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22 Dr. Mofetig von Moorhof. wand angebracht. Eine Holzwinde ermöglicht das Aufziehen und Niederlaffen der Bahren. Offenbar nrufs man beim Aufladen den Wagen über die Bleffirten fchieben, und letztere dann mittelft der Tragbahren aufziehen und fefthängen. In Frankreich und Italien find derartige Wagen zum Fortfchleppen von fehr fchwerem liaumateriale in Gebrauch. Da wir hiemit die Reihe jener Bleffirtenwagen abfchliefsen, in denen das Syftem der Suspenfion zur Anwendung kommt, möchte ich zur Klärung meines Standpunktes bemerken, dafs ich jedeSuspenfion mit langenRiemen oder Gurten ab fo lu t v e rw e r f e, dadurch diefelbe die Erfchütterung des Verwundeten nicht vermieden wird; imGegentheile wird derfelbe durch dasAnprallenan denSeiten- wandüngen des Wagens heftig erfchüttert; im hohen Grade anerkenne ich dagegen die ku rze Susp e nfi o n, welche das Anprallen nicht ermöglicht und die Gewalt der Stöfse bricht, da diefe fich nicht dem Körper des Verwundeten mittheilen, fondern nur die Tragbahre in fanfte Schwingungen verfetzen. Wer nur einmal in feinem Leben über holperige Wege auf einer kurz fuspendirten Trag bahre gefahren ift, der wird gewdfs meine Meinung theilen, und diefem Syfteme die vollfte Gerechtigkeit widerfahren laffen. Dr. Mühl wenzel. Project zur U mg e ft al t u n g eines öfter- reichifchenBleffirtenwagens nach den Principien der einheit lichen Tragbahre für 2 Liegende oder 6 Sitzende. Nicht ift diefs fo zu verliehen, als ob diefe Wagen früher eigene Tragbahren gehabt hätten, nein, fie hatten gar keine Tragbahren, fondern nur zwei Lagerftätten, die durch eine amovible Längswand von einander getrennt waren. Mühlwenzel veränderte nun diefe Lagerftätten derart, dafs auf ihnen 2 reglementäre Tragbahren fixirt Platz finden können. Der Wagen ift fonft fehr nieder, hat keinen Durch lauf, fondern Langwiede, kein feftes Dach, und an der Rückwand flatt dem Klapp boden einen Sitz ähnlich den Munitionswagen, auf dem einige Leichtbleffirte fitzen können. Dr. Näher in München. Kleines Modell eines Transport wagens für 6 Liegende oder io bis 12 Sitzende, oder 4 Schwer- undö Leichtverwundete oderFourgon. Man kann wohl daraus entneh men, dafs es fich um einen fchweren, gefchloffenen Wagen handelt, der zu ver- fchiedenen Zwecken dienen kann. Suspenfion ift nicht vertreten. Spanien hat einen zweirädrigen Ambulancewagen für 2 Liegende ausgeftellt. Er hat keine Tragbahren, fondern nur zwei getrennte Lagerftätten, und ift durch Vorhänge verfchliefsbar. Feftes Dach ohne Gallerie. Zweirädrige Bleffirtenwagen find allgemein verworferi und mit wenigen Ausnahmen aus dem Militär - Sanitätsmateriale faft fämmtlicher Staaten ausge- fchloffen worden. Die zweirädrigen Wagen fchaukeln und erfchüttern zu viel, find unficherer beim Fahren, und wiegen den fcheinbaren Vortheil einfpännig zu fein vollkommen durch die geringe Belaftung, die fie zulaffen, auf. Sie geftatten auch keine fo rafche Loconrotion wie die vierrädrigen, da derKutfcher das Saum thier oder das Pferd am Halfter führen und mitgehen mufs, denn die Leichtigkeit und Behendigkeit des italitnifchen Jungen, der mit einer Hinterbacke fchwebend auf einer Gabelftange feiner Timonella fitzen und im fchnellen Trabe davonfahren kann, wird man wohl kaum einem Fahrfoldaten zumuthen können. Da ferner ein zweirädriger Wagen nothwendiger W r eife entfprechend nieder fein mufs, fo kann er demnach für Sitzende nicht eingerichtet werden. Es genügt aber wohl die einfache Berechnung, dafs man mit einem vierrädrigen zweifpän- nigen Bleffirtemvagen 8 bis 10 Mann fortzubringen vermag, wogegen der Einfpän- ner nur 2 aufnimmt, um in der richtigen Beurtheilung und Wahl zwifchen beiden nicht fchwankend zu werden. Alle diefe Erfahrungen wurden an den zw'eirädri- gen Bleffirtenwagen von Maffon in Frankreich fattfam beftätiget. Refumiren wir das bisher Gefagte, fo können wir die im Sanitätspavillon ausgeftellten Wagenmodelle in folgende Kategorien theilen.