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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130601010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913060101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913060101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-01
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1913
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Aon flrkt komm«» sollte. Bulgarien soll unter gewissen Bedingungen der Türkei eine geringe Grenzbertchttgung. Midia—Enos. eine Berzichtieistung auf jegliche Kriegsent schädigung und einen Zollvertrag andieicn. Bertagung der Zusammenkunft Geschows mit Pafltsch. Sofia. Die Begegnung des Ministerpräsidenten Ge- schvw mit dem serbische» Ministerpräsidenten Pasttsch ist vertagt worden. Die b«lgarisch»gricchischeu Berhandlunge«. Saloniki. Die Ankunst des bulgarischen GeiieraiS Iwanow erfolgt erst heute (Sonnabend). Es werden dann sofort die Verhandlungen mit dein griechischen Ge- nrralstab zwecks Festsetzung der neutralen Zone be ginnen. General Iwanow wird als ebenso kompetent wie General Saivow bezeichnet. Die Bulgaren habe» ihre lebten Truppen von Gewgeli aus Dvrijan zurückgczotie». Die griechische Presse über den Frieden. Athen. Die Athener Presse begrüßt herzlich die Unterzeichnung des F ried e n s. fügt indessen hin zu. der Abschluß des Friedens ivürde mit grünerer Freude begrünt werde», wenn nicht durch die grie ch i s ch b u l ga rt scheu Zwischenfälle, die sich in den letzte» Tagen ereignet haben, und durch die Begehrlichkeit Bul gariens der politische Horizont verdunkelt würde. Die Zeitungen fügen hinzu, Griechenland wünsche, in Zulunst in Freundschaft mit den Berbiiudeten zu leben. ES liege iin Interesse beider Länder, zukünftig Reibereien zu ver meiden. — Während des ganzen Tages sehten die Bulga ren am Freitag ihren Angriff gegen die Griechen fort. Es ist möglich, daß, ivenn die 'Bulgaren so sortfahren, ein griechisches e s ch w a d e r eingreisen wird. DrahtmeldMgen vom 31. Mai. Deutscher Reichs ag. lPriv. Tel.) Die Besprechung der sozialdemo- -r - ^ Zs r- ^ 5» e: ^ 2 S Berlin kialiiche» llieiolntii n über die Massnahmen in Elsasj-Lothringen wird fortgesetzt. Abg. Dr. v. Ealkcr intl.s: Ich habe mich seil Monaten mehrfach bemüht, eine Debatte über Elsaß- Vo:hringen hier im Hause zu verhindern, weil solche Dis kussionen ans die dortige Entwicklung nicht günstig ein wirten. Heute ist daS nicht mehr möglich. Allerdings liegt ein Antrag oder Beschlich der Verbündeten Regierungen nicht vor, also müssen auch wir uns wie der Reichskanzler mit groher Vorsicht anher». Im Januar herrschte hier eine einheitliche Entrüstung über die Umtriebe der R a t i v n a l i st e n. Diese Empfindung wurde der clsah lothringischen Regie rung deutlich genug ausgedrückt, und der chauvinistische Rationalismus ist eine grvhe Gcsaör inr Eliah-Lvtliringc» und unsere Beziehungen zum Ausland. Mahrcgeln da gegen von der Regierung sind verständlich, aber ich ver neine, dah die vvrgeichlagenen geeignet und erforderlich sind. Die möglichen Rachteile solcher Mahrcgeln sind gcöher als die möglichen Vorteile. Ansnahmemahrcgclu ichasst gelegentlich jeder «tagt, aber das schiebt häufig in die Luft, trifft nicht den schuldigen, und die Mihstimmung darüber ergreift andere Kreise. Zn Elsaß-Lothringen sieht man in den Anträgen einen Angriff aus die Verfassung. Die Verfassung hat g ü n st i g gewirkt, ohne sie wäre die Reaktion noch stärker geworden. Der Reichskanzler hat das gestern an erkannt. Unter der alten Verfassung wäre es nicht möglich gewesen, dah beide Kammern mit überwältigenden Mehr heiten den Rationalismus verurteilt hätten. Der Schritt gegen den Rationalismus ist vielleicht nicht immer kräftig genug geführt worden. Die Vorgänge in Elsaß-Lothringen haben leider eine viel zu grvhe Bedeutung für unsere auü- wärtigcn Beziehungen. Sie sind ein gutes Barometer für unsere answärtige Politik. ES ist ein schweres Unrecht, ivenn unsere alldeutsche Presse Franlreich beleidigt. DaS ist unserer nicht würdig. Plan soll dem deutsch feindlichen Treiben in Elsaß-Lothringen nur das deutsche Staatswescn als die Verkörperung eines festen Willens zeigen, der frei heitliche Gesinnung fördern will. — Abg. Rocser lVp.): Das Belannlwerden der Pläne der elsaß-lothringischen Negie- cung hat im ganzen Vau de Bestürzung und Erbitterung hervorgerusen. Diese Ausnahmegesetze haben beide Kam mern einmütig verurteilt, aber der Rationalismus ist höchst zufrieden. DaS hätte die Negierung voraussehcn müssen. Ter Rationalismus kann nur durch eine G c g e n b e w e g u n g der Bevölkerung von außen herauf überwunden werden. Diese Gegen- bewegung ist da, die Negierung Hütte nichts zu tun als sie zu fördern. — Abg. Dr. Laczewöki sPolej: Das Vorgehen gegen die Elsaß-Lothringer könnte auch unmittelbar gegen die Polen angewcndct werden, die sich dort anshalten und die Zeitungen der Heimat lesen wollen. Wir legen Protest ein gegen solche Ausnahmegesetze, weil wir keine Prä zedenzfälle haben wollen. Die „Post" hat geschrieben: „Wir haben Elsaß mit dem Schwert erobert und können damit machen, was cvir wollen." i-Hört, hört! bei den Polen.) Die Politik der geballten Zaust gegen Inländer ist ein Zei chen der Schwäche. — Abg. Schultz, Bromberg iRp.i: Wenn die Regierung ihre beabsichtigten Vorlagen für notwendig hält, dann darf sic sich auch durch den Protest des Reichs tags. der ohne Kenntnis der Vorlagen ersolgt, von ihrer Einbringung nicht abhalten lassen. Man unterschätzt das Treiben des Herrn Wetter le. Hoffentlich wird der Tag kommen, wo dem Reichstag in seiner großen Mehrheit die Geduld reiht über das nationalistische Treiben im Elsaß. Es ist ein glimmender Brand an der feuergefährlichsten Stelle des Reiches, der ausgetreten werden muh, wenn er nicht daS ganze Reich in schwere Gefahr bringen soll.' — Abg. Hank lEliäß'er): Ich habe den Eindruck, dah mit jeder neuen Rede, die hier gehalten wird, ein Leichnam einbalsa- miert wird. Die Zahl derjenigen, die die Lostrennung Elsaß-Lothringens wünschen, ist sehr gering. Wenn die elsaß-lothringische Regierung mit diesen paar Leuten nicht fertig wird, dann soll sie es dem Volk überlassen, das diese Leute schon los werden wird. Wir verwahren uns da gegen, dah man, wenn die Avantageure Wetterle und Blumenthal beim Parademarsch oie Kniee nach Frankreich dvrchdrücke», dem ganzen elsciisischen Volk „Zurück!" kom mandiert. — Abg. Dr. Weill iSoz.j: Ich muß Herrn Man del doch fragen, ob er nach allem, was bisher gesagt morden ist. dem Hause gar nichts mitzuteilen hat. Jede Ausnahme- gesetzgebung ist unerträglich. Seit Erlaß der Verfassung ist nichts geschehen, was ein solches Vorgehen rechtfertigte. Wir können unsere Eigenart nicht anfgcben. aber der Mann ist bei uns eine vereinzelte Erscheinung, der als französischer Mobilgardelcntnant Straßbnrg verteidigte und heute Ausnahmegesetze gegen sein eigenes Land beantragt. Unterstaatssekrctär Mandel: Nachdem man mich so liebenswürdig gereizt hat, muh ich doch einige in der Debatte erwähnte tatsächliche richtigkeitcu richtigstellcn. Es ist nicht eine Ungeheuers lichkeii, dah die Reichsgesetzgebnng in einem Gesetz fiiriDie Regierung stehe auch heute noch auf dem Standpunkte, Elsaß-Lothringen ecncn Vorbehalt haben soll. Das ist gac daß der Landesherr Oberhaupt des Staates sei, in dem sich nichts Neues. Sie haben in dem Einführungsgesctz zur! die oberste Staatsgewalt verkörpere. DaS sei ein geschicht» Gewerbeordnung zahlreiche solcher Vorbehalte, und im! lich gewordener, sundamentaler Satz des Staatsrechtes. Reichspreßgesctz heißt es ausdrücklich: Die Einführung eines!Durch die Einführung der Verfassung sei die bestehende Preßgesetzes für Elsaß-Lothringen bleibt einem besonderen . Steuerfreiheit der Fürste» nicht aufgehoben worden. Gesetz Vorbehalten. Unser Prehgesetz von 1898 wurde Der Staatssekretär wandte sich dann tm ctnzelnrn gegen die auch von dem damaligen Landesausschnh angenommen, j Ausführungen der Vorredner. Bon sozial dem o kr att- Dieser hat uns die Antwort gegeben, «in Verbot fran- 'scher Seit« wurde nunmehr gewünscht, daß die Debatte ge- Die Budgetkommiision über den Wehrbeitrag. (Fortsetzung aus dem Abendblatte.) Berlin. Der Staatssekretär des Reichs- jiistizamtes erwiderte aus die Ausführungen der ver- schiedenen FrakttonSvcrtretcr über die Steuerfreiheit der Fürsten: zöstscher Zeitung«» könne th« nicht ,u«««ut«t werden, weil in der Tat das Frauzüflsche ,um Teil Volkssprache, nicht «ine sremde Sprache sei. Käme eine solche Bestimmung aber vom Reiche, so werde man fl« annehmen. Wir hatten damals darauf verzichtet, haben aber in be« Gesetz einig« andere Vorbehalte, -te wir nachher auch falle» ließen. Es ist richtig, baß dt« Verein« der Fr«md«nlegio»är« die statutenmäßige Bestimmung haben, die lungen Leute von dem Eintritt i» die Legion abzuhaltcn. Aber tm Lause der Zeit sind diese Vereine Sammelpunkte der Fremdenlrgtonäre geworden, und tatsächlich wirken die Leute nicht bemußt. aber jedenfalls unbewußt fllr die Legion. (Hört! Hört! rechts, grober Lärm bei den Sozialdemokraten. Zurufe: v«weise!j Es ist gar nicht in Abrede zu stelle», daß die Leute vielfach mit Ihrer früheren Zugehörigkeit zur Fremdenlegion renommiert haben. (Lärm bet den Sozial- demokraten: Abg. Smmel ruft: Jägerlatein!) Darauf haben wir die Vereine als bedenklich betrachtet. Auch sür die Fahnen hat man «tue Zusammenstellung gewählt, aus der einen Seite weiß, aus der anderen rot und etwas blau. Das war, wie man im Elsaß sagt, damit die dumme» Schwabe» geärgert werde». Wir stehen au dem Standpunkt, daß man niemand irgendwie verfolgen soll, der nichts Un. rechtes getan hat. Solange ich die Polizei zu verwalten habe, werde ich niemals meine Hand dazu bieten. Daß dem rauzüsischen Lustschisserverec» hochverräterische Gedanke» zuzuschrciben sind, davon kann keine Rede sein,' aber dieser Verein will doch die französische Lu ft macht emporbringcn und weist auf die deutschen Rüstungen hin. Da darf er doch nicht Deutsche als Mitglieder aufnehmen. Ter „Souvenir sraneais" war ursprünglich dem Totenkult gewidmet. Wir wären die letzte» gewesen, ihm das zu vcr» wehren. Aber er ist ein politischer Verein geworden, der die Sumpalhien für Frankreich wachhalten soll. Und von diesem Augenblick an war es unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, einzuschreiten. Der „Souvenir Alsacien- L o r r a i n" wollte bloh seine Fortsetzung sein in der Pflege des Totenkultcs, aber er hat sich genau so aufgesührt, wie der alte Verein. Man hat von dem Zickzackkurö der Ne gierung gesprochen. Solange der gegenwärtige Statthalter am Ruder ist. ist von einem Zickzackkurs nicht die Rede. Der Kurs ist lediglich darauf gerichtet, das Land dem Deutschtum zuzu führ cn durch eine unparteiische und gerechte Verwaltung. Die Widmung des Abgeordneten Wetterl<'> an den Staatssekretär v. Bulach bezieht sich meines Eriiineriis ans einen Vortrag über den Bischof Duvoiit des Lvges. Wenn das zutrisft, so ist das kein grobes Verbrechen. Der Nativ nalbuud erweckt schwere Bedenke». Bei seiner Gründung 1911 wurde ausdrücklich gesagt, er solle nicht eine besondere Partei sein. Er wolle aber mit seinen Ideen alle Parteien durchdringen, so daß alle Eingeborenen von Elsaß-Lothringen gegenüber den Etilgewanderten eine kompakte Masse bilden. Bei den Wahlen ist allerdings eine Reinkultur des National- bnndes in den Personen der Blumenthal, Preih und Langel dnrchgefallen. Bloh diejenigen, die das Glück hatte», in andere Parteien hineinzukommen, kamen noch einmal durch. Hätte der Nationalismus gesiegt, hätten wir eine nationalistische Mehrheit oder eine starke natio nalistische Minderheit, so wäre allerdings das ganze Vcr- sassiiligswerk vereitelt worden. Das elsaß-lothringische Volk hat sich aber auf sich selber besonnen. Mit der An nahme der neuen Verfassung können sich die Dinge ansS beste entwickeln. Wohl haben die Nationalisten eine große Presse für sich, und sie treiben eine große Agitation in den Vereinen, aber sie haben jetzt weiter nichts, als dah sie auf die nächste Wahl hoffen Heute finden Sie, dah die Leute von Basel btS Wctdcnbnrg deutsch sprechen. Det Bauer ist durchaus deutsch, er ist stolz, daß er bei der preußischen Garde gedient hat, ebenso der Handwerker, auch der Arbeiter ist deutsch, aber mit der Bourgeoisie des Landes ist cS anders bestellt. lNbg. Lcdebour: Da haben Sic recht, die laugt überall nichts. Heiterkeit.) Tie Besten von der Bourgeoisie, die den neuen Bcrbältnissen nicht ab- hold sind, stehen doch immerhin abseits im Schmollwinkel, und wißen Sic warum'? Weil sic vor ihren Bellern und namentlich vor ihren Eousincn in Paris mehr Respekt und Angst haben, als vvr ihren deutschen Bettern. sMinntcn- lang schallende Heiterkeit.) Wenn Sic die Blätter der Nationalisten ansehen, werden Sie finden, wie da alles Deutsche verächtlich gemacht und verhöhnt, alles Französische in den Himmel gehoben wird. Wenn wir nun diese Vor schläge machen, so geschieht das. weil diese Blätter sich an die Jugend wenden, die Jugend irre führen, und sie an ihrer Heimat irre werden lassen. Sie wollen die Jugend wieder an Frankreich ketten. Da ist cs höchste Zeit, ein- zilgreifcn. Wir wollen der französischen Sprache, wo sie berechtigt ist. nicht nahe treten, aber wir bekämpfen, dah in Elsaß-Lothringen den Leuten wcisgcmacht wird, daß Französisch ihre Muttersprache sei. Dieselbe Propaganda wie in den Blättern macht sich in den Vereinen breit. Wollen Sie denn, baß wir dem machtlos gegenüberftehen? Wir haben in loyaler Weise uns an die gesetzgebenden Faktoren gewandt. Es liegt in Ihrer freien Entschließung, ob Sie diese Gesetze annehmen oder ablehnen wollen. Wenn Sie sie ablehnen, so haben wir das Uebrige getan, und der Deutsche Reichstag hat die Verantwortung. Wenn cs nicht anders geht, werden wir dann in einem oder in zwei Jahren wieder vor Ihnen erscheinen. Einen großen Vorzug haben die Anträge jedenfalls schon gehabt, näm lich den, daß sich die Leiden Kammern in Elsaß-Lothringcn mit großer Schärfe »egen Len Nationalismus gewandt haben. Wir muffen Ihnen die Entscheidung überlaffen. (Vereinzelter Beifall.) Der Abschluß. Abg. Dr. Haas (Volksv.): Was uns der Vorredner vorgetragen hat, sind Kleinigkeiten. Bagatellen. Damit ist ein Ausnahmegesetz gegen einen deutschen Bundesstaat nicht begründet. Wenn die Landesregierungen über die Köpfe der eigenen Volksvertretung hinaus vom Reiche Hilfe verlangen, so ist das eincBankrotterklärung der Negierung. Heute ist cs die nationalistische Bewegung, und morgen wird es die sozialistische sein, und jede Be wegung, die der Regierung unsympathisch ist. gefährdet nach ihrer Meinung den öffentlichen Frieden und die öffent liche Sicherheit. Bei einiger Ueberlegung müßte man sich sagen, daß man mit solchen Anträgen im Deutschen Reichs- tage absallcn muß. — Abg. Peirotes lSoz.): Der Natio nalismus ist nur entstanden, weil den Elsaß-Lothringern nicht bei der Verfassung genügend Freiheiten gewährt morden sind. Damit ist die Interpellation erledigt. — Schluß Uhr. — Nächste Sitzung: S. Juni, nachmittags 9 Uhr: Rechnungssachen, kleine Vorlagen. ,»losten u»«rde. La. dl» «ngelegenve» ««klärt sei. wldersprach «ln Zentrumsredner, Bell »och wichtige Punkt« unerürtert seien, z. «. dle Frage, ob die Steuer, sretbcit de» Landesherrn auj sein besonderes Landesgebiet- beschränkt bleibe» solle. Der Staatssekretär be» Retchsschatzamtes meinte, die hier besprochene Frag» sei tatsächlich erledigt dadurch, daß bi« Fürste» be» Wehr- bettrag »ahnen. Die Regierung habe ihre Anschauung t« die Begründung hinctngeschrteben. Wolle der Reichstag seine abweichende Auffassung zum Ausdrucke britlgen. so würde er die» zweckmäßiger tm Kommisflonsberichte tun. Von- seiten brü Zentrums wurde betont, zweifellos würde das vermögen der Fürsten weit überschätzt; mithin würde« auch die freiwilligen Beiträge überschätzt und nur bös williger Kritik unterworsrn werden. Deshalb müsse man Klarheit schassen. Der R «i ch s sch a tz s« k r« t ä r «,. widerte, gegen «in« böswillige Kritik sei man doch nie geschütztdeshalb sei eine GesctzeSbeftttnmun« nicht nötig. Inwieweit aber ei» Rronvermögen zum Vermögen de» taates oder zum Vermögen de« Fürsten zu rechnen fei, werde aus Grund der tatsächlichen und rechtlichen Verhält nisse des Einzelstaates beurteilt werden müssen. Et» »ationallibcraler Redner hielt es sür bedenklich, bei dieser einmalige» Steuer die schwierige staatsrechtliche Frag« erledigen zu wollen. Ein fortschrittlicher Abgeord neter nannte dies eine Politik der verpatzten Gelegenheit. Nach weiterer Debatte erfolgte die T e i l a b st t m m u n g zu 8 ll. Der fortschrittliche Antrag wurde abgelehnt. Der neu «tngebiachte Antrag der Sozialdemokraten, wonach der Bundesrat bestimmt, wer sür die VundeSfürsten und die Aiigehürtgcn ehemaliger souveräner Häuser die Vermögens- deklarativ» aögibt, wurde gegen die Stimmen der Konser vativen und Nationalliberale» angenommen. Die nächste Sitzung findet am Mittwoch statt. Vorher ist wieder «ine vertraulich« Besprechung. » Die Zusammenkunft der leitenden Minister. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Anwesenheit der leiten den Minister der größeren Bundesstaaten in Berlin gilt der beschleunigten Verabschiedung der Heeres- und D e ck u n g s v v r l a g e n. Es sind in der nächsten Zeit eine Reihe wichtige Beschlüsse der Budgetkommtssion des Reichstags in der Dccknngssrage zu erwarten. Die Anwesenheit der Minister in Berlin ermöglicht es den Ber» bttndeten Regierungen, eine sofortige Stellung nahme zu den Beschlüssen der Budgetkvmmission herbei- zuführen, während andernfalls durch Einholung von Weisungen durch die stellvertretenden Bevollmächtigten viel kostbare Zeit verloren gehen würde. Die Verbündeten Regierungen haben sich einstimmig für die gemeinsame und rasche Durchführung der Heeres- und Dcckungsvorlagen ausgesprochen. Die Minister werden während ihrer Ber liner Anwesenheit von ihren Referenten begleitet sein. Mehrere Vortragende Räte sind schon in Berlin cin- getrosfcn und nehmen bereits an den Verhandlungen teil. Ein Geschenk des Zaren sür den Kaiser. Berlin. tPriv.-Tel.) Ter Kaiser von Rußland hat Auftrag erteilt, als Geschenk für den Deutschen Kaiser sein Bildnis zu malen. Dieses Porträt, daS dem Kaiser zrrr Erinnerung an den Aufenthalt des Zaren am Berliner Kaiicrhoie durch eine besondere Deputation über reicht werden wird, soll den Zaren in der Uniform dcs Kaiser-Alexander-Garde-Grenadier-Regiments zeigen, die er während der Berliner Festtage angelegt hatte. Die Kaiserin und das junge Paar in Homburg. Berlin. iPriv.-Tel.) Die Kaiserin wird während der Nordlandsreise des Kaisers im Schlosse zu Bad Hom burg v. d. Höhe Aufenthalt nehmen. Das junge Paar trifst gleichzeitig zu längerem Aufenthalt in Homburg ei».. Der HnldigungSfcstzug des Berliner Handwerks. Berlin. sPriv.-Tel.) Ter H u l d ig u n g sf e st z u g des Berliner Handwerks ist jetzt endgültig vom Kaiser genehmigt worden. Bisher haben die An. Meldungen bereits die Teilnehmerzcchl von 12 OVO über schritten. Zinn Fesizuge haben sämtliche Innungen, mit Ausnahme der Fleischer-Innung, die auf ihrem ablehnen den Standpunkt beharrt, ihre Teilnahme zugesagt. Di« einzelnen Gruppen werden die Entwicklung deö Handwerks in Deutschland darstellen. Vierzehn Musikkapelle« werden in den Zug eingeretht sein. Die Statthalicrsrage in den Neichslande«. Berlin. (Priv.-Tel.) Von einem Wechsel im Statt- haltcramtc in den Reichs landen ist in einer hiesigen Korrespondenz die Rede. Danach soll der jetzige Statthalter Gras Wedel wegen der voraussichtlichen Ablehnung seiner Anträge im Bundesrat und Reichstag zurücktreten und'durch den Prinzen August Wilhelm von Preußen ersetzt werden. Diese Nachricht ist. wte auS Straßburg gemeldet wird, nicht zutreffend. Graf Wedel wird nicht die Kabinettsfragc stellen, wenn leine Vorschläge gegen die nationalistische Bewegung verworfen werden. Auch gilt es in Straßburg als ausgeschloffen, daß Prinz August Wilhelm für den Posten in Betracht käme. Die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche. Berlin. (Priv.-Tel.j Es sind zurzeit Erwägungen darüber im Gange, ob nicht im ReichsgesunüheitS- amt eine besondere amtliche Stelle zur Erforschung ber Maul- und Klauenseuche zu gründen sei. Man neigt der Ansicht zu. daß trotz der Unterstützung der Forschungen verschiedener Gelehrten über die Ursache der Maul- und Klauenseuche mehr in dieser Richtung getan werden müsse. Die erste Ueberscefahrt des „Imperator". Hamburg. sPriv.-Tel.) Die erste Ueberscefahrt des „Imperator" wird am ll. Juni stattfinden. BtS Southampton wird der Dampfer geladene Gäste an Bord mltnehmen, deren Rückreise mit der „Cincinnati" oder einem anderen Dampfer der Gesellschaft erfolgen wird. Der Kaiser wird vermutlich nach der Rückkehr des „Imperator" aus Newyork, die am 2. oder 3. Juli erfolgen wird, eine Fahrt auf dem Schisse unternehmen. Das Ende der Flottenmanöver in der Nordsee. Siel. (Priv.-Tel.) Das zweite Geschwader de« Kreuzer. Äusklürungsverbandes ist von den vierwöchigen Flottenmanövern zurückgekehrt. Der Flottenchef Vizeadmiral v. Jsgenohl hatte seine Flagge auf dem Linienschiff „Friedrich der Große" gehißt. Von den Panzern „Hannover" und „Pommern", die zur Hilfe leistung beim Panzerkreuzer „Blücher" zurückgeblieben sind, ist der eine heimbcvrüert worden, da bei dem ruhigen Wetter e i n Hilfsschtfs genüge. Der kleine Kreuzer „Hela" übernahm vom „Blücher", der im Großen Belt bet Tromsö einen halben Meter hoch auf Grund sitzt, die MunitionS- Vorräte. Der Spionagefall Redl. Wien. (Priv.-Tel.) Die Meldung. Oberst Redl habe auch militärische Geheimnisse Deutsch lands verraten, wird an offiziell militärischen Stellen dementiert. Jedem, der mit den militärischen Organi sationen einigermaßen vertraut sei, sei bekannt, daß kein Offizier überhaupt in den Stand aesetzt sei, militärische Geheimnisse einer auswärtigen Macht prciSzugcben. Nach hierher gelangten Meldungen haben in letzter Zeit mehrere russische Offiziere Selbstmord verübt, angeblich, weil es zutage kam. daß sie Spionage zugunsten Oesterreichs, getrieben haben. — Einem Gerücht« zu folge soll Oberst Redl, der durch seine Tätigkeit die als Spione tätigen russischen Offiziere kannte, diese denunziert haben. Redl hat vor seinem Tode «tu umsanaretckes Ge».
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