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!W «Ss -I Scheele. expediert, in dem Briefe an die Sinderhellai,statt lei der kurze Be»merk aelveie» ..für die Welhnachisivenbe". u»d dazu däiten die 300 Mark gehört, die aus Benetze» in das die Weib- iiachtsgrotulatio» enldaltende Kuvert an Landesbaum-iiler Scheele gepackt und befördert seien Warum aber eine einfache Weidnachls- aratulation per'önlich an den in Waldhanlen wohnenden Zeuaen Scheele abgegeben wurde, darüber gaben die Angeklagte» keine Er klärung. Der angeführte Zettel mit der Beurerkung „für die Weid- nachtSspende" ist nicht an die Kinderheilanstalt gelangt. Der Staat-anwalt hob hervor, daß über die Schuld der Angeklagten keinerlei Zweifel bestehen könne. Da« Verfahren der Angeklagten müsse gebrandmark» werden, denn da« verstoß» ln der schwersten Weise gegen Treu und Glauben lm Geschäftsverkehr und b,deute eine schmähliche Beleidigung deS Beamtenitaude-. Es werde sicher nicht da« erste Mal lein, daß die Angeklagten derartige unlautere Mittel in ihrem Gckchästsl'ktriedt angewandt bättrn. denn sonst hätten sie sich nicht in dieser unverblümten Fr»m an einen so makellosen und hohen Beamten, wie den Lo»deSv»»meis>er Scheele, derangewagt. Er beantragte unter Beriagnug der mildernden Um stände gegen jeden der Angeklagten 2 Monat» Gefängnis. Do« Gericht hob hervor, die Schuld der Angeklagten sei vollkommen erwiesen; die Angeklagte» hätten dl» Bestechung begangen, um dir Wäscherrinnlage tn Lanaendaae» übertragen zn erhalten. Gmen ein solches Geboren müßten dir Beamten geschützt werden. Ta« Gericht habe noch zu grinsten de, Angeklagten erwogen, daß sie mit der Bestechung nicht auch dir Absicht gehabt haben möchten, demnächst schlechtere Arbeit, als wie sie biSber geliefert hätten, zu lieter», und habe deSbald mildernde Umstände ziigrbiNig» Immer» bin sei aus eine Hobe Strafe zu e>ke»ne» gewesen. Die Angeklagten wurden zu je 1500 M. Geldstrafe bez ie 100 Tage» Gefängnis ver urteilt. — Einen beispiellosen E » niSmnS hat der Bergmann Pilhriczymowsk» in Eisen lR»l>r>. dessen Bern,teilnng z» l2I»h>eii Zuchthaus wegen Baiermordrs bereits kurr aemrldet w»>de. de« Ausübung seiner Tat brw esen. P. war bei leine» Ettern in Kon und Logis, lebte aber mit seinem Bater in stetem Unfileden. Am 24. September hatte er wieder eine» Streit mit seinem Bater ge habt und diesem Verletzungen beigedracht. Während kein Bater einen Arzt autluchkr. »in sich veibinde« zu lassen, schasste P seinen Koffer m einem freunde und sagte zu diesem: „So einen Alten habe ich »och nicht gesehen : aber die'eS - er zeigte ans «ein Messer — kriegt er heute noch in den Balg " Weiter machte e, noch die Bemerkung: „Heule abend schlachte ich meine» Alten »nd verkaufe das Pfund z» 30Psenwgen. Abends ging er tn die eltri- liche Wohnung: er zeigte seiner Mu'ter aus der Treptw da« Messer, indem er sagte: „Siehst Du. Mutter, vier ist es", als sein Bater gerade das Hau» betrat Sofort stürrir der »ing« P. aus ihn los und tt'rß ibm das Mesier in die Brust: dieser iank mit dem Wo,tr Bateimöide," zu Boden P veisetzte lbm dann noch einen zweiten Stich, beugte sich über ibn und sagte ganz ruhig - „Er ist schon kaput." Dann ging er zu seinem Freunde teilte ibm die Tat kaltblütig mit und meinte. 6 dis 7 Jahre seien ihm letzt sicher. Der Tod des atten P war in der Tat aus der Stelle ein getreten, da der ersie Stich dos Herz ganz durchbohrt batte Auch in der Gerichtsverhandlung zeigte der innge P. keine Reue. * Ter 36 Jahre alte Bautechniker Otto Thalwitzer. der Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns in Halle a. S.. von jeder leicht» sinnig, kümmerte sich wenig um Beichäitignng und lebte über seine Verhältnisse, da er nur sehr selten etwas verdiente. Seinen Eltern machte er viel Kummer und Sorge. Alle ihre Ermah nungen blieben fruchtlos. Wiederholt mutzten sie Schulden für ihren Sohn bezahlen. Vor drei Wochen kam Tbalwiner zu einen, in Berlin im Osten der Stadt wohnenden Onkel nno klagte ihm seine Rot. da er wieder einmal ohne Mittel in einem Hotel ge wohnt batte. Der Onkel, ein gut gestellte, Mann, bezahlte nicht nur die Rechnung, sondern gab auch noch Reisegeld zur Heimfahrt Diese Hckssbereiticbatt belohnte der leichtsinnige Man» damit, datz er das Geld sür die Reise versubelte und tiotz aller Mahnungen doch wieder in Beckin blieb. Seil acht Tagen wohnte er in einem Hotel im Südwester» der Stadt. Für ein paar Tage hatte er be zahlt. dann waren seine Mittel erschöpft und nun begann das Schuldenmachen von neuem. Ta Thalwitzer sich nun wohl scheute, 'einem Onkel »och einmal zu koonnen und auch sonst wob! keine» Ausweg mehr sehen mochte, so gckss er zum Revolver Morgeus fand man sei» Zimmer veckchlossen »nd erhielt aus wiedecholleS Anklovicn keine Antwort. Man brach daher die Tür au» uud saud de» Gast regungslos in seinem Bette liegen. Mit einem Revolver, der neben ihm lag. hatte er sich durch einen Schutz in den Kops getötet. Ans einem Zettel hinterlietz er das Bekenntnis: „Mein Leben ist verfehlt!" das er auch in einem Biies an seine Ange hörigen, die er um Verzeihung bat. mit der Uebe>ze»gnng wieder holte, daß e> doch nicht mehr auf die richtige Bahn zu bringe» sei- * Ter Gerichtsassessor Koiirad von Bothmer. Erbherr ans Bothmer I. Schwarmstedt (Kreis Fallingbostel!. halte ans Grund des K 12 deS Bü'gerliche» Gesetzbuches gegen dcn Briettiäger von Bothmer in Hildesheim wegen unbefugten Gebrauches vieles NamenS geklagt. Der Briefträger von Botlmier ist der Sohn de« Arbeiters von Bothmer. der im Jahre 1803 als der uneheliche Sohn der linveiehciichten Timm geboren wurde. Bater dieses Kindes war ein Leumant von Bothmer. aus dessen Namen das Kind im Kirchenbnche eingetragen wurde. Seitdem führte dicke ..neue Linie" unbeanstandet den Familiennamen von Bothmer. 8 12 des Bürgerlichen Gesetzbuches bringt: „Wird das Recht zum Gebrauch eine- Namens dem Berechtigte» von einem andeien bestritte» oder wi,d das Interesse des Berechtigte» dadurch ver letzt. daß ein anderer unbefugt den gleichen Namen gebraucht, so kann der Brrechtigte von dem anderen Beseitigung der Brein- trächtignng verlangen. Sind weitere Beeiiilrächiignngen z» be sorgen. so kann er aus llnteilassung klagen." Ter Kläger. Gerickts-- assessvr von Botbmer. hatte mit seine, Klage ans Grund dicker Bestimmung den Eifolg, daß dem Briefträger von Bolhmer auf- gegeben werde, de» Familiennamen von Bolhmer abziilegen. Der 3. Zivilsenat deS OberlandeSgencdt» Celle als Bcrninngslnllanz benötigte die- Urteil Die dagegen von dem Vernilritte» ein gelegte Revision wurde vor kini.ien Tagen vor dem 4. Zivck- senate deS Reichsgericht- ve,handelt. Ter Berneter deS Be klagte» machte geltend, datz der Briefträger von Bothmer mit Recht dicke» Namen führe. In srner Zeit lei es Sille gewewn. daß uneheliche Kinder den Namen des Baiers erhielte» Erst im Jahre 1830 sei dagegen eiiige'chritten »nd dieser B>anch untersagt worden. Daß man damals eine Berichtigung nicht euiireten ließ, sei gleichbedeutend geweie» mit einer sliUichweigendcki Anerkeiinnng Ter 4 Zivilicnat des Reichsgerichts wies indessen die Revision kostenpflichtig zurück. * Muß ein Porträt sprechend ähnlich kein? Ein interessanter Prozeß beschäftigt gegenwärtig eine Pariser Zivil kammer. Ter Maler Ferdinand Humbert. Mitglied des Insti tuts, sagte einmal, als er vor Gericht als Sachverständiger ver- nommen wurde: „Wir Maler teilen die allgemein verbreitete Ansicht: auch in unseren Augen ist die Aeynlichkert nickt die einzige, aber dock eine wesentliche Eigenschaft eines guten Por träts." Wann aber ist ein Porträt „genügend" ähnlich? Diese Frage soll jetzt ensichieden werden. Der Amerikaner Gons hatte ber einem Pariser Maler ein Porträt seiner Frau be stellt und sich mit dem geforderten Preise von 5000 Fr. ein verstanden erklärt. Als das Bild fertig war, verweigerte der Amerikaner die Annahme, da das Bild nicht ähnlich sei. Es kam zur Klage, und die Maler Gabriel Ferrier und Jules Lefebvre wurden aufgefordert, ein Gutachten abzugeben. In diesem Gut achten ist besonders folgende Stelle von Interesse: ,,'Da« Por trät ist annehmbar, denn die Ausführung ist gewissenhaft. Eine Aehnlrchkeit ist vorhanden, und zwar eine hinlängliche, wenn man in Betracht zieht, wie das Porträt zu stände gekommen ist. Tie Aehnlrchkeit bei einem Bildnisse oder be, einem Bildhauer werk kann nur persönliche Interpretation einer bestimmten Physiognomie sein. Bei jeder „Sitzung" macht die augenblick- liche Physiognomie einen anderen Eindruck, obwohl die GesichtS- züge und die Linien dieselben bleiben. Wenn eine Person von zehn verschiedenen Künstlern gemalt wird, werden sicher zehn verschiedene Porträts zu stand« kommen, die ihr gleichen und doch vielleicht nicht ähnlich sind, da jeder Künstler eine mrdere Physiognomie gesehen und wiedergegeben hat." * In Holzs-igen bei E'ckistätt bot brr Zigeuner Wltketm Reinhardt. Schiimmacker aus Weichend;»«» ber abergläntzilcke» Bäuerin Christian» Pialler reichlich 6000 Mark obgeichwinselt Seine Schwester batte das woblbabende. obe, geistig bckcd,linkte Opfer oussindig gemacht und der Frau vrovbrreit, baß tbr ein Unheil brode. Dien glaubte daran. Ankana Mär» d. I kam dann Reinhardt mit ernem Briefe keiner Schwester worin 2u>> Mark gefordert wurden, um Opfer zu bringen und WaNfudrten zu machen, damit da» de, Bäuerin und ihrem Hause drohende Sariletz,,, »ehe »ich». E it, ^ LMmZ! i» alle« moderne« Forme« ,u Ml. 2.8N. 8.50. 4.50. «.0«. « 50. 10.00. 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