Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 29.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187701296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-01
- Tag 1877-01-29
-
Monat
1877-01
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.01.1877
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SH trr Z- ,en S' len cn. ^ sr SN , wegen n Nah- Abnktz- »l deren ählen. km», Iivlen, er u»v -oße Vor- ;6sn, , in allen stiel. an, sow k n: Thal- «r. S» ..«. S' B.- -ckcheint 1»,»«« fr« , 2 »»r >» »«r «trvedltt»» Mürikiillratk I». Ndou- »k»>kUt«yrk>» viertcljiihr« Nch 2 Mark 5ü Pigk, durch die Post 2 Mark <L P,g«. o »njkl.Rumuiern WPs-e, Auflaik 32000 Ekdl. gor die Rttikgabc eti,,,. sondier Manulcriple »licht sich die Nedacliorr Nicht «erdindUq. Viileralrn-ilnnehine au», tvarii! Haas««s>»I» »n» v«aI«»»;Hamvurg. Ber- loi, »Si«». LeiVti«. Balcl. ArcUla», iVranIsur» a. M., -«>»». Masse inBerliu, Leipjia, Wie», Hamburg, jsiauksurt a. M., Mün chen, - »and« » kt«, i» Srüllksurt a- !N. — »r.Vasat tn L^emni»,— Uar»», turlllle, »„User ed Co. in Pari». u- I M l.«. ' .. x, ! ; i - ' « in - ift fte a ,'r » >. »7 Montag» ÜS. Januar. Tageblatt fiirUolitik, Nnlechaltung, Geschäftsverkehr. Mörsenbericht und Ilremdentiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Licpsch öd Ntlchm-t in Dresden. Berantw. Ncdacteur: Fr. Goedscht in Dresden XXII. Jahrgang. MItrebarteur: vr. tt intl »l«rv.v. Für dag Feuilleton: Unrtuirinii. ri»i"aie weide» Morien, beiraue I ! v b, k U>,e ->'go'v»'»on, >'uuniog^ »>z MMog» IS IIl,r >,,10dl, „rode rttauer- §a,>c i> Uit-Rachui,^ U! r. - -er usuuiu coor s,',.uig>u >ruii».i,e iojiri 1^ Plu^, UiUucmudt dk t>c,lc UU P,ge. kiuc eearattüc sur da» n »chuiii g>gc c-«jch(-»ioi der ^tt,e>,Ue >ui>i> nicht «c grdeu. duowauige Auiwnceu- ,lu'ir,i„c uo» uu» uube« loiuilcnniuuc» uua Pcr. joucn »„iiilcu »nr nur gcgcn Praniimern'ldo- ejäh'uug duich Boc>- ruoricu oder >ijoslei»j<>l, tun,,, iücht Lildcu tone» Pigc. 0'»!cn>ic snc die Moulngi--Hummer oder noch riücm grstlitz« die PeUljejic P,„e. Locale» and Sächsische». — Vorausgesetzt, das; sich bestätigt, dich im Döbelner Wahl kreise GewerbevereinSvorstand Walter und im Kreise Borna-Rochlitz- Penig Bürgermeister Heinrich (mit geringen Majoritäten) gewählt find, entsendet Sachsen folgende Herren als Abgeordnete in den Reichstag: Rittergutsbesitzer Pfeiffer, Prof. Frühauf, RittergutSbes. Reich, Generalstaatsanwalt vr. v. Schwarze, DrechslcrmeisterBcbcl, Advokat Hofrath Ackermann, Prof. Richter, Adv. Eysoldt, Rentier Penzig, Kaufm. Walter, RittergutSbes. Günther, Vicebürgermeister »r. Stephani, Hofbaurath Demmler, Bürgennstr. Heinrich, Handels- kammersecretär vr. Gensel, Schriftsteller Most, Kaufm, Motteler, Schriftsteller Lieblnecht, Buchhändler Vrockhauü, Fabrikant Holtz- mann, Sattler 2luer, Geh. Finanzrath Meusel. Außerdem einen Rachfolger Bebel'S. Nach den Parteien gruppirt sind dies: je 7 konservative, Nationalliberale und Sozialdemokraten und 2 Fortschrittler, — Stichwa 1) lrelul 1 ate and Deutschland: In Hanno ver siegle der Kandidat der Welsenpariei vr. B rücl über den nat.-lib. Senator Wölbern mit 12,200 gegen 75>l Stimmen. In Dinkelsbühl (Balcrn) schlug Add. Erhard < Fortschritt) den deutsch-cvnservative» Lutbard nilt 8445 gegen 5877 Stimmen. In Flensburg unbDciitsch-Krone siegten die nat.-lib. Kandidaten »ftroi. Hinschino und »litte^mdb^s. Vehr gegen einen Dänen und einen Eiericalen. In Magdebiwg siegte don Uiirul) tnat. lib.) über den Gegenkandidat Bracke (Socialdcm.) mit 10,430 Stimmen gegen 0471 Stimmen. llnter den zablreichcn nnö zugcbenden Versen, die sich bei der Stichwahl am Frcitaa i» den Wahlurnen fanden, crieheiiirn uns folgende als der Mittheilung »lci,t »nwerth: Was schadet'ö denn, wenn Bebel siegt Und Doctor Mayhoff unterliegt ? DaS Hebel scheint mir nicht so groß, SllS uns'rcö schönen Sachsens Loos. Wenn nationaler widerstand Ihm Glück und Wodlcrgeh'n entwand. Gegen rothe Tciiwiraten Helten allenfalls Soldaten, Doch mehr noch als Petroleum Schlägt Wunden uns dav Gründcrlhum. Ferner: Db Bebel, ob Atayhoff, dlinkt mir gleich. Denn Beide schaden dem deutschen Reich. Ob Malchoif, ob Bebel? 'S ist Keiner nur recht. Mein Sachsen» bei Beiden gebt eü Dir schlecht. Ob Bebel, ob Madboff? ach welche Onal! Ich denke, 'S ist besser, man spart sich die Wahl. Weiler: Ich wag' eö tür Bebel zu stimmen, Obgleich ich bin conservativ. Denn sollte der Mayhoff gewinnen, Stcht'S Conservativc gar schief. Ich zweis'le, ob Bebel'S Gebabrcn Uns je wohl recht schädigen kann. Doch all' jene Mcchhofs'sche Schaarcn. Die schlagt mir in »Acht und in Bann! Ruä» im Freiberger Wahlkreise hatte man ähnliche Schmerzen, Ne ein poetisches Gemüth also hinhauchte: „Ans Roth frißt der Teufel Fliegen. Wir haben diesmal eine recht titzlichc Wahl Iwiiehen Loeiaidemolral und Rationallibcral, Die Rationallibcralcn sind wertb lanm einen Dreier, Die Socialdeinotraten sind aber umsonst noch zu tbeuer. Und so werde ich mich den» gar nicht lange guälcn, Flugs werde ich von zwei liebeln daS kleinere wählen ' In dem Slimmlaslen ans der hiesigen Morlkslraßc batte aus Ver leben ein Buettblnderineisler den polizcilleiien Grianbnißichcin zur Abhaltung einer Tanzlustbarleit in Stadt St. Petersburg gelegt. Später kam er athcmlos in daS Wabllotai zurück, um das zum Ganzen »nentbebrliche Doeumcnt dringend zu rcclainlrcn. Um- t^int! Der Wahlleitcr blieb unerbittlleli. Die Urne darf nicht wahrend der Wahlhandlung geöffnet werden. Die polizeiliche TanzbelustiguUMMbt mit den Wahlakten nach »Berlin und der brave tanzlnsKge Wähler trollte sich hinter die Frauenkirche, um sich ein Duplikat ausfertigcn zu lassen. Vcrmutblich hat man nun viel „Zweitritt" getanzt. — Billiges Fleisch. In München kostet gegenwärtig daS Pfund gutes Kalbfleisch L8 Pfennige. — Der verunglückte Maskenball der Tanzordner, welcher am 10. Februar im Tivoli aus dem Grunde polizeilich untersagt wurde, da der Vorstand Billctvcrkainöstclicn verösscnt- liäit hatte und somit die Pollzcidircetivn annahm, baß ein Gc- selisehattsmaökenball bann den Charakter eines solchen verliere, findet nun nächste Mittwoch den :u. Januar in den Sälen des Tivoli bestimmt statt. Die damals gctänsästen Ballgästc, weiche, ohne ein Vergnügen zu haben, ärgerlich gestimmt zu Hause fahren mußten, sind zu nächsten Mittwoch willkommen. — AIS am 24. Januar AbcntS in derStunde eine schon bejahrte Arbeit er Sf rau mit einem schweren Zragkorbc die hiesige Freibergcrstraße unweit des hiesige» AlbertSbahnhoiö passirtc. wurde sic von einigen Kerlen angekallen und in den Straßengraben geworfen. Die arme Frau tonnte sich nur mit Mühe vom Boten erbeben, war glücklicherweise unver letzt, die Strolche aber nahmen Reißaus. — - In dem Hause Friedrich Wilhelm Pietzsch'S In Stei- ii i g t >v o I m S d o r s ist am 25. Januar die von dem Holzarbei ter Schicrz bewohnte Stube ausgebrannt. — - Zn Ktrschan bei Schirgiswalde Ist das Wolmbanö dcö NahrungsbesttzerS Schneider ein Raub der Flammen geworden. ES konnte nur weniges Mobiliar gerettet werde». — — In der Nacht zum 20. Januar ist ans der Tour von »Brand nach Frcibcra der Großhartinannsdorf-Frcibcrgcr Personeiipostwagcn vom Skurm umgeworscn worben. - F orchhel m b. L. Die Bevölkern»« der hiesigen Ge gend ist ungemein ausgercgt über ein Unglück, welches sich in Folge einer unbegreiflichen Unvorsichtigkeit bet einer Jagd auf den Fluren des Rittergutes Ntedersorchheim ereignete. Daselbst vergnügte sich am 2o. d. der majorenne Sohn dcü Herrn Be sitzers dieses Gutes b. B. mit seinem Mgclmcister, seinem Gärt ner, seinem Handarbeiter. einem Gastwlrth. einem »Bauer und einem Heilgehilfen als Schützen, mit Kesseltreiben auf Haien in der »Nähe der Forchhelm-WcrnSdorser Straße. »Aus einen im Treiben ausstebenden Hasen schossen vier von diesen Schützen zu gleich. Dabei wurde die aus der Straße von ihrem Manne deiinkehrende Ehcsran des Ltraßrnarbeitero Drechsel so getroffen, daß sie sofort klagend zusanniiensank. Eine SpitzkngeI war ihr durch beide Oberschenkel geschlagen und batte den Unten der selben über dein Knie zerschmettert. Die arme Frau liegt schwer darnieder der Schütze ist noch nicht entdeckt, da ieder der vier^ Bctheiligtcn die That ableugnet. Hoffentlich wirk Ihn die ge-s lein konnte. Donath betrieb früher ein Kehlen- und Lohmnhr richtliche Untersuchung heranSfindcn. Von de» sämmtlichcn ^ wcrtogcschäst an, der Schönbrnnniir.iße vier, ohne den geringste' Schützen waren dem Vernehmen nach nur Mann mit Jagd karten versehen, die übrigen aber nicht, und zwar deshalb, weil der Iiegelmelster, der Gärtner und der Handarbeiter des Gutes bei der Amtshauvtmannschast Maricnberg alü Flurschützen für das Rittergut Nicdcrsorchhcim verpflichtet sind. »Ran darf mit Recht fragen: Ist cö zulässig, daß ans einem Verhältnis;,näßig ge ringen Jagdarcal, wie das des Rittergutes Rictersorchheim ist, drei Mann als Flurichützen verpflichtet werden? Ist es ge stattet, Personen als Flurschützen zu verpflichten, die mit dem Gewehr so unvorsichtig umgehen, wie der obige Vorfall beweist? Ist es zulässig, aus Feltflurcn und ln der Nähe von frequenten Straßen mit Spitzkugcln aus Hasen zu schießen? — Singende Mäuse. Ungefähr vor einem Jahre befand ich mich mit meiner Familie wie gewöhnlich, dcö »AbcntS still arbeitend, in einem kleinen »ach dem Garten zu gelegenen Wohn zimmer. »AIS wir so längere Zeit gesessen halte», wurde» wir plötzlich durch eigenthümltche Helle Töne, welche dein Zwitschern eines Vogels glichen und unmittelbar zu unseren Füßen ent standen, überrascht. Ich erkannte sofort, daß diese Töne nur von einer singenden Mauö berkamen und bernbigte deshalb die Meinigcn, die etwas erschrocken »ach der Ursache fragten. Leider hatten wir einige Tage vor dieser Beobachtung Pvoöphorbrod aufgesetzt, weshalb wir Sorge trugen, daß baö Mäuschen davon fressen und sehr bald seinen Tod finden könnte. Mehrere Tage erfreute unö jedoch der kleine ungebetene Gast durch seinen immer lauter und melodischer werdenden Gesang, dem oft viele Personen des Hauses und der Nachbarichait erstaunt lauschicn. »Als wir alle Vorbereitungen zun, Etniangen dieses kleine», außergewöhnlichen Sängers im grauen Fell getroffen hatten und wir uns dem Ziele, sic zu besitze», scvou nahe glaubten, da, am nächste» Mor gen sandcn wir daS Mäuschen i» der Stube im Todcskampic noch zirpend und zwitschernd endlich verenden. — Die kleine »'eiche aber wurde zur näheren Besichtigung und Untersuchung Herrn Geheimen Hosrath Professor 1>v. Reichenbach übergeben. Einige Monate später hatten wir wiederum Phosphorgifl gegen die Mäuse aufgesetzt, und wunderbar, bald darauf hörten wir abermals, wenn auch nicht dem ersten Sänger gleich, stark und melodisch ein zweites Mäuschen singen. Dieses Thicrchen wurde zur große» Freude von unö sehr bald eingcsangc»; doch die Freude währte nicht lange, denn zu unserm ebenso großen Leid wesen entschlüpstc unö baö Thierchen sofort wieder durch ein Dralstgitter, hinter welches wir das »Räuschen zur weiteren Be obachtung gesperrt batte,). — Am 12. d. M. wurde ich in früher Morgenstunde abermals von dem Gesänge einer singenden Mauö treudig^ überrascht. Ein von unö aiigcnommcncö Mäd.l cn er zählte nstr beim Ausstehen sogleich, daß sic die ganze »Rächt den Gesang der ManS gehört habe und wiederholt dadurch im Schlafe gestört worden sei. Sie bedauerte noch komischer Weise eine arme Lachtaube, unter deren Gebauer das Mäuschen die ganze Nacht gesungen und somit gewiß auch diese gestört habe» könnte. ES wurde,, nun wiederum unverzüglich Anstalten getroffen, diese kleine Mäusesängcri» einzufgngcn. besonders da wir dke Befürch tung hegte», daß dieselbe von drm Pbosphorbrode wessen möchte, weiches wiederum, merkwürdiger »Weise vor kurzer Zeit, gegen die Mäuse von »nü ausgcsctzt worden war. Da die singenden Mäuse ungewöhnlich zntraulich und nicht scheu sind» sich selbst von einem uahegebrachten Lichte nicht stören ließen, sondern weiter sangen, so hofften »vir. das Tbicrche» ohne großoSchwierlgkeiteii bald eiiizufangen, waS auch sehr bald geschah, denn schon am nächsten »Abende gelangten wir in seinen »Besitz. — Nun ist bisher vielfach behauptet worden, daß singende Mäuse in der Gesangen- schast nicht singen. Diese Behauptung wird jedoch durch daö von übrigens uns cinge'angene MäuSchc» gründlich widerlegt und wir sind'Brückner, Antbeil an den GeschästSobjcctcn. die alle seiner Frau gehörte» zu haben, stellte sich aber trotzdem überall als »Besitzer einer großen Pstrdcbesim'dcö und Inhaber eines bedeutenden Fuhr werktz-Geschästeö vor, und Henscl trat in ähnlicher Weise ans. Mit dem zur Verhandlung koniincndcn Materiale ist »och lange nicht daö schwindelhatte Treiben der Betrüger im vollen Umfang; bloSgelegt. denn eine Mcnge Fälle, die bereits Gegenstand dc; Voruntersuchung mit waren, mußten sallci, gclaiscn werde», da man nach Lage der Sache den Angeklagten crimiuell nicht belange» io,inte. Im Juli 1875 bei Gelegenheit tei> Großenhaincr VichmarkttS kautte Donath von dein Pferdehändler Julius Koch anS Dobrilugk zwei Pferde im Preise von 750 Thlr.. machte hierbei eine »Anzahlung von 100 Tl'Ir. und stellte >ür den Rest von 050 Thlr. 2 »Wechsel anS. Der »Verkäufer bestätigt eidlich, nur durch die Schwindel- aiigaben Donath'ö, er seiDroschkenbesitzer und habe 20Pierke zu dem Geschäftsbetriebe in seinem Bcii!>. zu dem Käme unter dem erwähnten Verhältnis) bewogen worecn zu sein. Koch erhicil, wie seine übrigen Nachfolger, nicht einen Piennig i» dev Folge von dem »Angeklagten bczghlt und alle gerichtlichen Maßnahmen blieben bei der völligen -Besitzlosigkeit dcö Schwindlers natu, lieh rcsultatlos; obwohl Donath schleunigst die erschwindelten Thiere weiter verlauft hatte. Durch die Vorspiegelung Donaths, er besitze 22 »Vierde und brauche noihwenoig in sein Geschäft einen »Tan- dauer, ließ sich am 23. März 1675 der Wagenbauer Löhnig tauschen, indem er gegen eine baare »Anzahlung von loo Thlr. eine Halb- alle im Prelle von 200 Thw. an tcn Angeklagten vcrcibsolgic. Dem Gutsbesitzer Gottlob Schone schwindelic Donath am >»i. »August l870 untcr ähnlichen betrügerischen Angaben cin>-n Mohrenschinnncl ab; er machte hier eine »Anzahlung von 22THO. und versprach, den Rest von 200 Thlr. a», 1«». September z>; zahlen. Schon am 2. September hatte Donath das Pt'erd sü, 200 Thlr. weiter verlaust. Es wird in diesen, Falle den, Mit angeklagten Flemiiüng, welcher Donath als rcichcn Plan,,, der aus einmal 0 Pferde lausen könnte, verstellte. Bcihilte zum »Betrug zur Last gelegt. Von vollendeter Schwindclci zeigt gewiß die Thatsgchc, ta>; er sich zur erwähnten Zeit bereits in der Untcr suchung, »venu auch noch auf freiem Fuße befand. Fleinmiug sührt zu seiner Rechtfertigung a», er habe seinerzeit die Ucvcr- zeugung gehabt, daß cs mit Donath ganz gut siche. Hcnsci, dessen »Vernehmung mmmchr beginnt, betrog den Gutsbesitzer Gottlob Klängcl um die Summe von 375 Thlr. resp. AM Thlr., indem er sich demselben als Besitzer eines Dutzend Picrdc „iw als gnt'itllirtcn -Mann darstellte und hierdurch K. bewog, mit einer Anzahlung bo» loo Thalcr fürliev zu nehmen. Der »Angeklagte Hesse that bei dieser Gelegenheit daS Ucvrigc. indem er Henscl nach ieder Richtung als eine» zahlung--- fähigen, feine» Herr» bezcichiietc. De» Gaslhoiöbcjitzcr Bienen brachte Henscl am gleiche Weise bei den, Käme cines Pienes um 110 Thlr., und auch hier spielt Hesse wieder als „Reitknecht" eine Rolle. »Im »Januar >875 kaufte Hemel von dem Gastwirlh Mathias Stephan 2 Pferde n»d zahlte loo Thaler darauf a». während der Rest bon 300 »Thlr. das Schicksal seiner Vorgänger hatte. Auch in diese», Falle war der Verkäufer nur durch die üblichen Schwindclangalxn Hemel'ö zum Verkaufe vewogeii worden. Der PrivatuS August Göbcl i» Kötzschcnbroda viilfte seine Leichtgläubigkeit bei Gelegenheit des Verlaufes von »stiert und Wagen an Henscl mit loo »Thlr. und ri» anderer »'Rann von auswärts ward von Hemel um 3>>o Thlr. bcschwiiitclt. Der Angeklagte Schulze war bei kein letzteren Falle >» .ziem lich belastender Weise bctveiligt. Dem Erzscbwindler Donatv fällt noch die Fälschung eines Wechsels zur Last. Assessor Vertreter der StaatSanwalt'chast, entwarf i» treffcu- Donath und Advocat Lohrmann »ür Schulze in vorzüglicher »Weise vertrete». »Rach Mitternacht am zweiten Tage der Vcr. Handlung ward das Urthcil gefällt, cs lautete für Donatll am 2 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre Ehrenrechts- verlust. s»r Hcnsci ans 2 Jahre Ge läng» iß und 2 I a b r c El b r eure ch iSverlust, Heile erhielt l Iubr Gefängnis;, Flemming und Schulz wurden sreigc- ivrochen. gern crbötig, Denjcniacii, welche wissenschaftliches Interesse an; den Zügen ein Gesammtbild über die Reibe der Schwindeleien der Sache habe», die »Besichtigung und Beobachtung dieser in > und hielt die Anklage mit ».'lui-nahmc einer, den Angeklagicii der Gcfangcm'chait singenden Maus bcrcitwüüast z» gestatten. Hemel zur Last gelegte», Unterschlagung aufrecht. Die Verthci- Ich enthalte mich vor der Hand, mcinc Slnsicift übcr die mögliche digung war bo» dc» Herren Imlizlaiv Ur. Schaffrath für EntstehungSlirsache dieser abnorme» Erscheinung lundziigcbc» und constatire nur, daß die Töne mp. Gesang nicht nur durch die »'Raul-, sondern hauptsächlich durch die Nasenöffnnngc» dcö ' Thlcrcs hervorgebracht werden. l . — AlS porige Woche bei Gelegenheit der gegen Donath und Genossen ftattarsmidcncii H a » ptvc r b andi » n g der Gerichts präsident eine Zcngcnbcrcitung vornahm, trat der Zeuge Klcbitzsch, z. Z. Sträfling des LandeSgciäiigiiisscö in Zwickau, nachdem be reits sein Vorgänger, mit denen Aussage» die Angaben K.'s im bircctcsten Widerspruch slandc», geschworen batte, unter den, leidcn- schastlich erregten Ausdruck, er wolle wegen der auf der Anklage bank sitzenden Betrugsbande seine Sccle nicht de», Teufel auü- antworkcn. von der Eidesleistung zurück. Die Sache lag denn auch so, daß cvent. Falls sofort die Anklage wegen Meineides von der Staatsanwaltschaft erhoben worbe» wäre. — OesfentIichc Gerichtssitzung am 25. und 20. Januar. Mit besonderer »Befriedigung wird man eö vernehmen, daß nunmehr dem allgcwcin gefährlichen Treiben mehrerer Schwindler und »Betrüger, die jahrelang ungehindert in der Re sidenz ihr Wesen trieben, ei» Ziel gesetzt worden ist. Unter dem »Vorsitz deö Herr» GerichtörgtbeS iw. Franste fand an den Tagen des 25. und 20. Januar die öffentlicheSchttißberhandlmig gcgcn den vormaligen Fleischer Earl Ernst Donath a»S Zwlcka», Eduard Hermann Henscl ans Heisenberg, Johann Friedrich August Hesse. Carl Friedrich Theodor Schulz und Gustav Ferdi nand Flcmming wegen Betrugs bcz. Beihilfe dazu, Urknndcii- sälschmig und Unterschlagung statt. Donath ist ein bereits wegen Dicbstahlö mit Znchtbanö bestraftes Individuum, vcrbeiratbet nnd spielte wie sein würdiger BetrugScollege, der 33 Iabrc alte, noch ,»,bestrafte Henscl in Dresden, eine ganz einträgliche Rolle alS Pferdehändler. Flemming, gleichfalls noch unbestraft, ist der Sohn clncö verstorbenen Fleischers, 43 Jahre alt und ebenso wie der Mitangeklagte Schulz verbeirathet. Der Letztere staimnt aus Saline Amt Sulz in Mecklenburg-Schwerin und war früher Bereiter aus der Standeöhcmchaft Königsbrück. seit 2 Jahren weilt er hier in Dresden, wo er sich selbstständig mackste. Die letzteren drei sind der Anklage gemäß mehr oder weniger bei den verschiedenen Bctrugösällcn als Mithelfer tlnftig gewesen, die eigentlichen Macher waren Donath »nd Henscl. Diese beiden verrufenen Subjekte, die taktisch nicht Im »Besitze eines Pfennigs, der rechtmäßig ihnen gehörte, waren, trieben einen Pserdehandel re., stellten sich den verschiedenen Käufern alö bestiitulrteste Personen vor und gelang cs ihnen, durch ihr Auftreten Ihre Osster zu bewegen, ble KanfobjcUe gegen eine geringe Anzahlung schon avzugeben. Von einer weiteren Zahlung, die In der Regel durch Ausstellung eines oder niedrerer Wechsel „siche,gestellt" wurde, war keine Rede, denn die fortwährenden Auspfändungen bliebe» völlig erfolglos und die Schwindler setzten trotzte», ihre Betrügereien, da die Leichtgläubigen nicht alle werde», aiikS Nene fort. Bei Donath allein hat mindestens 20 Mal eine gerichtliche HiliSvollstreckmig stattgcfmidc», ohne daß ,,», ei» elnziae« Mal von eine», wirklichen Erfolge di - '.'.2 >. l?I< ti »»»«»lukGcli« !!««>!»»< Iitiinitteu» Kucli 6sm KuNoUn tlor Deut-W lien Loouüllo in NamduiL «Zia 'l empsriilur uni -'7. Z.'iimvr um tt II!,r ^loiPsoiist: i>,1. 'I'luirvo (8elio<t1.) Vlllontill (Irluuä) V.-irniouNi . . 3t. klllll-kieu . ?ari» «... Holder . . . » . . . POtBlBllUlL . . Uostkun . , . >Vie» .... Alemol ' ' ' ' ? . . . (^refolä . . . lrÄlu^. ", I-sip'/.ix ..... o tricslan j 70E,0 ! 30 s vctinuoli, 3cl,u«6 — A.'-l Iviclit. -) Imolit. 3ok,ßzattg Isiclit. '») Hill« limiiU'l X.K'lltB ."' lioop. 8clin<'0. '0 k'odlix. OvÄtorn lvsulz; 3elin< o. Kaeli<8 8,.Iin«'0. ^nlu>It.eu'I< « Ii,iu.6.ri»Krz 3tt;»noiott. Hsdsrkricllt <l«r VVittoruvt,'. >V.Uiroi.(l in ^Vest-isulMlilaiul Ilnromslor solir ^t»t,iexsEN nurl külls viimelret'»n >8l , lull, in soit. «!«"> nkoriiuilä Loln illLftller Dllrowoieit'nll st.,1,lstst'0ui6ou mit. kloixettäor » llüiin nncl selilNlmn. jo-look lijg nur ni iftbi^on >Vin,ion. lZ»,8 Jlininium i^t. I«i« , »>< oinon s> liv.ai d> n ltsr-t. in I'pnnlien voiBt lilvuv'lon. «lio >Vi1.l0run/7 lül. ln l^nlüol'llln I viol ruliixsr, ^e<lorrli vop^ro^ontl lrül o, in Km,lost- urnl 2l»tt.oltlvlll8eli1ll»'l ist. in <l-» Kaelit, violl'llttli 3eltuov gsvllllltN. — Witterungs-Beobachtung am 28. Januar, Mittags. Barometer,ta»d nach Oscar »Bösolt lWallstr. !'.»>: 28 Pariser Zoll 2 L. (seit gestern l»ivcrä»kcm. - Thcrmomctroaravh nach Rca». mur: 2" über o. Differenz von geltem zu heute 0"; niedrigste Tcmv. 4 »Kälte; höchste Tcmp. o"Wärme. — Die Schloßthur»,- sahne zeigte Süd-Wind. Himmcl: trübe, Schnee. - EldvShe in Dresden. 28. Jan., Mitt.: 86 Cent, unter 0 NIn,I. dotier. 7.',0.0 8 lei.-Iit. lull, dvä.r) j 701.3 leiolil, vollcix -) 70>,tt loiclil, 768.:r >v «eliE'lloli. l»6>Ie, l»1 ') I 709.'-' ncv iiiii68jk, l.lllr 7«,7.3 o 70Z,Z iuü88iis, l'orivolit. 7ft',.t 8>V »13881 kf. bllll» dk'i. ' 771.1 Miistizjx. 777.1 8 7d0 5 c>8» klill, doOoelil- 77^.0 080 kttknaek. nolkifl 770.-7 80 763.4 «'80 769.0 ,'?;o k« d>viicli, doäoekl 76>.7 i 767.7 L" 8liII. >voN«>x > 7<i,r.2 «xo Imelit. !it^) 76ii,ö klill. boämlit. 7li7.3 1lI8«!l. ltOtlUiKI 7,16.7 ^«' 8tUl. beOc. 1.1.1") 766,0 80 t-clnvaoli. 3el,u«s Briefkasten. I o s. K r. „Ist der Urheber, ebenso die Verbreiter eines durchaus falsche» und verleumderischen Gerüchtes in Bezug an! die Sittlichkeit eines junge» Menschen lcr bube ein ansiandigci Mädchen entehrt» gcrichtticb belangbar, t. h. mit Erfolg? — Erfolge die Rede i War»,» denn nicht? Sichern Sic sich »ur klassische Zeugen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite