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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130601010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913060101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913060101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-01
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1913
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'chöre. Turnvereine. Pfadfinder und Schulknaben »nr Ver schönerung -es festes beitrage». De» Höhepunkt der Feier wird die Festrede des Herrn Pastvr Reinwarth in Lenden bilden. Feuerwerk und Hühenbeleuch- tunü fallen das Fest beschlieben. — Plaßmnfik ans dem Alimarkte. Heute mittag " 11 U»r spielt das Trvmpelerkvrps des Gardereiter Regi- menis »Oberniiisikmristee Stock» svlgrnde Stücke: König- Friedrich August Marsch von 'W. Baum. Ouvertüre -ur Oper „Wenn ich König wär'!" vvn A. Adam. Silberhoch- zeiis-Reigen, Walzer vv» H. Stock. „Ich sende diese Blume dir", Lied »Solv sür Trompete) vvn Ir. Wagner, spanische Rhapsodie vvn I. Richard». Aiiagne de Kaval lerie, Eharakterstück vvn E. Iriedcmann. Reiseführer-Bibliothek. Tie Freie öffentliche B i b t i v t h e k D r e s d e n - P l a u e n verfugt über elne be- svndere Abteilung vvn Reise- und Wanöersührern. Die im Vorjahre neu ausgestattete Äöteiluug bietet eine reiche Aus wahl vvn Führern durch Lachsen, Böhmen, Thüringen und alle Teile Deutschlands, svivie zahlreiche gröbere Reisehand bücher auch sür das Ausland - von Baedeker, Meyer nsiv. Alle diese Werke können in -er Biblvthek unentgeltlich eingesehen vder gegen eine Leihgebühr vvn 5 Psg. pro Tag entliehen werde»,' auf länger'als sechs Tage wird kein Buch dieser Abteilung ausgegeben. Der übrige Bestand der Bibliothek, der regelmübig durch Neuerwerbungen bedeuten der Werke aus allen Literatnrgebieten bereichert wird, steht jedem Einwohner Dresdens und seiner Borortc zur unent geltlichen Benutzung offen. Die Bibliothek. Rielmannsegg- Ltrabe ll, ist täglich geöffnet mittags 14l bis K2 Uhr, abends vvn 2 bis 8 Uhr. Zur Anmeldung ist der Einwvhncr- scheiu erforderlich. — Spionageprozeb. Bor dem R eichsgcricht findet am 20. Juni der L p i v n a g e p r o z c ß gegen den ehemaligen Eisenbahnrangierer Adolf lösche ans Lkalmierzyce natt. Die Anklage lautet ans versuchten Beirat militärischer Geheimnisse. — „Jasmin", eine Lkizzc vvn I udeich - M i e r S w a , finden unsere Leser auf Leite 17, den Pariser Mvdebries auf Leite 18 der heutigen Nummer. — Londerbeilage. Der heutigen Nummer liegt für die Gesamtauflage ein Prospekt der Radeberger GlaS - Niederlage K u nkel u. E o., hier, bei. Frhr. v. Rheinbaben über da» Beamtentum. Der 2:1. Berbandsrag des BcrbandeS Deutscher Be amtenvereine. dieser größten und das ganze Reich um fassenden deutschen B>'amtenorganisativn, wurde am Svnn- abend unter aubergewöhnlich starker Beteiligung in Koblenz abgelialten. Zur Begrüßung im Namen der Ltaatsregierung ergriff Oberpräsident Freiherr v. Nhein- baben das Wort, lleberall regen sich, so führte er aus, im ganzen Reich, neue wirtschaftliche Kräfte, und neue Auf gaben wachsen aus ihnen empor. Damit werden die Be amten fast täglich vor neue Aufgaben gestellt. Es ist eine heilige Pflicht der Beamtenschaft, diesen Ausgaben ge recht zu werden. Mit Recht verlangt die Nation, daß wir uns mit der ganzen Seele diesen neuen Aufgaben widmen. Gewiß, wir wollen bleiben, was wir sind, gute preu ßische Beamte. Aber wir wollen zugleich mvüerne Beamte sein. Wir müssen mit der Zeit fvrtschreiten, wir dürfen nicht abseits stehen, sondern wir müssen erkennen, welche neuen Aufgaben uns erwachsen sind. Wir werden diesen neuen Pflichten nur gerecht werden, wenn wir uns als (Äesamtgemeinschast betrachten, in der ein jeder gleiche Rechte und gleiche Pflichten hat. gleiche Rechte und gleiche Pflichten gegen unseren Bater im Himmel, gegen unseren König und gegen unier Vaterland. In einem Punkte bitte ich Lie, ganz besonders, das zu bleiben, waS Lie sind, nämlich in der Lchlichthcit, Graöheit und Einfach heit. Das sei auch iveiter unser Lebensziel. Denn mit dem wirtschaftlichen Aufschwung haben sich ein Wohl leben und ein Luxus breit gemacht, so daß mancher Patriot mit Sorge erfüllt ist. Bon diesem Tanz um das golden e Kalb wollen wir uns nicht einsangen lassen. Hieraus sprach der Wirkt. Geh. OberregierungSrat Ministerialdirektor im preußischen Ministerium des Innern Dr. Freund-Berlin über: Der Beamte im modernen Staat. Ter moderne Staat, so führte er auS, stellt ungleich größere Anforderungen an das Wissen und den Charakter seiner Beamten, als es in den älteren patriarchalischen Verhältnissen üblich war. Infolgedessen steigert sich auch die Verpflichtung des Beamten, seine Leistungsfähigkeit auf ein höheres Maß zu bringen. Er muß darauf bedacht sein, nicht nur seine allgemeine Aus bildung und berufliche Vorbildung vielseitiger zu gestalten, sondern sich auch in angemessener Weise fvrtznbilden. Im Beamtenlebcn sollte cs keinen Moment des Stillstandes im Zulerncn und in der Aufnahme neuer fördernder und den Gesichtskreis erweiternder Eindrücke geben. Nur wer fort gesetzt an der Erweiterung seines Wissens, Könnens und Verstehend arbeitet, wird sich jene Anpassungsfähigkeit er werben. die der moderne Staat vvn seinen Beamten er wartet. Treue und Gewissenhaftigkeit sind sür die Er füllung der BerusSpslichten erforderlich, sic dürfen den Be amten auch nicht beim Streben nach der eigenen Vervoll kommnung fehlen. Geschieht das, so können wir in Ruhe dem Urteil der Beamtengenerationcn» die nach uns kom men werden, entgegensetzen. Ja» Aufblühen des Handwerk durch innere Kolonisation. Wie der „Inf." mitgeteilt wird, zeigt cs sich immer mehr, daß die Maßnahmen der letzten Jahre auf dem Gebiete der inneren Kolonisation, sür die auch im diesjährigen Etat wieder bedeutende Mittel augesordert sind, nicht nur für den Land- und Grundbesitz, sondern in fast ebenso großem Maße für die Lebensintcressen der beteiligten Städte, ihrer selbständigen Handwerker vor allen Dingen, weiterhin auch im Hinblick auf Bevölkerungszahl und Wohlstand im allgemeinen von segensreicher Wirkung sind. In erster Linie ist es auffällig, daß die Handwerker in den kleineren Städten fast durchgängig eine Abnahme oder nur eine sehr geringe Zunahme erfahren haben, die in keinem Bcrhälcrns zum Wachstum der Bevölkerung steht. In den Ansicd- lnngsstüdtcn dagegen ist eine Zunahme an selb ständigen Handwerkern in Höhe von 80 Prozent festgestellt worden. Der Grund dafür ist, daß die bäuerl'che Bevölkerung Handarbeit bevorzugt. Die kleinen Städte erhalten also durch die Wirksamkeit der inneren Kolonisation neue Lebensbcdingungen für das Handwerk. Aber auch sonst geben von den Ansicdlungeu auf die kleinen Städte zahlreiche Wirkungen ans. Es ist schon oft ans die bedauerliche Tatsache hingcwiesen worden, daß die Bevölkerungszisser der kleinen Städte zu gunsten der mittleren und großen Städte dauernd zurück geht oder nur eine geringe Zunahme aufweist. Demgegen über ist aber bei allen denjenigen kleinen Städten, in deren Nähe Ansiedlungen stausaiidcu, ein ganz beträcht licher Bevölkerungszuwachs sestgestcllt worden. Ein Bcisviel dafür gibt ein Vergleich der Städte Gnese» und Rawitsch tn der Provinz Posen. Während in Gnescn, das reich an Ansiedlungen ist, die Bevölkerung in 20 Jahren eine Zunahme um 21 Prozent erfuhr, sank die Bevölke- rungszisfer in dem ansicdliingsloscn Rawitsch im gleichen Zeitraum um >2 Prozent. Dieselbe Erscheinung ist auch bei ganz kleinen Städten zutage getreten. Eine kleine Stadt mit Ansic-lttiigen nahm um 22,6 Prozent zu, während eine nahezu ebenso große Kleinstadt um lb.SS Prozent abnahm. Als durchschnittliche Ziffer ist festgestcUt worden, daß die Städte oh»e «»siedlnngen in der Umgebung eine Zunahme von 8,2 Prozent anfweisen, während die Städte, in deren Umgebung Ansiedlnngen vorhanden sind, eine durchschintt- Uche Bevülkerungszunahme von rund 48 Prozent, also 40 Prozent mehr als die andere» Städte, erfahren. Einen wetteren Beweis dafür, daß die Ansiedlungen auf die LrdenS- bedingunge» der nahe» Städte und ihrer Einwohnerschaft günstige Wirkungen zur Folge haben, kan» man i» der Tat sache sehen, daß die Spareinlagen in den Sparkasse» der AnsieblungSstüdie »m nahezu 220 Prozent gewachsen sind. Hauptversammlung d« Frauenbünde» der Leutschru Kolouialgeselschaft. In Berlin trat am Sonnabend der Frauenbund der Deutsche» Kolonialgesellschast zu seiner diesjährigen Haupt versammlung zusammen. Den Borsitz führte Frau Direk tor Heul »Berlin), welche in ihrer Begrüßungsansprache hervorhob, daß Herzog Johann Albrecht von Mecklen burg. Regent zu Braunschweig, das Protektorat über den Bund übernommen habe und zu den Sitzungen regelmäßig eine» Bertreter zu entsenden pflege. Weiter führte die Vorsitzende aus. daß das Bestreben des Ausschusses im letzten Jahre ganz besonders dahin ging, mit de» kotv- niale» Bereinen freundliche Beziehungen einzuleiten: denn alte dienen derselben großen Ausgabe, und es kann sich nur darum Handel,i. die Arbeit gut zu verteilen, damit alle Kräfte am ersprießlichsten ausgenutzt werde». Die zweite 'Vorsitzende Frau v. B r e d v w hat Deutsch-Ostafrika be sucht, wo sie in Daressalam eine Abteilung gründete, und sie sowie andere Mitglieder des Ausschußes sind für die Schaffung einer Pension sür Fqrmerkinder in gesunder Gegend eingetreten, vorausgesetzt, daß die Regierung die Schule baut. — In Südwestafrtka hat der Ausschuß die Leitung des HeimatShauses in KeeuiiavShvvp in andere Hände gelegt, nachdem die bisherige Oberin sich ver heiratet Val. Tie Anstalt ist nach jeder Richtung hin ihrer Aufgabe gerecht geworden, ein Heim für deutsche Mädchen zu sein, und wird den an kie gestellten Anforderungen immer mehr entsprechen. — Das Jugendheim in Lüdcritz- bncht hat sich außerordentlich bewährt und die Unterkunft ist sür die hcrausgehenden Mädchen dort sehr angenehm. — Mit der Kolonial-Frauenschule in Wetlbach ist eine Ver einbarung getroffen worden, nach der der Frauenbund die Stellenvermittlung der dort ansgebitdeten Kolvnial-SchUte- riinien übernommen hat. — Die Abteilungen habe» seit der letzten Generalversammlung über80 000 Mk. abgeführt. Tie AbteUniigskasscn und Ganverbände besitzen ein Ver mögen von 62 888,24 Mk. — Aus dem Bericht über das H e i in a t h a n s inKeet m a n ns I, vvp ist zu entnehmen, daß im Jahre l012 48 Mädchen dorthin entsandt wurden. Der größte Teil der in Stellung gehenden Mädchen hat sich nach den vorliegenden Berichten gut bewährt. Die Nach frage »ach weiblichen Hilfskräften ist ständig gestiegen. Die Einnahmen des Heimathanses betrugen 10 lti."',62 Mk. und setzen sich zusammen aus Wäscherechnnngcn, Vermittlungs gebühren, Zahlungen von Pensionärinnen und durchreisen den Frauen. AiS Zuschuß wurden von Berlin überwiesen 9440.82 Mk.. so daß sich die Gesamtausgaben ans rund 20 000 Mk. stellen. — Ter Bericht über das Iugend- h e i m in Lüderitzbucht weist eine erfreuliche Weiterentwick lung desselben aus. Sämtliche im Laufe des Jahres vom Frauenbund nach den Südkolvnicn entsandten Mäd chen wurden an Bord der ankvmmenden Dampfer non Mit gliedern der Abteilung Lüderitzbucht in Empfang genom men und bis zu ihrer Weiterreise im Jugendheim nnter- gebracht. Außerdem wurden wiederholt alleinreisende Damen und Kinder im Jugendheim aiifgenviiilnen, ebenso hat die Abteilung ans ihren nicht unerheblichen Mitteln in einer Reihe vvn Füllen unterstützungsbedürftigen Per sonen ihren Hilfe zuteil werden lassen. — Tie Einnahmen des Jugendheims an Schulgeldern betrugen im Jahre 1012 1:108 Mk. Einigen unbemittelten Kindern wurde das Schulgeld erlassen. Das Jugendheim wird auch in den laufenden Jahren einen Zuschuß von 8000 Mk. brauchen, der durch die übernommenen regelmäßigen Beiträge deS Rheinischen Gguverbandcs und des GauverbandeS Posen zum großen Teil sichergestellt ist. TagergeWchte. Die Reise des Kaisers nach England. Zu den Gerüchten über eine demnächst bevorstehende Reise Kaiser Wilhelms nach England wird der „Renen Prcnß. Eocr." von unterrichteter Seite geschrieben: Die Meldung eines englischen Blattes über eine Reise deS Deutschen Kaisers nach England und über die Umstände, unter denen eine solche Reise stch vollziehen würde, ist vvn deutscher Seite zwar dementiert morden. Es wäre aber falsch, ans diesem Dementi schließen zu wollen, daß in ab sehbarer Zeit nicht überhaupt ein Besuch deS Deutschen Kaisers in England stattsinden sollte. Im Gegenteil kann mit einer Erwiderung des Besuches des englischen Königs» paareS aufs bestimmteste gerechnet werden, nur steht über den Zeitpunkt, wir über die näheren Umstände noch nicht daö g e r i n g st c f e st. Wenn Kaiser Wilhelm bisher von einer Reise nach England Abstand genommen hat, so ist das darauf zurückzusülircn, daß einer solchen Reise der Umstand entgegcnitand. daß der König von Eng land in Berlin noai keinen Antrittsbesuch gemacht hatte. Ob man den jetzigen Betuch des englischen Königs- paareS als Antrittsbesuch oder als bloßen Familienbcsnch gelten lassen darf, möge dahingestellt bleiben. Genug, König Georg ist in Berlin gewesen, und die Etikette setzt Kaiser Wilhelm nunmehr in die Lage, seinen Wunsch, Eng land zu besuchen, in die Tat umzusctzen. Die „Königin von Hannover". Für die Gesinnungen und Hoffnungen der Welfen, die an den Berzicht auf Hannover gar nicht denken, ist eine Auslassung des wclsischcn „Nordhannov. Landcs- boten" bezeichnend. Das Blatt bringt es fertig, den Lohn des Cumberländcrs, der nach der Willensmetnung seines BaterS den amtlichen Titel „Königlicher Prinz von Groß britannien und Irlcind, Herzog von Braunschweig und Lüneburg" führt, so oft es ihn in seiner achtseittgen Aus gabe ermähnt, als „Erbprinz-n von Hannover" zu nennen. Dementsprechend nennt das Welfenblatt die Kaisertochter als „Erbprinzessin von Hannover" und feiert sie als die „zukünftige Königin von Hannover und Her- zogin von Braunschweig und Lüneburg". Zu dem Jubel- Artikel heißt es insbesondere: Ein weltgeschichtliches Er eignis! .... Das Volk der Hannoveraner feiert mit. denn es ist sein Prinz, der heute seine Prinzessin heimführt. Die Gemahlin unseres Prinzen ist mit dem heutigen Tage die Prinzessin des hannoverschen Volkes geworden . . . . Prinzessin Viktoria Luise tritt heute ein in das uralte Königshaus der Welfen, und wie unser teurer Herzog und seine Gemahlin die Erkorene ihres Sohnes mit Liebe und Vertrauen empfangen, so begrüßen mit ihnen auch wir sic. als unsere Prinzessin, und will's Gott, einst unsere Königin!" — Kommentar übcrslüssigl Prinz Heinrich nnd der englisch« Automobilklub. Der königlich englische Automobilklub hat an den Prinzen Heinrich von Preußen anläßlich seiner sil bernen Hochzeit ein Glückwunschtelegramm gerichtet. Prinz Heinrich hat darauf tn einem Tele- gramm an den Vorsitzenden des Klubs in herzlichen Worten seinen Dank für Len Glückwunsch ausgesprochen. Das Telegramm schließt mit den Worten: „Laßt uns zu sammen für Frieden und Freundschaft ar beite n." Ae»tr««»ke»te miter stK „Vachemttcn" und „Quertreiber" kämpfen im ultra montanen Lager einen heißen Kampf. Die Kölner suchen überall die Berliner mit hrer großen und gcldkrcMIgcn Organisation zu erdrücken, «nt» scharfer Feder wehren tenc sich ihrer Haut. Besonders tn Schlesien >>at. wie kürz lich die „Kölner Korrespondenz" schrieb, die Krisis eine Verbitterung erzeugt, die „stellenweise derart ist. daß der Zuschauer jeden Augenblick befürchtet, die Beteiligte» feien im Begriff, mit Messern und Revolvern aus einander lvszngehen". — Seit kurzem steht im Mittelpunkt« des Streites die Person des Vizepräsidenten des preußischen Abgeordnetenhauses Dr. Pvrsch. Graf Oppersdorf widmet ihm nnd Dr. Bachem in der letzten Nummer seiner „Wahrheit und Klarheit" folgende Liebenswürdigkeiten: „Uns schrieb einmal einer, der die Dinge und Personen leidlich kennt: „Ich halte Pvrsch viel mehr für einen geistj- gen Schivergeivichisheber, der unter Stöhnen sein Pensum absolviert -- im Gegensatz zu Julius Bachem, der sich viel mehr ans die Kunst glatter. süßlich lächelnder Sophistil, des parfümierten Heren - Einmaleins und des jvnglicrendcn Psisfikus versteht. Pvrsch: elegisch gestimmter Dompteurs Bachem: Partei-Ktnemakvlor: Drogist, Farbenmischer und Filmlieferant in einem." — Nicht ganz so. aber ähnlich lautet unser Urteil." — Die Rückschlüsse vvn diesem christ lichen Ton aus die christlichc Gesinnung ergeben sich von selbst. Zu den französischen Kammervcrhandlunge» über bie dreijährige Dienstzeit. Daö Amtsblatt der französischen Regierung veröffentlicht ein Dekrct, wonach der Generalsekretär des Kriegs- ininisteriums Drlvncle, der zweite stellvertretende Generalstabschef General Legrand und Oberst leutnant Ribcrpraut zu R eg i e r u n g s k om ni i s s a r c n ernannt wurden, um dein Kriegsminister bet den Kammerverhandlnngen über die dreijährige Dienstzeit zur Seite zu stehen. Die Blätterineldung, daß auch der Generalstabsche» Ioffre und daö Mitglied des Obersten KriegSratö General Pan zu Regierungskvinmisiaren er nannt werden solle», bestätigt sich vorläufig nicht. — Um dem Mangel an Offizieren tn der Kriegöflötte abzuhelfcn. hat der Marinemintster die alljährlich den Zög lingen der pvlntechnischcn Schulen vorbchaltenen Fähn rich st e l l e n von 4 aus 11» erhöht. UebcrdicS beschloß der Minister, durch ninsassende Anwendung des Gesetzes von 1806 den Kapitänen der Handelsmarine den Eintri^ in die Kriegsflotte zu erleichtern. Während deS Druckes nachts eingegankene Neueste Drahtmeldungea. Kiel. Ter Panzerkreuzer „Blücher" sitzt noch im Großen Belt fest. Nachdem die Munition und die Kohlen von den Leichterfatirzeugen übernommen worden sind, werden nunmehr die Geschütze abmvntiert. Bei dem Aufläufen des Schiffes entstand ein Leck. Köln. Die heutige ordentliche Mitgliederversamm lung des Deutschen S ch n l s ch i s f v e r c i n S, der seht 1200 Mitglieder zählt, leitete an Stelle des an Influenza erkrankten Großherzogs von Oldenburg der Fürst zu Wied. Als 'Vertreter des Reichskanzlers und des Staats sekretärs v. Tirpitz war Vizeadmiral Grapow erschienen, der dem Verein die Unterstützung der Reichsbchörden auch weiterhin in Aussicht stellte. Prof. Schilling verbreitete sich sodann im Anschlüsse an den Jahresbericht über bie Ziele und Mittel des Vereins, der durch die Einstellung eines dritten Schisses jetzt in die Lage versetzt werde, statt, wie bisher, 120 junge Dcclmannschasien 420 für die Dampfer ansznbilden. Der erste Vorsitzende des geschäfts- führcnöen Ausschusses. Geh. Kommerzienrat Max Gn illau me. erstattete den Finanzbericht. Daraus ist insbesondere hervvrzuheben, daß im Jahre 1014/tb die Ausgaben durch die Einstellung des dritten Schulschiffes sich ans 846»100 'Ml. erhöhen gegen 402 000 Mk. >018/14. Diesen Ausgaben standen bis 1017 nur 713 000 Mk. Ein nahmen gegenüber. Hierauf wurden Satzungsänderungen vvrgcnvmmeii, darunter auch eine, die dem Reichskanzler das Recht zugesteht, zu den Sitzungen des Vereins Kom missare zu entsenden und die Gründung von Bereinigungen in Rheinland nnd Westfalen, im Großherzogtum Hessen nnd in Hessen-Nassau genehmigt. Schließlich wurde noch mitgeteilt, daß anläßlich der Tagung 280 000 M k. für den Lchiilschifsvcrein gespendet worden sind. Petersburg. jPriv.-Tel.) Die vcssimrstischc Auffassung der Balkan tage ist auch in amtlichen Kreisen aufs höchste gestiegen. Man zweifelt nicht mehr daran, daß es kein Mittel mehr gibt, den serbisch bulgarischen Krieg zu verhindern. Ans die Unterredung der beiden Ministerpräsidenten setzt man nicht die geringste Hoffnung. London. Wie das Nentersche Bureau erfährt, berieten heute in ihrer Zusammenknnst die vier Balkan- Missionen über die Einleitung von Verhandlungen über besondere Abmachungen mit der Türkei wegen verschiedener Fragen, die aus dem Kriege hervor- gegangen und nicht durch den Friedcnsvertrag geregelt sind. Die gefaßten Beschlüsse werden den türkischen Dele gierten vorgelegt werden, um zu einem gemeinsamen Plane für die nächste Zusammenkunft am Montag zu ge langen. Am Montag werden die Delegierten ihre Ent scheidungen über den Ort der Verhandlungen und über Fragen, die noch ihrer Lösung harren, treffen. Walona. >Priv.-Tel.) Aus zuverlässiger Quelle er fährt der Korrespvndent der „Köln. Ztg", daß arabische Ab geordnete in Albanien cingetroffen sind, um den General Scki Pascha, einen Araber, aufzuforüern, alle arabischen Soldaten nach Beirut zu befördern, um dort eine arabische Regierung ctnznsctzen. llnter Führung eines früheren Sekretärs des Exsultans Abdul Hamid ist eine Abordnung nach London gegangen mit dem Vorschläge, ein neues arabisches Kalifat zu gründen, das alle Araber, auch die von Aegypten und Tripolis, vereinigen soll. Der Sitz dieses neuen Kalifats soll in Mekka sein. Paris. Der der Mehrheit nach sozialistische Ge meinde rat vvn Limoges hatte beschlossen, den Prä sidenten der Republik anläßlich seines Besuches tm De partement Sante-Bicnnc im Stadthause zu empfangen unter der Bedingung, daß dem Empfange keine Minister beiwohnten, daß keine Reden gehalten »nd keine OrdenS- auszrichnungen verliehen würden. Präsident Poin- carö hatte diese Bedingung a n g c n o m m e n. Nunmehr faßte jedvch die sozialistische Gruppe des Geineinderaies einen Beschlußantrag, in dem erklärt wird, daß die Be Völkern»« von Limvgeo infolge der jüngsten HauSdurch snchungen und der Haltung des Ministeriums gegenwärtig den Präsidenten der Republik nicht empfangen könne. Haag. Die niederländischen Truppen nahmen die Befestigungen der Dajaks im Distrikte des Landak iWestborneo» bet Malangar am 28. Mai. Am 24. Mat griffen die Niederländer Niakai an. Die Verluste der DaiakS betrüge» 20 Tote nnd cbensoviele Berwunbete. Auf niederländischer Seite wurde ein Soldat leicht verwundet. Rewyork. sPriv-Tel.) BryanS Friede nSiüee ist bisher tm Prinzip von acht Stationen angenom men worden, darunter von Frankreich und England. Die Antwort Deutschlands steht noch a»S.
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