236 J. F. Radinger. In dem gefchloffenen Kalten des Druckwaffers hängt ein nach der Con- traktionscurve geformter am Boden eben gefchloffener Trichterkörper, der die unten am cylindrifchen Umfange gegen aufsen mündenden Leitfchaufeln enthält. Aufserhalb desfelben läuft das Treibrad in bekannter Form, aber in einem folchen Abftande von der Mündung der Leitfchaufeln. dafs fich ein rohrförmiger Gufskranz von unten auffteigend zwifchenfchieben läfst. Diefer Gufskranz trägt ebene, in die Zellen der Treibfchaufeln paffende Flächenftücke, welche der Höhe nach zwifchen den Schaufeln verfchoben werden und deren Querfchnitte, aber nicht deren Leitform verändern, wenn der Gufs- kranz verfchoben wird. Der Gufskranz fammt den Flächenftücken fotirt nun mit dem Treibrad. Er ragt an einer Kreisplatte auf, welche zwifchen dem Boden des Leitapparates und der Nabe des Treibrades eingefchalten erfcheint und wird von der hohlen und gefchlitzten Welle durch einen Keil mitgenommen, der im Innern derfelben an einer Regulirftange fteckt. Diefe Stange wird oberhalb des Leitapparates von einem zweiten Keil im Längsfchlitz der Welle durch eine Muffe bewegt, deren Hebel einerfeits mit einem Gelenkftück am Turbinenrohre und anderfeits an der Zugftange eines Schraubengriffrades hängt und derart deffen Bewegung auf den regulirenden Gufskranz und die Plattenftiicke überträgt. Der Hauptvorwurf, der diefe ganz unter Wsffer arbeitende Stellvorrichtung trifft, ift der bedeutende Abftand, den fie zwifchen Leit- und Treibfchaufeln bedingt, wodurch die Wafferführung geftört und der Effekt der Mafchine nieder- gezogen wird. Diefer Effekt kann aber dann innerhalb weiter Grenzen der Waffer- menge proportional bleiben. Aufser diefer Vorrichtung ift noch eine Ringfchütze am Boden jenes Saug rohres angebracht, in welches der die Turbine weit umgebende Mantel über geht; in letzterem erfcheint noch überdiefs eine ziemlich harte Wafferführung als ausreichend gedacht. Nicht am Manteltheil felbft, fondern im erden Trommelftiick des Saug rohres ift das untere Führungslager der Turbinenwelle eingebaut. Das Gewicht ruht aber nicht auf diefem Unterwafferzapfen, fondern auf grofsen Tragrädern, welche auf der Decke des oberen Kaftens rollen, während fich die Welle auf fie mit einem mächtigen Gufsbund ftützt. J. Thime denkt fich diefelbe Conftruktion der Turbine auch für horizon tale Anordnung geeignet und zeigte auch diefe in einer grofsen Zeichnung. Diefe Anordnung hätte den Vortheil der leichteren Zugängigkeit der einzelnen Theile, aber abgefehen von gröfseren conftructiven Schwierigkeiten und der Gefahr ungleicher Abnützungen den Nachtheil einer unvollkommeneren Waffer führung für den faugenden Abfall. Bethouart & F. Brault in Chartres (teilten eine Doppelturbine, Syftem Fontaine, aus, deren Innen- und Aufsenkranz zufammen arbeiten konnten, während jedoch der Innenkranz durch ein armirtes breites Kautfchukband mit Laufkegei abzufchliefsen war, um für geringere Waffer- mengen den Aufsentheil allein arbeiten zu laffen. Nach Verfuchen foll fich an einer derartigen Turbine bei ~einer verfchiedenen Waffermenge von 3 9 und 14 Cubikmeter per Secunde und dem Gefälle von i'S und 1-9 Meter der Effekt nur zwifchen 77 und 76 Percent fchwankend gezeigt haben. B. Roy & Comp, in Vevey. Diefe Firma baut fall ausfchliefslich Girard-Turbinen (Turbinen mit freier Ausftrömung), für welche fie 80 Percent Nutzeffekt bei ganzer Beauffchlagung und 70 Percent bei V 5 der vollen Waffermenge verfpricht