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Dresdner Nachrichten : 22.10.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190110224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19011022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-10
- Tag 1901-10-22
-
Monat
1901-10
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.10.1901
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4 »Dresdner Nachrichten" 4 Dienstag. 22. Oktober t»Ok ^ §ir. '^"3 Fleisch von miltdranokranke» Schafen. vom 20. Juli bi» 20. August 78 strauen und Kindel gestorben, Tie Rots unter den anne» Krauen i» der Stadt entsetzlich.- — Schauerliche Krircch- feenen schildert ei» anderer Privawrief: ..Ein Irländer, der mit General Bindon Blvod das vochfeld zwischen Amsterdam, Bethel und Middelburg gesäubert hatte, erzählte mir: »Der ganze Land strich ist verwüstet. Zwischen Klippen fanden wir vor Hunger und Halte sterbende Krauen und Kinder. Eine Krau war durch euie Kugel getödtet. Ein geladenes Gewehr lag neben ihr. Bei Middelburg waren wir von den Buren einaeschloffen. Unser Zu- s-and war gefährlich. Da kamen unsere Offiziere aus die Idee. Krauen und Kinder zwischen »ns und neben die Kanonen zu stellen. DaS Geschrei der Armen war, um wahnsinnig zu werden. Sie kreischten wie Irrsinnige, als eine Granate eine von ihnen lädtete und zwei verwundete. Gott fei Dank erkannten die Buren bald die Sachlage imd stellten daS Schieße» ein. Unsere Offiziere gaben Bejehl. zu retiriren. und wir kamen heiler Haut davon, stock liehen wir 57 Tobte liegen. Davon hört man zu Hause für gewöhnlich nicht viel, denn eS werden nur die Namen der Ge fallenen ans „festen Druvvenverbänden" ausgezeichnet. Auch sind viele Kaisern als Rekruten eingestellt worden. Diese Banditen bekommen denselben Sold wie Europäer und dann noch Ertra- Plüinien: für einen gefangenen Bur 3 Lstrl. für einen todten > Lstrl. Die Schufte liefern begreiflicher Weise keinen gefangenen Buren ein." „DaiN, Mail" meldet aus Brüssel: Präsident Krüger empfing einen Bericht von Schalk Bnrglicr vom 23. September, worin er miliheilt. daß ein großer Shell der Kapkolonie in offenem A u s r u h r suh befinde Die Buren hätte» während der lebten : Monate über 15 000 Kapholländer mit Waffen versehen. Die Lage der Buren sei als günstig zu bezeichnen. Ein Mann Namens Lewis wurde in Pvtcheffftroom wegen Betdeiliguug an der Ermordung zweier Soldaten zum Tode^'er- unheilt und crscho!, c n. In der Anklage hieß es. beide Sol daten seien im Juli IM in Kredrikstad. nachdem sie sich ergeben Hanen, ermordet worden. — Eanadische Truppen überraschte» am Freitag sechs Meilen norwcstlich von Balmoral ein Bnrenlager. Der Feind ließ drei Sodle zurück: vier Mann wurde» gefangen und eine graue Menge Bieb. Lebensmittel und Munition erbeutet. Die Eanadier verloren fünf Mann. Ei» Kapstädter Brief der Münchner ,,Mg. Ztg," enthält fol gende drastische Schilderung: Die Berkündigung des Belagerungs zustandes und die Einlegung des Kriegs rechts in der ganzen Kapkolonie erregt allenthalben Verbitterung, nicht nur bei den A'rikandern, iondern taff noch mehr bei den Engländern. Eine ivllere Maßregel war kaum anszndenkcn, um die Bevölkerung zu versehen, die wegen des Krieges schon so viel gelitten, von der reichlich die Hälfte in diesen zwei linglncksjabren Tausende ver loren hat. So stehen wir denn unter dem Krregsrccht! Jeder ''entnant der Milizen - und Inas ffir traurige Gesellen sind das! bat das Recht, nach seiner Willkür gegen den Bürger zu Han del». denselben Bürger, der diese Burschen, fast durchweg Gesindel edriwier Art, bezahlen muß. Dazu ist das Gesetz nach altengli- l em Master verkündigt worden, und es heißt z. B. darin: ..Unter schwerer Straff ist verboten, ein brennendes Licht Abends -n, Hauff zu haben oder einen Hahn, der kräht." Diese Vorsichts maßregel ist nun Landesgesetz, und wirklich hat es ein Leutnant » Stellenbosch fertig gebracht, einen Bürger seines Hahnes wegen : erurtheilen zu lassen. Natürlich ist nun über alle Gockel das e odesurtbeil gesprochen. Jeder Leutnant kann nach dem Gesetze das Eigenthum eines Bürgers, „weil er mit dem Feinde sympa- tbisirt", für verfallen erklären. Wir werden also einfach alle mehr oder minder beraubt werden, als wenn wir nicht schon genug "Verluste gehabt hätten! Galgen sind aufaericktet in Städten, die nie einen wichen sahen und ans das llrtheil eines Offiziers hin werden Burger daran gehängt. Alle Versammlungen sind ver boten. Drei Personen, die aus der Straße zusammensteben. find „Versammlung". Der Prediger, der eines Offiziers Mißfallen erregt, wandert in's Geffingniß. Bittet er aus der Kanzel, wie üblich, für „Arme und Kranke", so meint er damit die Frauen in den Lagern, predigt alio Verraib und muß in's Gesängniß. Paffor Albiet in Beres bildliche Kapkoloniel hat am Sonntag ge predigt: „Brüder und Schwellern, die Zeiten sind keine Zeiten der Freude, es ist keine Zeit für Tanz und Feier." Er ist wegen „Hochvcrratbs" eingcsperrt." lieber Scheevers Gefangennahme wird berichtet: Seit dem Juni auälte sich ein halbes Dutzend englischer Generale ab. den kaum fünfiindzwanzigjäkrigen Scheevers' zu fangen, aber ohne Enolg. Seit Wochen wurde der schwer kranke Mann seinem Kommando nachgelakren. aber als der Zustand des Leidenden der artig wnrde. daß auch das llmbersabren lebensgesäbrlich ffir ihn mnrde wandte er sich an die Engländer um ärztliche Hilfe und legte sich auf einer Farm in's Bett, um dort sein Schicksal zu er warten. krench's Adtbcilunacn haben einen sterbenden Buren- kommandauten aesanacn. Hierüber geräth'der „Daily Tel." in Entzücken. Er schreibt: „General kreuch bat einen anderen er- nwtdigendcn Beweis geliefert von der küklcn Beharrlichkeit und Kraft, mit der er iein Werk, die Kapkolonie zu reinigen, ausfükrt. Der Erfolg der IE Husaren ffiert in passendster Weiff den Beginn des dritten Jahres und iff nicht nur nützlich in sich selbst, sondern auch zugleich ein bezeichnendes und beendigendes Symptom. Es lieffrt nicht nur einen notorischen Rebellen in unffre Hände, son dern zeigt, ganz im Geaentdeil zu den Klagen über die Opera tionen unserer Truppen, daß unffre mobilen Truvvenabtdeiluuaen den Feinden aus den Fersen bleiben und im rechten Augenblick ..das Wild zur Strecke bringen können". — So bescheiden sind die Engländer geworden! Aus der bereits erwähnten Biographie Lord Kitcbener's im Variier „Figaro" iff die , Tbatiacbe von Jntereffe. daß Kffchener 1870 gegen die Deutschen gekämpft bat. Sein Bater !ekue im Kahre 1870 als verabschiedeter Dragoner-Oberst, der A. die Reiterattacke bei Balaklawa mitgemacht hatte, in Dinan, Departement Eötes-dn-Nord. und erhielt dort den Besuch des -obnes Kitchencr wurde hierdurch Zeuge der französischen Niederlagen und trat bei der Bildung der Modilgardcn-Ba- willone in das von Dinan ein. und kämvfte io auf französischer leite gegen die Deutschen. Er war englischer Offizier und erhielt ei seinem Eintritt in das französische Heer den Rang eines Leut nants. Später wurde er einem Stabe zugetheilt und wvbnte in dieffr Eigenschaft den Kämpfen bei Orleans bei. Eine gefährliche LungeneniZündung machte 'einer Tbeilnahme am Kriege ein Ende und er kehrte später nach England zurück. «dend« 7-Uhr ^findet ,m Neueste Drahtmeldungen vom 21. Oktober. - Kavstadt. l Reuter-Meldung.) Eine kleine Trupven- abthcilung des East - Somerset - Distrikts wurde nach kurzem Gefecht bei Doernbosch in der Nähe von Zwagelshock von Smuts gefangen genommen. - Pretoria. lNeuter - Meldung.) Hier wurde eine neue Liste von den nach dem 15. September gefangen genommenen Burensührern veröffentlicht, welche zur Verbannung aus Südafrika verurtheilt sind. Diese Liste umfaßt 12 Mann, darunter scheevers. Kunst und Wissenschaft. > Zur Vorfeier von Lortzing's lOOjährigem Geburtstag ge- lang! heute im Königs. Hosopernhause „Zar und Zimmer mann" zur Aufführung. Anfang halb 8 Uhr. Das König!. Hoffchansviel gicbt die Moliere'schcn Komödien: „ Tartüff' und „Der eingebildete Kranke" Anfang 7 Uhr h Vielfach geäußerten Wünschen des Publikums entsprechend, bat sich die Königs. Gcncraldircktion entschlossen, eine öffentliche Generalprobe zum 1. Srnsoniecon- eert der Serie bi unter Mitwirkung des Herrn I. Padercwski Freitag den 25. Oktober Vormittags 10 Uhe ,-u veranstalten. Die Preise der hierzu bereits am Donnerstag von Vormittags 10 bis Mittags 1 Udr an der Tageskasse des Königs. Opernhauses ciuszuaeocnben Plätze betragen für Paraue: und Parguetlogen 3 Mk., für die Orchesterabtheilung 1,50 Mk und für das Stehparauet 1 Mk. pro Billet. ->-Residenz thcater. In der heutigen .Jadwiga'- Aufführung wird Herr Waldeck die bisher von Herrn Felix inne- gehabte Rolle des Michael darstellen. Am Sonntag Abend war das Theater ausverkauit. st Hofopernsängcrin Kramm er ist nach sehr erfolgreichem Gastspiel an der Budavester Könial. Oper auf fünf Jahre für diese Bühne engagirt worden. Da der Budapester Vertrag oayin lautet, daß Frau Krammer event. sofort in den Verband des Budapester Theaters eintreten kann, hat Frau Krammer, die noch etwa 2 Jahre kontraktlich an Dresden gebunden ist, um ihre baldige Entlastung bei der Könial. Generaldircktion »achgefucht. «»»ne Vlave und Fri. Pollv . lhar«o«1sche Loncert statt, lnswymntz gelange»: G. Wagner: Vorspiel »u .Herzog ing" für Orchester: Beethoven: Concert für Violine und rcheste«. v-<iur, op. 61: Gluck: Arte der Alrest« (Gesang mit «bester); Blaye: 6i»»oi ä'kiver, 3. koem» pogr rialon »t orvkaatvr: Brahms: .Von ewiger Liebe': .Vergebliche» Ständchen": TschatkowSky . „Warum 7": Blzet: Pastorale (Gelang) Bach» Arm: Alane Oaprio« 6'aprsa I'lnuä« «» tarws äv Val»» o« 8aivt-8»kaa iVivline). st Klughardt'S große» Oratorium ,Die Zerstörung Jerusalems', das am letzten Bußtage in unsrrer 'Dreikönigs kirche mit starkem Erfolge leine Dresdner Erstaufführung erleb« und au» dem Anlaß an dieser Stelle bereit» «»gehende Würdig ung erfahren hat, wurde an, Sonnabend im großen Saale des Bereinshaujrs zu volksthümlichen Preisen wiederholt. Der Abend, als dessen Veranstalter Herr Kapellmeister Kurt Höfel und die „Dreyßia'sche Singakademie" zu gelten haben, stand unter keinem glücklichen Stern: er zeitigte eine Reibe Nnglücks- sälle, die in Hinsicht aus den außerordentliche» Fleiß, mit dem alle Milwirkcudei, sür das Gelingen des Werkes von Haus aus. eintraten, nur aufrichtig zu bedauern sind. Vor Allem genügte der Chor noch ganz und gar nicht den Anforderungen, die das allerdings sehr schwierige Werk in musikalischer Beziehung stellt Numerisch und materiell waren nur die Soprane einwandfrei, die aber fast durchweg zu stark austrugen, so daß man bisweilen überhaupt nur Frauenstimmen hörte. Die Tenöre waren vor- aestern dagegen von kaum nennenswerther Bedeutung, und die Bässe, die für das letzte Abklopfen verantwortlich zu machen sind, zeigten sich musikalisch nicht sicher genug, um so recht mit ihren stimmen durchdrücken zu können. Auch das Orchester, die Kapelle des Könial. Sachs. 8. Grenadier-Regiments Nr, IUI. genügte nur bescheidenen Ansprüchen: es hätte gut und gern« vor Allem im Strcichkörper drei Mal so stark besetzt sein müssen, wenn die effektvollen Jnstrumentalsätze zur rechten Geltung kam- men sollten. In der Reihe der Solisten begegnete man zwei neuen Namen: die Bariton-Partie sang Herr August Perron aus Frankfurt a, M„ die hohe Sopran-Partie Frl. Alice Schenker vom.König!. Konservatorium. Herr Perron, ein Bruder unseres Kammersängers, verfügt über ein nicht sehr großes, aber sympathi sches Material, das namentlich in der Mittellage voll und sonor klingt, während die Höhe nicht frei genug anschlägt. Leider sang der Künstler während des ganzen Abends so unrein, daß man an seinen stimmlichen Mitteln keine rechte Freude haben konnte. Besser führte sich Frl. Schenker ein, die namentlich die übrigens herzlich undankbaren Botenerzäblungen musikalisch exakt und mit einem trefflich geschulten Sopran von warmblütigem Timbre vortrng: auch sonst war Das, was die junge Anfängerin bot, nicht nur respektabel, sondern — bis auf das eine Eiiifahver- ffhen im Terzett — sehr gut. Die übrigen Solisten: die Damen Ritter und Adamt-Droste, sowie Herr KammersSnaer GudehuS bewährten sich mehr oder weniger gut. Besondere Er wähnung verdient noch Frau Bauer-Ziech für ihre tadellose Ausführung des Harffnparts. — Die Aufführung hätte besser besucht sein können. Der Beifall hielt sich ebenfalls nur in be- scheiden«» Grenzen, obwohl Herr Kapellmeister Kurt Hösel schon wegen der Wiederaufnahme des Klughardt'ichen Oratoriums in das Repertoir der „Drcyßig'schen Singakademie" ein herzliches und vielstimmiges „Bravo!" verdient hätte, KV. st In dem großen WohlthättgkeltSconcert de» König!. Konservatoriums am 30. Oktober im Musen- Hauff wird die Pianistin Frl. Lucie Cervlnl aus Brüssel das kl-i-clnr-KlavIerconeert (mit der holländischen Nationalhymne) von Litolss vortragen. st Ein sür die tbeaterfreundlichen Kreiie Dresdens ganz beson ders interessantes Werk läßt demnächst der bekannte Berliner Ver lag von Otto Elsner in Gemeinschaft mit der Dresdner Firma Alerander Köhler ericheincn. Es betitelt sich „Hinter den Cou- lisien" und enthält nahezu 100 Originalzeichnunge» unseres trefflichen Emil Limmcr aus dem Bübnenreich der beiden Dresdner Hostbeater. Das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Grafen Seebach hat dem Künstler, der sich durch seine bald 20jäbrige Mitarbeiterschaft an der Leipziger „Jlluffrirten Zeit ung" einen Namen gemacht hat, monatelang Zutritt hinter die Eonlissen verschafft, sodaß er in einer Reihe amüsanter Skizzen das Leben und Trecken unserer Bühnenarößen mit seinem Zeichen stiste sesthalten konnte. Wie in den Bildern Ernst und Scherz mit einander abwechseln werden, so ist auch der Text, den Frhr. v. Schlicht verfaßt hat, tbeils mehr referirender, «Heils humorist ischer Art. DaS Buch erscheint in Form eines Prachtwerkes, für besten kunstvolle Ausstattung der Name der Verlagsbuchhandlung bürgt. Den Hauvtvertrieb des Buches bat für Sachsen die Dresd- ner Firma Alexander Köhler sWeißegaste 5> übernommen, die sich den bedeutendsten Theil der ersten Auflage gesichert hat, um das Prachtwerk als Weihnachtsnovität ans den Büchermarkt zu ringen. st Nach Mittbeilungen auS der Irrenanstalt Illcnau bat der längst als hoffnungslos bezeichne«? Zustand des einstigen Helden darstellers des König!. HoftbeaterS, EmilDrach. eine ver- hängnißvolle Wendung zum Schlimmsten genommen Drück ist, in Jolgeweit vorgeschrittener Gehirnerweichung, der Auflösung nahe, ß Die .Perbandlungen des »1. Kongresses sür Inner« Mission" in Eisenach erscheinen in nächster Aeit im Verlage der Hos- buchdnickcrei H. Kable in Eisenach und werden zu dem Preise von 2.50 M. abgegeben. ß „Don Juan Tenorio", das m Spanien populäre Drama des Zorilla, gelangt am 2. November in der Bearbeitung von Joh. Fastenratb im Kölner Stadttbeater zur Ausführung. Es ist dies tür Deutschland die Erstausführung des Stückes. ß „Louise". Eharventier's in Paris so erfolgreiche Over, die die nächste Novität des Berliner Könial. Opernhauses bilden wird, geht sofort nach der Berliner Erstaufführung, wie der Ver lag Ahn in Köln mittbeilt, am Hoftheater in Wiesbaden und a» den Stadttheatcrn cn Hamburg, Köln, Leipzig, Bremen, Magde burg, Elberfeld und Nürnberg in Scene, — Der gleiche Verlag zeigt für Januar die Erstausführung des Musikdramas „Mesfi- dar" von Brunean-Zola am Opernhause in Frankfurt am Main an Zu dieser ,,Mestidor"-Ausführnng erzählen die „Franks. N. N.": „Der nächste Durchsall in unserer Oper wird die neue Over von Brunea», „Messidor" iTcrt von Zolai sein. Als die Aufforderung wegen Erwerbung des Tonwerks an den Pariser Verleger erging, war dieser auf's Höchste erstaunt und rieth zu einer anderen dankbaren Oper aus feinem Verlag. Um- sonst! Die Antwort, die Herr Jensen dem gut gemeinten Ratbe folgen ließ, ist bezeichnend sür unsere kiesigen Overnverhältnisse. Der Intendant erklärte, daß die Tonschöpfung auszuff'ihren ein Wunsch Leopold Sonne mann's setz der bei dieser Ge legenheit de» Dichter des Librettos, Herr» Emile Zola, einladen würde, um ihm bei der Erstaufführung eine Ovation wegen feines muthigen Verhaltens in der Dreysus-Än- gelegenbeit zu bereiten! Und dieser fromme Wunsch des Herrn Sonnemann dürfte dem Frankfurter Opernhanse die Kleinigkeit von 20- bis 25 000 Mk. kosten." f Der Ausschuß für die Wilh. Raabe - Ebrung bat jetzt dem Dichter 18 000 Mk. als Gabe der Raabe-Verehrer überreicht. ß „Der neue Sinilon". die jüngste Komödie von Karlweis, hat im „Deutschen Volkstheatec" zu Wien bei seiner Erstaufführung vollen, unbestrittenen Nnklang gesunden in einer zum Theil vortrefflichen Darstellung. Das an treffenden Pointen und gelungenen Situationen reiche Stück wendet sich mit scharfer Satire gegen das Anständigkeits-Protzenthum. das seinen Werlh aus offener Straße ausruft und enthält namentlich eine Reihe brillant gezeichneter Episodenfiguren. Der arme Hermann Bahr wird wieder einmal in Wien bvnkottirt. Diesmal find es dieMitglleder des „Deutschen Volks- Theaters', die feierlich beschlossen haben, in Stücken dieses Autors nicht mehr aukutreten. weil Bahr ihre Leistungen einer ungerechten abfälligen Kritik unterzogen habe. Sie verständigten den Direktor des Volkstheatcrs BukovccS von ihrem Beschlüsse und sprachen die Ueberzeuguna aus. daß er ihren Entschluß billigen werde. Direktor Bukovics erklärte jedoch, dies sei ihm ganz unmöglich. Er habe stets das Recht freier Kritik rückhaltlos anerkannt, stets den Kritiker vom Autor getrennt und sich bei der Wahl seiner Stücke nur von deren innerem Wertbe leiten lasten. Er könne der beabsichtigten Ausschließung der Werk« Bahr's von, Volkstheo «er daher nicht zustimmen, zumal die» eine Verletzung wohlerworbener Rechte diele» Schriftstellers wäre, und er wolle sich in der Wahl der aufznkübrcnden Stücke nicht beschränken lasten, fall» e» sich um gute Stücke dieses AutorS handele. "" ^ ' der ungünstigen Beurthellun leine volle Anerkennung für Hingabe an ihren künstlerischen Beruf aus H.Aus tollen und ernsten Tage n". Gedichte von Erik Mayer-Helm und. Berlin: Hugo Steinitz' Verlag. — E» ist nicht zum ersten Male, daß der Komponist de» viel arfungenen „Du fragst mich täglich, Liedchen, liebst Du mich N sich auch ol« Dichter Lorbeeren in holen versucht: freilich. wqS ihm bi» heute versagt blieb, wird ihm auch ffl» jüngste» Opn» nicht bringen. Die hübsche formale Begabung, dir Mayer-Helnnmd MM Tagen' in allerhand Rein auch in den »tollen und ernsten Tagen' In allerhand Reimereien bekundet, langt knapp iür's Hau» und sür Ol erettentextblicber: was darüber ist. das ist vom Uebel. Namentlich lelnr ervtlsche Lvclk ist da, irden höheren Schwunges und hat etwa» aufdringlich Renvmmlstiscbrs an sich, das jedem echten dichtrrnchrn Talente gnade hier fern liegen wird. Denn auch In der Liebe macht» nicht die Quantität, sondern — fast wir beim Dichten — immer noch die Qualität. Daß sich in der Fülle der Strophen ab und in auch einmal eine gefällige Wendung, el» guter Witz findet. Ist selbstverständlich, kann aber sür die allzu vielen trivialen Verlc nicht ent'chädigrn. Am nettesten ist Herr May« Helmund noch — er wlrd's zwar kaum glauben wollen, aber es ist so! — wenn er harmlos wird. >V Wetterbericht de» Kgl. Eäcdl. Melevrolog. Institut» l» Chemnitz vom 2l. Oktober. 8 Uhr Morgens (Temperatur nach Celsius). c»». Stornow ölack'od l?briMan<d Vk,td,»„a» klockholm Kopeiihag. Memel Gwinrm. Lkal,en Sylt liar ! v,nd. I Wetter. ! »» 0r«. > «ind. I 75? ZV lOUHdede« ! z-« 7»» > »«0 >Nch> Lü Odkt» IchwachheUrr z-1 Seid« »7,11 I«»I V6 leicht,halbbed. ! ° kc«U, «1 losch, deuer stark'bedeckt i-' ziNNifter L7 Nicht «edel k.8 leichVwolkig i-'l >8erNn VK 0 tchwach wattig leicht «tegen Z^ii »nrleruh« b» mützig dedeä» LS matzig Dunst 4-IS 9r»n!i,rc. LS leicht bedeck! KL ISO letchtwolkig st 7 LSjS leicht, dedeckt L« «»80 MÜtzl§ wolktF -ln Pan» k>7 leicht Dunst ns Münid«» LO mUszig bedeckt SV i, Iklcht bedeckt 4 IS UdemnI» lexch! wattia Minimum und Ntederlchlttae werden um Mittaz, abaeleien. «» - 1l 1l -n - 14 --12 411 -l" Unter zeit- und (tellenivcile stärkeren, Im Eebirae tlürmtichen Südotl winden verlief der SO, Oktober durchweg trocken, vleliach heiter und sehr warm. Po» einem Minimum ml! < Gr. tEdeinmtz) stieg die Lemveratür im Marin»»» liäusig über >5 Gr„ ihre Mittelwerlde waren » Gr. Gelpzlgt bi« 7 Gr, tLaulibi übernormal gegen die vieiiädrigen. Unter der Wechsel- Wirkung einer flachen Devretiion von 750 Mm. über der BiScavale« und de« koken Drucks im Nordoiien de« Erdikeiio, mit einem Maximum am sinnlichen Meerbnien. kerricht bei leichten, füdistlltchen, in TUdoeuItchlan > mäfngen, iüdwesltichen Winden iekr warme«, trockene«, wolkige« bi« trübes Weiler: indes; scheint der Urse Druck sich von Südwesten her nach dem Kontineni auSZiibreücn, wa« aus unsere Wetterlage von ungünstigem Ein fluß iein dürlte. Dre«oe». St, Oktober. Barvmeier von Opnler Wiegand lvorin. Otto BSiold), P'aüslraße S. Abend« 6 Ukr; 750 Millimeter. « gefallen, ilu«Iichten: Veränderlich, Dkermometrogravk nach Eelsiu«. Deinperamr: kochsle 1« Gr. Wärme niedrialie >1,5 G». Männe Heiler. Südwind. 20. Oktober 21 Oktober «vasierstand der l*Ide und Moldau. r^udwet« -vraa Pardudt, Melntk LeUmeritz Dresden . . 4-20 tt 4- ra 4- 1» 4- 18 - 77 18 12 2l -z- IS 4 I« - 81 Afür unsere »inisffriincn. MaS lpeiffn wir morgen? Kür höhere Ansprüche: Klare Fleischbrühe mit Nocken. Gerollten Hasen mit Trüffeln. Gebratene Hübner mit Salat, Apffliulz mit Schlagsahne. — Für einfachere: Hammeisieisch mit Welschkohl tlrmii-ütvu'). Gerollter Hase mit Trüffel n. Ein junger Hase wird ausgcbeini: von einen, zweiten wird da« Fleilch abaelöit. aus Haut und Lehnen geschabt, mit kalb so viel reckt weißem Speck seingeschnillen, mit ge- wieaien, abgekochlen Ekalollen, Petersilie, KrSutern und Gewürz kn Mörser gestoßen und dnrchgeslrichcn. Den auSgebeinten Halen bestreut man mit Salz und grobem Psesscr, überstreicht ibn mit einem Theil der Fieischmaße, legt darüber Strecken von Speck. Pökelzimge und gekochten tckwarzcn Trüffeln, streicht den zweiten Tkeil der Fülle darüber und rollt den Hasen der Lange nach zusammen, deckt Specktcheiben darüber »nd näht ibn in eine Serviette ein. Die ganzen .Hasenknochen, Kräutcrbeize, eine Flasche Weißwein und den gerollten Halen kocht man zusammen weich, au« der Serviette genommen ichneidet man idn tn dicke Scheiben »nd glacirl diele mit Flciichglace. Ringsum legt nian geröstete Brotscheiben, aus die man de» Rest der Fülle, die man mit Madeira und brauner Sauce verkochte, ausftreicki. Die Halen- brühe leibt inan durch, kocht sie mit etwa« brauner Sauce dick «in und reicht sie nebenher. Geslügelmarktberichi ide« Hoflieferanten August sischöckcl, Webergasse). Die gute Stimmung iür den keimnchen Beflüacimarki konnle sich auch während der jüngst verflossenen Berichtswochc bebauvten, wenn auch der Sonncibendverkeki durch die unvermittelt nusiretende sommerliche Witterung »ngünslig beeinflußt wurde. Don zahmem Geflügel interesflren wiederum Gäule und Enien am meisten, erster« durch ihre billigen Preise, letztere durch ihr delikglcS Fleisch bei vorauSgeggngcncr gebSriger Hafer Mästung. Junge Hükner, größere wie kleine, batten aleicbmäßia gute Nach- »rage, ebenso leite Kochhükner. Don Poularden waren sowohl französische als auch belgische und steirische im Handel und gut gesragl. Wtldgeflügel wurde durchgehend gern gckausi, namentlich Fasanen und Rebhühner, obwohl letztere Kock, i», Preise waren »nd am Sonnabend gänzlich schlien. Junge Tauben wenig begehrt. Die Preise warrn folgende: Gänie t P!v. 65—70Psa., Enten 2,50—8,50 M., junge Hübner I—l,80 M., Kochbükner 1,50—8 M, Tauben 50—75 Pfg„ Truten 5—8 M., sraniöflsche Poularven 6—8 M, Perlhühner 2,25—8 M., Kapaune 2—8 M., Fasane 2,50—« M., Rebhühner 1,20—1,80 M,, Birkhühner 2—8 M,, Schnepfen 3—t M., Arainineisvögrl 10- 50 Psg. Wild- und Geslü gelbericht tvon F, Bringkmann, Königl Hoslieseranl, Dresden), Trotz ziemlich warmer Witterung war der Handel mit Wild und Geflügel zufriedenstellend. Haien, für weiche die Prei'c noch etwa« bock waren, verzeickmeten flotten Umsatz. Die am 15. d«. aus weib liche« Ncbwild eröffnet« Iaad, brockte eine Ermäßigung de« Preises für diese« Wild mit stch. Der Markt iür Wiidgeflügel war mit Fasanen, Reb hühnern. Schnepfen. Wachteln, ZtrammekSvögeln, Birkhühnern und Wild enten beschickt. Besonderer Beachtung erfreuten flch Fnsane: diese sind be reit« von vorzüglicher Qualität und sehr zu empfehlen. Rebhühner, knapp und ibencr, konnten dem Bedarf nicht genügen, Don zahmem Geflügel bil deten wieder Gäns« den Laupiartisel de« Markte«. Truten und französische Poularden erziellcn bemerkenSwerthe Abnahme. Tauben ungenügend am Platze. Frische Gänselebcrn ließen nicht« zu wünschen übrig. Die Preise waren soigendc: Rehkeulen 5—I)M.. Rehrücken 8—18 M., Hnschsricandeam 5—10 M.. Rebbübncr 0,90—1,60 M,, Fasane 8—1 M,, Birkhühner 2.75 von8.50M., Lcdnepsen8,50-4.50M., Känse5—7.50M., Eulen 2,75—tM.. junge Hübner 1,20—2 M,, Kochhübner 1,80—2.75 M,. Iran,öfllche Poularden 7-8,50 M., Tritten 6-8M., Perlhühner2,75-3M., Tauben0.50—0,70M. Dresdner Fiichmarktdcrrcht (von E. G. Kühnel, Webcr- gasses. Der Dcrkcbr in dieser Woche ist ai« recht rege zu bezeichnen. In geräucherten wischen wurde reichhattige Auswahl geboten, a(« Kieler und Pommerschc Pöklinge, Lvraiten, Cprolt-Pöklinge, Flundern, Aal«, See lachs. Lachskeringc und Makrelen. Geräucherter Rhein- und Weserlachs, namentlich aber der io billige rolbfleckchige Lachs ging flott ab. Amerika nckcher Eaviar und Astrachnner Cavtnr zogen im Absatz befriedigend an. Kon serven blieben in gutem Derbraucbc in Kronenhummer, Oeliardine», Avvetitstld, Ostsee-Delikateßheringen ohne Gräten in verschiedenen Saucen, Dismarckkeringen, Aal und Hering in Gelee, nordischen Gabetbiffen, Sprot ten in Lei. Reue Elbinger Brickcn und feinste Matjesheringe lind von Liebhabern mehr entnommen worben. Braikeringe uns russische Tatdineu bieilen sich in regelmäßiger Nachirage, Salzheringe gingen, besonder« mil- chrne, stärker ab. Schellfisch und Zander traten bedarsSmäßig ein. Die Preise waren etwa soiaende: Neue Dollberinac per Tonne 88 M., ver Schock < M., Matjesheringe per Stück 20—80 Psg., Bratheringe per Mall 5 M.. per halbes Wall 2,30 M.. russische Sardinen per 5-AiIoiaß 1,80 M, (ohne Steuer 1.65 M,>, Ostieesetiheringc per Faß «.50 M., ver halbe« Faß 2.50M , Elbinger Brickcn rer halbes Schocksaß 5M., Bismarckheringe per Faß 5 M-, ver halbes Faß 2,75 M.. nördliche Kräulcr-Anchovi« ver halbe« Dunker 1 M., per Dunker 1,80 M„ Kaiserdricken per viertel Schockiaß 5 M., ver halbes Schocksaß 9 M„ per D«se (6 Stücks 2,20 M,, echte Lbristianici- Anchoviü ver drittel Dunker 1,50 M., per datbeü Dunker 2 M., Astrachan» Eaviar per Psb. 7. 8, io und 12 M., amerikanischer Eaviar ver Pfd. 6,eo M., am«'Ikamickicr Stockfisch per Psd. 80 Psg. Feinsten Gänsebrnten täglich von Mittags 12 Uhr an sowie bestes reines tffäniefett. I^nnl iriolitei-, Aug. Svm- metschuh's Nochsg., Fleischermcister, Bisniarckplotz 8. Magenkranke, Blutarme, ober auch ledcs Isiesnnde sollten essen Mueke'S vreiSflekröntes «IcsnndlieitSbrot. Iti-nnt««- sollten essen: »ne- Miilke's preisgekröntes Aleuronot brot für Znckerkrciiike. per Stück :«) Pf., Mulke's Enkes. Äondel- srnngcn, Alcuronotzwirback für Zuckerkranke. — Aerztlich bezeichnet olS beste wohibekömnilichsle Fabrikote. — Täglich frisch. — Erprobt bei iiihrelanger Zuckerkrankheit am eiaenen Körper. Alleinig autori'irter Fabrikant: Mucke S Bäckerei diätetischer Nähr mittel, nur Blascwitzerstraffe.16. Telephon 26M. Lieferant für das städt. Siechcnhaus. für das Earolahaus u. s. w, Zusend ung iii Dresden frei Haus. — Versandt nach auswärts prompt. tGoldene, Staats- »nd ÄeItausstell»»gS-Äedaillen.) Berka»? bei ^n>alt«n»,tr. dir. I«. WieLS - üliar ^ lodert Lrolsokrnsr Oertrud Xrot86km6r §vd. L^sr Vernnnlitle. EMM. ä«n 21. Oktober 1901.
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