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Dresdner Nachrichten : 22.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190110224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19011022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-10
- Tag 1901-10-22
-
Monat
1901-10
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.10.1901
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Oerlliche« und Sächsische». — Di« cuuzepehme tzerbstwtttrruna brachte am Ponntaae den btesigen Bahnbösrn nochmals einen recht ansehnliche« B « r- ke»r, der sich in der Hauptsache,aus der Pirna-Schandauer und Toarandt-Freiberacr Linie beivcgte. Mehrsack war die Bahn- Verwaltung genisthrgt, zur Beförderung der zahlreichen Ausflügler Sonderzüge abseitigen zu lassen. — Der mu dem Dresdner Hertlimarkt in Berblnduna Sehende Dieerreiita-, Zwiebel- und wemülemarki m »er Eaupt- mamdalle da« s»tarnde Reiultat« ergeben. Die Zuiuhren von Meerrettla au« dem Emeewalde. und «war oonngSweile au« der Umgebung von Lud- denou. Burg. Boblid. Beuch». Kleeden, «rrmmnr» und Zerlwitz de- /nilrrn» iich annähernd mit diu» Schock. Di« tlleerrenigerntr ist «in« be sonder« reich« geweien Die Zwiedelerntr ist «war in vielen Legende» Deutschlands keine desonder« ergiebig« gewesen, in den Niederungen an der Schwarre» Elster und Rüder, aber namentlich aus Merchorser. Lrüdener. israueiibalner und Radencr Fluren. von woher der DreSoncr Markt vor zugsweise mit sogenannter Dauenvaar« in Zwiebel» beschickt wird, um so vesser auSgesallen. In, Ganzen sind e»va von Schock Reiben hierher ge- dracht worden. Bon Aufkäufern waren nicht nur ivlche au« Dresden und Umgegend, sondern namentlich auch au» dem Erzgebirge und au» der LauN». sowie au» Bübinen tn bedeuiender Zabl am Platze und da« ver- koussgeschäll gestaltete sich im Allgemeinen rechl sloi». Starke Merrreitig- ilangen, von denen einzelne bi» »u 2 Psd. pro Stück wogen, erzielten b—tS M . mtltterr 2--» M. und schwach« l—3 M. per Schock, wäbrend ein Scktock Zwiedetrrchen >»—l6 M., einzelne Rechen aber durchickmitlilch S0 Mg. kosteten. Bon Sellerie waren I2Ä> Schock vorbandcn unv ca wurden sür l Schock 1—v M. bezahli. Rochlram. diesiges und holländisches, zu» tainmcn balle man rund lVOO Schock am Platz«, und e« aalt diesiges 1—8,80 M.. holländisches 8—8,50 M. pro Schock. Von Weißkraut waren lOSt Centner am Platze, das >,8V—2 M. pro Centner kolicir. indetz von Welschkraut roo Schock vorhanden waren und zu 18—18 M. pro lvo Stück M " —' 750 — Eine beliebte «Bäurische Bi«rstube"ist der„S chlotzk«tl«r in der Schloß strotz« 16. blicht nur unter dem Dresdner Buhlt- kum erfreut sich der „Schloßkeller" der allgemeinen und ungetheil- ten Beliebtheit und Bevorzugung, sondern auch i» der Provinz. Der erst vor verhällnißmäßig ganz kurzer Zeit erfolgte Umbau hat dem Lokale viele neue Freunde zugesiihrt, sodaß sich der Wirth, Herr H. Miertzsckke, aenöthigt sah, abermals bedeutende Cr- westeruilgen seiner Räumlichkeiten vorzunebmen und zwar durch Hmzunahme deS bisher zu anderen GeschästSztvecken benutzten ersien Obergeschosses. Gleich beim Eintritt in die Schankräume des Erdgeschosses ist man angenehm überrascht durch die außer ordentlich gelungene Ilmgeslallung der sogenannten „Grotte". Hu diesem schon immer ansprechenden Raume befindet sich jetzt die leicht und bequem gebaute Treppe, welche eine direkte Vervindu»» zwischen dem Erd- und dem ersten Obergeschosse bietet Will mau sich.nun 'mal über die „niederen" Erdensorgen „hinwegseben", so steigt man — allerdings bequem und mühelos — die »e»e Stiege hinaus und man gelangt in die neuen, de» unteren Lokali täten vollständig entsprechend ausgestatteten Schankräume. Diese nachen durch die angenehm gestimmte farbige Dekoration, durch humoristische Schnitzereien und das sehr geschickte Arrangement der Sitzgelegenheiten einen äußerst anheimelnden, gemächlichen Eindruck. Herr Miertzsckke, der langjährige Wirth des „Schloß abgegeben wurde. Bon Möhre» batte man 750 Zentner angeliesert, deren Preis zwischen 1.70—l,80 M. pro Centner schwankte. Außerdem bot ,uan »och einen Potte» Pastinak im Gewicht von etwa 200 Eenlnern an, und auch diese« Gemüse wurde zu mäßigen Preisen abgenommen — Wenn auch wegen der Diese des „König Albert- HafenS" 15 Meter) bas AuSfischen des Hafens am Sonnabend durch die Dresdner Fischer-Innung den erwarteten Erfolg nicht ' Ke hatte, wurden doch imme darunterHechte. Rapfen, in gegen 3 Centner große Fische, " fisch' ' ^ . ... .ander und andere Raubfische, auch 3 Stück Karpfen, erbeutet, außerdem 4 Centner Kleinzeug sBack- sisches. Da das neubeschaffte Ticsnetz nicht zur Hasensohle reichte, entzogen sich besonders die im Schlamme sich aushaltenden fetten Karpfen dem Fange. Man setzt daS Fischen fort, wobei man be sondere Aufmerksamkeit den am Fuße der Ouarmaucrn befind lichen Oessnungen zuwendet und die Insassen, bemooste Karpfen durch Stangen herausscheucht. Auch von Booten mittelst „Repper" bediente Tauchernetze kommen zum Fange des Kleinzeugs zur Verwendung. Der Zutritt zum Hafen ist. um Unglückssalle zu verhüten, streng verboten. Vom Hafenmunde bei Cotta aus lätzt sich das Schauspiel gut beobachten. — Aus der Elbe hat sich in der letzten Zeit ein ziemlich leb haster Schiffsverkehr entwickelt. Die Kvhlcntransporte nehmen sehr zu. Es kann mit voller Ladung gcsahren meiden. Auch die grotzen Holzflöße gehen in größerer Zahl als bisher zu Thal. — Polizeibericht. 21. Oktober. In der Rächt zu gestern sprang ein seit längerer Zeit kranker und schwermüthiger hiesiger Kaufmann aus seiner rm dritten Stockwerke gelegeneu Wohnung aus die Straße herab. Er hatte einen Schadeloruch und andere schwere Verletzungen erlitten und verschied kurze Zeit darauf. — Am 9. ds. M. hat ein unbekannter gut gekleideter lungcr Man», anscheinend Kaufmann, etwa 20 Jahre alt. bei einem hiesigen Buchhändler zwei Bände „Sachs", französisches Wörterbuch, eine» Band „Langenscheidt", französische Unterrichts briefe, zu verkaufen gesucht. Veranlaßt, den Nachweis über den rechtmäßigen Erwerb zu führen, hat er die Bücher zurückgelassen. ist aber bisher nicht wicdcrgekommen. Da die Bücher vermuth- Üch gestohlen sind, so wird der rechtmäßige Eiacnthümer ge beten. sich bei der Kriminalabtheilung zu 6. Unbci. 3379/01 zu melden. — Eine rassinirlc Hvchstaplerin, die liier in einem Hotel ersten Ranges Wohnung genommen »nd sich als die Tochter eines Geheimen Rathes Knltwasser in's Fremdenbuch eingetragen hatte, ist in der Perlon der geschiedenen Werkmeisters-Ehefrau Martha Schecrs aus Jüterbog verhnstct worden. Die Scheers, eine in der Mitte der Wer Jahre stehende hübsche Person, hatte hier die Bekanntschaft eines Juweliers gemacht und diesem zu verstehen gegeben, daß sie. da ihr Vater kürzlich zum zweiten Male ge- heirathet habe, sich nun auch gern einen eigenen Herd gründen möchte. Dabei hat sie angegeben, daß sie em baares Vermögen von 80000 Mk. besitze, und daß dieses Geld aus einer Bank in Berlin deponiit sei. Sie lebte hier sehr vornehm. Um sich bei ihrem Zukünftigen und dessen Freunden beliebt zu machen, gab sie auch ab und zu im Hotel ein kleines Diner. Alles jedoch nur auf Kredit. Am Sonnabend sollte die offizielle Verlobungsseicr stalt- sinden. Es waren deshalb schon Anverwandte des Bräutigams von auswärts hier angekommc» und die Tafel war gedeckt, als plötzlich die Kiiminalpoirzei erschien »nd die gefährliche Perion verhinderte, ihr abenteuerliches Spiel noch weiter zu treibe». Die Scheers hat im Hotel etwa 400 Mk. Schulden kontraktst und auch eine Anzahl hiesiger Geschäftsleute durch Entnahme von Waaren auf Kredit geschädigt. Sie soll gänzlich mittellos 'ein. — In der Nacht zum Sonnabend ist in einer i» der TipvoldiSwaldaergnsse gelegene» Cigarettcnsabril ein gebrochen worden. Der Dieb hat dort zunächst ei» Gitter, das sich an einem auf den Hof führenden Fenster besnndc» hat. losgewuchtct. ist dann iti die Geschäftslokalitäten eingedrnngen, hat mehrere Pulte er brochen und das darin befindlich gewesene Bankgeld hernns- genommc». Auch den Geldschrank hat er zu össncn versucht, was ihm indessen nicht geglückt ist. — Der «Verein Dresdner Ba n bütte" veranstaltet am 8. November im Bergkeller einen Familienobcnd, bestehend aus Concert, Theater, Vorträgen und Ball. — Die Deutsche Gesellschaft sür Volksbäder wird ihre diesjährige Hauptversammlung am 25 Oktober, Abends 7 Uhr. im Sitznngsiaale des Kaiserliche» Gesundheitsamtes zu Berlin, Klovstockstraße 19/W. abhaften. Außer dem Jahresbericht und den geschäftlichen Mittheilungen werden mehrere Vorträge von dcnlfenen Fachgelehrten gehalten. Herr Sladtbanrail, Schnitze aus Bonn wird über den Stand und die Enlwickelung des Bade- wejenS in der Rheinvrovinz »nd Oberbürgermeister a. D. am Ende aus Dresden über das Schulbad und seine Entwickelung reden. Ferner haben die Herren Dr. Poelchau <Charlotteiidurg- „nd Dr. Bäumer (Berlin) Vorträge über das Badewesen der Ver gangenheit und der Jetztzeit angemeldet. — Der Verein De ntsch-Oe ft erreichen feiert am 27. d. M. im „Muienharis" lein 15. Stistungssest, bestehend in Concert. Vorträgen und Ball. — Der Evangelische Arbeiterverein (Gruppe Fried- richstadtj hält am Donnerstag im „Kcglerhcim" seinen ersten dies- winterlichen Jamilienabend ab. Herr Lehrer Rasch hält einen Vortrag über „Das rothe Kreuz im weißen Feld". — Dem Winter-Programm der Gesellschaft „Bürger- Casino" zufolge finden die diesjährigen Ärntervergniigungen wie folgt statt: Dienstag den 12. November: Bürger-Casino- Kirmes im Concertkaus „Zoologischer Garten": Sonntag den 12. Januar: Tagesball auf dem König!. Belvedere: Mittwoch den 5. Februar: Maskenball im Concerthaus „Zoologischer Garten": Freitag den 7. März: Conventball (82. Stiftungsfest) auf dem Konigl. Belvedere. Nach jedem Ball wird ein Geselliges Beisommenjein mit Tanz, Sonntag den 17. November Große Wirthschaft (Großer Gartens, Sonntag den 19. Januar im Saale des Hotel Fürstenhof, Sonntag den 9. Februar im Saale des Hotel Fürstenhof, Sonntag den 13. April 1902 in der Großen Wirthschaft (Großer Garten) abgehalten. Alle Gesellschafts-An gelegenheiten, sowie auch Anmeldungen neuer Mitglieder werden von dem ersten Vorsitzenden der Gesellschaft, Herrn Hutsabrikant Franz Buchholz, Wilsdrufferstraße 48, entgcacngenommcn. — Im Alldeutschen Verband (Ortsgruppe Dresden) findet am Donnerstag Abend im Redlichbause eine Mitglieder versammlung statt. Herr Assessor Wendt hält einen Vortrag über: „Verkehr«Verhältnisse in de» deutschen Kolonien". — Im Bürgerverein der Neu- und Antonstadt (Ballhaus) hält am 25. ds. M. Herr Pastor Regler einen Bortrag über Südafrika und die „schwarze Gefahr". — Das vorgestern Nachmittag im großen Gehege zwischen dem Fußballklub „Deutschland" und dem Fußoallverei» „Sachsen" auSgesochtene Bergeltungswettspiel endete mit dem Siege des F.-V. „Sachsen" mit 2 : 0. Dem Fußballsport wird gegenwärtig lebhaftes Interesse entgcgenaebracht. — Morgen Abend Uhr halt Herr Dr. med. G. v. Langs dorf au» grriburg i. Br. emen Bortraa über „Der Shirt- tualiSmu» tm Einklänge mit der Wissenschaft, seine Berech- tigung und Ziele » wegen Betrugs in Rücksicht aus die voraussichtlich schwere Schädigung des M. zu einem Jahre Gejängniv verurlhcilt — egen Vergehens gegen das Kraulen- und Jiwastdeiwersicher- ungsaeletz werden in zwei getrennten Verhandlungen verustherlt: der Baugewerke Gustav Franz Urbau zu 1 Woche Gefängniß und der Tischlermeister Emst Rcinhold Schlegel zu 10 Ml. Geld strafe. — Der 1873 in Frerbcrg geborene, jetzt m Lohnten woh nende Dachdecker Franz Jos. Weicht ließ von einer ihm bekannten Person ein Schriftstück ansertrgen, wonach der Schicserdecker- meister Küchel in Pinia angeblich bekennt, dein Ä. noch 13 Mk. Loh» schuldig zu sein. Mit Hilfe der gesälschlen Urkunde ver te W. alsdann, von zwei Pinraer Geschäftsleuten Darlehen kellers" hat durch diese Erweiterung lern RenommLe als umsich tiger Wirth wiederum voll bewährt! In Küche und Keller bot er seither und bietet er auch fernerhin immer das Billigste und Beste, sodaß die vorgenoniniene Umgestaltung dem „Schloßkeller" wiederum viele neue Freunde zuführen wird. Ein besonderer Bor- zug liegt auch noch darin, daß man von den neuen oberen Lokali täten aus das bunte Leben und Treiben auf der Schloßstraße ganz unbehelligt beobachten kann: übrigens eignen sich die neugeschasfe neu Räume auch ganz besonders zu eurem ungestörten Sam mclpunkt sür Familien! Die Ausarbeitung der Pläne und die Leitung der Umgestaltung«- und Erweiterungsarbeiten lag in den bewährten Händen der Herren Architekten Noack und Schleinitz in Dresden. — Im Palastrestaurant findet heute von Vr5 Uhr an ein Concert zum Besten des in Grimma geretteten Brunnem bauers Thiele statt, das von der Kapelle des Hauses unter Mit Wirkung aller Künstler ausgesührt wird. — Die Freiwillige Feuerwehr Cotta-Hosbrauhaus feierte am Sonnabend unter großer Betheiligung ihr 7. Stiftungsfest im Gaschose zu Brießnitz, dem die Herren Direktor Seyboth und BürstingyauS. sowie das Beamtenpersonal beiwohnten. Die orchestralen Äuisührunaen lagen in den Händen der Krumbholz- schen Kapelle aus Kötzschenbroda, während Herr Salon-Komiker Löffler für heitere Unterhaltung sorgte. Ein Ball beschloß das letzte Stiftungsfest der Wehr, die als selbstständige Korporation nach der Einverleibung Cottas als erste Löschhilfe noch weitere Dienste leisten wird. — Das Ehrenzeichen sür lange und treue Dienste im Fener- löschweien wurde am Sonntag in Kötzschen broda dem Feld webel der sreiwilligen Feuerwehr Einst Hosmann vor versammelter Mannschaft durch Herrn Bürgermeister Scwenning überreicht. — In Kaditz wurde ein Arbeiter, der sich unter Polizei aufsicht befand, unter der Anklage verhaftet, sich in sittlicher Hinsicht an seiner Tochter vergangen zu haben. — Lersiiig. Ten Tischlergehilfen Albrecht aus Hartha, der mittels Rades Verwandte in Altleisnig besuche» wollte, ereilte mitten ans dem Wege, als er den Schloßberg hier passirte, der Tod durch Herzschlag. — Leipzig, 21. Ost. I» vergangener Nacht sind während der Abwesenheit der Bewohner Einbrecher i» eine Wohnung der Davidstraße eingedrungen und haben Werthvapiere im Betrage von über 6000 Mark, 3 Sparbücher, lautend auf den Namen Ziegenspeck, eine größere Partie Schmucksachen und eine» Geld betrag gestohlen — Der elfjährige Sohn eines Gutsbesitzers in Roitzschen hatte eine große Menge Pflaumenkerne zerklopft und ihren Inhalt gegessen. Ta diese Kerne Blausäure enthalten, jo ist der Knabe unter Vergistunaserscheiiiungen gestorben. — In Lichten au bei Bärenwalde brannte das dem Gutsbesitzer Albin Möckel gehörige Wohnhaus nebst Scheune nieder. — Gestern früh halb 2 Uhr brach im Hintergebäude der Brauerei zu Erd man ns darf ein Schadenfeuer aus, das sich schnell auf das Vordergebäude übertrug. Verbrannt sind größere Bestände an Hopsen und Malz. — In Hanneloh bei Falkenstcin machte am Sonntag srük der Wirlhschastsgehilse Fritz Hutichenrenther einen Mord- anschlag gegen seine Schwägerin Frau verw. Hutichenreuther, indem er in ihre Wvbnung cindrang und die Frau mittelst einer Axt an Stirn und Rücken bedenklich verletzte. Die Frau liegt »och ohne Besinnung darnieder. Huklchenieitther hat vermukhlich die That in einem Ansall von geistiger Umnachtung verübt Er ist flüchtig geworden und noch nicht' cgrisien. — Vom Stadlrath in Markranstädt war das Arzt honorar sür die Krankcnhausstelle aus 300 Mk. festgesetzt worden. Der ärztliche Bezirksvercin Leipzig-Land hakte den hierauf be züglichen Vertrag nicht genehmigt, weil das Honorar als ein standesgemäßes nicht anzuschen wäre. Auf die vom Stadtrcrlb eingelegte Beschwerde hat die Kreishauptmannschaft Leipzig jedoch die Entscheidung gefällt, daß dos Honorar im vorliegenden Falle wohl als ein standesgemäßes zu erachten wäre Hiergegen be schloß der Bezirksverem Rekurs zu erheben und ihn auch aufrecht zu erhalten, obgleich die Vertragssrage inzwischen ihre Regelung erfahren hat, da das Honorar sür die .Krankcnhansslclle, ein schließlich Armen-, Schul- und Polizeiarztstclle. aus 000 Mk. er hobt und der Vertrag nun vom ärztlichen Bezirksvercin ge- nehmigt würbe. — In M ar k n cu ki r ch e n sind aus de» Mitteln der Minko-Schuster-Stistnng, die 30 000 Mk. beträgt. Wohnräume für bedürftige, würdige ältere Einwohner zur micthfrcicn Be nutzung übergeben worden. — In Werdau beging am Sonntag die Freiwillige Feuer wehr die Feier ihreS 40>ährigen Bestehens. — In Zwickau bildete sich am Sonnabend em Bezirks- lehrerverein Zwickau-Land, der sich vom Pädagogischen Verein iBezirkslehrervercinj Zwickau abtrennt. Z»m 1. bezw. 2. Vor- sitzenden wurden die Herren Direktor Pönitz-Reinsdorf und Egel- kraut-Bockwa gewählt. Da sich vom Bezirksvercin Schwarzenberg '' " zeitig ein Bezirksverein Aue loslöst, so steigt die Zahl der , ifchen Bezirkslehrervercine von 72 auf 74. — In Mosel bei Zwickau hat sich der Schnittwaarenhändler Rich. Walther erschossen. — Landgericht. Wegen Betrugs bezw. Beihilfe dazu stehen unter Ankkge der 1836 in Mimsterbcrg geborene Kauf- mann und Agent Moritz Lausser und die Kausmanns-Wittwe und Pensionatsinyabcrin Ido Marie Henriette Apitzsch geb. Törpsch aus Kosen. Lauster ist vorbestraft wegen einsache» Bankerotts mit 4 Wochen Gesäugniß, wegen versuchten Betrugs mit 9 Mo- naten Gesäugniß und Anfang dieses Jahres wegen fahrlässiger Körperverletzung mit lOO Mk. Geldstrafe. Beide Angeklagte sind seit Jahren mit einander bekannt und da L. stets ein großes Haus führte, glaubte die A., daß L. ein reicher Mann sei. Im Avril 1899 kam sie mit der verw. Lemke zusammen, die einige Tausend Mark ausleihcn wollte, und von der Erstgenannten an Lauster verwiesen wurde. Dieser stellte sich als ei» Mann von mehreren 100000 Mk. Vermögen. Besitzer zweier Villen in Klotzsche und Weiher Hirsch und mehrerer gering belasteter Grundstücke an der Lukasstraße vor und gab an, nur augenblicklich in Gcldvcr- legcnheit zu sein. Die Lemke gab ihm nach solche» Versicherungen sür 2400 Mk. Dresdner Bank-Aktle» im Kurslwerthe von 3900 bis 4000 Mk. als Darlehen, wofür ein Grundstück an der LnkaS- slrake verpfändet werden sollte. Lanster's Grundstücke kamen indessen zur Zwangsversteigerung, sodaß die Lemke nur 1500 4M. von dem gewährten Darlehen rette» konnte. Das Gericht er kennt den anyeklagten Lauster des vollendeten Betrugs sür schuldig und verurtheilt ihn zu 9 Monaten Gesäugniß und 3 Jahren Ehr- Verlust: die Avitzsch wird frcigesprochen, da nickt erwiesen ist, daß sie der L. falsche Vorspiegelungen über des Mitangeklagten Ver- mögensverhältnisse gemacht hat. — Zwecks Erlangung einer Hypothek von 8500 Mk. trat der Maurer Julius Robert Leh- mann aus Goch mit dem Droschkenkutscher Micrtschke in Ver- bindung. Lehmann erklärte, um ein Darlehen zu erzielen, sein in Zadel gelegenes Grundstück sei mindestens 60 000 Mk. Werth und nur mit 1800 Mk. Schulden belastet. M. gewährte darauf- hin das Darlehen unter der Bedingung, daß cs als erste Hypothek aus das Grundstück eingetragen werde. Nach der Eintragung er- fuhr der Geldgeber, daß das Grundstück Lehmann s nach orts- gerichtlicher Taxe nur 13000 Mk. werth und derartig überlastet sei, daß Micrtschke mit seinen 8500 Mk. erst bei einem Verkaufs- preise von IS000 Mk. auf volle Deckung rechnen könne. Ob- wohl Letzterer ein« Verlust noch nicht erlitten hat. wird Lehmann such',-, , . zu erhalten. Durch Vorlegung des ^chnstsiücks täuschte Weicht dann de» Kutscher Rödrich und veranlaßle ihn, das Mobiliar des Dachdeckers Fischer, eines Verwandten des W anzuiabren und ohne sofortige BezMnng des Fuhrlvbnes auszuliesern. W. hat für die begangene» Tlrcisthale» t Woche» Geicingnisj zu ver büßen. — Aus der Vogelwiese „fand" der Uoäbrige Arbeiter Hermann Oskar Wiese aus Leipzig eine Anzahl Wäschestücke uns ließ dieselben durch seinen gleichaltrigen Landsmann, den Lans- burjchen Alfred Arthur Engel, in der „Centralherberge" zum Ver- kau ausbieten. Tue beiden Komplizen sind schon verschiedentlich vorbestraft und deswegen erhält Wiese 4, E. 6 Monate Gesäng- niß: bei Elfterem wird die Untersuchungshaft mit 2. bei Letzterem mit 1 Monat angerechnel. — Aus einem kiesigen Abzahlungsge schäft entnahm die Kausinannswittwe Louise Thekla Wilhelm au-> Meißen sür 315 Mk. Möbel und von einem Pianosorlesabrikanten ein Piano im Werthe von 500 Mk. In beiden Fällen schilderte sie ihre Bermögensverhältnisse als äußerst günstig, bcriej sich aus die Empjeblung einer bekannte» reichen Dame, leistete auch einige Abzahlungen, verlauste jedoch das Piano und einen Theil dec Möbel und verwendete den Erlös für sich. 3 Monate GesänqiiG unter Anrechnung der Untersuchungshaft mit 2 Wochen bilden die Strase. — Der 13jährige Scyulknobe Bernhard Springer aus Teljchen wird i» nicht östentlicher Sitzung wegen 'Vergehen , nach H 176, 3 des Strafgesetzbuchs zu 6 Wochen Gefängnis! ver- urtkellt: die Untersuchungshaft kommt voll in Anrechnung. — Außer anderen Borslrasen hat der polnische Arbeiter Johann Hermann Raudzis ans Oberschlesien bereits 8 Jahre Zuchthaus wegen Raubes verbükt. Am 4. September erbrach er eine auf Meusegaster Flur stehende Arbeiterbudc. sprengte ein darin be findliches Wandschränkchen aus und stahl einige Kleinigkeiten im Werthe von noch nicht 3 Mk. Er wird mit 2 Jahren Zuchthaus 5 Jahren Ehrverlust und wobei 1 Monat Zuchtho Ottendors bei Pirna geborene der Polizeiaufsicht bestraft. in Naundors wohnende Arbeiter Emil Robert Küchler fertigte am 9. September einen Brief an. der die Bitte um 50 Mk. Darlehen enthielt. Unterzeichnete dieie» mit dem Namen der Besitzerin der Ottomühle und sandte ihn durch seinen Sohn an den Gutsbesitzer Haase in Raum, der jedoch nichts darauf gab. Wenige Tage darnach stahl Küchler aus Haase's Wohnung Kleider und Wäsche im Werthe von 38 Mt. Der Gerichtshof herücksicbtigt bei Bemessung der Strafe die Notli- lage des Angeklagten und erkennt auf 4 Monate 2 Wochen Ge- sänaniß, wovon 2 Wochen als verbüßt gelten. — Aus der Berg- qießhübel-Gotlleubaer Straße versuchte am Abend des 17. Sep- t-niber ber- Mii-tbicbastAnenilse Tskar Arthur Rchn aus Oelsen eiterwaaen ein vorauf fahrendes Fuhr- g deshalb im Galopp nach der linken Straßenseite aus. Von dem Sattelpferde Rchn's wurde der ans der Fußbahn gehende Rathsregistrator Kühn umgerisicn und bei dem Sturz nicht unerheblich verletzt. Ter fahrlässige Kutscher Rehn hat 30 Mk. Strase zu zahlen oder 6 Tage Gesäugniß zu verbüßen. — Amtsgericht. Der 31inhrige vorbestrnste Provisions- reisende Ernst Michncl Ritter aus Nenstadt i. Schl, vertrieb sür eine Buchhandlung litlerarische Werte. Nachdem er seine Stellung bei dieser Firma aufgcgcben. bewog er die Auftraggeber. Bestell ungen. auf Grund deren die Werke noch nicht geliefert waren, ziirückzuzichen. und Bestellzettel aus die Firma, bei der er sich neuerdings in Stellung befand, mit dem Gewünschten auszusiillen. wodurch Ritter noch einmal die Provision einsieckte. Der An geklagte batte den Bestellern versprochen, den Kontrakt mit der ersten Firma zu lösen: er war dazu aber gar nicht im Stande, die Leute mußten denn uch beide Werke annehmen. Das Uriheil lautet aus 6 Wochen Gesäugniß. — Ter ledige Bauarbeiter Emst Wilhelm Bräuer aus Röhrsdors beleidigte am 20. Mai ans der Straße in Lockwitz einen daiclbst angeftellten Hilfslehrer völlig -ohne Grund und machte ihn in Gegenwart von Schulkindern ver ächtlich. Dalür wird B- zu 6 Wochen Getängniß verurtheilt. — Wegen Vergehens nach 8 183 des N -St.-G -V. wird gegen die 23 Jahre alten Gärtner Bruno Alfred Hornig und Schuhmacher Heinrich Otto Henzc. Beide von hier gebürtig, i» gesonderten Sitzungen, bei denen die Beweisansualune unter Ausschluß der Oefsentlichkeit erfolgt, verhandelt. Das Urlheil lautet gegen Hornig aus 30 Mk. Geldstrafe oder 6 Tage Gesäugniß, gegen Hcnze aus 50 Mk. Geldstrafe oder 10 Tage Gesängiiiß. — Die 49jährige Arbeiterin Auguste Wilhelmine Pctzold geb. Krctzschmar aus Lautcrbach wurde am Morgen des 1. September zur Hast gebracht, da sie über keine feste Wohnung vcrsiigte. Sie widerletzte sich, unternahm einen Ihättichen Anguss aus den Gendarmen und störte durch fortgesetztes Lärmen die ösfenltichc Ruhe. Die Angeklagte, die nicht zum ersten Male vor dem Strasrichter steht, wird zu 3 Wochen Gesäugniß und 5 Tagen Hast vemrtbcstt. welche Strafe als bis aus l Woche verbüßt gilt. — Der 28 Jahre aste ost vor bestrafte Arbeiter Emil Benno Paul Zeise mußte am 1. d. M. in Folge seiner Betmnkeubeit in die Polizeiwache eingeliesert werden. Auf den; Transport im Grünen Wage» beleidigte er den ihn bealeitendeu Gendarmen aus das Gröblichste. Zeise erhält 3 Monate Gesäugniß. — Dem HandclSmaun Robert Balduin Henschkcl a»S Laugenborsdorf machte am 1. August beim llmbcr- sahren mit Heidelbeeren ein Kollege aus der Werderstraßc den Vor wurf des Betrugs. H. gerieth daraus in Erregung und ist nun angeklagt, hierbei seine» Gegner mit Todtschiagcu bedroht und ruhejlörcnden Lärm verübt zu haben Vom ersten Puust der An klage eriolgt Freitprechung: sür das Lärmen erkennt daS Gericht aus 6 Mk. Geldstraie oder 2 Tage Hast. — Der 23 Jahre alte Lackirer und Strohhntzichcr Ernst Otto Hansbach in Trachau sang in der Nacht zum 25. August auf der Trachenbergerstraßc in überlauter Weiie und beleidigte den gegen ihn eiinchrestendcu Gendarmen. Er wird dafür zu 25 Mk. Gcidslrase oder Aägnicr Freiheitsentziehung verurlheilt. — Der 26 Jabre alte Schlosser Adolf Georg Deichmnnn beleidigte einen Schutzmann in Planen b. Dresden. Er erhält dafür 15 Mk. Geldslrase oder 5 Taac Gesängiiiß. — Ter Konditor Artbnr Franz Paul Nndcck verknuste in dem von ihm betriebenen Eigarrcngcichäst Bier bezw. Kasiee zum sosortigcn Gennn. ohne im Besitze der Sck.ankkvnzeisiaii zu sein. Gleichzeitig wird die Ehefrau des Angeklagten Clara Rndcck geb. Müller der Beihilfe zum Scbankverachen hefchnidtgt. Rndcck hatte ferner den 9 Uhr-Ladenschluß nicht inne gehalten. Ais am l5. April wegen dieser Uebertrctnng ein WohlsahrSIbcamtcr ent schritt. beleidigte er dieicn. Die Angeklagte» wcnden ein. unver schuldet in Rvib aerathen und gezwnnae» geweien zu fei», nur ihre Familie und sich nnterhalten zu können, de» Geichästskunden entgegen zu kvmmcn. Die Konzession hätten sie nicht erhalten können. Das Gericht berücksichtigt, daß die Versuchung nahe lag. andererseits aber auch die Gröblichkeit der Beleidigung und die längere Fortsetzung der Ucbertrcttiug. Rndcck erhält 100 Mk. Geldstrafe oder 25 Tage Halt, seine Ehcsrau 25 Btt. Geldstrafe oder 3 Tage Haft. Ferner werden die zum Berichauk gebrauchten Trinkgesäße. ioweit sie Eigenthum des Ehemannes sind eingezogen. — J»i Geichüstsdcrcicbez des MinisiernimS des K ult»» und össent ticken UnlcrricktS ilt ertcdrgt. die Kirchsckulstelle ui Llwva. Kollator: die oberste SchulbebärLk. Einkommen anher freier Wohnung im Sckulhnuse und E!aric»gc»»b lMg.ca M. vom Lchig.. 252 Vi. vom Küchendienst canoichlietzüch einer Vergütung van I?a M.. die von! evong.-tnlh. Landestoniiilorium gewährt wird, und von cinm »0 M.. die der Steiteninbaber inr niuuhnllcnde veicgoiicsvienslc erbätO. überdies 110 M. sür FoNbrldrmgsichulmUerricht, der. 72 M. der Efnnni des Kir.ü ichuUehrers sür Ertt.Kinng des HanbarbcstörmiernchiS. Bewerber, die dcr wcndiichcn Svrgche mächüg sind, wollen ihr Geruch bis 5. November beim BezirkSschulinspcklor Schulraih Schütze in Bautzen einreicheii. Uclicrsicht über deu Juseratetitlicil. Eeu, 8kt.'e Familiennnchrichtcn . . . . 5 Gcldverkebr 14 Privatbciprcchungen . . . . 6 Mictbgcsirche n. Angebote . 14 Uilterrichts-Ankündigmigeii . 6 Pensionen 11 Vcrgiiügunasanzcigen . 6, 7. 8 Brrurdstrrcks- und Geschäfts- Angeboten« Stellen . . . 13 An-u. Verkäufe . . 5, 14 Stellen-Eesuche ... 13, 14 Versteigerungen .... 16 2m klebrigen Anzeigen verschiedener Art DreL-irev Nachrichten. )ir. 2SS. Seite S. ^ Tienstaa. 22. Oktober 1V01
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