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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160521012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916052101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916052101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-21
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.05.1916
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. — BerLndernng von Straßenbahn-Haltestellen. Die im Zuge der Stneseuer Strasse liegenden Haltestellen Eliasstrabe/Ivlitriinestirche. Eiisenstraße/Striesener Platz und Stephauienstraße sind so vertrat worden, dass die Wagen in jeder Fahrtrichtung vor der Straßenkreuzung zu »allen »ade». Die neuen Steile» sind in der Übliche» Weise durch Schild und Rotlicht, ausserdem durch Fahrtrichtungs- Pfeil gekennzeichnet. — Die neue Filmwoche. DaS Programm der N.-T- 2 icht spiele ist diesmal besonders reichhaltig. Ernst und Scherz wechseln unterhaltend ab. Einem dreiaktigen Lustspiel «Rur ein einziges Mal" folgt das fesselnde Schau spiel „Der Erbschleicher", der prächtigen Naturaufnahme „Grötsund bei Eklen" die Humoreske „Teufel in der Truhe". Neueste Kriegsberichte von allen Fronten be schliche» die Bor stell ii»g, öle wochentags 4 Uhr, Sonntags llhr beginnt. — Die R v d e r a - L i ch t s p 1 e l e warten mit einer sehr schönen Naturaufnahme «Durchs Albtal und St. Blasien" auf. „Dichtung und Wahrheit" Ist ein Kitnstlerdrama von packendem Reiz. „Greiche»S Puppe", eine .Komödie, und „Lansbubenstreiche", ein Lustspiel in zwei Akten, sorgen für Humor. — Im Olympia- Theater spielt Heini» Porten im vieraktiaen Drama „Abseits vom Glück". Die schwierige Doppelrolle wird von der Hauptdarstelleriii mit gewohnter Sicherheit und künst lerischer BvIIkvmmenheit gespielt. „Wie werde ich Amanda loS?" ist ein reizendes Lustspiel in drei Akten. Die neuesten Kriegsberichte von allen Fronten befriedigen daö Berlangen, unsere Truppen i»^ Felde zu sehen. — Tymiknc- Thalia-Theater gibt heute „SttnvnS Testament" und de» herrlichen FrUlttttinSsviclvlan dreimal, und zwar 1l Uhr, ! Uhr und R, Uhr. Am DienstiM felgt der neue Spivlplan, der Zur Kristattoalast i» Leipzig vom I. Juni ab gespielt wird, Am nt. Atai fchllekit Dir. Wi»!er-T»mtini sein hiesiges Theater bis September. — Aatnrtheater de< Vereins Volksivolil im Heidepark (Halte stelle Scttoppe). Heute nachmittag 4 Uhr: „D ie noIde » e L v a" Liisksplel von F. v. Lcittintha» und Nvppel-GItseld. Die Karten sind nur an der Kasse ini Naturtheater *zu haben. Kasseni>isnn»g )-:! Uhr. — Auf der Maidschlöfichen-Terrafie findet heute Kvnzert vom Allgemeine» Muniereerei» statt. — ssn der Lektleilerei Slussard, Niederliitznitz, diesem nament lich t» der Spargel- und brdbcerzeit so beliebten Endziel von Ausflügen, findet am nächsten Mittwoch a!S Vorfeier für den i-!cbnrtSiag des Königs ein M i l i t ä r k v n z e r t -er Kapelle deo >. Ettsah Bataillons des Letb-Grcnadier-RegimentS iilr. 100 unter Lettinm des Herrn Quicker statt. DaS Konzert wird je nach der Witterung im Garten oder in den oberen Räumen abgehalleu. — Nadobcrg. In der Sächsischen Glasfabrik, Abteilung Beleuchtung, taiii gestern beim Schieben einer Lori Ser 2!jährige Arbeiter Georg H e i ch e so unglücklich .zu Falle, dass ihm der Wagen über beide Beine weg fuhr. Ein Bein wurde vom Körper vollständig getrennt, daS andere schwer verseht. — Kipsdorf. Am 27. d. M., abends 'to Uhr, veranstaltet der Berlin ,v r a u e >: dank im Hotel Tcilkoppe ein W v h l t ü t i g- kcitSkonzert unter künstleiischer Mitivirkung der Dichterin Alice v. Gandn, der Kvnzcrtsängerin Krl. Margarete WaNo- witz u. a. D — Schänscld. Auf ein 8 s> jähriges Bestehen kann der hiesige König!. Sachs. Militürverei n znrück- ^ blicken. Er wurde am 8. Mai 1806 gegründet. Bon seinen Mitbegründern sind noch vier am Leben, die dem Verein auch heute noch angehören. Es sind dies die Kameraden Einst Heimberger in Bühlau izugleich Ebrenvvrstehcr), August Fiedler in Bühlau. Wilhelm Wnstmann in Reitzen dorf und August Müller in Pillnitz. Infolge der ernsten , V Zeit ist von einer besonderen Jubiläumsfeier abgesehen § ^ worden, doch soll das öosährige LtiftnngSscst in Berbin- ^ « düng mit Kvnigs-Gebnrtsragsfeier am 28. Mai durch eine — Kirchcnparade mit 'Nachfeier im i^aschos begangen werden, x — Dohna. Ter hiesige Jahrmarkt findet am «^ Himmelfahrlstag und Freitag, den l. und 2. Juni, statt. — Leipzig. Am Donnerstag siarh hier im 03. Lebens- « , iah re der Rektor des Schiller Realgnninasiums Professor I « Dr. Walther S ch m i d t. Er war am 27. September 1883 -L in Leipzig geboren, wurde nach beendetem Unioersitüts- »> § stnöinm im Jahre >87» Assistent am phnsikalisch-chemischen » ^^boratvrinm der Universität und im Jahre 1881 Assistent §n der König!. Universitätsbibliothek in Leipzig, trat im folgenden Jahre aber in den höheren Schuldienst ein und wurde am 1. April 1882 als Hilfslehrer am Thomas- ^ Gnmuasium angenellt, woraus er schon am 1. Juli des- selben Jahres zum ständigen Lehrer anfrückte. Der sc-doln ^ 'I'üomcwn ist er dann dauernd treu geblieben und hat an . ihr 27 Jahre lang gelehrt. Vom Rate wurde er am ^ 1. April l!M» an das nengegründcte Schiller-Realgnmnastmii A a!8 erster Rektor dieser Anstalt berufen, und seines Amtes hat er an dieser Schule mit grosser Umsicht und Tatkraft gewaltet. — Einem umsichtigen Hilfsschutzmann gelang eS am Freitag vormittag. drei verdLchtige Personen hier fest- zunehmen. S» stellte sich bald heran». daß e» an« dem Merseburger Krteggesangenlager entwichene Russen waren, «ic wurden zunächst dem Leipziger Polizetamt zugeftthrt. — Taubenheim a. -. Spree. Die diamantene Hochzeit feiern heute hier der Schneidermeister Tran- gott Kern und seine Ehefrau im Alter von 87 bzw. 82 Jahren. Gleichzeitig feiert einer Ihrer Söhn« die Silber hochzeit. BereiuSkaleuder fitr heute: tk. E. Mil.-B. Kampfgenosse, v. 187V/71: JahreShauptversammluna, 4 Uhr, Herzogin-Garten. AuS der Geschäststoeli. : Die ivkatkur, die sogenannte BttttreinignngSkur im Mat, ist seit alterdher gebräuchlich, denn gerade wie ii» Monat Mat sich dir Pflanzen durch gesteigerten Snstssroi» versnngen, ist auch zu dieser Zeit der Stoffwechsel im menschttchen-Lörper am stärksten. ES ist daher auch siir den menschlichen Örg»Mr»m» sehr emp fehlenswert, diesen Stoffwechsel durch passende Mittel anzuregen »nd z» unterstützen, um die Ausscheidung der angcsammelten Auswurfstoffe zu vermehren und auf diese Weise Krankheiten vor- znbengen. Es kann dies durch hlutreintgendc Matkuren erreicht werde». Ein sehr wirksames Mittel, welches den Zweck verfolgt, die Ausscheidungen der Haut, der Nieren, der Schleimhäute usw. anzuregen, zu vennehren, kurz de» Stoffwechsel tm ganzen Körper zu heben, ist die Sarsapariü-Kräuier-Maikur, welche längere Zeit haltbar und gleichzeitig angenehm cinzunelimen ist. Die Garsa- parill - Maiknr wirb nach erprobter Vorschrift nur in der SalomouiS - Apotheke, DreSden-A., Ncumarkt 8, hergestellt und versandt. Kriegstagebuch. Vom 18. bis 1». Mai ISIS. Sonnabend, 18.: 0 0 feindliche Handelsschiffe sind im Monat April durch deutsche und österreichisch-unga rische Unterseeboote und Minen versenkt wurden. Auf dem westlichen MaaSnfer wird ein gegen die Höhe 304 unternommener französischer Handgranaten- angrisf abgewiesen. Das englische Oö e r hau» spricht in einer Ent- schliessung seine tiefe Missbilligung über die Verwaltung Irlands an». In Ostafrika entfalten die deutschen Truppen nach englischen Berichten eine lebhafte AngriffStütigkett. Der dänische Reichstag hat ebenfalls die Ein führung der Sommerzeit beschlossen. Die am 8. und 6. Mal veranstaltete Hallssammlung der Kricgsorganisation Dresdner Vereine hat die Gesamtsumme von 11!) 244,4» Mk. ergeben. Sonntag, 14.: Im Kampfgebiete der Maas werden An griffe der Franzosen am Westhange des „Toten Mannes" und beim Eatllettcwalde mühelos abgeschlagen. Westlich von S a n M artino und nördlich des Tol- meinrr Brückenkopfes wirft österreichisch-ungarische In fanterie die Italiener aus vorgeschobenen Gräben. Oesterreichisch-nugarische Flieger greifen die Adria- wcrke bei Mvnsalcvne, den Bahnhvf von Ecrvignano, Walvna und die Insel Saseno erfolgreich an. Der englische Staatssekretär Gren gibt dem Lon doner Vertreter eine» amerikanischen Blattes längere Erklärungen über Krieg und Frieden ab. In Irland sind bisher 1268 Iren wegen des Auf ruhrs festgenvmuien und den englischen Kriegsgerichten zur Aburteilung übergeben worden. Montag. 15.: Ans dem westlichen Maasuscr werden mehrere französische Angriffe gegen unsere Stellungen auf Höhe »04 blutig abgewiesen. In Liidtirol nehmen österreichisch - nngarische Truppen die ersten italienische,! Stellungen südlich des Siiganataleo, bei Bielgcrcnth nnd südlich von Rovcreit; dabei machen sie über 25»» Gefangene. Oestlich von Monfalcone dringt das Egerer Landsturm - Regiment in die italienischen Gräben ein und nimmt über 150 Mann gefangen. Westlich von San Marlino scheitern.italienische Angriffe gegen die neuen österreichisch-ungarischen Stellungen: 113 Italiener werden gcfangengenommeii. Bei Plavn und im Tvlmcincr Abschnitt bringen verschiedene Infanterie - Unternehmungen den k. u. k. Truppe» 117 Gefangene ein. Italienische Flieger werfen, auf Kostanjcvica und auf mehrere deutlich gekennzeichnete Sanitäts- anstaltcn Bomben ab, ohne Schaden anzurichtcn. Dienstag, 16.: Die Fliegertätigkeit ist an der Westfront aus beiden Seiten rege: Oberleutnant Jmmclmann schiebt das 16. feindliche Flugzeug herunter. Bor der flandrischen Küste findet zwischen eng lischen und deutschen Torpedobooten een Artillericgefccht statt: ein deutsches Flugzeug wirft auf einen feindlichen Zerstörer Bomben und erzielt dabei einen Treffer. In Gttbtlrol setzen die österreichisch, ungarische» Truppen ihre Angriffe erfolgreich fori: dabei steigt die Gesangenenzahl auf 6341 Mann: die Beute auf 17 Maschinengewehre und 13 Geschütze. Starke Geschwader österreichisch - ungarischer Flu«, zeuge belegen norditalienische Bahnhöfe und Anlagen anSgiebig und erfolgreich mit Bomben. Die englischen SchtlsSverluste im April lülli werden von englischer Sette aus 118 Millionen Marl gegen 42 Millionen Mark im April 1V18 beziffert. Daö englische Unterhaus hat das Wehrpflicht- gesetz in dritter Lesung mit 28» gegen 3V Stimmen an genommen, daS Gesetz tritt in einem Monat in Krasi. Die Hanssammlungen zugunsten der Kriegs- organisattvn Dresdner Berkine haben bisher «24 »»7.2» Mk. erbracht. Mittwoch. 17.: Drei weitere französische Angriffe gegen unsere Stellungen auf der Höhe 804 werden ab geschlagen: beim Rückzüge Über ESneS erleidet der Feind schwere Verluste. In Sttdttrol setzen öle österreichisch - ungarischen Truppen ihre Offensive erfolgreich fort, wobei sie über S«o weitere Gefangene machen und 18 Geschütze und 18 Maschinengewehre erbeuten. Nach einer englischen Meldung au» Parts sind jetzt nahezu sämtliche Dampfer der französischen Handelsflotte mit Geschützen bewaffnet worden. Im englischen Unterbause teilt -er UnterstaatSsekre- tür Tennant mit, dass ein Luftrat unter dem Vorsitz Lord Ünrzons eingesetzt worden sei. Sir Roger Ense me nt wird nach -er Entscheidung des Polizeigerichtshoses vor daS Geschworenengericht kommen. Donnerstag, 18.: Auf dem westlichen Maasufer werden die französischen Grüben beiderseits der Strasse Haueourt—EvneS bis in die Höhe der Sttüspitze des Camard - Waldes genvmniM nnd « Offiziere nnd 120 Mann zu Gefangenen gemacht. Oberleutnant Bölcke schiesst daS 1». feindliche Flug zeug südlich von Rivont ab. An der Siidtirvlcr Front gewinnt der öster reichisch ungarische Angriff unaufhaltsam Raum: die italienischen Panzcnverke Eampvmollvn und Toraro werden erstürmt, im Etschtale die Orte Marco und Mvri von den Italienern geräumt. Die Zahl der seit Beginn des österreichisch-ungari schen Angriffes gemachten Gefangenen hat sich aus über 10 000 nnd 100 Offiziere, tzie Beute auf 51 Maschi nengewehre und »1 Geschütze erhöht. Eine Ircnversannnlung in Boston sAmerikas fordert die Regierung auf, England ihren tiefsten Ab scheu über dessen Verbrechen gegen die Menschlichkeit auszusprechcn. Freitag, 19.: Fünf feindliche Flugzeuge werden an der Westfront, ein russisches bei Smorgon abgeschvssen. Unsere Flieger greifen feindliche Schiffe an Ser flandrischen Küste und Nnterkunftsvrtc, Flughäfen und Bahnhöfe mit Erfolg an. Gegen unsere nengclvonnencn Stellungen beiderseits der Strasse H a u c v u r t — E s n e s wiederholt gerich tete Angriffe werden glatt abgewiesen. In einigen irischen Bezirken dauern die Un ruhen nach einer Erklärung des Untcrhausmitgliedes Dillon noch fort. In Mailand finden Kundgebungen gegen den Krieg statt: es ist sowohl Holdaten wie Zivilisten ver boten, auf den Strassen über den Krieg zu sprechen. An der südtiroler Front werfe» die öster reichisch-ungarischen Angriffe den Feind weiter zurück: im Suganatale wird Rundschein (Nvncegnol wieder besetzt. Auf dem Armentcrra-Niicken wird von den k. u. k. Truppen der Sasso Alto genommen: auch vom Col Santo sind die Italiener bereits vertrieben. Die k. u. k. Truppen haben seit Angriffsbeginn über 13100 Italiener gefangen und 107 Geschütze und 68 Maschinengewehre erbeutet. Oesterreichisch-ilngarische Flieger belegen zahl reiche norditalienische Bahnhöfe mrd die feindlichen Secflugstationen mit Bomben. Townshen- - Datterich. 3«>tung»m«lSung, Seneral Town»hei>d Ist mit seinen Lichtern In Konstanünopel «Ingrtroffen. 'S gibt Fälle, 's gibt Fälle Im menschlichen Leben. Don denen kein Mensch sich Kann Rechenschaft geben. Bor allem de» deutschen Dramatikern der Gegenwart dienstbar, wird t-aS als ein Theater der Lebenden auch den dramattlchen Werken des Auslandes »nd der älteren B ü h n e n l i l e r a t u r Sen gebührenden Platz cinrülime». Grnstem wie heiterem Spiel soll cs eine Statte sein, mit stärkerer Betonung des heiteren Genres, ein Haus ino- Serncr Bül»icnkttttfr, die jedem guten Geschmack Rechnung tragen will. In dem Bciouittset» der überragenden Bedeutung eines e i » li e i i l i ch e n G n s e m dies wird die Bühnenicitung ihr Möglichstes tun, um einen Stamm künstlerisch zusammengestimmter Darsteller zu erhalten. Das Büimeiihild soll mil vornchincn dekorativen Mitteln die Grundstlinmniig des Werkes veranschau lichen, doch immer dem Worte und der Darstellung den Vorrang lassen. Die Bühne wird nach Ausführung der geplanten ban- tichen Veränderungen allen Anforderungen moderner Bühnen technik entsprechen und wohl eine der geräumigsten, auch technisch vuüivmmcnstei! deutschen Privattinhiien sein. Das Albcrt-Tlieater sollte also'nach allgemeinen Er wartungen eine schon seit vielen Jahren schwer empfundene L ü ck c im D r e s d n e r K u n stieb e n aussütteii. Herr Direktor Renü hatte eine umfangreiche Liste literarisch be achtenswerter, dramatischer Werke verzeichnet, deren .Kenntnis und Geniesten dem kuiistliebciideii Publikum Dresdens, infolge der besondere» Verhältnisse, wie sie hier bestanden, schon seit Jahren vorenthaltcn worden waren. Das Königliche -chauipiei aus der einen Seite war nach den damals herrschenden Grundsätzen in viel höherem Masse als beute behindert, eine grosse Anzahl von Stücken zur Aus führung zu dringen, wenn ihm auch die künstlerischen Kraite dazu zur Verfügung gestanden hätten: auf der anderen Leite fehlte cs den damals bestehenden Dresdner Prioatthealer» an künstlerischen Kräften, um diese ver missten dramatischen Werke befriedigend zu bringen. Aus wohicrwogenen wirtschaftlichen Gründen muhten diese Privatihealer mehr eine leichtere Muse pflegen. Aber eS hat damals nicht an schweren Vorwürfe» gegen die b e st e h e n d e n P r i v a t t h c a t e r gefehlt, dass sie höhere» künstlerischen Aufgaben, denen das Königliche Schauspielhaus ans den vorerwähnten Gründen nicht »ach- gehen konnte, nicht aerecht wurden, und gerade mit dieser Unzulänglichkeit gewisiermaheii wurde die künstlerische un wirtschaftliche Berechtigung des A l b e r t - T h c a t e r s begründet. Jedenfalls waren die Hoffnungen, die an seine Begründung geknüpft wurden, nicht gering, und dem gemäss wurde auch seitens der ernsten Kritik an seine Wirk samkeit ein höherer Massstab gelegt. Nach den Ergebnissen der Arbeit des Königliche» Schau spielhauses, namentlich während der letzten Jahre in Dresden Neustadt, waren aber auch gute Hoffnungen für das wirtschaftliche Gedeihen des neuen Thcaternntcr- nehmens begründet. Es braucht letzt nicht wiederholt zu werden, welche Vorgänge und Umstände diese letzteren ent- täii'ä't haben, vielmehr muss jetzt mit der feststehenden Tat sache gerechnet werden, dass das Albcrt-Theatcr schon seit langer Zeit und auch für eine nicht absehbare Zukunft, wenn überhaupt sein Bestehen sichergestellt werden soll, in erster Linie von wirtschaftlichen, geschäftlichen Gesichtspunkten aus geleitet werden mutz, und diesem Standpunkt hat auch bereits seit längerer Zeit die Dresdner.Kritik unter tun lichster Zurückstellung von Ansprüchen auf höhere Kunst- lcisrungcn Rechnung getragen. Tic Leitung des Albert-Theaterö ist seit seiner Belrrün- duilg mehrfachen Wechseln unterworfen gewesen. Die ver schiedenen 'Vorstände haben sich von den verschiedensten Grundsätzen leiten lassen. Hierbei haben aber natürlich immer Sie in abweichenden Richtungen liegenden Aufgaben, nämlich einerseits die Hoch Haltung des künstleri schen Niveaus und anderseits die Erzielung nur einigermassen befriedigender finanzieller Er gebnisse, zu schweren inneren Gegensätzen geführt. Auch hierbei muh aber von jedem unparteiischen Beobachter an erkannt werden, dass namentlich der jetzige Aufsichtsrat der Gesellschaft alles getan hat, was in seinen Kräften stand, um die Verfolgung beider Ziele einigermaßen in Einklang zu bringen. Ter jetzige alleinige Vorstand nnd künstlerische Leiter, Herr Direktor Licho, hat sich in erster Linie die wirtschaftliche Sicherstellung des Unternehmens angelegen sein lassen müssen, miö von diesem Standpunkt hat er auch den Spiclplan des Theaters gestaltet. In diesen wur den vornehmlich Stücke ausgenommen, die nach aller mensch lichen Berechnung gute Kasseneinnahmen gewährleisten konnten. Niemand, der nur einigermaßen praktische Theatererfahrungen hat, wird aber annchmen können, daß cs leicht wäre, die Pflege ernster, künstlerischer Ziele mit der Heranziehung eines großen Theaterpnblikums immer zu vereinigen. Es müssen zur Erreichung des geschäftlichen Erfolges Zugeständnisse gemacht werden. Herr Direktor Licho hat sich diesen Gesichtspunkt zu eigen gemacht, wenn auch nicht verkannt werben soll, daß er in seinem Spiel- plan vereinzelt Stücke höherer Gattung ausgenommen und sich Aufgaben gestellt hat, die freilich gewissermaßen nur als schinückende Fettaugen auf der Suppe schwammen. Solche Anläufe zu höheren künstlerischen Aufgaben sind von der Kritik auch anerkannt worden: dabei konnte jedoch nicht übersehen werden, daß ihre Erfüllung noch manches, ja vieles zu wünschen übrig ließ. Herr Direktor Licho brachte z. B. Schillers „Räuber. Aber niemand wird behaupten wollen, dass die Aufführung des Stückes den Ansprüchen eines Dresdner Publikums gerecht geworden wäre. Direktor Licho brachte auch „Manfred" von Byron, eine Aufführung, die nur dadurch eine gewisse Berechtigung er hielt, weil Tr. Wüllner als Manfred «ine interessante Spczialleistung bieten konnte. Von der Hoffnung ausgehend, -aß die fetzige Leitung der Albert - Theater - Aktiengesellschaft ihre letzte Aufgabe darin erblickt, nach Sicherung eines festeren wirtschaftlichen Bvdcnö zur Verfolgung der Ziele in höheren, Maße zurück zukehren, die sich das Unternebmcn bet seiner Gründung gestiKkt hatte, muß man wünschen, daß es gelingt, das Unternehmen auch diesmal vor einem Zusammenbruche zu bewahren. Der General Townshend Und sein« Töchter, z Denen gern Bagdad Mal zeigen möcht' er — Die eine hieß Klara, Die andre hieß Sarah — Wurden gefangen in Äut-el-Amara. Türken benahmien sich Zein zu den Damien. Führten sie rückwärts durch Mesopotamien, Zeigten dem Vater auch Höflich ganz Bagdad, Aber bloß anders, als Der stch's gedacht hat. Zu Bahn und zu „Gpel" Brachten sie nobel 's englische Kleeblatt nach Konstantinopel. Hier mit Geduld an Hört sie der Sultan, Weist eine Wohnung Ihnen voll Huld an, Wo Mister Townshen- nun Schreibt Memoiren: „Wie wir im Weltkrieg gen Stambul gefahren. War's auch nicht Bagdad, Das uns gelacht hat. Wenn wir belagert auch Saßen und schachmatt. Ist es drei Engländern Doch nun gelungenr L» war- die türkisch« Hauptstadt bezwungen!" Hört Jhr's in London, well? Schwillt Dir -er Kamm, Bull? General Townshend, hipp! Sitzt schon in Stambul! 's gibt Fälle, 's gibt Fälle 2m menschlichen Leben, Von denen kein Grep sich Mag Rechenschaft geben ... «Luginsland" ln ten Dreetn« NcuhAchten. Nachtruck uni Vortrag nur mit dieser Luettenangab« gestattet.
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