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Etllt 14 „Dresdner Nackrichten" 14 Dienstag. 28. November IV08 M» Nr. :i»0 dem Ende eines LokalzugeS zusammen. 1b Personen wurden getötet, 30 oerletzl. Schwere A n s ch u l d r g u naen gegen deutsche Kapi täne erhebt in einer spanischen Broschüre, die in „El Eensor" zm» Abdruck gelangt ist. ein Kenner der argentinischen Verhält nisse. der über den Mädchenhandel in Argentinien geradem unglaubliche Schilderungen gibt Nach den in der Broschüre ausgestellten Behauptungen, die der Verfasser angeblich beweisen kann, werden die nach Buenos Aires verschleppten Mädchen nicist über Hamburg und Southampton nach Amerika iranSportiert Die Kapitäne der transatlantische» Dampser wer den beschuldigt, genaue.Kenntnis davon zn haben, was sür Mensthen- »lalcrial sie befördern. Sie bewahren jedoch das tiefste Still schweigen, weil sie von der Menschenhändlersilina Eobn u. Co. in B n e n o s Aire S monatliche Renten beziehen. Mit jedem Dampfer werden etwa — und zwar ausschließlich auf Recynung der erwähnten Firma Cohn » Co., die eine Anzahl berüchtigter Häuser unterhält — fünf bis achl Mädchen nach Buenos Arres eingeschleppt, die zum größte» Teil aus llc'vrdenropa stannnen und ini Alter von l l. 15 bis höchstens 18 fahren stehen. Soweit die Finna Cohn u. Co. diele Menschemvare nicht in ihren eigene» llnternehmnngen verwenden kann, wild sie in Häuseiii, die in der Broschüre genau benannt sind, wie bei früheren Sklavenmärkten öffentlich versteigert und Stück sür Stück mit 250 bis äriO Pfund Sterliiig lvSgeschlagen. Die Agenten der Firma erhalten für jedes Opfer. das sie aus Europa liefern. M Pfund Sterling. Außerdem erhalten sie alle Unkosten ersetzt. Diese enormen Gebühren erklären sich, wenn man bedenkt, daß sür iedeS Mädchen mindestens 175 Pfund Sterling bezahlt werden. Es wäre wünschenswert, daß das Deutsche N a No n a l k om i t ee eine Untersuchung veranlaßt, um eventuell an Ort und Stelle z» ermitteln, wie viel deutsche Mädchen bei diesem schmachvollen Handel in Frage kommen, und mwieweit die Beschuldigungen die deutlich zeigen, wie die Norweger das eigene Königtum aus- gefaßt haben wollen. So wurde bekannt, das; der Titel des Königs ohne leden Zusatz fein und einfach „Norges Konge" — NonvegenS König — lauten solle. Den bisher auch in Norwegen übliche» Titel für die Staatsminisler „Eizellen;" hat daS Ministe rium Michellen gänzlich aufgehoben. In kurzem soll auch Be stimmung über die Abschaffung der Uniform für gewisse Beamten- kla'scn getroffen werden. Ferner treten verschiedene Blätter dafür ein. das; auch in den Ergebenhcitsbezeichnniigcn reformiert wird. Ausdrücke im Verkehr zwi'chen König und Bevölkerung wie „unter tänigst" »nd ..gnädigst" leien abznfchassen. Statt des erstgenann te» Ausdrucks nnlsse in Briefen von Untertanen au den König die Bezeichnung ..ergebenst" treten. Das Höchstengericht hat in 'einem Hiildigungstelegranrm an den König auch schon diesen Ausdruck angewandt. ** Dramatische Szenen vom Petersburger Apo theke r st r e r k schildert eine Petersburger Zeitung: In den allgemeinen Ausfianssstrndcl — so liest man dort — wurden auch diesmal, wie rm ersten politischen Dtreik, die Apotheken mit hineingezogen. Eine schwere Verantwortung vor ihrem Gc- willeir haben die Pharmazeuten aus sich geladen. Zwar waren Arzneien erhältlich in gewissen Hospitals- und Regimenls- apotbekeri, den Bedürfnissen entsprachen sie aber nicht. Der Beschl zur gewaltsamen L es sinnig der streikenden Apotheken nxrr diesmal nicht gegeben worden, so daß die Apothekenbesitzer nickt mehr die Bekanntschaft der berüchtigten Petersburger Polizei- Arrestlokale zu machen brauchten und auch nicht Verunglimp fungen ausyesetzt waren, wie vor kurzem Apotheker G., der vom Pristaw beharrlich mit „Du" angeredet wurde und die Ent deckung machte, daß nicht das Gesetz Gesetz sei, sondern nur der Prisiaw. der mir olympischer Ruhe erklärte: „Für Dich bin ich Gesetz!" Wie m den O klvbcrtagen, so wurden auch jetzt Gewaltmaßregeln ergriffen, um die widerspenstigen Avotlzeker zum Beilritt zum Streik zu zwingen. Auf der Snamenskaja kam es zwischen Strolchen uud den streikenden Pharmazeuten zu einer förmlichen Dchlacht. nach welcher neun Apotheker in Arrest abgesührt wurden. Mehrere Apotheken arbeiteten unter poli- .zeilichem Dcluitz. Vor manchen spielten sich herzzerreißende Szenen ab Eine Mutter, deren Kind an einer Lungenentzün dung darniedecliegt, verlangt Einlaß in die Apolheke. die im tiefsten Dunkel liegt. Ern junger Mann zieht vergeblich die Nachiqlocke: er hat an vier Apotheken gepocht und mußte resultat- los davoiiziehen: zu Hause windet^ sich in den heftigsten Schmerzen sein Vater. In einer Apotheke erscheint ein Offi zier mit einem Arzt und bestellt eine Arznei für seine schwer kranke Frau. Aus die Entgegnung des Apothekers, daß die Apotheker streiken, .zieht der Offizier seinen Revolver mit der Drohung, den Apolhekenbesitzer niedcrzuscksteßcn. wenn er das Medikament nichr verab'olge. Man kann sür die Verzweiflung des Offiziers volles Verständnis empfinden. ** Rach einer brieflichen Meldung aus Lcfjord auS Island wurden dort am 15. d. Mls. naclsts mehrere ziemlich starke E ri> e rs ch ü t t e r u n g e n wahrgenommen. * Aus Andalusien kommen neue bittere Klagen über das überhaudnehiuende R ä u b e ru n w ese n Bei Jaen überfielen dieser Tage vier Banditen ein Banerngehöst, ermordeten ein altes Ebepaar und plünderten dann das Hans ans. Bei Llvera und vielen anderen Lite» kommen sortgesetzt räuberische llebersälle vor. Die Gendarmerie scheint völlig machtlos zn sein, da die Räuber osscnhar die Einwohner so in Tchrecke» Halle», daß letztere es nicht wagen, ihren jeweiligen Allienllialksort anzngehen Die Wege lagerer behaupten meist, daß sic zur Bande des „Vivillo" gehören. Dies ist ein verwegener, entschlossener, überaus listiger und trotz seiner Beleivilieit aiisgczeichnet reitender Räuberhauptmaiin, der 'ich weit lind breit eines „großen Riffes" erfreut. ia, der geradezu volkstümlich ist und ec- viciier meiiierhast verstanden hat. sich >eder Verfolgung zn entziehe». Dchlnuerwelle schont er nämlich die Bewohner seines Hciiiialsortcc Estepa soryfällig. Seitdem er sich zimi Brnditenstibrer cullgewonen hat, soll dort die Sicherheit nie >o groß gewesen und sollen die Armen nie so reichlich unterstützt worden sein. Die Leute schwärmen infolgedessen förmlich für ihn und umgehen ihn mit einem romanlischcn Schimmer, obgleich es stch wahrscheinlich um einen ganz gewöhnlichen Straßenräuber und Pferdedieb handelt Niemand würde in Estepa auch nur aus den Gedanken kommen, ihn zu verraten So sicher kühlt er sich dort, daß er ruhig Kaffeehaus und Theater besuchte. In letzter Zeit soll er indes vorsichtiger geworden sein, nachdem die Zeitungen diese Zustände ans Tageslicht gezogen haben. * „D er K l a v r e r ü ä m v s e r." Von einer Wohliäterin der Menschheit berichten österreichische Blätter: Die Pran'stin Helene o. Baußncrn — Heil 'HO Dreimal Heil — toll einen wirklich praktischen und zu- verläistgen Kiaorerdäinpier erfunden haben, ein angeblich voll kommenes Mille! zur Zähmung jenes gefürchteten vicrfüßigen Hausners, dessen Heulen und Klagen, Seufzen und Winseln so vielen die Taac und Abende verbitten. Die Erfindung soll den Klaoiersoielern ermögiichen. nach Herzenslust zu üben, ohne die Nachbarschaft im geringsten zu geineeen. Dazu bringt die „Magöeb. Zlg." so'genses Gedickt: ..Isi s nicki geflunkert? Ist es wahr. Helene: Dm — selbst geffirchtcl als Klaoicrhnänc — Erweisest Dick als rettende Dompleuie llnd unierdrücksl das Wimmerhvizgeiöie ^ Hast wirklich Du ein Mittel uns gebracht» Das jener Ncrvenpeni ein Ende macht / Wir sollen nicht inehr leiden Höllenqualen. Wenn Fritzchcn eifrig Triller übt »nd Skalen? Wenn Fanny ohne Rasten »nd Ermüden Paukt stundenlang Sonaten und Etüden? Wenn Adelgunde mit den blonden LockcN Schweiß'.rieieiid cinstndier! Sie „Klosterglocken"? Wenn um dir Wette Paul und Ernst zerslückcn Den Bach und Haydn, Mendelssohn und Kücken ? Wenn Karoline wie besessen klappert Den L:szt und Kullak. Rubilislein und Tappert? Wenn Hedwig sich versündigt ohne Gnade An Kiel und Grieg, an Jenien, Raff und Gadc? Wenn Moritz ohne Zartgefühl uns Takt Johannes Brahms und Hugo Wolf zerhackt? Wenn Mar sich stürzt, tonlechzend, ausgehungerk, Aus Hillcr, Bruch. Scharwenka oder Bungert?. Wenn Haus fällt grausam über Mozart her Und seine Grete über Meyerbeer? Fortsrbiln- sieh« nächste Seit«. L«»tUeb« ?«rron»l-It»cllricdtso. Mo rlrb» S vsrrslst. likl'Sl'rl «lozsvr, Bautzner Strafte »3. ilpM. rsllimrl l.. ?ssg. ° 2-» ^I,r«k,«>,in«tr,i«,»? Sprechzeit 9—6. Sonntags 9—l It üi»i»1lli »II- ILiiliiii» mlt u»,I «lim» 4«-il«» mit «di««»t»t ti »tvm ditlr«. INiiniiit-I»«! ,I->I«II-I»II»I«I»I»II (kaum sichtbar'. Zahnziehen in Betäubung. lN,i»»I«r«» »»^Ini» Xniin- Pul ItnMvr, dipl. in Deutschland Lggpnnlgf, 4 1 a. d Hanptstatio» der und Amerika. »Villip lUL L, I», Stra>zenbahn. »8 Willi schmerzlose Operationen i» Betäubung. — Dauernd halt- bare Plomben. — Nur vorzügl. Zahne»satz. — Mäß. Preise. Frau LLv«l4ri^ »eAvn, Könicf Johann-Str. 4. 2 2Llmvr8LlL bei gewissenhafter Ausfuhr»»». Zäbne in Kautschuk schon von 2 M. an nnter (»aranrie gnten PasienS. >»i»i »lnliiüt: Eianze (Sebisse »lit Cmaillezatmslcisch. ^i,l,lltri»r,«n. Zahne ohne Gaumenviatte. Umarbeitcn und Reparaturen von mir nicht gefertigter Gebisse. Smg'ainne Behniidlnng Unheniittelte linden Berücksichtigung. ebenso Teilzahlung gern gestattet, ntz rslmslellei' „VkesileiiziL". ^ U8<Ir ussEr81r.2, IÜ6liv8eI)Io888tr., ^Nmnrkt. n. I-«-ldlsr«»i. ironttot, Zahnersatz Mit n. ohne Platte unter Garantie. Plombieren, Zahnziehen in Betäubung. Reparaturen sofort. Mindeibemiltelte finden Berücksichtigung 8 v« il ^itlilt^el. »entiK. 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Januar 1906 ab andeiweit vergeben werden. Bedingungen können bei der iintcr- zcichneicn Stelle. Kaserne 0. Zimmer Nr. >76, eiirgeseben werden. Schriftliche Angebote niit Preisangabe sind bis 10. Dezember l905 ebenva einzurei Heu. Die Karlosfcllielerung wird nur an Selbsterbauer vergebe». Zctitral-Perknttfsstelle 4. Jeldartltterie-Rcgiment Nr. 48, Dresden. Ok-itzinslsrisinritz eLUMkil§e»kir keicciü rvirui» Ideales Abführmittel für Erwachsene und Kinder. Ein Schatz nnter den Hausmitteln. Durch dieses bewährte Mittel werden bei alt und jung Verstopfung und daraus hervorgehende Be schwerden prompt beseitigt, ohne nachteilige Er scheinungen für den Körper. Sanft wirkend, mild und sicher. Auf Ui- „Cslikx" kr desvncler-s ru »ckteir. ktur ia /lpo. thelrc» c liLIiIicb, pro blLscde LI. 2.50. >/, riLrcks U. l.Z» 8«buiöi°ii«: Sv- ri°> Q-Iisom. <Lokci»N UaUo c»,jfo,ni» x.» s,rup c«. 7;. 8-.lr. S°I»>. liquiä. ,0. Lii». c-»7opd. -owp, z. 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