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46 Dr. Mofetig von Moorhoi. und dumpfe, weil ftagnirende Luft, und entbehren.aller übrigen, einem Lazarethe unentbehrlichen Bediirfniffe. Beffer fchon eignen fich Vergnügungslocale, Eifenbahn -Hallen und andere dergleichen Säle, obwohl auch diefe infoferne zu verwerfen find, als das Princip der Accumulation von Verwundeten in einem und demfelben Raume forgfam zu vermeiden ift. Am geeignetften find wohl Schlöffer und Privathäufer. die aber vermöge des allzugrofsen Zerftreutfeins der Ver wundeten die ärztliche Pflege ungemein erfchweren. Wenn man diefe Punkte im Auge behält, wird man in Kriegszeiten die Nothwendigkeit der Zelte und Baraken nicht nur im Allgemeinen, fondern auch fpeciell für Städte und gröfsere Ortfchaften anerkennen mülfen. Zelte find im Allgemeinen viel weniger geeignet als Baraken, denn abgefehen davon, dafs fie in der kalten Jahreszeit nicht zu benützen find, befitzen fie noch einige Mängel, welche fie auch zu Sommerszeit unangenehm machen, fie widerflehen nämlich fchwerer dem Regen und dem Winde, und geflatten eine entfchieden ungenügendere Ventilation als gefchloffene Räumlichkeiten, wefshalb auch in jedem Zelte eine gewiffe dumpfe Luft fich jedem aufmerkfamen Beobachter bald bemerkbar machen wird. Den einzigen und unleugbaren Vor theil befitzen Zelte durch den Umftand ihrer Transportabilität und der Möglich keit fie in kürzefter Zeit aufflellen und wieder zufammenpacken zu können. Wir fanden folgende Zeltmodelle vor: Bodwig &Comp. Köln und Mühlhaufen am Rhein transportables Zelt, eingeführt in der königlich-preufsifchen Armee und 1870 gebraucht. Mit doppeltem Dach und doppelten Wänden aus Segeltuch. Leicht auf- und abzurüften und etwa acht Betten Faffungsraum. Couette St. Ouen du Tilleul Eure Frankreich, Lazarethzelt für 14 Kranke Operationszelt und Arzteszelt. Das Gerippe, welches die Zeltleinwand trägt, ift gleich einem Regenfchirme auf- und abklappbar, fehr leicht und doch hin reichend feft. Lifchine ä St. Petersbourg Modele d’une tente d’ambulance avec carcane de fer et toit en lattes pouvant se roulerpour le transport. Hervorzuheben ift bei diefem von den gewöhnlichen Zelten namentlich ob des Daches abweichenden Modelle, dafs das Zelt durch Anftückeln beliebig verlängert werden kann, ein Vortheil der bedeutend fich verringert, wenn man an das Poftulat denkt, dafs die Anhäufung von Blefßrten in einem Raume vermieden werden müffe. Dem reglementären Zelte für 3 Officiere, welches das ruffifche Kriegsmini- fterium ausftellte und welches den gewöhnlichen Zelten analog conftruirt war, laffen fich auch alle letzteren zukommenden, früher erwähnten Mängel vorwerfen. Wie foll denn auch ein Leinwand-Zelt ventilirt werden, das am Dache keine Vorrichtungen hiezu befitzt und auch kein Fenfter hat. Die Spalten, welche aus dem Zurückfchlagen der Seitenwände refultiren, find hiezu ungenügend und felbft diefe Oeffnungen müffen ja bei ungünftiger Witterung gefchloffen werden. Einen ferneren Uebelftand der Zelte bildet der Boden. Gewöhnlich ift es nur geftampfte Erde, feiten Holzbreter, die aber auch nur einfach auf dem Boden liegen und demnach vor Feuchtigkeit nicht zu fchützen vermögen. In jeder Hinficht zu bevorzugen find Baraken, die je nach ihrer Con- ftnnftion eingetheilt werden können in gefchloffene Baraken und in offene Baraken mit ihrer Abart Flugdächer. Die allgemeinere Verwendung von Baraken zu Lazarethzwecken datirt eigentlich feit dem letzten Kriege zwifchen den amerikanifchen Nord- und Süd- ftaaten. Die „Sanitary Commiffion“ hatte es bald erkannt, dafs die im Beginne des Krieges gepflogene Unterbringung der Bleffirten in ftabilen, grofsen, öffent lichen Gebäuden nicht den Anforderungen entfprach, Verwundete und Kranke unter günftige hygienifche Verhältniffe zu ftellen. Auch die Erfahrungen, welche die berühmte englifche Nonne Mifs Flore nceMithingale während des Krimkrieges