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16 Dr. Mofetig von Moorhof. zu therapeutifchen Zwecken an. Die Apparate, nach dem Syfteme der Pumpen conftruirt, beltehen im Allgemeinen aus einem feinen Troicart und einem damit verbundenen Pumpwerke. Bei ihrer Anwendung wird der luftvefdünnte Raum entweder während der Adlion felbft nach und nach durch Retradlion des Pumpenftengels erzeugt, oder die Luftverdünnung wird fchon vor der Action vollends' bewerkftelligt. In diefer Verfchiedenheit beruhen eben die Varianten der Afpirateure. Wenn auch nicht wefentlich, fo ift diefe Verfchiedenheit für den Chirurgen doch infoferne wichtig, als er mit den Apparaten letzterer Art mit gröfserer Bequemlichkeit operirt, und während der Operation feine Hände und feine Aufmerkfamkeit beifer verwenden kann als mit dem Ziehen des Stempels. Apparate erfter Art ftellen Glasfpritzen mit Schliefshähnen dar, an denen man mit oder ohne Einfchaltung von Kautfchukröhrchen feine fchneidende Troi- cartcannülen befeftigt, die an Stärke des Kalibers und an Länge vielfach variirend, den Stichcannülen der Pravaz’fchen Injedlionsfpritzen ähnlich gebaut find. Apparate letzter Art find von D i eul af o y und P o t ai n (Frankreich) aus gedacht worden. Der Unterfchied beider ift wefentlich der, dafs bei Dieulafoy die ausgepumpte Flüffigkeit in den Spritzenraum felbft eingefogen wird, wogegen bei Potain der luftverdünnte Raum nicht in der Spritze felbft, fondern in einer dazwifchen eingefclialteten Flafche hergeftellt wird, und demzufolge die Flüffig keit auch nur in diefe ftrömt. Die gröfsere Einfachheit und Billigkeit, die leichtere Reinigung und Confervirung des Apparates geben dem Potain’fchen Inftrumente für die Praxis den Vorzug; Dieulafoy hingegen hat die Priorität der Idee und das unbeftreitbare Verdienft dem Afpirationsverfahren Bahn gebrochen zu haben. Wir wollen die Apparate felbft näher beleuchten. Von Dieulafoy waren drei Varianten ausgeftellt: Der Afp ir at eur a enucoche, das erfteundurfprünglicheInftrument. Es befteht aus Stichcanüle, Kautfchukrohr und dem Afpirateur: eine Glaspumpe von 45 bis 50 Grammes Inhalt mit zwei Sperrhähnen an den beiden Ausflufsrohren, von denen eines in der Axe, das andere rechtwinkelig zur Axe des Inftrumentes fleht. Die Pumpflange hat unmittelbar hinter dem Stempel einen Ausfchnitt encoche), welcher nach Zurückziehung des Stempels durch eine Drehung nach rechts in einen am Schlufsdeckel der Pumpe befindlichen Vorfprung eingepafst werden kann, wodurch der Stempel am Schlufsdeckel fixirt wird. Beim Gebrauche fperrt man zuerft beide Hähne ab, zieht hierauf den Stempel zurück, und befeftigt ihn in der zurückgezogenen Lage auf die früher angedeutete Art. Der Pumpen raum wird dadurch luftverdünnt. Ift nun die Stichcannüle in die Flüffigkeit ent haltende Körperhöhle eingedrungen, fo braucht man blofs den Hahn jener Abflufs- röhre, mit der die Cannüle verbunden wurde, zu öffnen, um die Flüffigkeit fofort in den Spritzenraum zu bekommen. Ift diefer vollgefüllt, fo fperrt man den Hahn wieder ab und öffnet jenen der anderen Abflufsröhre, befreit den Stempel durch Drehen nach links von feiner befeftigten Lage, und entleert durch ihn die Flüffig keit. Nun kann man wie früher den luftverdünnten Raum wieder herftellen und das Auspumpen beliebig fortfetzen. Dafs man mit diefem Apparate nach dem Auspumpen ohne jede Unterbrechung auch Flüffigkeiten in die entleerte Höhle einfpritzen und wieder einpumpen könne, ift wohl klar. Afpirateur a cremaillere unterfcheidet fich vom früheren durch feine Gröfse, indem der Pumpenraum 150 Gramm Flüffigkeit zu faffen vermag. Die gezähnte Pumpenftange wird nicht unmittelbar durch die Hand, fondern durch ein Zahnrad mittelft eines Schlüffels, ähnlich wie bei einer Klyfopompe bewegt, und die Fixirung des Stempels an jedem beliebigen Punkte durch einen Stift beforgt. Die Pumpe ift in etwas fchiefer Stellung an ein hölzernes Poftament befeftigt, wodurch das Halten des Inftrumentes während der Operation ver mieden wird.