208 J. F. Radinger. J. F. Müller brachte ferner noch eine Wafferpumpe mit direkter Auf hellung, deren Dampfcylinder einen weitabliegenden Schieberkaften freitragend hielt. Die zwei gleichgrofsen Schwungräder lagen nicht fymmetrifch auf der gekröpftenKurbelachfe, fondern eines fafs dicht aufserhalb ihres Lagers, während das zweite noch zwei Excenter zwifchenhalten mufste. Das Expanfionsverhältnifs war durch eine Klemmfchraube im Schlitz verftellbar, und alfo während des Ganges der Mafchine nicht zu verändern, was bei einer Pumpe nicht benöthigt wird, Erich & Hofmann in Hermannfeifen (Aarnau). Der Dampfcylinder fammt Schieberkaften, die rohrförmige Führung, der einfeitige Grundbalken und das Kurbellager waren an der Ausftellungsmafchine diefer Firma ein einziges Gufsftück. Der Dampfcylinder hatte 360 Millimeter Durchmeffer und der Hub 0 70 Meter. Die Umdrehungszahl mit der die (kaltliegende) Mafchine arbeiten wird, konnte trotz zweimaliger Anfrage nicht erhalten werden; doch hiefs es, diefelbe habe mit ziemlich grofser Gefchwindigkeit zu laufen und habe fich namentlich für ausgeführte Sägeanlagen vortheilhaft bewährt. Die Dampfvertheilung gefchah durch eine Meyer-Steuerung und die Flanfche des Schieberkaftendeckels ging durch die Achfe der Expanfionsftange. Ein Bufs’fcher Regulator wirkte auf eine Droffelplatte im Dampfrohr. Die Geradführung fand mit oberen und unteren Führungsplatten flatt, welche rückgefchoben an den gabelförmigen Kreuzkopf angegoffen waren und den Druck alfo nicht centrifch aufnahmen. Die Schubflange hatte innen einen gefchloffenen, aufsen einen offenen Kopf. Die gufseiferne, als folche durch zwei blanke Seitenleiflen gekennzeichnete eiförmige Kurbel fafs dicht vor dem viertheiligen Lager, welches mit dem über greifenden Deckel gefchloffen war. Zwei Keilfehrauben jederfeits geftatteten die Einftellung der Seitenfchalen. Die Excenterringe waren aus Gufseifen und mit etwas langen und häfslichen Flanfchen verbunden. Das Schwungrad war zweitheilig und mit vorn aufgezogenen Ringen und vier Schrauben in der Nabe und mit je drei Fretten am Kranz verbunden. Die Mafchine war als eine 20pferdige bezeichnet und machte mit Aus nahme der beiden erwähnten unbedeutenden Abweichungen den Eindruck einer gelungenen Conftrudlion. Die Ausführung der Grundbeftandtheile als ein einziges Gufsftück, wie es nur noch an der ungefähr gleichgrofsen amerikanifchen Mafchine zu finden war, welche überdiefs die Schieberkaften angefchraubt hatte, während er hier im Gufs vereinigt war, ift die denkbar folidefte und die Montirung kann rafch und genau vor fich gehen. Brüder Noback & Fritze in Prag. Diefe Firma ftellte hauptfächlich Brauereimafchinen etc. und darunter eine Dampfmafchine jener Gattung aus, welche wohl fehr billig fein mögen, aber unbefchadet deffen in manchem Detail beffer fein könnten. Es war eine gewöhnliche Mafchine auf normalen Rahmen mit zwifchen Nafen aufgefchraubtem Cylinder und fchiefem Kurbellager. Die Kolbenftange w ar hinten in einer Stopfbüchfe geführt, der Schieberkaften angegoffen und der gufseiferne Gabelkreuzkopf von einem unteren Schuh getragen, deffen Schw'al- benfehweifkanten in einer ausgehobelten, aufs Bett gegoffenen Führung liefen. Um das Einbringen zu ermöglichen war die Führung am Ende offen gegoffen und nur mit einem Füllftück gefchloffen, was eine ganz zweckmäfsige Löfung ift und gut ausfieht. Dagegen fleckte eine fchwere Gufskurbel vor dem fchmalen Lager, deffen Zapfenbunde nicht verfenkt w'aren, und die Excenter der Meyer-Steuerung lagen