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Dresdner Nachrichten : 07.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192511072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19251107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19251107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-11
- Tag 1925-11-07
-
Monat
1925-11
-
Jahr
1925
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.11.1925
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l Nr. 82< Sette 6 Da» ISVjShrlge Bestehe« der Melnhandlung Peyer L Lo Nachf., deren Geschichte wir im letzten Mvrgenblatt auSfsihrltch schU- -erten, gab dem JvbelhauS am Freitag Veranlassung zu einer stimmungsvollen schlichten Feier. In den mit Tannengir- landen und goldenen Btindern reich geschmückten Keller räumen des Grundstückes Scheffel st ratze 3 fanden sich in der Mittagsstunde die Gratulanten in überreicher -sahl ein. DaS Wirtschaftsminlsteriiim Itaite Ministerialrat Dr. Richter abgevröiiet. Die städtischen Kollegien waren durch Oberbttrger- metster Blülier und Stadtrat Neichardt soivie durch die beiden S-tndtvererdnetenvvrsteber Rechtsanwalt Kvhlmann und Hof- rat Holst l«ertreten. Ron der Handelskammer s,i» man den Präsidenten Gebeimen Komiiieezieinat Schleich, von der Dresdner Ka»f»ia»n,chast deren Vorsitzenden, Generalkonsul Kommerztenrat Dlittasch, vom Verband deS Stichs. Einzel» Andels H,indelSgerichtörat Kaufmann Heinrich, von der Nankwclt Konsul Reimer. Abordnungen batten ferner die vielen mit der Iubelfirma in Beziehung stel>enden Bereint» gunge» und Berufsorganisationen entsandt. Das „Gott grütze Dich", gesungen von einem Quartett der Angestellten des Hauses, leitete über zu der Rede deS FirmeninbaberS Frede» ricv Bercht, der die Elaste zugleich im Rainen der Dell» baberin Frau Raddatz herzlich willkommen bietz und tvarme Worte -es Ge den kenn seinem 22 Iabre unermüdlich für daS Wob! deS Hauses bedachten, leider viel zu früh verstorbenen Sozius Raddatz widmete. Wenn man statt der hoben und luftigen Kellereien im Albertinum die engen Gewölbe unter dem Haine a-uf der Scheffelstratze als Festraunve gewählt habe, so sei dies auS der Erwägung heraus geschehen, das/ gerade hier zum grössten Teil daS geschaffen worden sei, waS des Hauses altbegrüudeteS Ansehen auSmache. Die Rede klang aus in ein Hoch auf das deutsche Baterland. Zum Sv rech er der Angestellten, die z. T. 2.l. 25, ja sogar 17 Jahre im Dienste der Firma stehen, machte sich Prokurist Brinck- mann: er übergab mit herzlichen Glückwünschen ein ge rahmtes Gcdcnkblatt, das in kiUistlerischer Weise die Ge schäftszweige d-er Jnbelfirma vcnnmbildlicht, Ministerialrat Dr. Richter sprach die Grüne und Wünsche des Wirtscha'tSministeriumS aus und er äbltc alS Sohn deS früheren MitiulmberS der Firma allerhand per sönliche KindbeitScriunerungen auS dem Hawe aus der Schesselsiratze. Ramens -er städtischen Kollegien gratulierte Oberbürgermeister Bl über. Er rühmte die GcschästStüch- tigkeit, den weitausschaueudcn Blick und den sozialen Geist, der alle Inhaber der Firma beseelt habe, und gedachte dabei in herzlicher Dankbarkeit des Gemeinsinns und der 'Wohl tätigkeit deS Kommerzienrates Schlüter, der bei seinein im Jahre 1001 erfolgten Ableben nicht nur verschiedene Stif tungen errichtet, sondern auch der Stadt Dresden über eine halbe Million Mark vermacht habe. Der Oberbürgermeister schloß mit dem Wunsche, datz dem Hause Peyer Sc Co. ein weiteres Aufblühen beschieden sein möge. Namens der früheren Angestellten der Firma sprach Direktor Otto Schmidt. Die Glückwünsche der Hotel-, Gast- und SchaukivirtschastS- sowie EaslbanShesitzer-Organi- sationen übermittelte Stadtverordneter Eber wein, wäh rend namens des WeinhändlerverbandeS Herr Richard Grabl, in Firma Ttedemann L Grahl, gratulierte. In weiteren Ansi^amen und in einer Fülle von Geschenken und Blumen kam die Freundschaft und der altbcfestigte Ruf deS HauseS Peyer L Co. sinnfällig zirm Ausdruck. Der Begriff des Widersimrdes gegen Sie Siaglsgewall. Ein bemerkenswerter Freispruch. In der Nachl zum 7. Mai wurde in der Prager Strafte eine vorüberfahrende Kraftdroschke angechallen und zu einer Fahrt gemietet. Ter Chauffeur war der Meinung, eS seien fünf Fahrgäste, er schaltete die Taxe ein, rveigerte sich aber die Fahrt auSznführen, als es sich heraiiSstclltc, datz ins gesamt sechs Personen in der Droschke Platz nehmen wollten. Nach der Berke'irSordnung für die Stadt Dresden durste der Krastdroschkensührer soviel Personen nicht befördern, er for derte aber die 'Bezahlung der Grnudtaxe von 0,75 Mark, worüber dann ein nächtlicher Streit entstand, ob die erhobene Forderung zu Recht bestehe oder nicht. In wenigen Augen blicken hatte sic!» eine Menschenmenge angesammclt, Polizei- beamtc eisten herbei und ich lickst ich kam es zu Ruhestörungen. Unter jenen sechs nächtlichen Fahrgästen befand sich ein Ver- sicherunaSmaizematiker Karl 'Anglist Herbert Wolters »wd ein Postzeileningnt Gustav Max S ch i m m. Sie wurden be schuldigt. sich deS Widerstandes gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht zu haben, indem sich der eine beispielsweise von einem Polizeibcamten losgcrissen, der andere Beschuldigte mit dem Ellbogen tätlich geworden sei. Am 3V. Juli hatte sich das Schöffengericht mit dieser Angelegenheit zu befasse». Soweit gegen beide Angeklagte auch LaS Delikt der Ruhestörung an gezogen worden war, erfolgte ohne weiteres Freisprechung. Bei dem Durcl>einander in jener Nacht habe sich gar nicht ein wandfrei ermitteln lallen, wer denn eigentlich die wirklichen Ruhestörer gewesen sind. Bezüglich des Widerstandes gegen — «Dresdner Nachrichten* — die Staatsgewalt erfolgt« «»her Verurteilung zu 80 bzw. 1»» Mark Geldstrafe. JwsexweU war der Schulbbewet» als erbracht angesehen worden. Hiergegen hatten die Angeklagten und auS gegenteiligen Gritmdm» auch die Staatsanwaltschaft Be rufung ringelegt. In der neuen Verhandlung vor der si. igrvtzeni Strafkammer bestritten die beiden Berurtettten, denen Rechtsanwalt Dr. Fleischhauer ai» Verteidiger ->ur Seite stand, wie in der Borinstanz jede Schuld. Fm Gegenteil sei der Poltzriwachtmcister Mtldner weit Uber seine Befugnisse hinausgegangen, er habe unvorschristSinätztg gehandelt, e» hätte keinerlei Grund Vorgelegen, eine Sistierung nach der Polizeiwache vorzunehmen. DaS Berufungsgericht trat erneut in eine umfangreiche Beweiserhebung et». Im verlaufe der Zeugenl»rrnehmung zog der Staat Sa naval t seine Berufung zurück. DaS Berufungsgericht kam nach längerer Beratung zu einer anderen rechtlichen Auffassur»g als die Borinstanz, deren Urteil wurde aufgehoben und beide Angeklagte frei- gesprochen. Die entstandenen Kosten fallen der Staats, kasse zur Last. Der Vorsitzende der Strafkammer, Land» gerichtSdirektor Dr. Jauck, führte in der Begründung u. a. anS: DaS Gericht sei bei der Beurteilung der Schuldfrag« von einer mittleren Linie auSgegangeu. Objektiv gelten die Widerstandshandlungen als erwiese», der ein« habe sich loS» gerissen, der andere mit dem Ellbogen um sich gestoßen. AlS nicht erwiesen gelte, datz der Pvlizeibeamte von den Angeklag- ten an die Wand geschleudert worden ist. Den beiden An geklagten stehe aber folgender StrafauSschlutzgrund zur Sette: ES handelte sich um eine ganz belanglose private Angelegen, heit, »in Erstattung eines kleinen Geldbetrages. Die Zah- lmigSpslichttgen waren bekannt, sie besatzen entsprechende Aus» weise und hatten sich auch genügend auSgewlesen. Die Zu» führung nach der SSachc war ganz unnötig. Die Polizei» beamten mutzten sich überlegen, ob eine Sistierung nach der Wache nottvendig war oder nicht, es habe sich hier um ein direkt ordnungswidriges und ungerechtfertigtes Borgehen ge handelt. Die Dienstvorschrift sei mißbräuchlich in Anwendung gebracht worden, ein schwerer Eingriff in die bürgerliche und persönliche Freiheit liege vor. Eine Sistierung, gamz gleich, wer davon betroffen wird, habe immer etwas blamables an sich, und deshalb solle von einer derartigen Maßregel auch nur in wirklich dringenden Fällen Gebrauch gemacht werden. Wenn auf der einen Seite objektive Widerstandshandlungen als erwiesen zu gellen haben, so sei aber in subjektiver Rich tung eine strafbar« Handlung mich 8 Il3 des B. St. G. B. nicht zu erblicken. Man könne eS niemand verdenken sich gegen eine Sistierung, wie sie im vorliegenden Falle angeordnet und auch dnrchgeführt worden sei. zu wenden, noch dazu wenn man bekannt ist und sich auch sonst genügend auSweisen kann, »nd wo eS sich überdies noch um eine belanglose zivilrechtliche Angelegenheit handelte. — Bercin Kinderhort. Die WohltStigkettS-Aufführung fllr den Verein Kinderhort am 28. Oktober war sehr gut besucht. Die Turnhalle der 17. BolkSschule, WachSbleichstratze, ver mochte die zahlreich Herbctströmenden nicht zu fassen, so datz mancher enttäuscht wieder heimwärts ziehen mutzte. Eine große Reihe von künstlerischen Kräften hatte sich in den Dienst der guten Sache gestellt. Die Herren Levnhardt und Richter erfreuten durch den Vortrag des ersten Satzes der Sinfonie 19 von Haydn, Herr Ay zeigte in Stücken von Mozart, Händel, Beethoven und KreiSler die Kunst seines Biolinsptels, Herr Thierbach sang mit schöner Stimme zwei Balladen von Löwe, und die Sprcchkünstlerin Fräulein Käte Prcval trug Dich tungen von Keller, Hebbel und Schönherr vor. Darauf folgten die Schulchörc der 3. und -18. BolkSschule, die unter der Lei tung der Herren Leonhardt und Pretsch Volkslieder und Lieder von BralimS und Silcber sangen. ES reihten sich eine Heinzel männchen-Szene, gedichtet von der Dresdner Dichterin B. Scmmig, und Singspiele der Kinder von Hort Vl unter Fräulein Morgenstern an. Sie machten dem Erzgebtrgischen Chor der 0. Volksschule Platz, der, von Oberlehrer Mener ge führt, in Erzgebirastracht durch Wort und Lied eine „Hutzen- stnbe" darstellte. Den Schluß der reichhaltigen VortragSfolge bildeten die „Sieben Schwaben", eine von Fräulein Schulz cinstudierte lustige Szene. Alle Darbietungen fanden den leb haften Beifall der zahlreichen Zuhörer. — Ticrznwachs im Zoo. Die Zugänge der letzten Wochen erstrecken sich nicht nur auf Säugetiere und Vögel — von letzteren sei des europäischen Kranichs gedacht, der seit Jahr- zebutcn im Garten fehlte — sondern auch auf Fische und Reptilien. Hier ist besonders die furchtbare Geier- schtldkröte zu nennen, die in einem Becken des Anna- rinmS die Besucher in hohem Matze fesselt. ES ist ein riesiges Tiee, die grösste Stttzivasicrschildkröte, heimisch in den Ge wässern der Südstaatcn Nordamerikas, und verrät schon durch ihr AnSschen, datz sie ein schreckenerreacnder Räuber ist. Sie gehört zu den Krokodil- oder Schnapvschildkröten. die ihre Beute nach Art der Krokodile belauern und durch über raschendes Zuschnappen erareifen. wobei der mächtige Geier schnabel, der unsere Art besonders auSzcickmet. vortreffliche Dienste tut. — Von grösseren Eidechsen sind zurzeit vor handen: Varane, TeiuS, australische Blauzunaen. die zu den Skinkcn gehören, und Scheltopusiks, die nichts anderes als riesige Blindschleichen sind, die sich von Mäusen ernähren. Sonnabend. 7. November 1923 aber auch der Kreuzotter« Herr werden. Die letztere» kn- «U den Viiesendornschwänzen in den Autzenbedältern ö«S In« sektariumS unteraebracht: Ne können dort auch im Vinte» bleiben, wett dtes« kürzlich mit Heizung.versetzen wurde». — Ttzminn« Thnlin-Ttzenter. »« «onntag findet nur «in« Ver stellung um 8 Uhr statt. Mvntag, ». November. 4 Uhr ein« Ultra» Vorstellung mit de« tollen Stück »Der 7. Bna" statt. v»r»«»Skart«» Hobe« Gültigkeit. Nimdsunkproyramme. «annaSen», den r. Neoemder l»»L mitteldeutscher Sender. Dresden - Leipzig. WirtKastSrnndtnnkr 10 Uhr: Wirtschas«»na«rtchien: «oll- «nd vaonnvolloreis«: a«wt» kanilche Meiallmeldungen de» Vorabend». 4 Ubr: do.: Trotten Baumwolle. LanbwiriXdakt. verll»«» Metalle amtlich a. Del Notiz. b bl» ö.ld Uhr: Gelchäitliche Mitteilungen tstr» Han». 8 Uhr: Wiriichaftdnackrlchten: Wiederholung von 4 Uhr. 8,iö Uhr: do.: Fortsetzung illr Baumwolle. Londoner Metall« amtlich und Landwirtschast und Mitteilungen »»> Leipziger Metz» amte» iür Handel und Industrie. Runds««» sür Unterhalt«», ««» Belehr»»«» 10,1» Ubr: Wa» die Zeitung bringt. ll,4s Uhr: Wetterdienst «nd .Bora«»sag« der Wetterwarte« Dresden. Magdeburg. Weimar IS Uhr: Mitiagsmustk aui der Hupteld-Phonol«. 12.85 Ubr: Nauenrr Zeitzeichen. lckb Uhr: Pre,,e- und Börsenbericht. 4M bt» 5 Ndr und 5.15 b>4 " ttvr: «tachmittag«»»»^ de, Dresdner RundsunkhanSkapelle. Leitung: Kapellmeister Gnftn» Agnnle. 1. Boteldieu: Ouvertüre zur Oper „Die weih» Dame*. 2. DSltbeS: Intermezzo au« dem Ballett „Naila". ». Kemtschak: VolkSliedchen »nd Märchen. 4. Ossenbach: Fantasie au» der Oper „Hofsmann» Erzählungen". S. Bruch: Violin-Solo: Adagio au» de« Violin-Konzert g. Monti: Ezarda» Nr. l. 7. Blon: vlumen- gcslüster. 8. Komtschak: Potpourri „Alte Wiener Volksmusik*. Np» bt» n.4d Ubr: Fun'vastelstunde. 7 bl» 7,Sl> NN.: Vorlesung auS englischer Vroladlchiung: Mih Elizabeth Harper: Plain täte» srom the Hill» dp Rudyard Kipling lrauchnttz Edition vol. 2<ttüi. 7,8» bi» 8 Uhr: Vortrag: Pros. Pandit Darachand Rop, M. >. lLahorel, Lektor an der ttnlversität In Berlin: ft. und letzter Vortrag in der VortraftSrethe über Indien: „Dir GLndhi-Bewegung.* Programm der MIlteldeutschen Seudeftelle Dresden. 8,lli Ubr: von allerlei Handwerkern. Mitwirkende: Wilhelm Malten lRezltatlonenl. Hermann Nüble lvarltoni, Emtl Klinge, (Klaviers. 1. Rezitationen: a> August Koplch: Der Dchneideriung« von Srippstadt: t>> Johann Peter Hebel: 1. Wenn man um Botte« Willen« rasiert wird: 2. Der «arblei-i»»ge von Segringen: cs Fried rich von Hagedorn: Johann, der muntere Seifensieder. 2. volkstüm liche Lieber: ai Schisferlieb <Da» Schilf streicht durch die Wellen); l'i Friedrich Sllcher: Bergmannslied: c> Konradl Creutzer: Vogel lied: <1> Ein Schlauer hat an w'scllen g'habt. 8. Rezllatlonen: »i »na. Koplch: Die Heinzelmännchen: kt Richard Dehmel: vergthmeinnicht ln der Wafsenlchmiede: c> Friedrich Llenhardt: Der Dorflchmied. 4. Lieder: ai Schumann: Lied eine» Schmiede» lLenaui; k> Huga Wolf: Der Musikant iSlchendorsi: c> Hugo Wolf: Der Gärtner lMörtckei: ili Felix Weingartner: Schubmacherlleb lEarmen Stzloa). Flügel: Röiilsch. Anlchllepend letma l>.8k> Übel: Preiieberichi und Tportlnnkdieirst. Darauf Tanzmusik bi» 11,80 Uhr auSgeführt von der Leipziger Rundfun khauSkapelle. Berliner Sender. 4 Ubr: Einführung z« der Uebertragung au» der ktaat»oper am 8. November. . 4.80 bl» 8 Uhr: NachmItlagSkauzer« der Berliner Knnk^tapell«. Leitung: Konzertmeister Ferdo Kaullman. ft.4k> Uhr: Medtztnllch.hygtenilche Plauderet sSan-Rat Dr. Panl Franks. HanS-Bredow-Schnle. 7,lft Uhr: Esperanto lTirektor Juki»» Glück). 7,45 Uhr: Gert Harlenau-rhlel: „Meine Begegnung mtt de« KOnigStiger". 8.80 Uhr: Frist Reuter. <Zu seinem 11«. Geburtstage.) Ein leitung: Gustav Freytag über Fritz Reuter. 1. Au» „Ul min« Slromtid" lKap. 1>: .^Havermann am Garge seiner Frau*. 2. Aus .Fein Httsung": „Johann und Daniel* iZwlegespräch). 8 Aus „Lauschen un Nimels": „De Karnellenvogel*. 4. Sn» „Abendcuer de» EntsvekterS Bräsig": „Onkel Brüsig im „Geheimen Post- und Eisenbahnvereln*, vorgetragen von Han» Brandt. V,l5 Uhr: Lustiges Wochenende. IN Uhr: Dritte Bekanntgabe der neuesten DageSnachrtchten. Zett- anlage. Wetterdienst. Svorinaäirichien. Theater» und Ftlmdtenst. INLO bi» l2 Ubr: Tanzmusik Sie -ars nicht spritzen! Warum ärger« Sie sich immer wieder, dah Ihre Zahapasta beim Gebrauch so spritzt und Ihnen jedesmal Ihre Sache« l»G schmutzi? Versuchen Sie einmal die Dior-Ultra-Jahllpaflg, sie besitz« diesen Fehler nicht und lsl dabet bedeutend sparsamer. Sie werden sehen, eine Tube reicht dreimal solange wie ander« Marken. Alle guten Eigcnschaslen und Wirkungen, die bei der Reklame anderer Zahnpasten hervorgehvben werde«, sind ln Biox Ultra vereinigt. § des Dichters Kraft und Reichtum nicht nur zu erkennen, sott- dern auch den Hörern darzustellcn wußte, und zugleich als warmer Verehrer und geschmack- und gemütvvllcr Verwender der Muttersprache. Studiendirektor Dr. C. Müller sprach über die Vereinigungen „kein" und „nichts" und ihre Ver wandten und gab damit einen lehrreichen Einblick in daö Leben der Sprache. i* Mar Klingcrs Modcllsammlnnsi. Die Erben Max DlingerS haben sich bereit erklärt, die Original-Modeüsamin- lung des Meistere- lGipici dem Museum der Bildenden Künste in Leipzig zur Ainbewghruiig und Pflege zn übergeben. Sie haben sich lediglich das Recht Vorbehalten, jederzeit Abfvrmuii- gcn davon Herstellen zn lassen. Durch diese Leihgabe erfährt der Leipziger MnieumSbesigiid eine wertvolle Bereicherung, und Leipzig wird dadurch der Ort werden, an dem man wohl am gründlichsten Klinger studieren kann. Danziqer Gassen. Bilder aus einer verlorenen Stadt. Sie sind immer etwas ganz besonderes, diese alten Gassen in alte» Städten. Seltsame Geschichten leben darin, und man wird still und andächtig, wenn inan i» klaren Mondschein- nächicn durch ihre Wunder schreitet. Tie neuen breiten Straßen der Vorstädte, die Alleen mit den Villen und Land häusern sind überall gleich, in Stockholm sind sie ivic in Berlin, in Berlin wie in Madrid, und in Kapstadt sind sie nicht anders. Die kleinen engen Gassen aber im Gewirr der Altstadt haben immer eine eigene Dcclc, leben ei» eigenes Lebe» mit tausend Seltsamkeiten, die wie Märchen sind. Alle Vergangenheit würde sterben und alle Gegenwart ohne Farbe sei», wenn ein mal ein Baumeister die alten Gassen der Städte nicdcrritz. In ihnen wandert die Zeit ewigen Rhythmus. Hütet sie, die alten Gassen, sic sind ein Spiegel alles Ge schehens, ein Mabstab der Dinge, die waren und sind. 4° Danzig! Wer davon spräche und nicht 4>r seinen alten Gayen gewesen wäre, der mutzte tote Wvrtc sagen. Sie ist nicht zn denken, die meerumrauschte Weichselstadi, ohne .die Melodie ihrer Gassen, die duukle» Bogen ihrer Tore, darum in engem Rund die Hänscr schatten. Tausend schöne Reden können nicht so die Seele dieser alten Stadt enthüllen, ihr ur eigenstes Sein so ties und heilig offenbaren, wie eine Diundc in ihrer weltverlorenen Einsamkeit. Da sind sehr inckrkwür^ digc Namen, die man kaum versteht »nd die durch viele hundert Jahre in de» Gassen blieben, da sind die gewaltigen steinernen Beischläge, die drachenverzierten Wasserspeier, die steilen, spitzen Giebel der schmalen, aneinandergedrückten Häuser und unzählige andere Dinge, die fremd und fern in unserer Zeit stehen. Wenn eS aber Nacht wirb, beginnt es zu leben in den alten Gassen, und langverrauschte Wunder wachen auf. Ucber die Laiiadie schleppen die Lastträger die Kisten der reichen Kauf. Herren: flinke, geschmeidige Schnetderlein huschen durch die Hvscnnähcrgasie: in der Hökergasse sitzen die Krämer» und in alle» den anderen Gassen, der Scharmachergasse, der Nälhler- gasic, der Gerber- und Wollenwebergasie, am alten Rotz und am Milchkanncntnrm, überall kreuz und quer geht daS Treiben einstiger Tage. Und alles, waS damals war an Freud' und Leid, das wird Gestalt. Träume sind dann in unS, und jeder dieser Träume war einst Wirklichkeit. * DaS Kreuz der Dcutschherrcn flattert durch die Gassen, der weiße Mantel leuchtet im Sonnenglanz und Mondschein, Pestkarren holpern über das Pflaster, Brandfackeln grellen zwischen den Häusern, und Sturmglocken rufen von vielen, vielen Kirchen. Draußen auf den Wällen schlagen die Schwerter, brennende Kugeln wirft der Pole in die Enge der Straßen, und über den Speichern lodert die Flamme. Und dann wieder donnern die Völler, hochbugig gleiten die Karavcllen im Strom, der „Peter von Danzig"! Jubel und Loche», Lieder »nd Winken sind dazwischen. Unaufhaltsam wechseln die Bilder. Franzosen und Polen, Russen und Preußen — kampfitmslutei schweigen die Giebel. Nach Schlachten »nd Siegen reitet Napoleon zwischen den Häusern. Ewiges Steigen und Fallen im Kreisender Geschichte. In solchen Stunden des Traumes,, wenn weißer Mond- schein um die Giebel geistert, singt die Seele der alten Stadt ihr altes Lied von deutscher Heimat. ES hat Menschen ge geben, die haben da begriffen, datz diese Stadt wohl sterben kann im Jrrsal der Geschichte, doch nie und nimmer anders sein kann als deutsch. Und andere wieder sind ganz still geworden und haben ihr Erleben tief in sich verschlossen, weil sie Furcht hatten. eS sei z» schön, zu märckiensclig, um wahr zu sein. Immer aber blieb die Stadt die gleiche. Im Sommer blühen die Linden in den alten Gassen und schütten Bltitcnblättcr ans steinerne Löwen: im Herbst poltern Kastanien gegen die schmalen Fenster, und im Winter schläst weißer leuchtender Schnee auf Giebeln und Erkern, auf den steinernen Löwe» il»d den Drachenköpfen der Wasserrinne», im Gezweig der Bäume und iu der Enge des grobgepflasterten Steiges. Und wen» dann gar Weihnachten wird, dann ist aus allen Türmen ringsum ein Klingen und Singen, ein Rannen und Rauschen „Vom Himmel hoch, da komm ich her." Durch den Schnee indessen stapfen die Bläser und uralte Choräle, alt wie die Massen und Giebel und Türme, tönen straß auf und straßab. Schon das Patrizicrkind hat ihnen gelauicht, und die Mädchen und Frauen tun cs heute noch genau so. Da mögen Hunderte von Jahren dazwischen sein, Dinge sind, die löschen alle Zeiten und allen Raum. » Mehr alS bunte Bücher und Worte reden die Steine. In Danzigs alten Gassen lebt sein deutsches Sein so tief und stark wie nirgendwo. Und was da in den Steinen lebt, daS ist wie Kraft und Strom, der in die Mensche» steigt. Gebundenheit im Blut von Stein und Mensch, das ist die letzte Offenbarung aller Welt. So war eS in der alten Stadt seit Anbeginn, und immer wird eS so sein in guter und in böser Zeit. Werner Schulz.Oliva. Bücher und ZeMchrifken. X Di» Tabelle zum AuswertnnnSaesetz. mtt SrlSnternnae« »«» Anwendung ans einfach« Fall«. Von Dr. iur. Hübner. Rechts anwalt am OberlandeSgerichi und Notar ln Dresden, iverlaa von Kupky L Dietz«, NadebeuI-DreSden.I Nach der endgültigen Rege lung der Auswertung durch das Neichsgeletz vom iS. Juli 1S2V be steht da» Bedürfnis, sür dl« Umwertung alter Forderungen, ins besondere solcher aus Darlehen mit oder ohne Hypothek, die de» Gesetz beigesllgle Tabelle zur Hand zu haben. Wer aber mtt dem Inhalt de» Gesetze» nicht vertraut ist. bedarf einiger Htnweii« darüber, wie er den Betrag zu berechnen hat. den «ine derartig« Papiermarkforderung jetzt In Reichsmark ausmach«, und in welchen Fällen überhaupt das Gesetz Anwendung llndet. Hierzu sollen die Bemerkungen, die der Verloster der Tabelle vorauSgeichlckt hat, dienen. Ter Verfasser geht von der richtigen Anschauung au», daß die AuSgabcn des GeletzcStertc» mtt Anmerkungen verhältnl»m1!tzia teuer sind, soweit nur Forderungen von geringer Hüh« tu Frage kommen. Große Teil« de» Gesetzes Interessieren für einzeln« Fälle gar nicht, und. da gerade Ne di« auSlührllche Anmerkung ndtt» machen, so bezahlt der Leier beim Kant einer solchen G«l«tzc»ou»aabe etwa», wovon er nicht Gebrauch zu machen vermag, denn sobald der Fall nicht ganz einfach liegt, wird bei größeren ObIMen luristtlcher Rat nicht erspart werde» können. Ander» bei vielen kleinen Ob>«k- tcn. DaS Büchlein dürft« in dieser Hinsich- seinen Zweck wohl er- füllen. X Di« verwandischast der Mellen »nd die Bewohnbarkeit der HtmniclSkvrver. Von Felix Linke. lNaiiikwIstenschaslllche Biblio thek.) 1«5 Setten. «Verlag von Quelle L Meyer ln Leipzig.) X Jngeborg von der Linde. Roman von Wilhelm Stein kops. Aus scderlcicht holzfreiem Papier. lVerlag Marlin Warneck, Berlin W. «.) X Suchen «nd Finden lm Chemie-Unterricht. Eine Elnführung «n ble Chemie im Geiste der ArbeitSschnle. Von W. Paul. (Ver lag von Quelle L Meyer in Leipzig.)
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