Volltext Seite (XML)
14 Dr. Mofetig von Moorhot. getrieben , dafs man durch das obere Rohr, nach Abnahme des Stoppeis mittelfl eines dafelbft eingepafsten doppelten Kautfchukballons Luft eintreibt. Diefe fam- rnelt fich zwifchen Blut und Verfchlufsplatte an, und ift fie genügend verdichtet, fo treibt fie allmälig das Blut aus dem Cylinder durch den Kautfchuckfchlauch in die Vene ein. Um den Lufteintritt in die Vene vor dem Beginne der Transfufion zu verhüten, ift die Einfatzcannüle troicartähnlich gebaut, und zweifchenklig. Der axiale Schenkel nimmt den Troicartftachel auf, der ftumpfwinklig angefetzte den Kautfchuckfchlauch des Cilinders. Vor der Anfetzung des Schlauches zieht man den Stachel foweit zurück, bis etwas Blut durch den Sclilauchfchenkel aus der Vene herausrinnt. Hiedurch wird fämmtliche Luft aus derCannüle heraus- getrieben, zu gleicher Zeit läfst man durch den Schlauch etwas Blutflüfiigkeit aus dem Recipienten ausrinnen, unmittelbar bevor man Schlauch und Cannüle mitfam- men verbindet. Der Apparat fpielt, wie ich mich wiederholt zu überzeugen Gele- heit hatte, vorzüglich, nur habe ich den Stachel des Troicarts durch einen vorne ftumpfen Stab erfetzen laden, da ich es vorziehe, die Eröffnung der Venenwand mit der Scheere vorzunehmen. Noch wäre der Mantelüberzug für den Recipienten zu erwähnen, der die Beftimmung hat, jede Abkühlung des Blutes während der Transfufion zu verhüten. Er wird über den Recipienten gezogen, fobald diefer aus dem Wafferbade genommen wird, und ift an beiden Seiten der Länge nach gefpalten, damit man die Vorgänge innerhalb des Recipienten beobachten könne. Ein leicht zu handhabender Apparat zur Transfufion ift von M a thi e u ange geben worden. Er befteht aus einem Glascylinder, welcher nach unten fpritzen- förmig gefchloffen ift, und oben einen weiten, mit einer Klappe und Ventilvorrich tung verfehenen Trichter trägt. Innerhalb des Cylinders bewegt fich mittelft einer gezähnten Pumpenftange ein genau fchliefsender Stempel. Ein Zahnrad fungirt als Motor. Die Pumpenftange ift ihrer ganzen Länge nach gehöhlt, und verbindet fich am Aufsenende mit einem Kautfchukfchlauche welcher die Einfatzcannüle trägt. Das defibrinirte Blut wird durch denTrichter in den Cylinderraum gebracht, und hierauf, nach Entfernung der Luft mittelft Stempeldruck durch die Pumpen ftange in den Kautfchuckfchlauch und weiter in die Vene getrieben. Zur Transfufion nicht defibrinirten Blutes hat Dr. Rouffel aus Genf folgenden neuen Apparat angegeben. Ein kleiner Doppelrecipient aus Metall hat die Beftimmung an die Ellbogen • Beuge des Individuums aufgefetzt zu werden, der das Blut gibt. Er ift der Form nach ähnlich einem ovalen Glas- fturze und beherbergt in feinem Innern zwei, von einander vollftändig getrennte Räume. Der kleinere Innenraum ift cylinderförmig und trägt eine Aderlafs-Lanzette an einem Stabe, welcher aus dem Dache des Recipienten herausragt, und einen Knopf trägt. Der Aderlafs wird im gegebenen Momente durch Herunterdrücken des Knopfes fchnepperartig gemacht. Mit dem Innenraume hängen zwei Kaut- fchuckfchläuche in Verbindung. Einerträgt am Ende einen Metallring als Befchwerer und foll unter Waffer geftellt werden, wir wollen ihna nennen, der andere b erweitert fich in feinem Verlaufe zu einem kleinen Handballon, der als Pumpe dient, ift gegen fein Ende zu durch eine eingefchaltete kurze Glasröhre unterbrochen, und trägt die Einfatzcannüle. Der äufsere gröfsere Raum, zwifchen dem eben befchriebenen und der Recipientenwand gelegen, ift ebenfalls mit einem Kautfchuckballon in Verbindung, der den Zweck hat, die Luft dafelbft zu verdünnen, wodurch der ganze Apparat in der Ellbogen-Beuge des Blutfpenders durch Luftdruck feftgehalten wird. Hiezu ift deffen Rand der Form der Ellbogen-Beuge entfprechend, etwas wellenförmig gebaut, abgerundet und trägt zwei kleine Marken, welche mit der Richtung des Verlaufes der blutfpendenden Vene gerichtet fein miiffen, damit die verborgene Lanzette diefe auch mit Sicherheit treffen könne. Der Gebrauch diefes Apparates ift folgender: Man prefst den Kautfchuckballon des Aufsenraumes zufammen, drückt den Recipienten mit Rückficht auf die Markenrichtung in die Ellbogen-Beuge, und läfst nun den Ballon aus; indem er fich wieder auszudehnen ftrebt, verdünnt er die