, der an dem betreffenden Tage die Gaben des Bachus in reichlichen! Maße genossen haben will, kann sich der Vorgänge nicht mehr entsinnen, wird aber iin Hinblick, daß die Folgen weil größere Dimensionen erreichen konnten, zu einer Anonatlichcn Ge- tängnißstrase verurtheilt —Mit seiner besseren Ehehälfte unterhielt sich der Tischler Karl Alexander Voigtländer am frühen Morgen des 9. Mai in der lautesten Weise, wodurch die öffentliche Ruhe bedenklich gestört wurde. Der Beschuldigte giebt an, epileptischen Anfällen unterworfen zu sein, welche um die Tragweite seiner Handlungsweise nicht immer erkennen lassen. An dein fraglichen Tage jedoch war nach den Zeugenaussagen nichts über derartige Anfälle zu verspüren, wie auch der Widerstand gegen den sistirenden Gendarmen deutlich bekundete. Der Angeklagte, welcher wegen groben Unfugs bereits eine Vorstrafe erlitten, wird wegen der er wähnten Delikte zu 6 Wochen Äefängniß und 6 Tagen Haft vcr- urtheilt. — Mit oer ihm bekannten Kellnerin Heuschober geriet!» der Möbelpoliercrgehilsc Karl Robert Schönickc, 1858 geboren, am 27. April in wörtliche Differenzen, die damit endeten, daß Sch. die Dame seines Herzens ohne bestimmte Veranlassung mit seinem Stocke auf den Kopf rc. schlug, wocmrch eine erhebliche Beule entstand. Diese gefährliche Körperverletzung muß Angeklagter mit der erheb lichen Freiheitsentziehung von 3 Monaten Gefängniß verbüßen. — Kaufmann Karl Louis Wollcr, 1846 zu Stollberg geboren, be leidigte den Rechtsanwalt Ludwig Wcinhold am 17. April in des Klägers Expedition zu Gehör des gesammten Personals in nicht gut wiedcrzugebcndcr Weise. Angeklagter bestreitet die Beschimpfun gen, welche durch die Zeugen konstatirt werden. Im Hinblicke, daß die Beleidigungen einem Vertreter des Rechtes galten, wird die äußerst empfindliche Geldstrafe von 400 Mk. ausgeworten. welche im Nicht- einbringungsfalle in 4 Wochen Gefängniß verwandelt wird. — An einem äußerst regnerischen Tage in dein veränderunassüchtiaen aivete die Dienstperson Anna Marie Prater, 18 Monat April'entwendete Äe Dien zu Klcinbauchlitz bei Döbeln geboren, ihrer Dienstherrin der Vmv. Oberst Plätz mehrere Bettwäschgegenstände, welche zu», Trocknen lfaehnngt waren, im Werthe von 35 Mk. Die Ausreden der An- klagte». welcher gekündigt war. sie habe die fragliche Bettwäsche sich gebracht, hoffend,^daß sie .. . ffer . . ist zu sicher Art, als au ae ... „ nur zum zeitweiligen Gebrauche an wieder in den Dienst ausgenommen würde, ie Glauben verdient und wird somit auf cine Gcfäiiqnißstrafe in der Dauer von 3 Wochen erkannt. — Um sich in betrügerischer Ab- lcht 3 bez. 10 Mk. anziieignen, nannte der Vaugewcrke Karl Wol- demcir Wachs mehreren Personen gegenüber einen falschen Namen, wodurch die unredliche Absicht auch gelang. Der Betrug wird mit 4 Wochen Gefängniß, die Ucbertretung (Nennung eines falsche» Namens) mit 3 Tagen Hast bestraft. — TaaeSordnonader L-ndeSsvnode. grclia« Vorm. 9 Nhr. i) »krailmna über dcn Allqemciuen Kirchcnfond. L> «crothu»« üvcr dir Nene GrsaiiqbuchStaffe. 9» vrraibung üb« dc» Antraa de» BetttionSauSschuffcS z» der «°n Hcrn, «»nodolen Mrqcr IZwIcka«) adopilriri, Pciition dcS Di-ko-nS SbeN««, Vfa»rbesoldun,swcskn brircffrnd. «omZ. Juni. ^ «ar-"ettr na»O«ar vSsolt.«aN«ratzr Nr.M. Mittag» I Nhr: 7b.> Mills,»., 1 gesallk». Tdrruiomcirogravb na» Rcaiimu». remvcrattir: HSLftr: A Grad Wärme, uiedrigftc: li Grad «Srmc. - Hcilcr. Nachmittag« Gewitter. — Südost-Wind. ^ Etbhöhe in Dresden -. 150 Cenlimcter unter Null. Elbwagerwärmr «m 9. Juni: 19 Mrad Re-nmur. * Aus M o n aco. Ein Reisender unternimmt eine Tour zu Fuß. Aiif der Landstraße wird er von einer Näiibcibciude über- fallen. „Woher des Weges?" mit wild der Hauptiiianii. — „Aus Monaco", erwiedert zitternd der Reisende. — „Aus Monaco?" fragt der Hauptmann mitleidig und sagt, während cr den Hut ab nimmt. zn seinen Kameraden: „Meine Herren I Für eine,, armen Reisenden, der ans Monaco kommt I" TagrSgeschichte. Deutsch«- Reich. In der Kathedrale van Fleiburg. wo die Mahl eines Erzbischofs stattfand, waren auch der vävstlickc Legat S88V.I48-NS1.IVK fx