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104 J. F. Radinger. Diefe fo befchriebene Steuerung, welche Füllungen von 0—90 Percent zuläfst, und die Feder-Kolbenftange ohne Stofs berührt, ifb die neuefte Löfung diefes Syflems und erfcheint gegen die früheren bedeutend vereinfacht. Die Ausftellungsmafchine erfreute fich noch nicht ganz diefer verhältnifsmäfsigen Ein fachheit, fondern zeigte eine weitläufigere Conftrudtion. Das Einwärtsfchieben des Daumens gefchah dort mittelft eines längs der Regulatorwelle vertical nieder hängenden Hebels, delfen oberes Ende in einer Schraubennuth, welche in die rohrförmig hohe Manchette gefchnitten war, eingriff, und fo fein unteres Ende für den Daumenriegel ftellte. Auch arbeitete der Daumen nur mit einer einfeitigen Anfchlagsfläche, was neuerliche Verwicklungen hervorbrachte, welche aber jetzt glücklich entfielen. Sämmtliche Schieber werden durch den Dampfdruck auf ihre Sitze geprefst. Die Eröffnung der Canäle erfolgt Dank der acht gleichzeitig wirkenden Spalten ungemein rafch, die Bewegung ifl kurz und die Reibungsarbeit daher klein. Auch foll der fchädliche Raum kleiner als gewöhnlich fein und nur 26 Percent betragen. Was die flachen Drehfchieber betrifft, welche den ganzen Sommer 1873 arbeiteten, fo entkräftete ihr Anblick nach Schlufs der Ausflellung alle jene Bedenken, welche man gegen diefes Element fo langgewohnt hegt. Sie waren völlig eben und gleichmäfsig abgenützt und fchloffen dauernd dicht. Diefs kam wohl einzig und allein von der Detailconftrudlion her, deren Haiy^trückficht auf die Anwendung einer völlig Reifen Platte ging. Wenn diefe nicht federt, d. h. ihren Rand niederbiegen kann, fo ift thatfächlich kein Grund vorhanden, der eine unebene Fläche trotz der ungleichen Kreisgefchwindigkeiten bringen könnte, und diefs bewährte fich auch hier, wie ich mich genau überzeugte. Selbflverfländlich flimmten Aufsen- und Innenkreis von Dreh- und Unterlagsplatte völlig überein, fo dafs nirgends ein Ueberragen platzgreift, was einen Grath geben müfste. Die Drehplatte war auch an und für fich dick gehalten, die Naben unterjochen, und der Aufsenrand mit einer Kronrippe verfleift. Ob die von unten eingefetzten Schieberfitze der Ausftrömung an den conif hen Dichtungsflächen mit der Cylinderwand und an den Aufsenflanfchen gleichzeitig völlig dichthalten, konnte ich nicht unterfuchen. Jedenfalls ifl diefs ei le heikle Stelle, undDampf- und eventueller Atmofphärendruck wirken abwechs lungsweife und nach entgegengefetzten Richtungen aufs Lüften. Der Cylinder erfchien mit dem angegoffenen Vorderdeckel fliegend an das Mafchinenbett gefchraubt. Letzteres war ein untenliegender beim Kurbellager einfeitiger Kaflengufs, deffen ganz ungewöhnliche Höhe von i ^rnal dem Cylinder- Durchmeffer daher rührte, weil in ihm der Condenfationsraum und die Luftpumpe untergebracht war. Diefs fand in dem Theil unter der Führung flatt und der Antrieb der letzteren ging von einer Gegenkurbel aus, welche auf einen fchwin- genden Winkelhebel einwirkte, von deffen längerem Arm die Luftpumpen Stange durch eine Jochbewegung mitgenommen erfchien. Die Verbindung der Ausftrömung mit dem Condenfator fand diredl auf der Anfchlufsfläche des Cylinders an den aufftehenden Kreisflanfch des Bettes ftatt, an deffen Innenwand die Condenfation fofort begann. Die Luftpumpe war doppelwirkend, und ihr Kolben durchlief bei 125 Milli meter Durchmeffer und 04 Meter Hub ein Volumen von ! / 12 des Dampfkolbens. Der Dampfkolben war trotz feiner Kleinheit ein Nachfpannkolben mit vvegnehmbarem Deckel. Seine Verbindung mit der 44 Millimeter dicken Kolben- ftange gefchah in guter Art durch eine Hinterfchraube, deren Mutter mit einem Hut gefchloflen war. Der Kreuzkopf ftützte fich mit einem der Länge nach eingelegten Stellkeil auf die untere Führungsplatte (300 lang und 250 Millimeter breit); er war nach alter Weife mit zwei Seitenzapfen (je 45 Millimeter dick, 65 lang) gefchmiedet, welche zwei Bügelköpfe des hinteren Schubftangen-Endes verlangen, was Dank der