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Dresdner Nachrichten : 04.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191709041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19170904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19170904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-09
- Tag 1917-09-04
-
Monat
1917-09
-
Jahr
1917
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.09.1917
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IN, 1. Septemtzer bi« aab unter dteft» IÄT7 -Es- «^OfO* am DienStaa «arg«,. Deutle Divisionen itoerichrttten Düna beiderseits von Uexküll; der Fe ^ Drucke seine Stell»»,tien »pestltch der Buna aus Riga ist genommen. Zwischen Lusita. und Putnatal weßrt«, unsere 5>kgimcnier staile lufssich-rulnänifch« Angriff« «b: bi« G«. fanaenenzaht ieir dem -8. Airgust erhöht« sich auf 1«7V. Nordwestlich von Mouasttr brach« sra»»»ösisch« Nu- griffe «rlustrrich zutamu.«: di« Serben erlitt« erneut am Dodropolje e,nc bluitqe Schlappe. dln der Strafte Eavrbrai—Arra» scheiterte ei» starker englischer Vorstoß. Beim ^»eftöste Hurte bis, mürbe de« srauzöstsche Me- läudegewinn beträchtlich eingeengt. ^ Italienische Angriffe wurden wieder auf dem Monte San Gabriele, östlich von Görz und bei Iamiano ab- «wies«. ' ^ Seit Beginn deS ii-einoeschränkten UnterseckricgcS wtk, den bereits mehr als 6 M i l l i o n en T o n n c n des für unsere Feinde nutzbaren <utt,delsschisfSranmeS versenkt. Tie neue Vi«lverbanü-ko »f erenz wird im September in Paris staitsindcn. Die Vertreter d«S DcutschenStädtetagc» batten am Montag n,it Staatssekretär Dr. Helfferich eine Be sprechlina über die Kohlenfragk. König Friedrich August reiste Montag msttag nach dem östlichen Kriegsschauplätze ab. Wette ran sage der amtl. sächs. Landeswetterwarte: Keine wesentliche Aendcrung. a» N . » I- »» ^ L« Hk« M »2 Ab K « S« r- Ländern im Hinblick auf dieses Ziel eine zwar stille, aber nicht wenig wirksame Propaganda entfaltet unter dem Gesicht» punkte, dav Deutschland durch das Emporkommen der Demokratie demnächst so geschwächt sein werde, daß seine Niederlage unvermeidlich und ieder, der auf die deutsche Macht baue, verraten und verkauft sei. Gleichzeitig sucht Lord Eccil die schwinhhcrzigen Leute in Deutschland der art gruselig zu machen, dass sie gewiffermassen Selbst mord bogeben aus Furcht vor den, Tode. Wir werden von solchen Angrifsen auf die seelische Kraft des deutschen Volke- noch mehr erleben, sie werden desto heftiger werder. je mehr der Unterseeboot-Krieg seine Wirkung tut. Auch der Feld« zu« gegen die Neutralen wird immer nachdrücklicher ge führt. die Hunger peitsche immer unnachsichtlicher geschwun- gen werden. Was gilt Herrn Lloyd George daS Völker recht? Dagegen gibt es ein Mittel, auf bas im neuesten Heft von «Deutschlands Erneuerung" bingcwicscn wird: Be schlagnahme der Ernte in dem besetzten Gebiete zugunsten der Neutralen und Abschiebung -er feindlichen Bevölkerung. Es wäre nicht härter, als der Hungerkrieg deS Verbandes und ganz gewiss wirksamer. Wilson spricht an einer Stelle von der Möglichkeit eines allgemeinen Bundes aller Völker gegen Deutschland. Lord Rodert Cecil hat den Ball ausgenommen und erläutert die amerikanische Note in diesem einen wesentlichen Punkte. Betrachtet man Note und Rede im Zusammenhang, dann er gibt sich ein klares Bild von den Absichten unserer Feinde, dann kann man auch den Abgrund ermessen, der sich vor einem auftut. wenn man den „Vorwärts"-Kommentar zur amerikanischen Antwort liest. ^ ^ tzuHAtzögg Russland, wenn Suchomlinow im Amte bliebe, überraschtsder He r r R e i ch»kan zler werden würde. Guttcklow «rklärte.-alle Anstrengungen, die Verproviantierung des Heere- zu organisier«, seien auf den Widerstand SuchomlinoivS gestossen, dieser unheilvoll sten Prrsönltchkeir der russisch« Geschichte. Sr berichtete daraus, wie er sich über den Spion Mtassejedow habe unter richten können, den Suchomlinow offenbar begünstigt habe, und schloss mit -er Erklärung. Russland ist in den gross»-?, Krieg ohne die geringste Vorbereitung etngetreten„ wofür die Schuld allein Suchomlinow zufällt, welcher der einzige Verantwortliche für alle russischen Niederlagen kW. T. B.i lieber das Teetrrffeu a« -er Westküste von Jütland wird von den Kvpsnhagcncr Blättern eine Reihe von Ein- zelhcilen verbreitet. Nach einer Blättcrmeldung aus Ring- kh'bing hat Sonnabend früh gegen 6 Uhr vor Bjervegaard ein See kr essen stattaefundeii. Man beobachtete 14 bis 15 Schisse, die It dculsche Wachtichisse angrifsen. Gegen 8 Uhr früh spielte sich auf See ein neuer Kampf ab, nach dem deutsche Verstärkungen Hinz „gekommen ivarcn. Dies geschah ausserhalb Nusby. Längs der Westküste wurde «ine Anzahl Flugzeuge nnö Unterseeboote beobachtet. Gegen lü Uhr vormittags trafen an der Strandungsstclle sechs deutsche Kriegsschiffe ein. die von einem Wasserflugzeug be gleitet waren. Nachmittags um 3)4 Uhr verliehen di« deut schen Kriegsschiffe wieder die dänische Küste. Nach einer anderen Meldung will man von Houvig gesehen haben, wie ein deutsches Flugzeug abgcschossen wurde. Diesem näherte sich alsbald ein zweiter Flieger. iW. T. B.) Nur zwei Kopenhagener Blätter üussrrn sich zu der rücksichtslosen VerIevungder dänischen Neu tra s i t ä t durch die Engländer. „Politiken" schreibt: Die Geschosse bei Holnu-land lmben uns gezeigt, wie nahe das Unwetter uns ist. Der Schaden, der hierbei verursacht wurde, ist gering. Bevor der amtliche Bericht der dänischen Behörden vorliegt, kennt man zwar nicht alle Einzelheiten, di« vorgegangcn sind. Aber man «reist kaum dem Ausfälle der Untersuchung vor, wenn man schon jetzt feststellt, dass NeutvalitätSverletzuiigeu, die nicht „„getadelt bleiben kön nen. stattg-flindcn lmben. Sobald ihr Umfang aufgeklärt sein wird, ist es selbstverständlich, dass bei den betreffenden Regierungen Einspruch erhoben werden wird. Falls man die Bestimmungen des Völkerrechts erfüllt hätte, hätte -er Kamps aushören sollen in dom Augenblicke, wo eine der beiden Parteien das neutrale Gebiet betreten hatte. — „Natlmralttdcndc" schreibt: Nach allem, was vorliegt, kann kein Zweifel darüber herrschen, dass die britischen Kriegs schisse bei dem Ereignisse von Bjerrcgaard entschieden eine höchst bedauernswerte Neutralitätsverletzun« begingen. Selbstverständlich wird die dänische Regierung sofort ernste Verwahrung in London gegen den Ucbrrgriff «in legen. IW. T. B.s Die neue Vicrverhandskonserenz. t». Wie „Corriere della Sera" meldet, wird die nenc V , c r v c r b a n d s - K o „ f c r c „ z iin September in Baris stattfinden. Vertretungen der verbündeten General- näve werden daran teilnebmen, um die durch die letzte Offensive geschaffene Lage zu prüfen. Eine neue kolossale Unverschämtheit WilsonS. - i>. Das amerikanische Staatsdepartement Hai. wie über London gemeldet wird, von der schweize rischen Regierung Aufklärung über die Veran lassung und die Durchführung der Haussuchung verlangt, die kürzlich von der schweizerischen Staatspolizei in den Räumen der in Bern erscheinende», „Freien Zeitung" vor- genommen wurde. Dieses Blatt bezeichnet sich als deutsch republikanisch Amerika hält sich zu einer derartigen Ei» Mischung in die inneren Angelegenheiten der Schweiz für berechtigt, weil durch die Behinderung der „Freien Zei tung" Sie Schweiz der deutschen Politik nütze und -er Ententepolitik schade. Wenn die Schweiz nicht als selbständiger Staat ab Lanken will, wird sie auf diese unerhörte Einmischung in ihre ureigensten inneren Angelegenheiten eine Antwort geben müssen, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. Ter Eindruck des Uatcrfeebaat-KriegeS l« Australien Nachrichten au- Australien zufolge, wird die Wirkung deS Unterseeboot-KriegeS immer drückender emp sunden. Namentlich das Verschwinden einiger wohl bekannter grosser Dampfer mit wertvollen Ladungen grossen Eindruck in der Geschäftswelt. »W. T. B.j > macht sPriersburger TelMMMn-AgenturI DaS Zeugnt» de» Dumavrästdeiit«,, Robzta^ko gestaltet sich zu einer Anklagerede, Er erklärt, dass Suchomlinow» Tätigkeit dt Duma schon lange vor dem Kriege ernsthaft beunruhig habe, da sie sein« v r rtz r e kl, r r t I che L a n g sa.m k k, t bei der Vvgautjation starker russischer Arme« deutlich erkannt bade. Modziauko sagte: „Der Minister keinerset» liebte -i« Duma nicht und behandelte sie aeriugschätzla. Al» dte Lage au der Front infolge de» Geschoßmaiiarl» drohend wurde und dir Duma Lärm schtng und die BaterlaudFltrbc de» lfadustriellen anrirf, tat Suchomlinow erst so. als ob er sich lebhaft Ar diese Frage tntcressierr. aber bald de gau« er. den Bemühungen der Avaeordnetkn überlegten Widerstand entgegrnzusetzkn. Dieser Widerstand verwickelt« die schreckliche Lage der Armee »och mehr, die sich genötigt sah. waffenlos zu kämpfen. Im Mai 1V15 erklärte Gross- fürst Nikolaus dir Fortsetzung de» Krieges unter solchen Umständen für unmöali ch. Ich bin damals, sagte Rodzianlo. nach Galizien gegangen, nnd was ich dort gesehen habe, hat mich mit Schrecken erfüllt. Ich versichere, dass die Verantwortlichkeit sitr unsere ungeheuren Verluste während dr» Rückzuges ganz und gar auf Stlchomlinow fällt. Ein Anoschuss hat seine Schuld sofort sestgestellt. Ich habe mich damals an den Zaren gewandt und ihn überredet, dte Duma einzubcrufen und Suchornltnow ab,„setzen." Rod- zianko» Aussage »nachte eine» tiefen Eindruck auf die Zuhörerschaft. Ter Zeuge Miljukow sprach über seine Eindrücke gelegentlich einer Zusammenkunft mit Suchomlinow tm Zimmer de» Dumapräsidenten während der Erörterungen über das grosse Militärprogram»,. Miljukow erklärte, dieser Eindruck war entmutigend. Alle Teilnehmer an der Besprechung erkannten einstimmig, dass Suchomlinow die Verteidigung Russlands nicht fichcrstellen konnte, trotz de» im Februar 1V14 in der „Bvrsenzettuna" unter den, Titel „Atr stnd bereit" erschienene« Artikel», der unter Mitwirkung de- früheren Minister- geschrieben worden war. der aus diese Weise wissentlich Russland täuschte, pbivohl er die militärische Schwäch« des Lande» gut kannte. Ein Jahr darauf, im Februar ISIS, hielt Suchomlinow, als die betrübenden Ergebnisse dieser Schwäche ausser Zweifel standen, noch einmal in einer pri vaten Znsainmcnkunft von Dumamitglicdern eine opti Dt, MSglichkeit *,» «uflöfu», d«O «Hch«taO»S wird in der Presse mit steigender Lebhaftigkeit erörtert, Dte „Kr«u»«tg." hatte zu diesem Thema u. a. folgende» a«. < schrieb«: «Stellten wir un» rein aus den.ugrtetpoltitsGi« ,ä sOta»ch»»uEt, so würden »vir dte Auslösung de» Reichstage» .»Haut «»»und von Beschlüssen, bet denen dte Goztaldem»Ir«k« kredtte ablehne», und gletchzetttg ander« Parteleu ,eU »u etneie Mehrheit verbinden, di« bem Ber. den bas Wprt redet oder sonst -,n Le»«n»tnteresse« lanbö in srturm Dalctnhkampf« nicht «echnuna begrüben «innen. Wir sind überzeugt, hass aut . ein ganz anderer Reichstag als der »vürbr. Dennoch »erkenne» wir den „st einer solchen Maßnahme »ährend de» Artrge» kein« Augenblick. Dabet denk« wir '»sonders an die Millionen von Kämpfern draußen tm eldk, Heren «ttmmc wir bei den Entscheidungen über entschlaudS Zukunft nicht entbehre» möchten, »nd denen ihr einmütige» Zusammenhalten tm Kampsr, wenn irgend möglich, nicht hinter ihrer Front durch einen Vahlkampf der Parteien erschwer» werden sollte. Aber unmöglich sch einte» un »leider» Ich tzuscin.dassdteser Konflikt etntritt und auch noch von unserem Volke aus sich genommen und überwunden werde« muss. Wenn die Mehrheit immer wieder darauf pocht, e» gebe, eben weil eine Auflösung undenkbar sei, für »en Kanzler gar leinen anderen Ausweg, al» dass er sich der ReichStagSmehr- heit unterwerfe, so muss al» unsere Ansicht klar und beut, lich ausgesprochen werben, dass ber Kanzler, seinem Worte entsprechend, sich die Führung unter keinen Um- stä»üent»bteserWc»s«au»derHaubn«bmen lassen darf » nü wird." Hierauf antwortet nun der „Borw." wie folgt: „Me Regierung kann den Reichstag de- 4. August davonjagen, da» ist tlir Recht und ihre starke Macht. Sie soll tetzt, eh« sich die Aufregung i», Lande weiter verbreitet, erklären, ob sie von diesem Recht Gebrauch machen will oder nicht. Sie darf sich aber nicht zu einer Behandlung der deutschen Volk-vcrtretung verleiten lassen, die sich da- deutsche Volt nicht gef,»« lassen würde. Besteht ein Konflikt, so mg» er s» rasch wie möglich auf dem einzigen «erfassungs mäßigen Wege, durch ReichstagSauslüsung und Neuwahlen, ausgetragrn werden. Da» ist — trotz aller Bedenke«, denen nicht verschlicssc», könne» — immer noch ^anch »vir un» mistische Rebe, in der er versicherte. cS seien alle Massnahmen Ddundcrtmal besser al» dauernde Reibungen und vergtften- crgriff« worden, um da- russische Heer reichlich zu vsr- 'des Misstrauen mit dem unausbleiblichen zerrütten- proviantteren. Ter Zeuge Gutschkow, Präsident der dritten Duma, sagt- auS: Im Fahr« 1S08 begriffen die Dumamtt- glieder vollkommen, dass Russland am Vorabend von Er eignissen von höchster Wichtigkeit stand: denn die Berichte aller russischen Militärattaches meldeten über- cinstnnmend KricgSvorüerettung« Deutschlands und Oester- retch-Ungarns. Dte Dumamttglieder begriffen auch, dass dcnEndc. Besteht aber dieser Konslikt nicht, dann müssen die Hetzer gegen den Retch-tag in ihre Schranken verwiesen, muss die Politik des Reiche» geführt werden, wie «L ber ge- „»einsamen Ucbcrzeuguug der Regierung und der Volks- Vertretung entspricht. In diesem Sinne fordern auch wir eine starke Führung und jene Ordnung im Lande, deren ibaS deutsche Volk bringend bedarf, um de» schwersten aller Kriege bald z« einem guten Ende zu führen! Und jetzt hat da» Wort! ist. Di, Mitt,lmSch1, «nd di, «iison-Noi,. K. Der „Pester Lloyd" erhält von zuständiger diplo matischer Seite in Wien eine längere Erklärung, in ber der Standpunkt der österreichisch-ungarischen und der deutschen Regierung zur Wilsonschen Antwortnote ans Len Frieden», schritt des Papstes beleuchtet wird. An dieser Erklärung wird auSgeführt: „Die Verantwortung für die furchtbare Enttäuschung, die der Welt durch die Vereitlung der päpstlichen Friedens bemühungen bereitet wird, fällt ausschliesslich auf den Prä- Identen Wilson und die Entente zurück. Die völlige Ent waffnung des deutschen Volkes ist es in der Tat. rvas Wilson beabsichtigt und dem Papst al» Vorbedingung nennt, als Vorbedingung dafür, dass Amerika sich überhaupt in Friedensvcrhandlungen einlasse. Der Gedanke ist keineswegs neu, auf diesem Wege die bis jetzt unver minderte militärische Kraft Deutschland» zu brechen, die im wesentlichen auf der Einheit zwischen Volk. Armee und Regierung beruht. Nach der Feststellung, wie grundfalsch Wilson die deutschen Verhältnisse auffatzt, sagt die Er klärung weiter: Präsiden tWilfon wird s'rtn Ziel niemals erreichen. Das deutsche Volk wird ich durch La» erkünstelte Pathos der Wilsonschen Noten rnd Reden niemals von der mühsam erreichten Stufe ge- chichtlicher Entwicklung in Ohnmacht, zucht- und haltlose Kleinstaaterei zurücklockcn lassen oder einer solchen Ver- ührung zum Treubruch an seinen Fürsten zum Opfer allen. Auch die Forderung nach völliger Demokratisierung Deutschlands ist ein altes Reguisit der Feinde. Es hat keinen Sinn, sich in die Wtlsonsche Note allzu sehr zu ver. tiefen. Der Papst aber wird in seiner Milde und Frie- denSltebe den gerechten Unmut über die Zumutung, bah er mittelbar bet der Verhetzung deS deutschen Volkes Hilfe leisten soll, zu unterdrücken wissen. Heute weilte der deutsche Staatssekretär des Acnheren Herr v. Kühl mann. ein gern gesehener und hochgeschätzter Gast, in Wien. Herr Wilson darf sich sicherlich darauf verlassen, dass der deutsche Staatssekretär mit dem österreichischen Aussen- minister über andere Dinge reden wird, als über die Grundlagen neuer Verfassungen und Regierungsformen für die Mittelmächte nach amerikanischem Diktat und Vor- bild. Jüngst erst hat Herr v.Kühlmann das schöne Wort ge sprochen. dass in der Politik nicht nur die Macht» sondern auch daS Recht seine Geltung haben müsse? Die Politik der Entente beruht nicht mehr aus Recht, sie ist vielmehr die Entschlossenheit zum gröbsten Unrecht. Nicht nur unser, sondern der ganzen Menschheit Glück ist e». -ah der Entente zum Unrecht wenigsten» die Macht fehlt." Die Entente lehnt die Papftnot« ab? h. Der „Temps" meldet: Die englische, französische und italienische Negierung werden die Papst» otc nicht bc- antworten. Die englische Regierung, die allein am Vatikan beglaubigt ist, beschränkte sich aus eine SmpsangS- bcstätigung. Woraus c» ankpmmt. st. Auf die mitgcteiltc Entschliessnng der Bremer Börsen- vcrsammlung ist vom Generalfeldmarschall v. Hinden- bu ra das nachfolgende Telegramm eingeaangen: Besten Dank für die kraftvolle Entschliessnng der Kauf mannschaft Bremens. Ich wünsche dem ganzen deutsche», Volke die gleiche Zuversicht, mit der dte Kaufmannschaft Bremens den Sieg der deutschen Waffe» zu Laude und zn Wasser erwartet. Im SiegeSwtllen müssen alle ob rechts, ob links — «in» werden. Darauf allein kommt e» an. Amtlicher türkischer Heeresbericht vom 1. September. In Persien Vertriebs« wir dte Müssen ans Meriwan. An der K ä u k a s»S fr vn t lebhafter« feindliche Flieger» tättgkett. Smyrna wurde am 8V. August 1S17 wieder von seiudltche», Fliegern nachts angegriffen. Bon der Bevölke rung wurden vier Personen getötet, zwei verwundet. Meh rere Prtvathänsrr wnrden zerstört. In der Nacht zum St. August halbstündige» lebhafte» Artillerteseucr gegrü den rechten Flügel unserer Gaza-Gruppe. An, 31. Auguft er höht, feindlich» KUe»er»ätt»ieit. tW. T. v.j . König Ludwig im »«Arisch,« Demalver,in. Sonntag «vormittag traf König Ludwtg i« Rürn« bera ein, um an d« IubiläumSfeirrltchketten de» Bay rischen Kanal Vereins, der sein SS jährige» Grün dungsfest feierte, tetlznnehmen. Der König begab sich «giß bem Rathause, wo im grossen historischen Saale brr Verei» tagte. Im Verlause der Tagung wurde der Rücktritt de» langjährigen 1. Vorsitzenden Geheim«,, Rat« v. Schuh be- kanntgcgeben, an Lessen Stelle ObcrVüraermetster Dr. Geh - ler-Nürnberg tritt. Nachdem Bürgermeistrr Hofrat Bräutigamden König im Namen der Stabt willkommen geheissen hatte, ergriff -er König da» Wort und führte u. a. aus: Der Kanalveretn kann mit Stolz nnd Freude auf die vergangenen 2S Jahre zurückbltckrn. Ihnen allen sage ich mein«» Dank und mein« Fr«u-de, dass wir «S so »mit gebracht haben in der Verwirklichung der neuzeitlichen Vcrvindun- gen. Der Rhein —Donau-Kanal wird gebaut wer- den. Die genaue Projektierung findet statt, und da ist e» eine merkwürdige Erscheinung, dass man bet der Projektie rung auf einen Plan zurückkommt, den kein Geringerer al» Kaiser Karl der Grosse gefasst hat. Die alte Ltnie, von der nur noch dte Ruin«« da sind, soll Wiedererstehen. Eine ganz hervorragende Sache möchte ich aber bei dem neu« Werke besonders hervorhcben, die gar kein anderer Kanal bisher hat. Das ist der auf technischer Grundlage be ruhende Vorschlag, die Wasserkräfte der Alpenflüsse, zunächst diejenigen de» Lech, zu benutzen, un, den Kanal zu speisen. Nur dadurch wird e» möglich sein, dass der Kanal unter allen Umständen soviel Wasser bekommt, dass Schisse bi» ISVü Ton nen darauf verkehren können. Dimensionen, die bei de« Kanälen, die über Wasserscheiden gehen, bts jetzt noch nicht erreicht wurden. Ich glaube. eS wird nicht sehr schwer sein, wenn man von -er Weser nach Bamberg komint, auch durch bi« sächsische Saale nach Bamberg zu kommen. Da durch würde man nicht nur eine bayrisch« Wasser st ratze zur Rhein Mündung bekommen, sondern es würden auch noch zwei neue Mündungen geschaffen werden, bei Bremen durch die Weser und bet Hamburg durch die Elbe. Äon den anderen westlichen Kanälen nenne ich vor allem biewürttembergischen Pläne, bi« ich von Herzen begrübe. Ebenso begrübe ich e», wenn r» gelingt, den B o d e n s e« an den Main anzuschliessen. ES ist selbst verständlich, dass wir hier in -erster Linie für den Donau— Main-Kanal eintrettn. Die weiter östlich befindlichen Linien, gegen die wir nn» ja auch nicht feindlich verhalten, berühren aber Bayern nur sehr indirekt. Da» sind ost deutsche und speziell österreichische Sachen. Wenn sie gebaut werden, werde ich mich freu«. Ihnen allen aber, die die ganzen 25 Jahre mit mir ausgehalten habe»», sage ich meinen Herzlichen Dank und wünsche Ihnen — und di« Jüngeren unter Ihnen werben es ja noch erleben —. dass der ganze Plan eines GrossschiffahrtSwege» von Ihnen vollendet ge- sehen wird. Wir alle beklagen sehr den Rücktritt unsere» Vorsitzenden. Sr. Exzellenz v. Schuft mar 25 Iaftr« an der Spitze de» Vereins. Wenn das grosse Werk des Main— Donau-Schissahr»»wege» vollendet sein wird, wirb jeder- „rann mit Dank und Freude -eS Namens Schuh gedenken. Ich glaube, Sic werben alle mit mir cinvcrstarwcn sein, wenn Herr v. Schuh u„S nicht nur erhalten bleibt al» Mit glied des Grosse» Ausschusses, sondern als Ehrenvorsitzender de» Verein». Die Ansprache des Königs wurde non der Versammlung mit stürmischem Beifall ausgenommen. Der nunmehrtae Vorsitzende des Vereins Oberbürgermeister Gcssler sprach im Anschluss an die Worte des Königs die herzlichsten Wünsche des Vereins für die baldige Genesung des Herrn v. Schub au» und schloss die Hauptversammluna mit einem stürmisch anfgenommeiicn dreifachen Hoch auf den Landes herr,,. Zmn Schluss der Versammlung verteilte der König zahlreiche OrbcnSauSzeichnungen. lW. T. B.) Wettere Drahtmeldungen: D«S Ech,it,ru feindlicher Anßriffe. Berlin, ü. Sept. In Flandern haben die englischen Teilangrisfe ber letzten T,,e ansgehürt. Die britische Ar tillerie hat -rn Fenerkampf wieder ausgenommen. Ein neues Ringen ber beiderseitig« Artillerien um die Feuer überlegenheit hat eingesetzt. Besonder» heftig war da» Feuer, da» sich zeitweise zum Zerstüruug-feuer steigerte, tu der Gegend von Ntenport und betderfetts der Bahn Boesinghe—Staden. . Dte Abwehrwirk«ng der deutschen Batterien war erfolgreich. Nordöstlich voesinghe wurde ein grosse» Munitionslager getroffen, da» «ti weithin hörbarem Krachen explodierte. Dt« dentschen Flieger war« außerordentlich tätig. Lalai» und D Ü n- ktrchen wurden mit beobachtetem guten Erfolge mit Bomben bewarfen. Im Artois dränge» deutsche Stoß trupp» tu MV Meter Brett« und 2vv Meter Tick i« dt«
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