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Dresdner Nachrichten : 28.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190511281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19051128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19051128
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-28
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1905
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Ck'NtlZt'cl 2elläf6t''5 i-^gerstn^ feine Hamburg Das mit Kohle» beladene Segelschiff „Eoulant" ist iu> Sturm auf der Habet nach Drainine» (Norwegen) mit 7 Manu Besatzung untergegange». Der Schoone« . Mysterienne' ist aus ver Reise »ach Schottland mit der ganzen Besatzung untergeaaiigen. DgS Segelschiff „Marie Louise" gln mit Mann und Maus in der Nordsee unter. DaS Barktchis „Thomas Penn" ist an der holländischen Küste gesunken. S«P Mann der Besatzung ertranken, ein siebenter starb später. Die übrigen wurden von einem vvrbeifahrenden Dampfer aufgenom uien und in Rotterdam abgelebt Lübeck. (Priv.-Tel!) Einem starke» Gewitter folgte ein heftiger Südwestorka n. Verschiedene Häuser sind abgedeckt. Der Sturm hält an. Man hegt grobe Befürchtungen wegen zahlreicher hierher bestimmter schwedischer Segler. Bremen. Die Rettungsstation Kuzshaven der Deutschen Gesellschaft Mr Rettung Schiffbrüchiger meldet: "Am 27. Nov. von dem aut Grvß-Vcgelsand g e si r a ndeten englischen Drei- niastschoner „Aiisie". Kapitän Iaiftou. mit Pseifenton von Pliimoutki nach Harburg bestimmt. ' Personen durch das Rettungsboot des dritten Elbleuchtichiftes gerettet. Kiel. (Priv-Tel.) Ter gestern in der Nähe von Friedrichs ort bei niedrigem durch Westsüdwestslnrme hervorgerufenen Wasser itand aus Grund geratene Dampfer ist heute früh wieder flott geworden. Es ist der Dampfer „Solingen" ans Hamburg Das Swisf ist bereits zur Untersuchung in Holtenau eingetrofsen — Die Einnahme, daß der in der Nähe von FricdrichSort ge strandete Dampfer „Java" englischer Nationalität sei. hat sich bestätigt. Zur Lage in Oesterreich und Ungarn. Wien. (Priv-Tel.) Ans Anlab der morgen seitens der Sozialdemokraten anaekiindigten groben Wahlrechts demon- ftrationen erhält die gesamte Wiener Garnison Befehl, sich für diesen Tag in Bereitschaft zu halten W i c n. Die deutschnalionalen Studenten demonstrier- t e n heule vormittag abermals gegen den Rektor. Der Ver such. seine Vorlesung zu stören, miblang. Nach Schluß der Vorlesung wurde der Rektor mit Abzugsrnsen und Lärm emp fangen. Prag tPriv.-Dcl.) Die Eiscnbahnarbeiter der Privat hahnen beschlossen, falls nicht bis zum l. Dezember 20 Prozent Lokinzulage bewilligt werde, am 1. Januar mit verstärkter v a s > i v e r R e s i st e n; zu beginne». — Ebenso beschlossen die Posthilssbeamten, an den Handclsminister eine Deputation wegen einer 20pro;entigen Teuerungszulage zu entsenden. Auch sie wollen in die passive Resistenz eintreten, wenn ihrer For derung nicht entsprochen wird. Die Flottendcinonstratio» gegen die Türkei. Berlin. sPriv.-Tel.) Ueber das Programm der F l o^ t e n d e m o n st r a t > o n verlautet hier: Zunächst bleiben die Schisse acht Tage in Mntilene und.besetzen dort das Zoll haus ^rind aas Teiegravhenamt. Dann gehen sie für ebenfalls acht Tage nach Lemnos und führen dorr dieselben militärischen Operationen aus. lieber die weitere Aktion der Schisse sind einstweilen keine Bestimmungen getroffen. Zur Lage in Russland. Petersburg ,Priv-Tel) Angesicvls der Arbeiterkoide- rung nach den, Achtstundentag schlossen dreizehn Fabriken mit 20 OM Arbeitern ihre^ Be triebe. Weitere Belriebsciuslelluugeu Neben bevor — Im Städtchen A lc ra n d r o w s ki. (unweit .Irkutsk), wo sich ein Zuchthaus befindet, meuterte die ganze 'Garnison. Die Meuterer zerstörten viele Geschäfte, demolier ten Häuser, brannten die Kaserne nieder. Ans Iikntsk wurde s gegen die Meuterer Militär gesandt. Es kam zu einem blutigen i Zusammenstöße. wobei es viele Tote und Verwundete gab — !Beim Füllen einer Bombe mit Dvnamit in der Wohnung eines sBeamten in Saratow erfolgte eine fruchtbare Ervlosivn. Sechs Personen, die sich im Zimmer befanden, wurden schwer ver wundet. Die Verwundeten wurden unter Mililäre-.-korte nach dem Gefängnisbospftal überführt. Odessa. (Priv.-Tel.) Nach Depeschen aus Sebastovol herrschtnntcr dendortigcuMatrvsen voller Aufruhr. Viele Ossiziere seien getötet worden. Die Stadt brenne In der Universität fanden gestern den ganzen Dag über Massenversammlungen statt, an denen 3"000 Personen tciluahmen. darunter viele Makrv'en. Soldaten und Arbeiter. Es sind starke Trnppenabteilnugen ein- getrossen. Berlin. lPrio. Tel.) Dem B u n d c Z r a t ist soeben ein Geseh.'nlwurs zngcganaen, der die Ausstellung von Ein- fuhrschcinen für Getreide nach Inkrafttreten des neuen Zolltarifs betrifft. Danach sollen für sie eine Uebcrgangs- zeit vom 1. März 1906 bis Ende Februar 1907 der Wert- oesiimmung von Einsuhrscheinen, die gemäß § 11 des Zolltaris- gesetzes vom 25. Dezember IO02 bei der Ausfuhr von Roggen, Weizen, Spelz, Hafer, Buchweizen und Speisebohnen zu er teilen sind, die für die Waren dreier Art vor dem 1. März 1906 gültigen vertragsmäßigen Zollsätze zu gründe gelegt den. der wer- Nur insoweit, als durch Vorlegung von Bescheinigungen Zollbehörde nachgcwiesen wird, daß Waren der bezeichneten scheinigungcil nachgewieienen Menge die vom 1. März 1906 ab geltenden vertragsmäßigen Zollsätze maßgebend sein. Bei der Ausfuhr von Müllereierzengnissen, die ans den bezeichneten Iruchtarten im freien Verkehr hergestellt worden sind, finden viele Vorschriften entsvrcchende Anwendung. Dem Bundesrat ist die Befugnis Vorbehalten, die Vorschriften des Gesetzes schon vor Ablauf der genannten llebergangszcit außer Kraft zu setzen. Zur Ausführung des ß 12 des Zvlltarftgcsetzes vom 25. Dezember 1902. welcher eine fernere Gesiimdung der Zölle für Getreide, Hülien- frücbte, RapS »nd Rübsen, lowie für die dnruns hergestellte» Müllerei- und Mälzerei-Erzenguifte ausschließt, bat der Bundesrat bereits dahin Beschluß gefaxt, daß die für Waren dieser Art gestundeten Zölle spätestens am 1 Mär; 19M zu zahlen sind Berlin. Noch der „Dlich. Tageszta." soll der bisherige Direktor des Kolonialamts. Dr. Stübel, an die Spitze der neu zu errichtenden deutschen Gesandtschaft in Norwegen be rufen werden. — Ter sächsische Generalkonsul Rudolf Abel zu Stettin erhielt den preußischen Kronenorden 3. Klasse. Berlin. sPriv.-Tel.) Ter Direktor des Gymnasiums zu Gartz erläßt wlgende Erklärung: „Der Unter-Sekundaner Ernst Freiherr v. Schroetter, welcher Mittwoch, den 22. d. M.. durch einen Sprung in die Oder sein Leben beendet hat, ist seit Ostern d. I. bis zu «einem Tode Schüler des Gymnasiums zu Gartz a. O. gewesen. 'Der Schüler ist während dieser Zeit von keinem seiner Lehrer oder von der Schule überhaupt irgendwie ernster bestraft worden, außer ein. paarmal durch Verweise leichte rer Art. Die Gründe zu der traurigen Tat können also unter keinen Umständen in einer unangemessenen Behandlung des Schülers seitens der Schule gefunden werden." Berlin. lPrio.-Tel.) Zur Vorbereitung einer Sv ort - Ausstellung in Berlin hat sich unter Vorsitz des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg ein aus deni Vorstande des Deutschen Sport-Vcreins. sowie aus hervorragenden Mitgliedern oes Deutschen Automobil-Klubs zusammengesetztes Komitee ge- bildcl. München. (Priv.-Tel.) Oberkvnsistorialrat v. Ritter p. Burger erlitt während einer Fahrt ans der Trambahn eilten tödlichen Schlagansall Breslau. (Priv Tel.) Ans Gvdullalnitte. Bisknpitz und Hennersdorf werden »enc Todesfälle an Genickstarre gemeldet. In das Zabrzer Knapvschastslazarctt waren gegen «lO Kinder gebracht worden, die während der Genickstarre-Epidemie erkrankten und wieder gesundeten. Ihre ärztliche Untersuchung ergab leider, daß gegen Kinder Krüpvel geblieben sind. Einige haben die Fprach« verloren, andere wurden taub, andere sehe» schlecht. Poris. Bor dem Schwurgericht des Seinedepartements hat heute die erste Vernehmung in der Sache Malato, Harven, Billina und Eanslanel begonnen, die aiigeklagt sind, aas in der Rne Rohan gegen den König von Spanien und sen Präsidenten Loubct verübte Attentat begangen zu haben Paris. Hermann Kölling aus Plauen i. B., der nach Unterschlagung van 3000 Mark flüchtig geworden tvar, wurde gestern hier verhaftet und wird an Deutschland ansgeliefcrt werden. Die Polizei fand noch 2500 Mark in seinem Besitz. Madrid. (Priv.-Tel.) Kriegsminister General Weiler be gibt sich nach Barcelona, um die dortige separatistische Bewegung niedennschlayen. Tic Lage ist ernst. Die Zensur wird scharf gekandbabt. Die katalanischen Blätter fordern Auto» nomie für Katalonien, wie sie für Finnland gewährt werde, Barcelona. <Briv..T«l) Bor den Geschäftsräumen d«S Blatte» „Catalonist* batten sich bei den gestrigen Demonstrationen über 3000 Personen versammelt. An dem Gebäude waren Plakate aufgehängt mit der Ausschrist: »ES lebe daS freie Katalonien!" Trotz der Aufregung, welche in Parcztlona herrscht, bat der Generalgouverneur den Belage- rungSzustand nicht verhängt. DaS genannte Blatt wurde wegen Beleidigung der Behörden beschlagnahmt. London. Der König der Hellenen ist heut« vor mittag über Wien nach Athen abaerelst. Konstantinopel. Hier ist alles ruhig. Alle anders lautenden Nachrichten beruhen entweder aus Vermutungen oder unbegründeten Gerüchten. Die gestern verschärften polizeiliche» »nd mllitärsschen Maßregeln sind infolge des Prozesses wegen des Anschlages aus den Sultan ergriffen worden. Philippopel. (Priv.-Tel.) 'Nach Meldungen auS Kon- stantinopel zogen vorgestern und gestern 500 bis 600 Marine- svldaten zu Protestkundgebungen nach dem Nildiz. Der Sultan ließ ihnen Geld übergeben. Die Demonstranten ver harrten aber unter Drohungen vor dem Palast. Eine gleiche Gäruiig gebt durch die Landtrrwpen. Gestern nacht zogen >e ein Bataillon Artillerie und Gemeloldaten vor daS Mldlztor und verlangten nach dein Padischah. Die Regierung führt die Unzu friedenheit des Militärs lediglich aus unregelmäßige Sold- zcihlungen zurück. IRarlUS einaebende Devekiden befinden Ntb Gelte 4.) Araillsiirl a. M. > LchtutZ «redtl 210.60 Lti'onlo >88,86. Lrridn-, Bank IS« d». Staaud-Hn »«2,25. Lombarden 2»60 Lauro-ülle —. Ungar. Sold —. ParN'giele» —. Lürtenlole - Behauptet. «irn. 27. November. Schlub-Kurse der oMttellen BSrfr. npicrrent« tii-errente violdrenie Unaar. Goldr. «iS,83'«, do. «ron.-R. S«>,40 Anal.-«»kt.-«. rraniwa» — Bau- u. B.-G. ^ do. 8 L,,»,». 27. »«in. ^8>. 88,98 s Lurtenlote l«8.2ü 160,86 ! «»lchstedrader »lSä.- I ld,20 iZerv.-NordbabN 68 88 Norvivettbahn 12>, - Etderbal 447.— St.-E.-M. 866,26 Lombarve» «St,— Wiener Bank». 887. - Kredttaktien 671.26 Itorembtt. oorm. ll Uhr 40 «ttn. 8ter->rte v Ai. 63'/. pornig vtiche.-t -«nt «7 /, >n„.«r «,»op. - Sb «uNen ««/, b-/,Argei».A«n> Zia.iener Ivä ! r »m. -li'ieth« 102'/. «-/, iZapaner V2'/, Si anter »"/« . . >01 «i/,°,do.S^>Igii> flirten "/» - » 88 /, t<>Z, da. l0l Onomanbanr Sbln.Ant — X,»««« , «dartere» Ungar. Kredit Länberdank Unionbant Bnlrer Alo. MoiU.-A. Napoleon« D. Marknolen Galiz.Karp.Petrol. Lustlos. Sener: Schön. 68»/.! „neidb X»a Ttnlo «7>/, «alt and Oh«, 82». «anadada« 88'/. ad» -AeNw I«l, '.'ouITutUe i"/>, »-r>. «am 8» 778.68 448.68 667, - «78.- 6S8 68 lS.I« «17.82 756 6',„ ,16-/. »77« . I5L» , 88 !7re,»den,: schwach. . SS',.-o/ftkom «extt 1v3'/. r ,b,er« Paris. >8 Uhr nachm,ttaa ) Rente 99.90. Italiener INL.Ü0. Svanier 03.32'/ . Reue TiortuZiejen «S.kv Tiirken luninc Anleihe) St — r»>rkenlote 137,2S. Lt,o- manbank 60t,-. StaatSbahn —. Lombarden l2S. . Lch'vach V«rtS. Produkte,>,"artt We„en per November 23.20. »-er Ianuar>April 23.90. ruhig Sptrltu- per November 35.- ver Mai-Äugust 3S,7s, flau. Nitbol per NooemSer .'-6,-0, per ÄauNugust 55.50. stetig. Atiislerdam. Produkten - Belicht. Weizen ver Märt . pkr Mai —. Nogqen ver Mar, —per Mai t^etcvätt4toS. AvndlM. ,Getre,demarkt ' Ausländischer We»ie„ fest, englischer W-?iicn rubig. An,ent. MaiS ruhig bei kleinem Geschäft. Toil-mer nominell unverändert Llmeuk. Mehl ruhlg. aber stetig. iZugl. Mehl ruhig aber stetig. Gerste und Haler träge. Lertlichcs und Sächsisches. — Se. Majestät der König stattete vorgestern der Witwe des am Sonnabend verstorbenen Generalwa,ors Freiherr» W agne r einen Kondolenzbesuch ab. — Gestern früh reiste der König, wie bereits kurz erwähnt, zu den in dieser Woche ftaltfindendeit Jagden nach Sibtzllenort. In seiner Begleitung befinden sich der Ebel der Privcitvermögensverwaltung, General- adinlcint, General der Infanterie v. Minckwitz, und der General ä In snita Generalmajor v. Altrock. Iagdgästc Les Königs in Si.byllcnort sind: der Fürst von Schönbnrg-Waldeii- burg, Oberhofmeister Wirkl. Geb. Rat v. Nkalortie, (General major Edler v. d. Planitz, dw Königlichen Kammerhcrrcn (tzras o. 9iez-Zehista, Freiherr v. Svörcken-Berbisdorf »nd v. Mehlch- Reichcnbach, sowie die Obersten v. Ehrenlhal und Flügeladjutant Krug v. Nidoa. — König Friedrich August hat genehmigt, daß die nach- genannten heim König!. Marstall Bediensteten die ihnen verliehe nen preußischen OrdenSdekorntioneri annelimen und tragen, und zwar Obecbeceiler Drechsler de» Kronenorden 4. Klasse, Bereiter Bäßler das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens, Wachtmeister Frommert die Medaille des Noten Adlerordens, ErpcdilionsanNvärtcr und Bote Sch mied gen, Kutscher Bur in e i st e r, Dänelow 11 und Scholz 11 die Medaille des Kronenordens. — Dem in den Ruhestand getretenen Kantor und Oberlehrer Schröter in Hohnslei» ist das Albrechtskrenz und dem Arbeiter Möbius in Chemnitz das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Zn Ehren des preußischen Gesandten Grafen , änhofs, der heute sein öOjähriges Tieiistinhiläum feiert, fand gestern abend aus dem Belvedere ein von den hier lebenden preußische» Landsleulen veranstaltetes Festmahl stakt, zu dem gegen 140 Gedecke anfgelegl waren. Tie Tafelmusik spielte die Kapelle des Grenadier-Regiments Nr 101 Bereits gestern brachten die Herren Stadtkommandant Generalleutnant von Schweinitz, Oherzeremonieiimeister Graf Wallwitz und Prä sident der Oherrechniittgskcimmer Edler v. d. Planitz dem Jubilar ihre Glückwünsche dar. — Der amerikanische Generalkonsul Mr. T. St. John Gafsney und Gemahlin werden am „Tlianksgiving Day", dem amerikanischen Nationalfeiertage, Donnerstag, den 30. Noo., im „Savoy-Hotcl" nachmittags von 4 bis 7 Uhr für die hiesige Amerikanilche Kolonie einen Empfang veranstalten, zu dem auch die durchreisenden Landsleute tvrllkomurcn sind. — Um die wünschenswerte Beteiligung der Bolksschul - lehr er an der am 1. Dezember siattsindenden Volks zählung zu ermöglichen, hat daS Kultusministerium die Be- zirksichulinsvektionen ermächtigt, am Nachmitlaae des 30. Novem- ber, sowie am Vormittage des 2. Dezember, soweit es zu dem gedachten Zwecke notwendig erscheint, den Unterricht ausfallen zu lassen. — Für den ersten deutschen Städtetaa, der gestern im -lb- geordnetenhause in Berlin zusammentrat, hat am Sonntag unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Kirschner eine Vorkonferenz statt- gesunden. Inden am Mittag begonnenen und erst am Abend be- endeten Beratungen wurde die Tagesordnung endgültig fest gesetzt. An den vorgestrigen Beratungen batten teilgenommen: die Oberbürgermeister Kirschner-Berlin, Bender-Breslau, Beck- Chemnitz. Werner-Kottbus, Ehlers-Danzig, Beutler- Dresden. Adolf Mcs-Franksurt a M.. Schnitzler-Karlsruhe. Fuß-Kiel, Körte-Königsbera i. Pr., v. Schuh-Nürnberg, Haken- Stettin, Back-Straßburg i. Elf. und Genß-Stuttgart. Ferner waren ziigeaen: Bürgermeister Leupold-Dresoen, Magistratsrat Dr. Bcckh-München. Ltadlrat Namslau-Berlin, Stadtverord- neten-Vorsteher Dr. Langerhans und Syndikus Dr. Dove. — Die gestrige Tagung wurde gegen Kft,^ Uhr vormittags vom Oberbürgermeister Kirschner-Berlin ettva mit folgenden Worten eröffnet: „Der erste Teut'chc Städtctag tritt hente in der deutschen Reichshauvtstadt zusammen. Es sind dem Städtetage alle Städte Deutschlands über 25 OM Einwohner, die kleineren Städte als Gruppe beigetretcn. Damit ist um sämtliche Städte Deutschlands ein einheitliches Band geschlungen: dadurch sind die deutschen Städte in der Lage, ihr Wohl in einheitlicher Weise zu fördern. Ein sehr wichtiger Gegenstand bat den Zusammentritt des Deutschen Städtelages veranlaßt. Wir wollen an die Erledigung unserer Arbeiten herantreten in Liebe zu unserem Baterlande und in Treue zu Käfter und Reich. Wir gedenken deshalb zunächst unseres Kaisers, und ich ersuche Sie, mit mir in den Rns ein- zustimmcn: Se. Majestät unser allergnadigstcr Kaiser und König Wilhelm II. lebe hock)!" Die Versammelten stimmten lebhaft in das Hvch ein. Auf Vorschlag des Vorsitzenden, Oberbürger meisters Kirschner-Berlin. wurden als Beisitzer gewählt: Bürger meister Bartsch-Straßbura (Elsaß), Oberbürgermeister B e u t l e r - Dresden, Oberbürgermeister Dr. v. Schuh-Nnrn- berg, Oberbürgermeister Dr. Gaiiß-Stultgart. Zum Schrift- sichrer wurde Stadtrat Namslau-Berlin gewählt. — Auf Vor- ichlag des Oberbürgermeisters Kirschner wurde in erster Reihe zur Behandlung der Fleischnotfrage überaegangen. Der Vorstand hatte folgende Leitsätze beantragt: „ES besteht zur zeit in Deutschland eine ganz außergewöhnliche Höbe der Fletsch- vreise, insbesondere der Achweinefleischpreise, an deren als baldiger Beseitigung alle Kreise des Volke-, in-besondere die minderbemittelte Bevölkerung der Städte, ein dringendes Inter esse haben. 2. Di« Ursache solcher Teuerungen ist darin zu inSbe- die inländisch« Biehproduktion dem ft Bevölkerung gegenüber nicht stetig imstand n Bedarf an Fleischiiahrunä zu decken, insve- rsabrunasgeiuäß sich wiederholenden n. Die Behauptung, daß der Zwischen, sür di« derzeitige Fleischteuerung ab- nicht anerkannt werden. > FleftchbedaÄ» ist deshalb der St griff auf die Bied- und Fietschbrständ« de» AuSlande« ui voller Wahrung des GeuchenschutzeS für dir einheimischen V bestände und Berücksichtigung de» gesundheitlichen Schütze- einheimischen Bevölkerung geboten. Die bestehenden Elim erblicken, daß Äack-Stum der den inländischen sondere nicht nach den ersa Mißernten in Futtermittel» Handel die Veranlassung sür ^ gebe, kann als zutreffend aicht anerkannt werden. -.Zur Deckung deS einueimischen FleischbedarsS ist deshalb der Ruck- " - di, Äreh. und Fieischbeständ«, de». AuSlapdeS ^ntrr S der Verbote und Erschwerungen" überschreiten zum'Teil da» du^ch die Gesetzgebung im veterinären und sanitären Interest« vor- geschriebene Maß und führen dazu, die Einfuhr, auch wo sie zugelaffen ist, unwirksam zu machen. 4. Von den voraeschlage- ne» Äbkilsemitteln kann die unmittelbare Versorgung ber Be- völkerunginit Fleisch durch die städtischen Verwaltungen als ge- eignetes Mittel zur wirksamen, dauernden Beseitigung der Fleisch- teuerung nicht angesehen werden. 5. 'Dagegen erachtet ber 'Deutsche Städtetaa als geeignete Mittel gegen die Fleischteue- rung die möglichst nugehinderte Einfuhr lebenden VieheS aus dem Auslande unter voller Wahrung aller veterinärpolizeiiich notwendigen Schutzmaßregeln zur Abscklachtuna in öffentlichen Schlachthäusern, die Einfuhr auSgeschlachteten Fleisches aus dem AuSlande unter Beseitigung aller sanitär nicht-unbedingt ge botenen Erschwerungs-Maßregel». die Einfuhr anSlSnbischen Büchsenfleisches und sonstiger Fleischdaucvwaren. die Ermaßt, aung der Zölle und Eisenbahntarise für Futtermittel in Zeiten bestellender Futternot. 6. Der Deutsche Städtetaa erklärt, daß die Äebandlung der Fleischteuernngssrage durch die maßgeben- den Instanzen des Reiches und einze'ner Bundesstaaten die be- rechtigten Interessen der städtischen Bevölkerung schwer schädigt." — Handelskainmersyndikus Dove äußerte, gegenüber dem Standpunkte, der die Jrgge der Flejschteuernng lediglich als Frage der Produktion, als teckmisch-landwirtschastliche Sach« an- sebe, hätte» die Städte alle Beranlalsnng. zu betonen, daß es sich um eine die wichtigsten Konsumtionsinteressen, berührende Frage handle: und damit sei das Interesse der industriellen Produktion eng verbunden. Die Unterernährung der in der 'Industrie beschäftigten Bevölkerungsschichten snbre zü einer Herabsetzung der Leistung. Ein Ausgleich muffe durch Lohn erhöhung versucht werden, die wiederum die Produktion ver- tenre. Tie Lobnerhöhung ruie Lobnkänipfe hervor. Alles das schwäche die Stellung des internationalen Wettbewerbs. Der Redner bearündcte sodann die mitgeterlten Leitsätze. — In Gegenwart der Herren Amtshauptlente Geh. R^ie- rungsrat Dr. v. Crcmshaar und Dr. Krua v. Nidda, sowie Ver treter kommunaler Behörden erfolgte, gestern im AmtsgeriäN (Abteilung sür Strafsachen) die Auslosung der Schössen und die A>lfstell>ina der Urliste der Geschworenen sür das kom mende Geschäftsjahr. — Bei dem im Palais am Tnschenberg beendeten Wäschc- verkauf des Hilfsvereins ließen außer der Königin- Witwe auch der König »nd Prinz Johann Georg durch Palastdamen namhafte Einkäufe machen. Der Lohiikampf in den sächsisch-thüringischen Webereien ist beendet. Die Arbeitnehmer haben der straffen Organi sation der Arbeitgeber gegenüber einsehe» müsse», daß ein weiteres Beharre» im Streik ebenso veigeblich sein würde wie bisher, »nd demgemäß die Wiedcransnahnic der Arbeit beschlossen. Aus Glauchau berichtet die dortige „Zeitung" unter dem gestrigen Datum: In zwei beute vormittag hier stattgehabten überfüllten Teztilarbeiterversammlttngen wurde beschlossen, Mittwoch, den 20. d. M.. früh 8 Uhr, die Arbeit wieder ansznnehinen. Derselbe Beschluß wird auch in den übrige» von der Aussperrung betroffe nen Orten des sächsisch-thüringische» Webereiverbandes gefaßt werden. — Tcmenlsprechend wird auch aus Greiz und Gera gemeldet, daß dort die Weber sowohl wie die Färber beschlossen, Mittwoch stich 8 Uhr die Arbeit wieder anfznnehmen. — In Reichenbach sprachen die Arbeiter die Erwartung aus, daß keine Maßregelungen erfolgen. — In Sachen der Lohn bewegungderChemnitzer Ka r t on n ag e n -, Buchbinderei- und sonstigen in der Pavierwarcn-Jndustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen fand am Sonnabend abend in Chemnitz eine äußerst zahlreich besuchte öffentliche Versammlung stall, in der über den Stand der Bewegung referiert und bekannt gegeben wurde, daß die Fabrikanten auf den mit Bcaleitsckireiben übermittelten Lohntarif nicht geantwortet hatten. Die Arbeiter hatten als Frist den 22. November beschlossen. Jeder Firma war der Tarif bez. die Forderungen besonders zugestellt worden, damit sich jede Firma selbst hierzu äußern solle. 'Daraufhin haben nur die „Volksstftmne" und die Bnchbinder-Jnnuna ge antwortet: letztere stellt eine Sitzung, in der über die Lohn srage Beschluß gefaßt werden soll, in Aussicht. Insgesamt sind an dieser Bewegung gegen 165 Firmen interessiert, einichließlich mehrerer Buchdruckereien mit eigenen Buchbindereien. In ztvei Resolutionen, die zur Annahme gelangten, sollen erstens Werk- slätten-Kominissionen zunächst in jedem einzelnen Betriebe vor- ehen und über Erfolg oder Nichtersolg der Lvhnkoinmissio» 'ericht erstatten. Man gibt sich dadurch der Erwartung hin. daß die Lohnbewegung auf gütlichem Wege geregelt werde. Ungeachtet dessen soll aber alles versucht werden, den Fordern»- gen Nachdruck zu verleihen' zweitens sollen, um das Publikum zu bestimmen, nur bei solchen Geschäften zu kaufen, die die Forderungen bewilligt, diese Firmen öffentlich bekannt gemacht werden. -- 3. Deutsche Kun st gewerbc-Ausstellung Dresden 1906. Die Leitung der Knnstgewerbe-Ansstelluna wünscht, daß die Bestrebungen der ganzen Ausstellung sich auch in der Kleidung der darin beschäftigten Verkänferinnen und Anf- sichtsdainen knndgeben möchten. Sre wandte sich deshalb an die Freie Vereinigung für Verbesserung derFranen- kleidung. mn geeignete Modelle zu erhalten. Die Vereinigung schrieb einen engeren Wettbewerb aus. welcher in diesen Tagen entschieden worden ist. Tie eingeganacnen Kleider werde» Diens tag, den 28., Mittwoch, den 29., und Donnerstag, de» 30. No vember in einem der neuen Läden am Ministerhotel, Seestraße 18. ausgestellt sein, am ersten Tage gegen 50 Pfg., an den beiden anderen gegen 30 Psg. Eintrittsgeoiihr. Der Besuch dieser Aus stellung, die durch künstlerische Gesellschaftskleider vervollständigt und von den VorstaiidSdamen des Vereins geleitet wird, bringt sicher Anregung und erweckt Interesse an den Vorarbeiten für daS große Unternehme» des nächsten Jahre-. — Wie gemeldet, wurde am Sonntag die katholisch« Herz Jcsu-KircheinderJohannstadt geweiht. An derFeier nahmen außer Sr. Majestät dem König Prinz Johann Georg, sowie Vertreter der königlichen und städtischen Behörden als Ehrenoäste teil. Die eigentliche Weihe wurde bereits im Lause des Vormittags durch Herrn Bischof Dr. theol. Georg Wuschansk' unter Assistenz von neun Geistlichen vorgenonimni. Gegen i/oll Uhr war die Weihefcier beendet und es fand anschlie ßend daran ein feierliches Pontifikalamt statt, Wobei der Kirchen- chor „Cäcilia" eine Messe vortrug. — Die Deutsche K o l o n ia l a e s el lscha f t lAbtcift'Ng Dresden) wird auch in diesem Jahre den in Deutsch-Süd- Westafrika kämpfenden Truppen eine Weihnachts- s reu de machen und richtet deslwlb an die Herren ustd Frauen Mitglieder die herzliche Bitte, sie in ihrem Vorhaben durch Bei» träge zu unterstützen. Jeder Betrag wird dankbarst angenom men und über die Verlvendung der eingegangenen Gelder in der nächsten Generalversammlung Bericht erstattet. ES wird gebeten, die Liebesgaben an die Adresse d«S 1. Vorsitzenden, Hcino Kretzschmar, DreSden-A., Scrreslraße 5. zu richten. — Am Donnerstag trat die hiesige Ortsaruppe der sächsischen Evangelisch-sozialen Vereinigung mit cmem Dlskussio ns-Abende über daS Thema: „Die Kirche und ihre Gegner" in die Oesfentlichkcit. Der kleine Saal de- „VolkS- hauses" sMarstraßc 13) >war bis aus den letzten Platz gefüllt. Herr Pastor Liebster ans Leipzig führte a»S, daß di« Kirche weder. bilduiiaSseindlick noch unsozial sei. In der Diskussion, an der sich Redner aller Parteirichtungen beteiligten, erfuhren die Thezen deS Vortragenden zwar manchen lebhaften Wider spruch, aber die ganze Veranstaltung fand ein levhafteS und tiefgehendes Interesse für religiöse und soziale Fragen, daß «ine Fortsetzung der Diskussion allseitig gewünscht wurde. Dies« soll
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