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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250728017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925072801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925072801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-07
- Tag 1925-07-28
-
Monat
1925-07
-
Jahr
1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1925
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Nr. Z4S Seile r — Dreier Nachrichkea — vi-nslag. rs. Zu« isrs Erlaß ungerechter Gesetze tn ihrem wirtschaftlichen Fortkom men geschädigt, und zu den Bergen von Unrecht wird nun auch die jetzige Massenaustreibung von harmlosen Optanten gefügt, die nichts weiter verbrochen haben, als daß sie ihrer deutschen Staatsangehörigkeit nicht entsagen wollten, und die im übrigen dem polnischen Staate treue und nützliche Arbeit geleistet haben. In Deutschland dagegen ist in dieser ganzen Zeit krasser polnischer Verfolgungen des deutschen Element» keinem einzigen Polen, der ruhig seinem Erwerb« nachging, ein Haar gekrümmt worden. Soweit Polen aus Deutschland in gröberer Zahl abgeroandert sind, geschah es durchaus fret- ivitlia, weil st« in polnischen Landen besseres Fortkommen zu finden glaubten. In solcher Beleuchtung erscheint das pol nische Vorgehen in doppelt gehässigem Lichte. So bandelt kein Staat, der noch irgendwelchen Wert darauf legt, mit seinem Nachbar auf erträglichem Fuße zu leben. Wenn man den psychologischen Schlüssel zu der rabiaten polnischen Mass nahme sucht, kommt man auf die Vermutung, dass dabet im Hintergrund« das Bestreben mitspricht, auf Deutschland einen Druck in handelspolitischer Beziehung auszuüben und die Retchsregiernng zum Zwecke der ^Bewilligung der untrag baren Wirtscimftssvrderuiigen Polens mürbe zu machen. Hier gilt es von vornherein, einen Riegel vorzuschieben und den Warschauer Gewoltanbetern unerbittlich klarzumachen, dass sie in diesem Falle auf Granit beißen. Cs ist daher mit größter Genugtuung zu begrüßen, daß die hervorragend sten WirtschaftSvcrtretuugen der Ostmark ein mütig durch eine unzweideutige nationale Kundgebung -er ReichSregieruug de» Rücken gestärkt haben, indem sie eine feste und unnachgiebige Haltung gegenüber Pole n fordern, da nur so den wirtschaftlichen Interessen de» Reiches ein voller Sieg gesichert werden könne. In der ge faßten energischen Entschließung wird insbesondere auch ver langt, daß Berlin .in jedem Stadium der Verhandlungen" stark bleiben solle. Das heißt also, daß die Reichsregierung sich durch keine Drohungen und gewaltsamen Maßregeln der Gegenseite im weiteren Verlaufe der Entwicklung einschüchtern und von ihrem Standpunkte abbringen lassen dürfe. Dl« »lei»« ztel-ewnßt« Unerbittlichkeit ist selbstverständ- lich auch t« der Optantenfra»« erforderlich. S» gibt hier für Deutschland nur «ine Möglichkeit: Entweder polnischer Ver zicht auf die MaflenauAtreibung in vollem Umfang« »nd ohne alle einschränkenden BerauSseHingeu und Bedingungen, ober Beantwortung der polnischen Barbarei mit «tnem ebenso rückstcht«lo» geführte» Gegenschlage. Wenn wir hier irgend welche» Schwante», irgendwelche Unsicherheit zur Schau tragen, liefern wir un» g«rab«zu au-f Gnade »brr Ungnade der bodenlos«« polnischen Willkür in die Hände. Gewiß wird unserem abgeklärten humanen «nd wahrhaft kulturellen Emp finden ein« solch« Maffenaugtrrtbung nicht leicht. Not kennt aber kein Gebot, und hier liegt einer der Fälle vor. in bene« jede Schwäche der staatlichen Gewalt ein nationale» Ber- hängnt» bedeutet. In der Lage, in der sich jetzt Deutschland gegenüber Polen befindet, ist Energie die oberste aller Tuge» den. Elemente vom Schlage derer, die jetzt in Warschau am Ruder sind, zwingt man nur zu einem vernünftigen Betragen, wenn man ihnen den Daumen auf» Auge brückt und nicht eher loSläßt, al» dt« st« kirre geworden sind. Die moralische Verantwortung für alle Folgen fällt dabei ganz allein ans die polnische Starrköpfigkeit, die glaubt, Deutschland als Ob jekt ihrer Großmannssucht und Begehrlichkeit behandeln und e» durch eine BramarbaSpolittk unterjochen z« können. Wir brauchen nichts weiter zu tun, al» den Pole», denen der Kamm gar so sehr geschwollen ist, dt« ruhig« Würde tine- guten Gewissen» «ntgegenzufetzen und mit unbeugsamer Be stimmtheit auf dem Boden gerechter Abwehr eine» unerhörten Gewaltaktes zu verharren. Dann wird man drüben nnhl schließlich zur Besinnung kommen. Die nationale öffentliche Meinung ruft daher dem Reichskanzler zu: .Landgraf, bleibe hart!", und nimmt von ber offiziösen Versicherung ber „Köln ,'settung" Kenntnis: „Hält es die polnische Regierung für richtig, ihre Optanten durch die Polizei an die Grenz« bringen zu lassen, so wird die deutsche Regierung nicht zögern, Gleiche» mit Gleichem zu vergelten." Hier kann nur das alttest.,men- tarisch« Gesetz in Krag« kommen: Auge um Auge. Zahn um Zahn. Die Bekämpfung der Bergbaukataftropten. 1 Million Mark vom Äaushaltsausschutz bewilligt. Berlin. 27. Juli. Im HauShaltauöschuß des Reichstags wurde zunächst ein svzialdemokratislixr Antrag beraten, der zur Unterstützung bestehender oder neu zu schaffender Ein richtungen zur Untersuchung und Verhütung der Unfall gefahren im Bergbau lVersuchSstrccken usw.f eineMillion Mark verlangt, die in den HauShaltplan einzustellcn sind. Ministerialdirektor Witzler vom Reichsarbeitsministerium erklärte, die Ncicksreisierimg stimme mit dem Antragsteller und wohl mit allen Parteien des Hauses darin überein, daß cS unsere vornehmste Pflicht ist. Leben und C^esundheit unserer Bergarbeiter vor Ge fahren mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu sichern. ES mülle aber doch darauf hiugewiescn werden. Laß die Er- richiung und Unterhaltung der auf die Unfallverhütung hin- zielenden Einrichtungen ein Ausfluß des Bergvolizei- lichen A u f s i ch S r e ch t c s ist, das nach dem geltenden Recht zurzeit den Ländern und nicht dem Reiche zusteht. Preußen beabsichtige auch für die Zwecke der AttSaestaliung der Unfallverhütung im Bergbau laufend etwa lltOOOO Mark in den preußischen HauShaltplan einzusetzen. Bei der An nahme des vorliegenden "'"trags würde der Zustand ein- tieien, daß das Reich zn>ar Mittel zur Verfügung stellt, ihre Verwendung aber anderen Stellen, nämlich den Ländern, maßgeblich überläßt. Eine Nendcrung dieser Rechtslage wird erst durch das in Vorbereitung befindliche Rcichs-Berg- s ch n tz a e i c n, dessen Entwurf noch in diesem Jahre der Oeffentlichkcit übergeben werden soll, berbeiqesührt werden. Geht dann die Regelung des Bcrgorbeiterschuches auf das Reich über, so ist auch der Zeitpunkt gekommen, die Be kämpfung der Unfallgefahren im Bergbau von stteichswegen in die Hand zu nehmen. Zurzeit scheint der Antrag ver- f rü h t. Der Bertretcr des Grubensichcrheitsamtes im preußische», Handelsministerium teilte mit, der Ausbau der westfälischen Bergbauvcrsuchsstrecke sei im Gange. Auch bestehe eine gut- eingcrichtete Versuchsstrecke in Beuthen sOberschlesien». Außer dem ist geviant. praktische Versuche über Sprengstoffe. Schlag wetter- und Kohlenstaubfragen unter Tage vorzunehmen. An der Beschaffung der Mittel werbe sich der preußische Staat maßgebend beteiligen. — Die Abgeordneten De. Eurtius und Cremer lD. Vp.) beantragten nunmehr die Annahme folgen der Entschließung: Die Reichsregierung möge beschleu nigt prüfen, auf welchem Wege der Ausbau der bergbau- licken B e r s u ch s b a u st r e ck e n in der Weise gewährleistet werde, daß die Vcrsuchsstrecken in der Lage sind, sämtliche in Betracht kommenden Untersuchungen vorzunehmen, eventuell, welche anderen Vorkehrungen zum gleichen Zwecke getroffen werden können, und im Benehmen mit den beteiligten Län dern über die Berrvcndnng der bewilligten Mittel bestimmte Vorschläge machen. Die Abgeordneten Dr. Schreiber «nd Erst««, sZentr.) be fürworteten die Annahme einer Entschließung, wonach die Eheinisch-Techuischc Retchsanstalt stärker für die Zwecke deS bergbaulichen Schutzes herangezogen werden soll. Die Entschließung wurde angenommen. Ebenso wnrdcn der sozialdemokratische Antrag auf Bewilligung von 1 Million Reichsmark «nd di« Entschließung der Dentsche« Bolkspartei angenommen. ES folgt di« Beratung de» HamShalt» der allgemeinen Finanzverwattung. Der Gesamtüberschnß im ordentlichen «nd außerordent lichen Haushalt 132S der allgemeine» Finanzverwaltuug be trägt 35<3 Millionen Reichsmark gegenüber eine« Gesamt- Überschuß von 2238 Millionen Reichsmark im Jahre 1321. Au Einnahmen sind für die Einkommensteuer 17(10 Mil lionen Reichsmark verzeichnet, für die allgemeine Umsatzsteuer und die Luxusstcuer 1500 Millionen Reichsmark, für die Ver mögenssteuer 500 Millionen Reichsmark, für die KürperschaftS- stcuer 300 Millionen für die Beförderungssteuer sPerjonen-- nnd Güterbeförderung) 282 Millionen Reichsmark. Dt« GrunderwerbSstcuer ergibt im Jahre 1925 nur 15 Millionen Mark gegenüber einem zehnfach höheren Betrage im Jahre 1921. Die Börsenstcuer, die im Jahre 1921 allerdings nur 1 Millionen erbrachte, ist mit Ablauf deS 31. Dezember 1921 außer Kraft getreten. Der Ertrag der Börsenumsatzsteuer wurde von 150 Millionen im Jahre 1921 auf 96 Millionen im Jahre 1925 gesenkt. An Zöllen und Verbrauchssteuern ergibt sich im Jahre 1926 ein Betrag von Insgesamt 1511 Millionen Reichsmark gegenüber 1099 Millionen irn Jahre 1921. Aus dem Steueraufkommen müsse» an die Länder 2172 Millionen überwiesen werden. Staatssekretär Dr. Papist vom Ncichsfinanzministerium führte zum Etat aus, daß die Schätzungen nicht auf die Genauigkeit Anspruch erbeben können wie früher. Denn früher gab es die Möglichkeit, den Durchschnitt aus den Er trägnissen der vorhergegangenen Jahre zu ziehen. Jetzt fehle aber da» Vergleichsmatertal, da wir jetzt mit ganz neuen Steuern begönnen. Dazu käme, baß wir gezwungen feien, die Steuern auf Grund von Gesetzen zu schätzen, die im Plenum de» Reichstages noch gar nicht verabschiedet sind. Die Grnnderwerbssteuer sei deshalb nur mit 15 Millionen in den Etat eingestellt, weil -er größte Teil der Einnahmen ber Grnnderwerbssteuer von den Landesbehörben selbst erhoben werde, die Ziffern im Reichsetat aber nur so weit erscheinen, als sie durch die Reichskassen gehen. Bekanntlich werden die Grunderwerbsstcuern in vollem Umfange den Ländern über- wiesen. Darauf wurde die Sitzung unterbrochen und die Weiter- beratung auf morgen vertagt. Aas zollkompromiß im Ausschuß. Der Streik um auslän-isches Obst, Gemüse und Blumen. Berlin, 27. Juli. Der handelspolitiscl»« Ausschuß des Reichstags setzte die Eiuzelberatung der Agrarzölle bei den Positionen Obst, Gemüse und Handelsgewächse fort. Ministerialdirektor Hofsmann hob hervor, daß die Positionen Obst und Gemüse bei den Hawdelsvertragsverhandlungen mit den westlichen and südlichen Nachbarländern eine große Rolle spielen. Es habe sich namentlich in der Kriegszeit hcrausgestellt, daß auch Deutschland imstande sei, den feld mäßigen Gemüsebau zu betreiben. Die Zollsätze seien in der Vorlage z. T. erheblich erhöht. Ter belgische Handelsvertrag aber ergebe bereits in wesentlichen Punkten eine Herabsetzung. Das gelte auch für Holland. Tie zur Sprache stehenden Positionen ständen jetzt zum Anshandeln zur Verfügung gegenüber Italien, Frankreich und Spanien. Es sei sehr wohl möglich, daß in Deutschland selbst noch sehr viel mehr Ge- müse und Obst produziert iverde. Bevorzugte Gebiete hierfür seien wegen ihres günstigen Klimas das Rheinland, die Elbe- münduug und der südivcstliche Teil Schleswig-Holsteins. Der NegierungSvertretcr bat, die Sätze der Vorlage betzubehalten, damit die deutschen Unterhändler nicht in eine unmögliche Lag« versetzt würden, wenn ihnen jetzt durch Veränderung die Grundlage entzogen würde, auf der sie bisher verhandelt haben. Abg. Serp sZ.) bezeichnet« es als erfreulich, -aß die Ne gierung bei den Zollpositionen Obst und Gemüse geneigt scheine, di« Belange der kleinen und mittleren Betriebe zu schützen. Dagegen wandte sich Abg. Jäcker sToz.» gegen die Erhöhung d«S Zolles für getrocknete Zichorie von 89 Pf. ans 3 Mk. Abg. Sollmann sSoz.) erklärte, daß die vorgesehenen Gemüsezölle daS Preisniveau überaus erhöhen würden, und daß die Sozialdemokraten diesen Zoll daher ab lehnen mühten. Weitere sozialdemokratische Redner wendeten sich gegen die Zölle für Blumen, Gewürz«, Grünfutter und Hopfen. — Ministerialdirektor Hossmann betonte, daß die Negierung di« Intensivierung gerade des Obst- und Gemüsebaues nicht allein durch Zölle zu fördern gedenke, sondern dafür noch andere Pläne vorbereite, die dem Reichstag nach den Ferien vor gelegt würden. Die Regierung stehe auf dem Standpunkt, daß da» auSlLnbtsche Obst dem Volke nicht entzöge» werde» solle. Sie brauche aber bestimmte Zollsätze zu Kompensations- zweckcn im Außenhandelsgeschäft. Die Einfuhr von aus ländischen Blumen betrachte die Regierung als einen gewissen Luxus, und sie wolle die unnötigen Ausgaben des Volkes durch Zölle etwas beschneiden. Abg. Haag (D--N.) verteidigte die vorgesehenen Zöllefür Obst und Gemüse. DaS schwache Pflänzletn d«S deutschen Obst baues müsse vor dem Sturm des Weltmarktes geschützt werden. Das deutsche Volk möge sich angewöhnen, in Zeiten der Not, wie wir sie jetzt haben, das zu essen, was das dentsche Land biete, und nichts verlangen, was auf deutschem Boden nicht gebaut werden kann. In ber Abstimmung wurde« sämtlich« Abänderuugsanträge der Opposition abgelehnt. Annahme fanden einige Kompromitzanträge, u. a. der, der für frische Kartoffeln bis 11. Januar 1926 einen ermäßigten Zollsatz von 25 Pfennig festsetzt. Annahme fanden noch folgend« Kompromitzanträge, durch die der Zollsatz ber Vorlage erhöht wird, für Keltertranben und Weinmaische von 15 auf 60, für Bananen von 15 auf 30 Mark, für Apfelsinen von 12 auf SO und für Gurken von 10 auf 80 Mark. Morgen wird sich der Ausschuß mit den Zollpositionen für Vieh, Fletsch, Oele, Fette, Fische in -er Einzelberatung be schäftigen. Sine Reichslagsansrage über die WaidbrSnde. Berlin, 27. Juli. Di« W i r tsch a ft S pa r tei, das Zentrum und die Deutsche Volk Sv artet haben fol- gende Interpellation im Reichstag «ingevrocht: Di« Wald-, Heid«, und Moorbrände in Hannover von bisher unbekanu- tem Ausmaße haben zahlreiche Ortschaften schwer betroffen. Ein« noch größer« Anzahl von Ortschaften ist bedroht. Den Bränden Einhalt zu tun reichen die bisherigen Hilfskräfte nicht aus. Ist die NeichSregierung bereit, a) Truppen der Reichswehr auS den entfernteren Garnisonen schleunigst zur Hilfeleistung und b) Geldmittel zur Linderung der Not in den heimgefuchten Ortschaften zur Verfügung zu stellen? Dle Mul neuer Gesetze. Berlin, 27. Juli. In ber ersten Hälfte diese» Jahre» sind nicht weniger al» 180 ReichSgesehe, Verordnungen. Be stimmungen und dergleichen ergangen, die in da» ReichSgesetz- buch kommen, ganz abgesehen davon, wa» sonst noch von den Sin Volksbegehren in -er Auswertungsfrage. Berlin. 27. Juli. I« parlamentarische» «reise» ve,«»t«l man. baß in einer gestrigen Beratung ber Aufwertang»- verbänd« im Reichstage der Beschluß gefaßt worden ist. grundsätzlich «in Volksbegehren wegen «,»der««g der AufwertunaSgtfetz« «nd Durchsetzung der Befische« Entwarf« herbetzufahre». Für «in solche» Volksbegehren würde» «gch Artikel 7k>, «bs. 2, der Weimarer Verfassung die »ufwertantz». verbände »,S Millionen Stimmen veretnigen müsse». Gleichzeitig müßt« «i» fertiger Gesetzentwurf mit vor gelegt werde«. Dieser Gesetzentwurf würbe, fall» dt« 8H Mil lionen Stimmen auf ihn veretntat gewesen wären, dem Reich«, tag vorgelegt werbe«, der »unLchst darüber z« berate» und abzusttmme» hätte. Wenn der Gesetzentwurf tm Reichstag «-gelehnt würbe» was zu erwarten war«, könnte «in Volksentscheid über den Gesetzentwurf verlangt werden. Die Annahme de» Gesetz entwürfe» würde aber eine Mehrheit von mindesten» 20 Mil lionen Stimmen erforderlich machen. Dies« Atz Mtlt»«e» Stimme« find von de« Answertnngsverbände« auch t» Beret» mit de« Sozialdemokratische« Partei «icht a«f,«bringe«, so, la»g« die Regiernngsparteie« auch m»r et»e« Teil ihrer An hänger anf eine Parole der Sti»u»e»thalt«»g »erelntge, könnte«. Nebrtgens wäre eS zunächst grundsätzlich fraglich, ob ein BolkSentschetb über AuswertuugSfragen ftattftnde« kann, da nach Absatz 3 de» Artikels 78 der Weimarer Ver fassung für Angelegenheiten de» Haushalt», der Besold«»» und für Abgabengesetze nur ber Reichspräsident etae» Volksentscheid veranlassen kann. Sollte eine Mehrheit de» Reichstage» verfassungsmäßig entscheiden, daß auch dt« >»f- wertung»frage unter das Kapitel „Abgabengesetze" gehört, was immerhin möglich ist, würde «in Volksbegehren «icht statt- finden können, nachdem der Reichspräsident die Aufwertung», gesetze unterzeichnet hat. Kindeuburg besuchl München. Berlin, 27. Juli. Wie die „T>U." von unterrichteter Seite erfährt, wird sich Reichspräsident v. Hindenburg' am Abend de» 11. August nach München begeben, wo am 12. August ein öffentlicher Empfang stattfindet. Die GNrzel- hetten Le» Programm» sind noch nicht festgelegt. Reichsbanner und Dersassuugsseler. Berlin, 27. Juli. Die Bunbesleitung des Reichsbanner» Gchwarz-Rot-Gold hat die B e r fas s« n g »fe t e r in verlt», für die auch zahlreiche Vertreter österreichischer Republikaner erscheinen werden, zur BunbeSfeier erklärt. Auf ber großen Wiese ln Treptow wird Oberpräsident Hvrsiug al» Bundespräsident eine Rede halten. Lohabesprechungen bei -er Reichsbahn- haupwerwattung. verlt», 27. Juli. Am morgigen DienSiag solle« vor- besprechungen zwischen den Vertretern der Gewerkschaften und der Hauptverwaltung der Reichsbahn stattftnben, um die letz tere über die Forderungen der Organisationen zu informieren. Vorübergehend werden die Verbände der verschiedenen Rich tungen in gemeinsamer Beratung zu der Frage Stellung nehmen, ob außer dem Lohnvertrag auch der Mautel- tarif mit Ablauf dieses MvnatS gekündigt werden soll. Die Dergwerkaklien -er Firma Slinnes bleiben in deutschem Besitz! Köln, 27. Juli. Wie die .„Kölnische Zeitung" entgegen anderweitig'» Meldungen erfährt, sin- die bisher i« Besitze der na Hugo Stinnes befindlichen 21 Millionen deutsch- lnremburgisckeu Rergwerksaktieu durch Vermittln«» dev Bankhauses I. Henry Schroeder L Co. in London an eine deutsche Jnduftriegruppe tibcraegaugen. Das Blatt b- -rft d"-n: Das Bankhaus Schroeder sinanziert somit nur da» Ge schäft dem Vernehmen nach in Gemeinschaft mit einer amerl» kanischen Gruppe. Somit verbleibt also der wertvolle Aktien besitz in dentsche» Händen. Suboenftvn für eine Luftverkehrsgesellschaft. Berlin, 27. Juli. Zurzeit weilt der Oberprästdent von Ostpreußen tn Berlin, um mit dem preußischen Handelsminister zwecks Subvention einer z« gründen den Luftverkehrsgesellschaft zu verhandeln. Aufgabe dieses Unternehmens würde in erster Linie der Znbringerdienft für die große, Ostpreußen berührende internationale Luftverkehrs linie sein. — Bet dieser Gelegenheit wird auch wieder einmal die Frage des Ucberflicgcns des polnischen Korridor» erörtert werden müssen. Obgleich im Versailler Frtedensvertrag do» Durchreiferecht Deutschlands durch den Korridor im Verkehr mit Ostpreußen ausdrücklich feststeht, haben di« Polen da» Ueberfliegen des Korridors verboten, und eS ist, wie erinner lich. in der ersten Z"it sogar vorgekommen, daß deutsche Flug zeuge. die auf polnisches Gebiet geraten waren, beschossen wurden. Derhaslung von „Wikingern" in Ludwigs hafen. Ln-wigshafe«, 27. Juli. Auf Veranlassung der Besatzung», behörde wurden vier junge Leute an» LndwtgShase«, die -er i« besetzte« Gebiet verbotenen Bereinigung Wiking «w gehören, verhaftet. Sie wurden in da» hiesige AmtSgerichtS- gefängnis etngeliefert und werden demnächst vor da» fran- zöstsch« Kriegsgericht gestellt. Berusung -es Slaalsamoatts im Prozeh Dr. Aetlke«. Saarbrücken, 27. Juli. Der General st aatSanwalt hat gegen da» freijprechende Urteil im Prozeß gegen de« Saar» brücker Oberbürgermeister Dr. Ncickes Berufnng eingelegt. Wiederausnahme des Aecheubach-Prozesses beaniragi. Berlin, 27. Juli. Nachdem bas Gesetz über die Wied«»- aufnahme des Verfahrens gegenüber Urteilen der bayerische« Volksgerichte in Kraft getreten ist. hat nach einer Blätter- meldung Fechenbach, ber am 20. Oktober 1922 vom Mün chener VolkSgertcht zu elf Jahren Zuchthaus und zehn Jahre« Ehrverlust verurteilt worden war und dann tm Dezember iv21 unter Zubilligung von Bewährungsfrist für den Rest der Frei heitsstrafe Begnadigung erhalten hatte, da» Gesuch »« teberaufnahme des Verfahren» eingeretcht. Mleierhdhuug tn Preutzen. Berlin, 27. Juli. Der amtliche preußische Pressedienst teilt mit: Die gesetzliche Miete ist für de« Monat A«g«ft vo» 7« anf 82 Prozent der reinen Friedensmiete erhöht. In de» Fällen, tn denen ber Mieter die Schünheitsreparaturen selbst übernimmt, ermäßigt sich ber Satz um 1 Prozent. ASumung -er SanktionsskS-te am 18. August? Berlin. 27. Juli. Wie dt« „B. Z." erfährt, wird dt« Räumung der Sanktionsstädte Düsseldorf, Dui»bürg und Ruhrort am letzten Tage de» in London vereinbarten Termin», am 16. August, erfolgen. Eine amtlich« Bestätigung dafür liegt hier »war noch nicht vor, doch wird die Annahme ür richtig gehalten. Teilweise Räumung einer Koblenzer Kaserne. Koblenz, 27. Juli. Di« Franzosen haben zwei »lock» der Behörden de» Reiche», ber Länder, deren Tetlverwaltimge» frühere« Jnfantertekaser«« de» Göben-Regtmevt» t» «sw, vorgeschriebe« wtrd. Ider Stetnstratze geräumt, sW.T.B.)
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