50 J. F. Radinger. Zum Zwecke der felbftthätigen Regulirung war ein Regulator verwendet, der auf die einfachfte Art gleich an der Aufsenverlängerung der Schieberachfe fafs. Er beherrfchte mit einer dünnen Centralftange eine kleine Kolbenplatte, welche in der centralen Einftrömung am Schieberrücken fpielte und fo durch Droffelung des Dampfweges die Spannung des jeweiligen Aufsendampfes regelte. Diefe Regulirung geht felbft für einen fchnellen Gang völlig an, indem fie nur den Entlaftungsdruck vermindert, aber die Spannung des eigentlichen Arbeitsdampfes nicht berührt. Der rotirende Schieber pafst prächtig hieher, weil der Entfall feiner fonft hin- und hergehenden Maffen die Ruhe des Ganges erhöht. Die Cylinder befafsen bei 228 Millimeter Bohrung eine Fläche von 408 Quadratcentimeter und die Canalquerfchnitte am Schiebergeficht21 Quadrat- f\ . . centimeter, V 19 davon. Nach der P ormel — = Cv gibt fich die mafsgebende Conftante C= y 29 , ein bei der Kolbengefchwindigkeit von v — 15 Meter völlig ausreichendes Verhältnifs. Das Ausftrömrohr befafs bei 57 Millimeter lichter Weite !/, 6 des Cylinderquerfchnittes, was wohl etwas knapp ift. D er Kurbelzapfen hatte 50 Millimeter Durchmeffer und jeder der drei Stangenköpfe 56 Millimeter Auflaglänge Die Welle der Kurbelfcheibe war 90 Millimeter dick und ging nach einer langen Führung in den eigentlichen Lagerftuhl der Mafchine mit einer Stopfbüchfe nach aufsen, wo eine kleine, etwas fchwerere Riemenfeheibe den Triebriemen aufnahm. Die Mafchine braucht keinen Umfteuerungsmechanismus, wenn fie auf volle Füllung geftellt ift, fondern fie läuft im Sinne des erften Anftofses fort. Die ganze Anordnung entwickelt eine im Vergleiche zu den Dimenfionen und dem Gewichte der Mafchine nie dagewefene Kraft und die hohe Umdrehungszahl erlaubt ihre diretfte Kupplung mit rotirenden Pumpen- und Gebläfencentrifugen- Cirkelfägen oder Schraubenpropellern. Und nachdem die kleinen Dimenfionen der wenig zahlreichen Beftandtheile nach höchft einfach in der Herftellung find und durchaus nur runde Arbeit verlangen, und auch das Vorkommen eines Anftandes während des Betriebes kaum abzufehen ift, fo vereinigen fich alle Bedingungen, um die Mafchine zu einem der billigften und einfachften Motoren zu machen, welche je erfonnen und gebaut wurden. Thatfächlich ftand eine Mafchine auf der Wand einer rotirenden Schrau benpumpe und griff direeft deren Welle an. Whitley Partners in Leeds. Hauptfächlich für den direkten Antrieb der Stofspumpen, welche bisher mit Vollfüllung arbeiten mufsten, aber auch für die Arbeit an einer Kurbelwelle empfehlen Whitley Partners in Leeds die Field & Cotto n’s patentirte Com- pound-Mafchine. Das einzig Charakteriftifche dabei ift die neue Löfung des Woolf’fchen Expanfionsprincipes, und das einzig Gute diefer Löfung das Ueber- tragen der Gefammtarbeit durch eine einzige Treib-Kolbenftange. Hier find die Wände des kleinen Cylinders in den Körper des Nieder druck-Kolbens eingegoffen und gehen mit diefem hin und her. Der kleine oder Hochdruck-Kolben hängt unbeweglich an einer hinten verfcliraubten Stange und der frifche Dampf drückt alfo den Hochdruck-Cylinder diefer feften Stange ent lang Deffen Endflanfchen find radial verbreitert, mit Dichtungsringen verfehen und bilden den grolsen Kolben, deffen einzige Kolbenftange derart die Druck- fumme des frifchen und des expandirten Dampfes empfängt. Die Steuerung ift verhältnifsmäfsig einfach und gefchieht mit Kolben- fchiebern, welche entweder durch Anftöfse oder mit Excentern bewegt werden, je nachdem die Mafchine directe Pumpen oder eine Radwelle treibt.