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Militärfanität und freiwillige Kilfe im Kriege. 37 beftehend aus 4 Waggons: 2 Laftwagen und 2 Perfonenwagen III. Claffe. Jene dienen zur Aufnahme des Depots und der Küche, diefe figuriren als Lazareth- und als Proviantwagen. Die Güterwagen unterfcheiden fich von den gewöhnlichen dadurch, dafs fie auf der einen Kopffeite eine Plattform befitzen, wogegen an der anderen nur ein fclimaler auf den Stofsballen zu legender eifernerTritt angebracht ift; ferner durch Kopfthüren, welche abfolut zu fchmal angelegt find, da man mit gar keiner Tragbahre durch kann; endlich durch Jaloufienfenfter, die an den Seitenthiiren jederfeits angebracht find. Die Perfonenwagen haben vor den betriebs- mäfsigen keinen Unterfchied, aufser in der inneren Einrichtung. Auch an diefen find die Kopfthüren viel zu fchmal und diefs hat eine noch gröfsere Inconvenienz als bei den Güterwagen. In letztere kann man die Bleffirten von der Seite ein lagern durch Oeffnen der breiten und grofsen Seitenthiiren ; bei den Perfonen wagen müfsten aber die Bleffirten, da man mit der Tragbahre nicht durch kann, abfolut auf den Händen hineingetragen werden. Gleichfalls hinderlich find die feilen Plattform-Dachftützen und die inamoviblen Geländer. Der Küchenwagen ift fchön ausgeftattet. Alle nur denkbaren Utenlilien, vom Hackbret zum Teller und von der Taffe bis zur Kaffeemafchine find vollftändig vertreten und zieren, blank gefcheuert, die Wände. Zwei Kochherde, ein gröfserer und ein kleinerer und zwei Tifche mit einer daran feflgefchraubten Kaffeemühle und einer Frucht-Schälmafchine vervollftändigen den Inhalt. Die Kochtöpfe aber, 3 an Zahl und verfchieden grofs, befitzen merkwürdigerweife gar keine Vorrich tung, um das Entrinnen der Kochflüffigkeit beim Fahren zu verhindern, fondern fchliefsen mit einfachen Deckeln. Zweckmäfsig ift die Anbringung von 2 Koch herden, denn einerfeits dient der kleinere für geringere Bedlirfniffe und ander- feits kann man ihn zum Erhitzen des Waffers benützen, damit das Kochen im grofsen Herde fchneller von Statten gehe, was beim wiederholten Abkochen von Wichtigkeit ift. Im Magazinswagen finden wir nebft anderen auch die Dormitorien für Köchinen und Krankenpflegerinen ?! Gewöhnlich beftand bisher das Train- perfonale ausfchliefslich nur aus Männern, was wohl begreiflich fein dürfte. Und was find diefe Dormitorien ? Abfperrbare Cabinen, in denen nur ein Lehnftuhl fleht, weiter nichts; dafür geleitet aber die Cabine zu einem Clofet. Der Krankenwagen enthält nur fünf Betten, freilich viel zu wenig für die Anforderungen, die man an einen Lazarethtrain Hellt; denn um nur 200 Bleffirte zu transportiren, bedürfte es ja 40 Waggons! Dafür haben es aber die Inwohner fehr bequem. DieBetten haben doppelte Federmatratzen und deren Geflelle ruhen noch feparat auf 4 halben Wagenfedern, wovon das eine Ende auf dem Boden feft- geniethet ift, während das andere fich mittelfl Rollen bewegt. Die Federkraft ift eminent, und müffen demnach die Lager vorzüglich fein. Ueber jedes Bett find noch kleine Bretchen feftgenagelt, auf denen der Verwundete feine Habfeligkeiten niederftellen kann. Ein Wafchtifch und ein Ofen find auch vorhanden. Für Bequem lichkeit ift wohl hinlänglich geforgt; es war aber auch wohl nicht fcliwer, da nur 5 Bleffirte per Wagen berechnet wurden. Vom praktifchen Standpunkte betrachtet, ift aber diefs ganz und gar unftatthaft, da im Kriege der Raum nicht verfchwendet, fondern im Gegentheile möglichfl gefpart werden mufs. Für Ventilation müffen nur die Fenfler forgen. Katalog Nr. 43. Ludwigshafen Waggonfabrik, A c t i e ng efe 11- fchaft in der baierifchen Pfalz. Lazarethzug beftehend aus 4 Waggons, und zwar: 1 Lazarethwagen mit 8 Betten. 1 Waggon für Verwaltungsperfonal und Zugführer. 1 Waggon für das ärztliche Perfonale. 1 Waggon für Küche und Vorräthe. Beim Pfälzer Zug, der durch Herrn Diredlor Rudolf Schmidt erbaut wurde, find ausfchliefslich nur Güterwagen verwendet, an welchen Kopfthüren, und in Charnieren bewegliche eiferne Trittbretter angebracht wurden, welche die