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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160521012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916052101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916052101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-21
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1916
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Nr. >4.. Seite r Aüv oUig- c--ssv am Sonntag morgen. Ei» -ent s ct>es M a r i n c f l u g z e u a - Ge s ch,v a - de r lint vvn der flandrischen Küste au» eine» erfolgreichen Angriff ans englische Häfen und Befestigungsanlagen nnternoininen. An der südtirolcr Front ivarfen die vsterreichisch- nnaarischen Angriffe den Feind weiter zurück: im Sugana- tale wurde lltnudschein lRviieegiiv) ivieder besetzt. Auf dem A inienterra - Nucken wurde von den k. u. k. Truppen der Lasso Alto genommen; auch vom Evi Santo sind die Italiener bereit» vertrieben. Die k. u. k. Truppen nalunen seit AngriffSbeginu über Italiener gefangen und erbeuteten 107 Geschütze und 08 Maschinengewehre. Oesterreichisch ungarische Flieger belegten zahlreiche norditalienische Bahnhöfe und die seindlichen Leeslug- stativnen mit Bomben. In französischen Häfen werden nach einer Er klärung Lord Rewtvn» im englischen Overhause mehrere tausend demscheGefangene nnier englischerAussicht verwendet. Portugal soll die beschlagnahmten denlschen Schiffe nül EiinvilUgung England» Italien zur Berfügung stelle», um der Frachtenirisio abzuhelfe». Kaiser Wilhelm empsing Sonnabend nachmittag den Reichskanzler zu längerem Borrrag. Der deutsche Reich» tag wird seine gegenwärtige Session voraussichtlich vor Pfingsten schliehe». Wetteransage der amtl. särhl. L n » d e » >v e t t e r wart c: Zeitweise Trübung, kühl, meist trocken. dem letzten Januar ergriffen worden. Wen» nichts ge schehen wäre, so baue man Balsvnr längst an einen Laterncnpfahl ausgehängt. Es sei zwar nicht möglich, die ganze Ostküste zu schützen, aber etwa 00 Geschütze mit Schein werfern. die zwischen Wash und der Themse ausgestellt würden, könnten deutsche Luftschiffe verhindern, die »rüste zu überfliegen. Weshalb sei dieser Plan, den der frühere »iommandant der »rUllei-nUschen Verteidigung Londons be- sürwoneie, naht ansgesührc worden'? In den östlichen 'Vaischasten sei dar- Abwehrgeschüi.'korvs noch immer mit denselben allen Geschützen und Maxnntanvnen bewuffuel. Seit der letzten Debatte im Unterhauie habe man neue «beschütze gesandt. Aber es fehle an Munition, die gegen Zeppeline wirksam sei. Bor allem aber sei eine lieber-- Ggenheit des LustdiensteS an der Front nötig, um die deutsche Aufklärung zu verhindern. Tennant erwiderte: Das Benachrichtiguiigssnstem über drohende Luftangriffe sei jetzt über das ganze Land vollendet. Es seien noch nicht alle Geschütze zur Abwehr von Luftschiffen da. Aber man bekomme sie jetzt. Es sei nun eine Schiessschule für Offiziere eingerichtet worden. Tennant führte, wie ge weidet, sodann aus. daß die Fliegerleistnngen an der Front die der Deutschen überträfen. tW. T. B.) Bei einem Bankett zu Ehren der russischen Parlamentarier im Manston-Honse sagte, wie Reuter meldet, Sir Edward G r e n in einem Trintspruch auf die Gäste: Es ist ein be liebter Kunstgriff des Feindes, zu versuchen, dadurch Zwie tracht und Misstrauen unter die Verbündeten zu säen, dass zu verstehen gegeben werde, die Verbündeten seien tatsäch lich nicht eins über die Ziele. Jeder verfolge seine eigenen Sondcriutcressen und werde, wenn die Zeit gekommen sein wird, sich wenig um die Interessen der anderen kümmern. Das ist aber absolut unwahr. Die gemeinsame Gefahr, die gemeinsame Lache und die gemeinsame Anstrengung werden uns bei Aufstellung der Friedensbedingungen ebenso eng vereinigt finden wie bei der Durchführung des Kampfes. sLanter Beifall.« Und wenn der Tag kommt, werden wir es für selbstverständlich betrachten, das; die be sonderen Interessen Nuszlands und der anderen Verbünde ten ebenso sorgfältig und in vollem Umfange in Betracht gezogen, beachtet und befriedigt werden müssen, wie unsere eigenen. sBeifall.i Ich hoffe, unsere russischen Freunds haben genug gesehen, nur zu der Ueberzeugnug gelangt zu sein, dag wir in diesem Lande alles, was wir besitzen, in den Kamps werfen: Menschen, Schiffe, Geld und Mate rial. Wir wünschen so viel beizutragen, als nur irgend in der Macht des Landes liegt, und wir wünschen es in einer Weise beizutragen, die den Verbündeten und der gemein samen Sache am meisten dienlich ist und Hilst. sVcifall.j Während Ihres Besuches hat da» Parlament etwa» er ledigt, was wir Militürdienstbill nennen. Für Misere Feinde ist das vielleicht eine kleine Sache, aber für uns, mit unseren verschiedenen Prvblemen, ist es eine wahrhaft grosse Sache, da es von unseren früheren Traditionen und Ideen abweicht. ES wäre mir lieb, wenn daS von den Verbündeten als Belchen und Beweis dafür genommen würde, wie tief dieses Land aufgerüttelt und wie ent schlossen es ist, und dass es hinter keinem unserer Ver bündeten znrückstehcn wird, wenn cs gilt, daS A c u h e r st e f ii r d e n K rieg z n tun, ob eS sich nun darum handelt, Männer sür die Armee und Flotte zu beschaffen, oder für Material sür die gemeinsame Sache Sorge zu tragen. sW. T. B.) Wie der britische Geheimdienst arbeitet. «Tnrch Fuukspruch vom Vertreter des W. T. B.j „Neiv- nork American" erzählt eine Geschichte über die verwerfliche Art des Vorgehens dcS britischen Geheimdienstes. Danach steht fest, dass der britische Marineattach« Kapitän Gauni einen Laufjungen verleitet hat, seinem Arbeitgeber, dem Dr. Führ, einem ehemaligen deutschen Beamten, Ser setz: in Reinwr!' ein ilebcrsetzungsbureau leitet, Briefe zu stehlen. !W. T. B.j Portugal soll seinen Rand an Italien heranSgcben. tz. Rach einer Meldung der Turiner „Gazetta del Poovlo" ans Rom finden zwischen den italienischen Ministern und dem portugiesischen Gesandten in Nom Be sprechungen statt, die dahin zielen, dass Portugal die bc- i ch l a g u a h in ten deutschen Schiffe mit Einwilli gung Englands Italien zur Verfügung stelle, »m der immer bedrohlicher werdenden Frachtenkrisis abzuhelfen. Friedensbemühungen. l>. Privatmcldnngen aus Madrid zufolge werden zwischen dem Papst und dem König Alfons einer seits und dem Papst und Wilson anderseits Verhand lungen zur .Herbeiführung des Friedens geführt werden. Das Hauptziel dieser Bestrebungen sei zunächst, die Mächte zu einem Waffenstillstand zu veranlassen, während dessen die Verhandlungen eingelcitct werden ivllen. König Aisons- sei der l!eber:engttiig, dass ein Waffenstillstand sicher den Frieden herbeiinhren werde, da es jeder der krieg führenden Parteien unmöglich sei, die Streitigkeiten wieder anfzunehmeil. Die Londoner „Daily Mail" gibt in ihrer Ausgabe vom 14. d. M. die ausserordentliche Zunahme der v a z i f i st j s ch en Bewegung in Engl n n d bekannt. Besonders in Wales und in den östlichen Küstcngrafschastcn nehme die Bewegung eine» staatsgcfährlichc-n Umfang an. In der Ste.dtvcrmaliung von Hulk werde ganz offen die Friedensfragc erörtert. Die Stimmung gegen England in Amerika. lDurch Funksprnch vom Vertreter des W. T. B.1 Die den Alliierten freundlich gessuntc „Newnnrk Tribüne" be- ipria'l die bevorsteyende amerikanische Note an England und sagt: Es besteht eine seltsame Verwirrung in der oritis ch e n Auslassung Uber die hiesige Lag e. England fülilt, dass Amerika mit ihm als dem Verteidiger Belgien: svmpathisiercn sollte, aber die Wahrheit ist. dass »ein grosser Teil des amerikaninhen Volkes diese Anschau ung angenommen Hai. Drei oöüig verschiedene Teile des amerikanische» Volkes baden die Vorstellung. England kämpfe in selbstloser Weise sür Belgien und die Mensch lichkeit, abaelehnt, nämlich die Irisch- und Deutsck>-Amcr1- kaner, sowie eingeborene Amerikaner revolutionärer An- jchauung. Obwohl die Politik, das britische Volk zu reizen, stets populär war, lehnten sie es doch ab. einen Angriff auf England zu unterstütze», solange der Streit mit Deutschland »och nicht beigelegt war. Aber jetzt betrachtet ein grober Teil dieses Elements die deutsche Anaeiegen- ett für geregelt, und sie bestehen darauf, datz jetzt England n der Reihe ist. Englands Freunde sehen voraus, dass, wen» Deutschland je auch nur einen Schimmer vvn Bei- niinft zeigte, die Gefahr einer Verwicklung mit England entstehen würde, weil nicht genug Lnmpatliie mit Grvss- britannien vorhanden war, um amerikanische Rechte auf» zngeben. Was jetzt geschieht, würde schv» im Februar l»lk> cingetrcten sein, wenn Deutschland nicht aus seiner Untcrscebvotspolitik bestanden hätte; e» wurde nur durch den „Lilsitania"-Fall anfgeschnben. Jetzt ist diese Frage infolge der deutschen Beilegung oder scheinbaren Beilegung nicht »nr wieder ansgetanchi, sondern hat sich infolge der Hinrichtung -er irischen Aufständischen noch verschärft, die eine Strömung im Volke erzeugt hat, Wilson bei dem Angrisf anf die britischen Methoden zu unterstützen. „Tri büne" zollt Deutschland Anerkennung dafür, das; eS die wirklich sehr beträchtliche englandscindliche Stimmung in Amerika zu seinem Vorteil ansnntzt, und missbilligt die britische Widerwilligkeit und Unfähigkeit, den Amerikanern die Tatsachen zu erklären. Eine englische Verordnung gegen die WhiSkhbreuner. „Morning Post" meldet: Eine Verordnung bestimmt, dass die W h i S k y b r c n n e r künftig den MnnItivnS-, minister um Erlaubnis bitten müssen, wenn sic sich Whisky Herstellen wollen. Unter den Whisknbrennern herrscht grosse Bestürzung darüber. Da Irland durch diese Ver ordnung besonders getroffen wird, so dürfte Nedmond einen neuen Streit mit der Regierung bekommen. lW. T. B.j Die Freiheit der Meere in englischer Beleuchtung. i>. Der englische Marineminister Valfonr setzte in dem ersten Interview, welches er nach seiner Aussage in 'einem Leben bewilligt hat, laut Metdung des holländischen , R'keuiv»"-Biireau auseinander, was England unter der Freiheit des Meeres verstehe. Seitdem es England gelang, durch seine Flvttenherrschaft die Freiheit der See zu erzielen, wurde die Seeräubern überall unterdrückt und konnten fast alle Staate» Europas überseeische Kolonien gründen und ihren überseeischen Handel anSdehnen. Im letzten Jahrhundert, als England ohne Mitbewerber war, ist Belgien ein selbständiger Staat geworden, ist die Ein- beitltchkeit Hollands hergestellt, sind die amerikanischen Republiken begründet und die Monroe-Doktrin ins Loben gerufen worden. Alle diese Fortschritte danke die Welt nur dem Umstande, dass die See für alle frei war, statt der Ver teilung und Abgrenzung des Meeres, welche zurzeit, als Spanien die erste Seemacht war. herrschte. Jetzt ist das Meer für alle offen und keinem Seefahrer werden Hinder nisse in den Weg gelegt. Deutschlands Ideal der Freiheit der Meere sei dagegen eine Sec, die nur Deutsch land untertan sein dürfe. Die Sache ist bekanntlich genau umgekehrt, wie Bnl- fvur sie darstellt. England ist der Seetvrann, aber Deutsch land will ein wirklich für alle Stationen freies Meer. England hofft noch immer aus die Zeit. Ein brieflicher Bericht des „Givrnale d'Italia" ans London glaubt, das; die Wirkung des englischen D i c n st p s l i ch t g e s c tz e s sehr gering sei und sich erst viel später fühlbar machen werde. Man müsse bedenken, dass die Leute, die jetzt zu den Waffen gerufen werden, »nr widerwillig jvlgen würde». Aus diesen Widerwilligen werde man erst allmählich Soldaten machen müssen. Das offizielle England glaube nicht, dass der Krieg in diesem Jahre zu Ende geben könne. Der Illusion, die Mittel mächte schnell und gründlich zu besiegen, gebe man sich in England nicht bin. Man glaube dort, dass die Zeit der Entente zu Hilfe kommen und sie für die gebrachten Opfer entschädigen werde. Wenn man auch eine grosse Offensive für nächsten Sommer für notwendig erachte, so messe man ihr doch keine durchschlagende Bedeutung bei. Das Pro blem bestehe nun darin, dass England seinen Verbündeten, welche den Krieg nicht so gut nushaltcn könnten, mit seinen Kräften anShelfc. Hierüber dächten jetzt die eng lischen Staatsmänner nach. lW. T. B.j Während die englischen Staatsmänner „Nachdenken", handeln wir. Bon der indischen Mission. Der „Rvtterd. Cour." meldet, dass der Dampfer „Kil- k'eniiy" aus Tilbury mit deutschen und österreichischen Frauen, die nebst ihren Männern, meist Missionaren, aus Britisch-Jndien ausgcwicscn wurden und am 80. März aus Bombay abgcrcist waren, in Rotterdam angekommen ist. Die Männer bleiben vorlüusig in England. Die Frauen reisten über Goch weiter. Militärische Justizmorde in Frankreich. b. Aus Boulogne wird berichtet: Am 2. Mai wurden hier der belgische Kaufmann B e r h v u l st und dessen Sohn, der 14 Monate in Flandern kämpfte, wegen Hochverrats erschossen. Bcrhoulst verliest vor einem Jahre Antwerpen. Er reiste nach England und wurde dort unter Spionageverdacht verhaftet, doch infolge Eingreifens des belgischen Gesandten freigelasscn. Hierauf reiste Ver- houlst nach Frankreich. Kaum hatte er das Schiff verlassen, so wurde er als verdächtiger Flüchtling sestgenommcn und in ein südfranzösischcs Lager befördert. Wieder appellierte er an die belgische Negierung und erhielt nun die Er laubnis, in Paris, wohin er ursprünglich wollte, einen Ge schäftsfreund aufzusuchen. Nachdem er seine Angelegenheit geordnet hatte, ersuchte er um einen Pah nach England und begab sich nun nach Boulogne, verständigte seinen Sohn von seiner Abreise und erbat noch eine Antwort: in deren Er wartung blieb er in Boulogne. 10 Tage nachher wurde er verhaftet. Sein Sohn hatte ihm ein Tagebuch gesandt, in dem angeblich wichtige Meldungen enthalten waren. Bcrhoulst und Sohn wurden wegen Hochverrat angeklagt und zum Tode verurteilt. Sie starben zweifellos unschuldig. Heros zum Jubiläum des russisch-französischen Bündnisses. Das Jubiläum des russisch-französischen Bündnisses gibt Hervü in der „Vicivire" Anlass, wegen seiner früheren Gegnerschaft demütig Abbitte zu leisten. Nach allgemeinen Zustimmungsworten zum Bündnis schließt er, ohne dass die Zensur den Passus beanstandet hat: Diese Silberhochzeit, selbst trotz der Schmerzen der gegenwärtigen Stunde, wie würde sie schön und sreundvoll fein, wenn Viviani und Thomas vvn Russland mit einem Hvchzeitsgeschcnk zurück kämen, welches In dem Versprechen einer allgemeinen Amnestie für alle unsere Freunde bestände, die in den Gefängnissen Sibiriens schmachten und ausserdem das Ver sprechen einer weitgehenden Autonomie für das wiedcr- crstandene und zur Nation gewordene Polen enthielte, sowie das Versprechen, dass die Juden in ganz Russland bürgerliche und politische Gleichberechtigung erlangten, und endlich, dass der Zar, gestützt auf die Duma, selbst das neue Russland regieren werde auf den Wegen der Demokratie und des Liberalismus!!! Verwendung deutscher Gesangener in Frankreich und England. Der „Nottcrd. Eonr." meldet aus London: In Beant wortung einer Anfrage erklärte Lord Newton im Ober- Hause. dass zwischen zwei- und dreitausend deutsche Ge fangene unter englischer Aufsicht dazu ver wendet würden, der Sianung von Waren in französischen Häfen abzuhelsen. Die Kriegsgefangenen würden auch dazu benutzt werden, in Schottland Holzarbeiten zn verrichten. Bürqerliche Internierte werden nur dann zu Arbeiten ver wendet, wenn sic selbst damit einverstanden seien. Ein Teil vvn ihnen werde in Stciubrüchcn. zur Anlegung von Wegen, auf Farmen, zum Torfstechen und zur Herstellung von Bürsten und Pvstfäcken verwendet. SS würden sowohl von den Gewerkschaften als auch vvn den Arbeitgebern der Ein. stelluna von Gefangenen Schmierigkeiten in den Weg ge» Amtlicher französischer Kriegsbericht von. Freitag abend: Auf dein linken MaaSuser dauerte -er Arttlleriekaiiipf an der Front beim Walde von Avvcourt, an der Höhe :>04 und in der Gegend des Tote» ManneS mit grosser Heftigkeit an. Der Feind machte im Laufe -cs Tages keinerlei Angrifssversuche. Auf dem rechten MaaSuser und im W o e v r e»Ge b i ei e massige Tätigkeit der beiderseitigen Artillerien. Der Tag war verhältnismässig ruhig an der übrigen Front mit Ausnahme der Ehampagne und der Vogesen, wo sich unsere Artillerie besonders tätig erivieö. — Flugwesen: In der Nacht vom 18. zum 19. Mai haben unsere Flugzeuge zahlreiche Unternehmungen und Veslbiessungen vorgenom- men. Der Flugplatz von Morhange, die Bahnhöfe vvn Mrtz-Sablon. ArnaviUe. Brieullrö, Steray, Sedan und Etain. sowie Lager bei Montsancoii und Azannes erhielten zahlreiche Geschosse. — Belgischer Bericht: Lebhasie Artillcrietäligkeit an der Front der belgischen Armee, be sonders in der Gegend von Dirinniden, wo unsere Geschütze aus allen Kalibern ein vernichtendes Feuer auf die Ver teidigungsanlagen der Deutschen unterhielten. <W. T. B.j Der Bierderband und Griechenland. Das Reuterschc Bureau erfährt, dass die Streitfrage zwischen den Alliierten und der griechischen Regierung wegen des Transportes der serbischen Truppen tn be friedigender Weise erledigt worden sei. Die Serben wür den auf dem Seewege transportiert werden. lW. T. B.j Ans Athen wird gemeldet: Der italienische und -er fr an zu- fische Gesandte werden abbcrufcn, iveil sie nicht imstande waren, bei der griechischen Negierung die Forde rungen ihrer Regierungen dnrchznsctzen. Zur Lage in Saloniki. Ein Amsterdamer Blatt meldet aus London, dass in Saloniki mene Truppen gelandet wurden. — Der Athener „Tiinrs"-Korrespondent meldet, dass die neue Eisenbahn, die Larissa mit Saloniki verbindet, Sonntag offiziell vom Minister Rchallis eröffnet werden wird. lW.T.V.j Der neue französische Elesandte in Bukarest. Nach dem „Journal" ist Saint Aulaire als Nach- folger vvn Blondel zum sranzösischeu Gesandten in Buka rest ernannt worden. (W.T. B.j Fünf fleischlose Tage an der russischen Nordwcftfront. tz. Ein Armeebefehl KnrvpatkinS vom l<>. Mai ordnet an der Nvidwestfrvnt die Einführung von fünf fleisch losen T a g e n w öchcntlich an. Die Bestandsauf nahme habe erwiesen, dass üusserste Sparsamkeit notwendig sei. Infolgedessen sei der Armee und der Zivilbevölkerung die Schlachtung und der Verlaus, smvie die Zubereitung und der Genuss von Schlachtvieh ausser Mittwochs und Sonntags verboten. Die Schlachtung vvn Kälbern unter N, Jahr ist auch verboten. Die Strafe ist auf 8000 Rubel oder 3 Monate Gefängnis festgesetzt. Die Aalandfrage. Der Minister des Aensseren Wallenberg antwortete in der schwedischen Ersten Kammer auf die am 8. d. M. wegen der Nalandsfrage gestellten Frage«. Die Regierung verfolge diese Fragen mit unaufhörlicher Auf» merksamkeit und werde nichts unterlassen, um auf diesem wie anf anderen Gebieten die Rechte und Interessen Schwedens wahrznirehmcn. lieber die Massnahmen könne er aus leicht begreiflichen Gründen jetzt nicht tnS ein zelne cingehen. Belgien nach dem Kriege. In einem Artikel mit dieser Ueberschrtst schreibt der „Nieuwe Eonrant": Wir Niederländer werden gut daran tun, die unter den Belgiern herrschenden Strömlingen genau zu verfolgen und genau zu unterscheiden, ob unter ihnen unsere Freunde sind. Die Lache der Flamen besitzt unsere Sympathie. Aber wir müssen unsere Sympathie und unsere Interessen nicht ausschliesslich darauf beschränken. Der Ton, den das in Havre erscheinende Blatt „XX. Siäcle" gegen die Nieder lande »nd die Niederländer anschlägt, wird von Woche zu Woche gehässiger. Seine Verdächtigungen gegen die nieder ländische Presse, seine wiederholten Angriffe auf die Zu verlässigkeit unserer Behörden bei der Wahrnehmung unserer Neutralität sollten uns deptlich machen, dass wir unter den Belgiern nicht nur Freunde haben, und dass sich unter unserem Nachbar Elemente befinden, vor denen wir mit Rücksicht auf unsere nationalen Interessen und unsere Zukunft auf der Hut sein müssen. Jedes Anzeichen dafür, dass diesen Elementen innerhalb des belgischen Voltes selbst Widerstand entgegengesetzt wird, begrüßen wir mit Freuden. Es würde ein trauriges Erbe sein, wenn dieser Krieg trotz allem guten Willen, den die Niederlande gezeigt haben, eine Trübung der Freundschaft zwischen unserem Lande und Belgien zurücklietze. Es ist selbstver ständlich, dass die niederländischen Interessen der Erhaltung dieser Freundschaft nicht geopfert werden können und daß Belgien Anspruch darauf hat, dass seine nationalen Inter essen von unserer Seite in jeder Beziehung geachtet werden. sW. T. B.j Neutrales Urteil über die Torpedierung der deutsche« Kohlcndampscr. Die entcntefreundliche schwedische Zeitung „Social- demokraten" schreibt über die Torpedierung der drei deut schen Kohlcndampscr: Die rücksichtslose Torpedierung ohne vorhergehende Warnung und infolgedessen mit Opfern an Menschenleben hat nahe bei unseren Küsten stattgefunben. Diesmal waren es russische Unterseeboote, welche die von der ganzen zivilisierten Menschheit verurteilten Methoden angewandt haben. Die gewaltige Entrüstung, die derartige Ereignisse immer in den Ententeländern her- vorgcruscn haben, und die lebhafte Zustimmung zu den Forderungen des Präsidenten Wilson nach einer mensch lichen Kriegführung, die zwischen Kämpfern und Nicht- kämpfcrn unterscheide, legt bestimmte Verpflichtungen auf. Holländisches Ansfnhrverbot. Die Ausfuhr von Stammbuchvich ist verboten. ,W. T. B.j Deutscher Reichstag. Die Beratung -es Etats des Innern wird fortgesetzt. — Präsident Dr. »aempf teilt mit, dass eine Re solution betreffend Lcderbczug sür Sehuhmachcrinnungcn mit zur Beratung gestellt ist: ferner wird beschlossen, dir Frage der Kriegerheimstättcn beim Wohnungswesen zu be sprechen. — Abg. Schick ikons.j stellt fest, datz trotz der schwierigen Verhältnisse eine wirtschaftliche Notlage der Arbeiter nicht hcrvorgctrcten sei, was der Tatkraft der Unternehmer sowohl wie der Arbeiter zu danken sei. Red ner wünscht, dass die Ncichsbehöröen die Lieferungsverbände mehr berücksichtigen. In der Erncihrungssrage müsse von einem E x t st e n z m 1 n i m u m ausgegangen werden, so wohl sür die Zivilbevölkerung wie für die Kriegsteil nehmer. Die Gefangenen dürften unter keinen Um ständen etwa besser ernährt werden als diese. Die Sonn lagsarbeit namentlich der Jugendlichen müsse aufs äußerste beschränkt werden. Die Frauen müssten in erster Linie ihrem natürlichen Beruf in der Familie erhalten bleiben. Tie Sparerlassc stellten eine pflegliche Behandlung unserer Jugend dar. Die Militärverwaltung habe damit ein gutes Werk getan. Bei der Ucberlcitung des Kriegszustandes in den Friedcnszustand sei der Wiederaufbau der Handels-
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