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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160510018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916051001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916051001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-10
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.05.1916
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ML* «ittg«» nach Reuter Werten an «« Mittwoch «orge». Die amerikanische Regier»«» hat am Montag eine Antwortnote von n« 300 Deutschland abgesandt. Präsident Wilson berettet nach englische« Mtttetkun- gen eine Note an England vor; den Vorschlag he» Vapstr- wirb er voraussichtlich ablehne». Die .Liga der yremdvvlker Rutzla » d hat an Wilson eine Kundgebung gerichtet, in der sich sämtliche fremd stämmige Nationen Rußland- über die ihnen durch die russische Regierung ,»gefügten Grausamkeiten be schweren. Australische und neuseeländische Truppen trafen nach einer Meldung des Londoner KrtegsamteS in Frankreich ein und Übernahmen einen Frontabschnitt. Für ganz Irland wurden jetzt die Zivilgerichte sisttert; der Personenverkehr mit Irland war am Gönn- abend abend noch nicht wieder »»gelassen. England hat die Vertretung Montenegro- im Blerverdand übernommen, wodurch Montenegro au- den ferneren Äonserenzen auSscheidet. Die russische Innere Anleihe hatte rin so schlechtes Ergebnis, daß die ZetchnungSfrist bi- zum 20. Mat verlängert tverden muhte. Der Reichstag nahm gestern nachmittag seine Be- ratuugen wieder auf. Zur Förderung des Kleingewerbe-, und Klein- Handel- überwies das sächsische Ministerium des Inner» auch in diesem Jahre den Gewerbekammrrn je 4000 Mark. Wetderansage der amtl. sächs. Landeswetterwart«: Zeitweise heiter, wärmer, trocken. stämmige geschürt und dadurch Sittenlosigkeit gezüchtet. Obgleich wir freiwillig Legionen zur Verteidigung Ruß lands stellten, ist ein großer Teil der lettischen Bevölkerung jetzt von HauS und Hof vertrieben, um im Innern des Reiches im Elend zu verkommen. Wir Litauer haben durch den Bruch der im «Lithau- ischen Statut" gegebenen feierlichen Versprechungen unsere nationale Selbständigkeit verloren. Unser Glaube wurde verfolgt. Katholische Kirchen wurden gewaltsam in ortho doxe umgcwanöelt. Der kirchliche Landbesitz wurde geraubt. — Bildung und Aufklärung wurden gewaltsam verhindert und die litauische Muttersprache sollte ausgerottet werden; wer ein litauische- Gebetbuch befaß, wurde mit Kerker ober Lbirischer Verbannung bestrast. — Ein großer Teil de- Landes wurde eingezogen und an russische Günstlinge ver teilt oder zu KronSländern gemacht. Jetzt hat die russische Armee große Teile unserer Bevölkerung gewaltsam ins Elend verschleppt und das früher wohlhabende Land ver wüstet. Wir Polen haben, seitdem wir unter russischer Herr schaft stehen, jahrhundertelang physische und moralische Qualen erlitten. BerfafsungSbrüche und Zerstörung unseres staatlichen und nationalen Lebens kennzeichnen das Ber- 6k halten der „Schwestcrnation" Rußland! Um das von dem russischen Oberbefehlshaber in diesem Kriege gegebene z» Autonomicversprcchen einzulösen, sind auch nicht die geling et sten Schritte unternommen worden. Russische Truppen A haben jetzt in sinnloser Weise unsere Gebiete verwüstet, ge plündert und gebrandschatzt, die russische Regierung hat einen großen Teil unseres Volkes in die Fremde verjagt, ^ und im Innern des Reiches leiden anderthalb Millionen Polen entsetzliche Not. 8 S Wir Juden Rußlands sind geknechtet wie kein anderes 2" Volk der Erde. Wir werden geistig und körperlich dem Siechtum überlassen. Wir werden am Besuch der Schulen »Sund Universitäten gehindert. Zusammengepfercht in Ansied- lungsrayvns. gab man uns steigender Verarmung und Ber- m elcndung preis. In barbarischen Pogroms ließ man den ^ —Pöbel seine bestialischen Instinkte blutig an uns austobcn. S -Durch den Krieg sind Hunöerttausende von uns in Sic « ^ Fremde gehetzt worden und viele Tausende sind dabet elend T K umgekommen. Unsere Wohnstätten sind ausgeplündert, ^ L und täglich verkommen unsere Volksgenossen im entetzlichen ur Elend. N Wir Ukrainer sind unserer feierlich zugesprochenen Autonomie beraubt worden. Die Selbständigkeit unserer Kirche wurde vernichtet, unsere Sprache, die Sprache eines 30 Millionen zählenden Volkes, aus dem öffentlichen Leben »» »nd aus den Volksschulen verbannt. Kulturelle Vereine ^ wurden mit Kriegsausbruch aufgehoben, die Presse ver- . boten. In Galizien und der Bukowina kamen die Aus- rottuuasabsichten Rußlands unserem Volke gegenüber offen 8» Zum AuSbruch. Alle- Ukrainische wurde verfolgt, Mafsen- vcrhastungen vorgenommen und die gewaltsame Russifizie- rung eingelcitet. Dabei hatte die russische Regierung die Stirn, sich als Befreierin Galiziens aufzuspielen. Wir Muselmanen Rußlands, 25 Millionen, führen Klage über die an uns verübte Knechtung. Die Ausübung unserer Religion wird in ungesetzlicher Weise behindert. Politisch werden wir verfolgt. Unser Landbesitz ist uns geraubt worden, um russischen Günstlingen und Gewalt habern geschenkt zu werden. Die Entwicklung unserer Kultur wird behindert, überall unterliegen wir ungerechten Beschränkungen. Während des Krieges hat jede Ge rechtigkeit ausgehört. Wir werden verfolgt und mißhandelt. Wir Georgier, das grüßte Volk Kaukasiens, schlossen einst freie Verträge mit Rußland, die alle gebrochen worden sind. Unsere Dynastie, die Selbständigkeit unserer Kirche, unsere nationalen Einrichtungen wurden vernichtet. Unsere freien Bauern wurden enteignet, um russischen Bauern Platz zu machen. 1906/08 wurde unser Land verwüstet: russische Soldaten entehrten Frauen und Nonnen. Mit Kriegsausbruch wurden unsere Besten verschickt, unsere Provinz Adschara vollständig verheert. Hungernd, nackt und elend wurden über 50 000 Menschen vertrieben und dem Untergang geweiht. — So frevelt Rußland an uns, seinen eige nen Untertanen. Es hat jegliches nationale Leben unterdrückt. eS hat unsere lebendigen Kulturen vergiftet. Sittenlosigkeit und Bestechlichkeit hat Rußland an die Stelle von Zucht und Ehrlichkeit gesetzt, andersgläubige Religion verfolgt, Aufschwung und Bildungsdrang unter drückt und die Äerdummung seiner eigenen Untertanen angcstrebt. Jetzt aber, während unsere Brüder für Ruß land bluten und sterben (die Finnländer sind davon befreit), jetzt hat die russische Regierung ihrer Beamten schaft völlige Freiheit gegeben, um ihre Zerstörungswut an unseren Wohnstätten aubz »lassen. Wir beklage« u»S nicht Über dte durch die Krtegsoperattonen hervorgernfrnen Schäden. Aber wir beklagen un- über die sinn losen Zerstörungen, die ans reiner Lust am Raub und Mord und auf direkten Befehl verübt worden sind. Vir beklagen un» über die gemeinen Verdächtigungen eigener Untertanen, über da- Einkerkern, Verschleppen, Verstoßen in Hunger. Elend und Not. Wir beklagen uns über das Htnstechen und Sterben Tausender von Unschul digen, von Greisen, Frauen und Kindern. Wir haben nicht vergessen, daß Millionen unserer GtammeSgenofsen sich noch in russischen Händen befinden, daß ihnen der Mund verschlossen ist und sie die fürchterlichsten Qualen still dulden müssen. Wir kennen auch die Gewohnheit der russi schen Regierung, an wehrlosen Verwandten und Stammes angehörigen Rache zu nehmen, wenn sie ihren Haß an denen nicht kühlen kann, die die Wahrheit sagen. Wir können heute nichts für die Unseren tun. Gott schütze sie! Aber wir wissen auch, daß niemand von den Unseren mehr den Versprechungen der russischen Regierung Glauben schenkt. Nie werden unsere Nachkommen bas Martyrium vergessen, das Rußland über uns gebracht hat. Rußland hat Völker, die ihm zur Pflege anvertraut waren, ge- knechtet und verwahrlost und seine Macht dazu mißbraucht, u« kein» eigenen Untertanen zu martern und unseren Wohlstand ans Souerattouen tztnan» zu vernichten, So bat Nntzlanbseltst un» »vn sich gestoßen! Und e» wird auch später dt« Verfolgung unserer StammeS- genossen fortsetzen und nicht ruhen, bl» da» Ziel: Au» rottung der Fremdvölker al» Nationen, erreicht Ist. Darum rufen wir: Helft »«»! Schätzt »«» vor vernicht»»-! Ltg« der Fr,«»Völker Rnßlaud». Sonnt Atlltacu». Samuli Sartv. Baron Friedrich von der «opo. Gylvto vrüdrich. Lettisch« Gruppe in der Schweiz Litauische- Komitee m Bern. Dr. I. SauloS. «. ZmuidzinavtciuS. G. Kairo-. Michel Lempickt. Mitglied der Dmna. Waelaw Tiero-»«w»ki. L. Dawidsohn. Dr. G. ZabludowSki. Dmytro Donzo«. Ukrainische Gruppe in der Schweiz. Sasy Abdul Rachtd Ibrahim. Michel de Tierrthelt. Australische Truppe« i« Frankreich. Da- Londoner Krieg-amt meldet: Aultra- ltsche und neuseeländische Truppen sind in Frank- reich eingrtroffen und haben einen Frontabschnitt über nommen. (W. T.B.) General Haigh berichtet nach Reuter: Am Sonntag herrschte an vrrschte- denen Punkten der Front einige Tätigkeit. Der Feind drang nach einer deftigen Beschießung in da- Gehöft von Thtcpval ein un- fügte un» einige Verluste zu, «he er ver- trieben wurde. Der Fein- ließ einige Tot» und einen Ae- fangenen in unseren Laufgräben zurück. Wir überfielen mit, Erfolg die feindlichen Laufgräben nördlich des Ge höftes Thieoval. trieben die Besatzung in die Unterstände und bewarfen sie dort erfolgreich mit Bomben. Wir lie ferten auch ein gelungenes Gefecht bet FromelleS, drangen dort in die feindlichen Laufgräben, die gut besetzt waren, ein und verursachten beträchtliche Verluste. Unsere Verluste waren in beiden Fällen sehr gering. Diese Ueber- fälle wurden von den Walisischen und Jnniskilling-Füsilie- ren gemacht. Bei Dvern war gestern nacht und heute die Artillerie tätig. <W. T. B.) Her»» darf im Leitartikel -er „Btctoire" verrate«, -aß sein Blatt wegen eine- Artikel» über Polen beschlagnahmt wurde. Er behält sich vor, mit doppelter Vorsicht daraus zurück zukommen. Unter Hsnwei» auf die Gefährlichkeit der polnischen Frage, zumal wegen der österreichi schen Pläne, schlägt er -er Zensur vor, daß man sich durch völliges Totschweigen der polnischen Angelegenheit nicht erniedrigen dürfe. In seiner Kritik der deutschen Ant wortnote an Amerika entschuldigt Heros die Aus hungerung der deutschen Frauen und Kinder mit den KriegSgesetzen un- zieht da» beliebte Beispiel -er Belage rung von Pari- im Jahre 1870/71 heran. Er berauscht sich an der Vorstellung, dich in dem deutschen Anruf an Amerika- Unparteilichkeit da» Eingeständnis der Ohnmacht auf dem Meere liege, und fragt: Wer hindert di« Flotten der Mittel- Mächte, herauszukommen» um sich mit den alliierte« Flotten zu messen? Wer hinderte Deutschland, eine stärkere Flotte, als die Engländer zu bauen? Gewiß nicht Wilson! Sieht emand, wie Deutschland nach dieser Antwort den Krieg mit Amerika außer etwa durch ein Wunder wir- vermeiden können? tW. T. B.) Französischer Weberansstand. Wie -er „Temps" au- Grenoble meldet, haben die Webereiarbetter in Vienne den Genera'!- streik beschlossen. Der AuSstand ist allgemein. Die Arbeiterschaft fordert Lohnerhöhung. tW. T. B.) Pasitsch über baS Kriegsende. Nach einer Meldung au- Petersburg erklärte der gegenwärtig dort weilende serbische Ministerpräsident Pasitsch Vertretern der Presse, baß die Lage auf dem Balkai, sich bald zugunsten der Alliierten gestatten werde. Hochgestellte Persönlichkeiten Hütten ihm auch versichert, daß man noch b'iS zum Herbst -aS Ende des Krieges erwarten könne. Der erste Teil der Auslassungen ist natürlich nur Schaumschlägerei. WaS Asquith verheimlicht hat. i>. Sir Edward Carson machte bei einem Bankett seiner Parteigänger im Cecil-Hotel in London die interessante Enthüllung, der englische Marineminister habe 70 Journa listen zusammenberufen un- denselben die Gefahre« und Schwierigkeiten für Englands Verpro viantierung auseinan-ergefetzt. die dadurch entstanden seien, daß Deutschland seinerzeit versucht habe. England zu blockieren, und durch die stattgefundene Verminderung der englischen Handelsmarine. Der Zweck der Einladung des Marinemintstcrs an die Journalisten sei der gewesen, die Zeitungen zu verhindern, die Lage zu besprechen «nb zu kritisieren. Earson beschuldigt Asauith, daß er dem Unter- Hause dies« Mitteilungen vorenthalten habe. Der Untersee-Srieg. d. ,,A Villag" berichtet aus Athen: Das Blatt „Angira" teilt mit. daß ein von Korfu in der Richtung nach Saloniki fahrendes englisches Schiff, worauf.sich serbische Truppen befanden, an der eptrotischen Küste infolge einer Mine oder einer Torpedierung gesunken ist. Der größte Teil der serbischen Truppen konnte gerettet werden. Strenger Belagern«--,«sta«» in Irland. Aus Rotterdam wird gemeldet: Durch königliche Order vom 6. Mai werden für ganz Irland auch die Ztvtl- gerichte, die über zivilrechtliche Prozeßanträge »u ent scheiden haben, vorübergehend sisttert. E- werden bei den Kriegsgerichten besondere Abteilungen für die frei- willige Gerichtsbarkeit errichtet. Der Personenverkehr mit Irland war Sonnabend abend noch nicht wieder zugelassen: auch den irischen Abgeordneten ist immer noch ei» Verkehr mit ihre» Wahlkreisen in Irland «nmügltch. England als Anwalt Montenegro-. Der Lyoner „Republtcairr" meldet, daß England die Vertretung der Gesamtansprüche Montenegros im Bterverband übernommen habe, womit Montenegro an der, ferneren Beratungen und Konferenzen der alliierten Regierungen auSschetde. Japan und der enropätsche Krieg. d. Da- japanische Parlament besprach dt« Möglichkeit der Entsendung japanischer Truppen nach Europa. Sin Abgeordneter fragte den Ministerpräsidenten Grafen Okuma, ob er nicht die Absicht habe, einer Teilnahme am europäischen Kriege wenigsten- in beschränktem Maße z». ^»stimmen. Okuma verweigerte auf dtefe Krage die Antwort. — Die innere rnsfifche Anleihe. b. Am 3. Mai hatte ber russische GtaatSbankprästbent Schipow dem Ftnanzmtntfter Bark mttgeteilt, daß bt- dahin kaum die Hälfte der aufgelegten Anlethesummen gedeckt sei und deshalb eine Erweiterung ber Zeichnung», frist unbedingt notwendig erscheine. Desselben Tage» er ging an russische Zeitungen seiten- de» Finanzministerium- eine Information, -ahinlauten-, daß laut Bortrag de» Staatöbankprästdenten die Subskription auf die neue Kriegsanleihe zwar sehr gänfttg verlaufe, baß aber, da die Zeichnungen vorherrschend auf relativ geringe Summe» lauten, sich die Notwendigkeit cherauSgestellt habe, die Frist bi- »um 36. Mai zu verlängern. Zur verhaft««- SuchamlinowS. d. Der Petersburger Korrespondent „Eorrtere bella Gera" berichtet: Die Verhaftung de- frühere» russischen KriegSmintstrrö General- Snchomltnow sei auf Grund der Anklage erfolgt, er habe da» russische Heer währen- der große» deutschen Offensive t« Borjahre gerade für i« kritischsten Augenblick »tt «affe» und Geschosse Stiche gelassen. Der General wurde in seiner Wo! «ach genauester Hau-nntersnchung festgenomme« u einem Kraftwagen nach der Peter-PaulS-Festung ge! Die Gattin de» Minister» bat. ihre« Man« in» Gnä begleite» zu dürfen. Die» wurde ihr aber nicht ^ da strengste Haft angeortnet worden war. «»schaff»«- her Blutrache in «haute». Dte Albanische Korrespondenz meldet au» Skutart: Die Häupter der hervorragendsten Stämme vereinigte» sich am 3v. April in Skutart. um über bt« Krage der Blutrache zu beraten. An ber Versammlung nghmen auch katholische Piiefter und mohammedanische Hvdschr» trll. Felbmarschall- Leutnant Trollmann fdrr Bezwinger be- Sowtschen) führte den versammelten Albanirrnzu Semüte, wa« für Uebel die Blutrache be« albanischen Volke zugesügt habe. Für da» albanisch« Volk sei eine neue Epoche augebroche«, wo Einig, keit und Brüderlichkeit vonnöten seien. Da- albanische Volk müsse seinen Platz in den Rethen -er zivilisierte» Nationen rtnnehmenr dtShalb sei e» notwendig, daß alle Stämme de» Lande- einen Landfrieden beschwören und baß «in Gesetz für die ganze Nation Geltung habe. Hierauf sprach Stadtkommandant Oberst Dtchtel, ber unter großem Beifall erklärte, baß dir Albanier dte Waffe» nur zur ver- tribigung ihrer Heimat gegen dte Feinde, nicht aber gegen ihre Brüder ergreifen dürfen. Die Häupter aller Stämme schlossen hierauf feierlichst einen Landfrieden für dte Dauer von sechs Monaten. Deutscher Reichstag. Auf der Tagesordnung stehen -«nächst die beide» schleunigen Anträge der alten sozialdemokratische« Frak tion und der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft »a- treffend Aussetzung Le» gegen de» Abgeord neten Liebknecht etngeletteten Verfahren» für dte Dauer ber Sitzungsperiode und Aufhebung der über ihn verhängten Haft. — Präsident Dr. Saemps teilt mit, daß der Antrag vorliegt, die beiden Anträge a« dte GeschäftSordnungSkommission zur schleunigen Bericht erstattung zu überweisen. Dieser Antrag wird ohne Debatte angenommen. — Es folgt die erste Äsung de» Ge setzes über die Feststellung von SrteaSfchäben im Reichsgebiet. Mtntftertalbtrektor ». JonectttidreS begründet den Entwurf, ber die genaue Feststellung und Prüfung der Kriegsschäden durchführe« soll, die dann dte Grundlage ber Entschädigung zu bilde« bestimmt sind. Wst- haben Schäden nicht nur im Inland«, sonder« in der M»- »en Welt. Dte Boreinschätzung der Schäden war eine rein einzelstaatliche Angelegenheit. Da- Reich kann natürlich nur dte wirklichen Schäden vergüten. ES muß daun «tue Abrechnung zwischen ihm und den Bundesstaate« statt- finden. iWührend ber Rebe de- UnterftaalSsekretär» «»> scheinen die bulgarischen Abgeordneten auf der Tribüne.) — Abg. Freiherr v. Rechenberg (Zentr.j: Wir begrüßen den Gesetzentwurf als einen der Schritte, dte schweren Schäden des Krieges zu mildern. Für Ostpreußen ist ja schon viel geschehen aber Teile von Elsaß-Lothringe» haben ebenso gelitten. Die Entschädigung durch da» Reich werde sich auch aus dte AuSlandSschiffahrt und auf unsere Schutzgebiete erstrecken müssen. In ber Kom mission wirb über die Entschädigung unserer Kolonisten zu! beschließen sein. — Abg. Emmel (Soz.): Der Regierungg- vertreter hat zugegeben, -aß die bisherige» Gesetze nicht ausreichten und baß die Entschädigung noch während d«S Krieges beschlossen werden müsse. Eine Beschleunigung tst dringend notwendig, weil sonst viele der Geschädigten da» Zeitliche segnen. - Abg. Stehr (Vp.): Mit ber Entschädi gung für Ostpreußen ist es doch etne besonder« Sache. Gleich nach dem zweiten Nussenetnsall wurde «S als «tue Ehrenpflicht deS Reiches bezeichnet, sofort helfend etnzn- greifen. Jetzt macht man allerhand Kautelen und will «« zahlen, wenn das Reich bet Kaff» ist. Ein Verschieben>jl Verpflichtung zwischen Reich und Preußen darf bte nicht verzögern.— Abg.Dr. Thoma (ntl.): DerTttelbeSGesi entwurfes darf nicht dazu führen, zu glauben, -ah jetzt KrtegSschäden im Reiche festgestellt und entschädigt werde» sollen. ES handelt sich hier nur um weutg« und spezielle Schäden, B. durch Flugzeug«. Der Entwurf kündtgt b»« sondere Entschädtgungsgesetze für dte Schiffahrt» für dte Schutzgebiete usw. an. In der Hauptsache soll er für andere Entschädigungen nur etne einheitliche Grundlage schaffe», entsprechend einer Resolution de- Reichstage». ES ist fö» gar gesagt worden, daß bte Aktion de» Reiche- dte preuhd- sche Hilfeleistung für Ostpreußen stören werde. Da» Reuh wird sich ber Entschädigungöpflicht kaum entziehen können. Im ganzen sind meine Freunde mit dem Gesetz eiuver- tanden, das ein neues Band für das Reich sein möge. — Abg. Kreth tkons.): Das Gesetz erinnert un» an dte schwere: Heimsuchung, der unsere Grenzprovtn» Ostpreutze« auö- gesetzt war. Preußen, das sonst so vorsorglich ist, war t»> keiner Weise auf den Einfall der Russen vorbereitet, der! uns die Kultur des Vierverbanbe» bringen sollte. Döe Zerstörungen durch dte Kosaken sind geradezu furchtbar. Das Fortschaffen der Bevölkerung war mehr al» grau sam. Unsere Truppen haben sich tn Ostpreußen so lauge, gehalten, bis der rechte Mann, Hindvnburg, erschien. Nnu llt e-, auch die schweren Schäden zu heilen, wobet natür- ich die Lasten zwischen Preußen und dem Reiche gerecht verteilt werden müffen. Da» Reich darf sich aber nicht etwa darauf beschränken, dte Ansprüche nur zu regle««», ttere». Der Redner tritt daucA für Entschädigung der preutzischen Flüchtlinge et«. — Mg. ». Gamp (Deutsche Frakt.j: Ich befinde mich in Ueberetnsttmmung uttt -« Vorrednern, selbst mit dem Abgeordnete« Smmel, daß bte EntschädignngSfrage dringend ist. Ich würbe eS aber für verfehlt halten, tn der Kommission den Raum de» Gesetze allzu sehr zu erweitern. Auch die AnSlandSdelttsche» haben wohl einen Anspruch auf Entschädigung. Der Redner schildert dann ebensall» die Verwüstungen in Ostpreutze«. Hterauf wird die Wetterberatung auf morge« «ach- mittag 8 Uhr vertagt. Schlutz «Vi Uhr. , * ^ Sine «»frage i« Reichstage »ege« der Ltchtbühue«. b. Abg. Dr. Werner-Gietzen hat im Reichstage eine kurze Anfrage eingebracht, bte daht» gebt, ob der Reichs kanzler bereit sei, Maßnahmen treffen zu lasse«, dte geeignet sind, dem gerade jetzt doppelt empörende» Treiben der Lichtollhnen wegen deren Aufführung von Ehebruchkomödte«, sogenannten Sittenschlaaer», Etu- brecher- und Detektivstücken übelster Art unter ««Wendung schreiender bildlicher Anpreisung «nd mit Unterstreichung de» ' "" gegnen. »nttvort. Sittltch-Vrttchigen und «nsechtbaren erfolgreich »» bd- »en. Der Anfrage, beguügt sich »tt einer schriftliche«, Der bchlgarische Besuch ft, Berlin. Am gestrig«« Tage waren die Mitglieder deri bulgarischen Sobranje Gäste der Retchß- hquptstabt. Nach ber Rundfahrt fand ein Empfang t« Festsaale de- Rathauses statt, wo Oberbürgermeister Wer- muth die Gäste begrüßte. Unter den Anwesenden be- merkte man u. a. «eben den Spitzen der städtischen Br- Hörden und Körperschaften von der bulgarischen GescnHt- schaft Exzellenz Rtzosf, die LegattonSräte und be« bulga- rische» Generalkonsul, vom Auswärtige« Amt Unterst««», sekretär Exz. Ztmmermann. Geh. LegattonSrat Frhrn. von Rabowitz: auch Vertreter'-« bulgarischen Kunst und Wiss«. schaft und der Berliner bulgarischen Kolonie waren an- wesend. Bet dem Frühstück im Donatorenfaake brachte Oberbürgermeister Wermuih de» Trinkfpruch anf bt« Gäste an», wobei er u. a. Hervorbob: Sie haben bte herzliche« Töne der Freundschaft gehört, mit welchen dte für kühl ge- haltenen Berliner dte bulgarischen Freunde begrüßte «ud begleitet. Sie haben gesehen, wie wir an unseren. Frieden-- werken rüstig wetterbauen und wie wir sie nutzbar machen unser« Krieg-tüchttgkeit. Mit einem Schlage sin» dtq
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